Bikepacking Hacks / Kniffe / Tricks

Zunächst dachte ich an leichtere Befestigungen mittels einer Titanplatte statt dem Vario-Rack oder sogar komplett ohne Klickfix-Teile. Die entsprechenden Sachen hatte ich teilweise schon, andere wurden noch bestellt.

Parallel habe ich aber noch komplett frei weiter überlegt. Eine Stunde warten ohne Internet und mit betrachten der Fotos meiner bisherigen Ideen tat schliesslich Wunder für meine Kreativität 😉

Ich würde wegen des Gewichts gerne mit möglichst wenigen Teilen auskommen … den Rucksack am liebsten quer montieren um zumindest etwas vom Vorderrad sehen zu können … dann bräuchte ich also Gurte, die quer über Rucksack und dann über den Lenker laufen … bei zusätzlichen Gurten wären aber wieder die Taschen blockiert … und wie könnte ich dabei verhindern, dass der Rucksack das Vorderrad berührt?
Wie wäre es denn aber, wenn man die Schultergurte benutzt, die eh schon am Rucksack sind? Die laufen zwar schon passend von oben nach unten, aber was passiert, wenn man den Rucksack um 90 Grad dreht? Genau: Dann laufen die Gurte quer. Aber woran soll man sie dann festmachen?

Da kam mir eine Idee und auf einmal konnte ich es kaum erwarten, nach hause zu kommen um sie auszuprobieren: Wäre es evt. möglich, einen Rucksack mittels der Schultergurte auf meine Innerbarends zu hängen? Und zwar so, dass er in alle Richtungen sicher befestigt ist, sich also auch bei Erschütterungen und Bremsmanövern nicht löst?

Ja:

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Entscheidend dafür ist, wie genau die Schultergurte benutzt werden. Hängt man einfach beide über die Innerbarends ist alles schräg, schlaff und ungesichert. Hängt man hingegen nur den „unteren“ über die Innerbarends, den „oberen“ aber über den Vorbau dann sieht es so fein aus wie hier zu sehen und hält schon ziemlich gut. Im wesentlichen hält ein Gurt den Rucksack oben, der andere hingegen hinten. Für Sicherheit in die letzte Richtung sorgt dann der 2x um den Lenker gewickelte Brustgurt:

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Um die richtigen Längen für die Schultergurte schneller wieder zu finden habe ich mir die Stellen (2 verschiedene am „unteren“, 1 am „oberen“) mit Tape in verschiedenen Farben markiert (hier ist eine davon in orange zu sehen). Der „obere“ wird in meinem Fall am Rad einfach so kurz wie möglich eingestellt. So kommt der Modus-Wechsel dann auch in den Bereich der magischen Minute (gemessen 1:15 m:s bzw 1:25 m:s).

Ich bin mit dem Ergebnis höchst zufrieden: Für die maximal 110 g Zusatz-Gewicht der Innerbarends (SQLab, alte Version, die vermutlich ob ihrer Form überlegen ist) gewinnt man die Fähigkeit, einen Rucksack wahlweise auch sehr schnell und sicher am Lenker montieren zu können.
Mit ~16 g / l Volumen für das Gesamtsystem hier im Beispiel ist es vergleichsweise sehr leicht.
Getestet habe ich das ganze wieder auf meiner Hausrunde. Der Modus-Wechsel ist so schnell, dass er nicht lästig ist. Erschütterungen, auch in Kombination mit hoher Geschwindigkeit, bringen das System nicht nennenswert aus der Ruhe. Alles funktioniert also wie erwartet.

Da ich diese Lösung noch nirgends gesehen habe (auch nicht bei Suche im nachhinein) nehme ich mir die Freiheit, auch sie zu benennen.
Und da ich wirklich stolz darauf bin kriegt sie meinen Namen: „KarstenCarry“ 😀

Vorteile ggü Zorrocarry
  • deutlich leichter pro Volumen (~ 16 g statt ~ 40 g / l)
  • in Summe 1090 g leichter
  • kein spezieller Rucksack erforderlich
  • wasserdicht
  • Innerbarends „inklusive“
  • Sattelstütze auch mit Gepäck am Rad absenkbar
  • Gewichtsverteilung am Rad (Fahrer überwiegend hinten, Gepäck vorne)
  • vermutlich stabilere Befestigung am Rad
Nachteile ggü Zorrocarry
  • unbequemeres Tragesystem
  • weniger Gesamtvolumen (25 l statt 37 l)
  • Vorderrad nur teilweise sichtbar
  • evt. in Konflikt mit anderen am Lenker montierten Sachen
  • Kabel vorne werden gedrückt
  • Lenkung träger
Das unbequemere Tragesystem gleiche ich dabei teilweise durch packen wie manche Ultraleicht-Wanderer aus: Der Schlafsack kommt unkomprimiert zuerst rein und alles andere wird darin platziert. So ist der Rucksack unabhängig von der Befüllung immer gut in Form und es entsteht ein sehr bequemes Rückenpolster. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang, dass teilweise auch bei den „guten“ Rucksäcken (zB Deuter Bike Alpin Pro) ein Modus-Wechsel vorgesehen ist: Und zwar zwischen belüftetem Rücken bergauf und „Körperkontaktrücken“ bergab. Letzteres ist genau das, was wir hier haben und bergauf ist der Rücken natürlich sogar deutlich besser belüftet wenn der Rucksack am Rad hängt 😀

Ich hoffe, euch gefällt KarstenCarry genauso gut wie mir und würde mich freuen, hier Bilder von anderen Anwendern zu sehen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Super, was du dir alles überlegst! Fahren könnte ich aber so nicht, mit dem ganzen Gewicht am Lenker. Mich nervt manchmal schon eine normale Lenkerrolle.
 
Hab mir für den Fall der Fälle zwei Ersatzspeichen gedreht da wir mit Bekannten durch die Alpen fahren und nicht alle ersatzspeichen haben werden. Der Plan ist im Notfall die Speiche mit dem Multitool ( viktorinox) auf die nötige Länge zu kürzen, und so für 6 Räder nur 2 und nicht 12 verschiedene Speichen mitzunehmen.

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Hab mir für den Fall der Fälle zwei Ersatzspeichen gedreht da wir mit Bekannten durch die Alpen fahren und nicht alle ersatzspeichen haben werden. Der Plan ist im Notfall die Speiche mit dem Multitool ( viktorinox) auf die nötige Länge zu kürzen, und so für 6 Räder nur 2 und nicht 12 verschiedene Speichen mitzunehmen.

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Vorrausgesetzt die haben alle J-Bend. Da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken - Ich glaube in der Praxis funktioniert das nicht so wirklich. Man könnte es ja vor dem AlpenX mal ausprobieren. Ich nehm da lieber ne passende Speiche mit.....
 
Hab mir für den Fall der Fälle zwei Ersatzspeichen gedreht da wir mit Bekannten durch die Alpen fahren und nicht alle ersatzspeichen haben werden. Der Plan ist im Notfall die Speiche mit dem Multitool ( viktorinox) auf die nötige Länge zu kürzen, und so für 6 Räder nur 2 und nicht 12 verschiedene Speichen mitzunehmen.

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Muss man nicht bei J-Bend-Speichen auch Bremsscheibe oder Kassette ausbauen? Und falls ja: Wie macht ihr das denn unterwegs?
 
Vorrausgesetzt die haben alle J-Bend. Da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken - Ich glaube in der Praxis funktioniert das nicht so wirklich. Man könnte es ja vor dem AlpenX mal ausprobieren. Ich nehm da lieber ne passende Speiche mit.....
Werde das mal machen und berichten 8-)
Für unsere Räder hab ich passende Speichen, sind mit Tape jeweils an den Rädern an den Kettenstreben und innnen an der Gabel festgemacht so muss man bei 4 Rädern nicht suchen.
Muss man nicht bei J-Bend-Speichen auch Bremsscheibe oder Kassette ausbauen? Und falls ja: Wie macht ihr das denn unterwegs?
Zum Teil leider auch bei straightpull Speichen.
Ich hab tatsächlich immer einiges an Werkzeug dabei, und seit der letzten Tour auch einen Kassettenabnehmer, den ich mir unterwegs kaufen musste weil eine Speiche gerissen war. Als Kettenpeitsche geht zur not die Kette am umgedrehten Rad. Bremsscheiben sind alle 6Loch und einen 25T hab ich am Multitool. Zentriert wird dann mit einem Kabelbinder an der Sattelstrebe.
 
Ich hab tatsächlich immer einiges an Werkzeug dabei, und seit der letzten Tour auch einen Kassettenabnehmer, den ich mir unterwegs kaufen musste weil eine Speiche gerissen war.
Von Unior gibts das hier
Das ist deutlich leichter und tut wohl, vielleicht interessant. Ich habe es allerdings noch nicht selbst benutzt (meine Straightpull kann ich ohne wechseln).
 
Zunächst dachte ich an leichtere Befestigungen mittels einer Titanplatte statt dem Vario-Rack oder sogar komplett ohne Klickfix-Teile. Die entsprechenden Sachen hatte ich teilweise schon, andere wurden noch bestellt.

Parallel habe ich aber noch komplett frei weiter überlegt. Eine Stunde warten ohne Internet und mit betrachten der Fotos meiner bisherigen Ideen tat schliesslich Wunder für meine Kreativität 😉

Ich würde wegen des Gewichts gerne mit möglichst wenigen Teilen auskommen … den Rucksack am liebsten quer montieren um zumindest etwas vom Vorderrad sehen zu können … dann bräuchte ich also Gurte, die quer über Rucksack und dann über den Lenker laufen … bei zusätzlichen Gurten wären aber wieder die Taschen blockiert … und wie könnte ich dabei verhindern, dass der Rucksack das Vorderrad berührt?
Wie wäre es denn aber, wenn man die Schultergurte benutzt, die eh schon am Rucksack sind? Die laufen zwar schon passend von oben nach unten, aber was passiert, wenn man den Rucksack um 90 Grad dreht? Genau: Dann laufen die Gurte quer. Aber woran soll man sie dann festmachen?

Da kam mir eine Idee und auf einmal konnte ich es kaum erwarten, nach hause zu kommen um sie auszuprobieren: Wäre es evt. möglich, einen Rucksack mittels der Schultergurte auf meine Innerbarends zu hängen? Und zwar so, dass er in alle Richtungen sicher befestigt ist, sich also auch bei Erschütterungen und Bremsmanövern nicht löst?

Ja:

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Entscheidend dafür ist, wie genau die Schultergurte benutzt werden. Hängt man einfach beide über die Innerbarends ist alles schräg, schlaff und ungesichert. Hängt man hingegen nur den „unteren“ über die Innerbarends, den „oberen“ aber über den Vorbau dann sieht es so fein aus wie hier zu sehen und hält schon ziemlich gut. Im wesentlichen hält ein Gurt den Rucksack oben, der andere hingegen hinten. Für Sicherheit in die letzte Richtung sorgt dann der 2x um den Lenker gewickelte Brustgurt:

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Um die richtigen Längen für die Schultergurte schneller wieder zu finden habe ich mir die Stellen (2 verschiedene am „unteren“, 1 am „oberen“) mit Tape in verschiedenen Farben markiert (hier ist eine davon in orange zu sehen). Der „obere“ wird in meinem Fall am Rad einfach so kurz wie möglich eingestellt. So kommt der Modus-Wechsel dann auch in den Bereich der magischen Minute (gemessen 1:15 m:s bzw 1:25 m:s).

Ich bin mit dem Ergebnis höchst zufrieden: Für die maximal 110 g Zusatz-Gewicht der Innerbarends (SQLab, alte Version, die vermutlich ob ihrer Form überlegen ist) gewinnt man die Fähigkeit, einen Rucksack wahlweise auch sehr schnell und sicher am Lenker montieren zu können.
Mit ~16 g / l Volumen für das Gesamtsystem hier im Beispiel ist es vergleichsweise sehr leicht.
Getestet habe ich das ganze wieder auf meiner Hausrunde. Der Modus-Wechsel ist so schnell, dass er nicht lästig ist. Erschütterungen, auch in Kombination mit hoher Geschwindigkeit, bringen das System nicht nennenswert aus der Ruhe. Alles funktioniert also wie erwartet.

Da ich diese Lösung noch nirgends gesehen habe (auch nicht bei Suche im nachhinein) nehme ich mir die Freiheit, auch sie zu benennen.
Und da ich wirklich stolz darauf bin kriegt sie meinen Namen: „KarstenCarry“ 😀

Vorteile ggü Zorrocarry
  • deutlich leichter pro Volumen (~ 16 g statt ~ 40 g / l)
  • in Summe 1090 g leichter
  • kein spezieller Rucksack erforderlich
  • wasserdicht
  • Innerbarends „inklusive“
  • Sattelstütze auch mit Gepäck am Rad absenkbar
  • Gewichtsverteilung am Rad (Fahrer überwiegend hinten, Gepäck vorne)
  • vermutlich stabilere Befestigung am Rad
Nachteile ggü Zorrocarry
  • unbequemeres Tragesystem
  • weniger Gesamtvolumen (25 l statt 37 l)
  • Vorderrad nur teilweise sichtbar
  • evt. in Konflikt mit anderen am Lenker montierten Sachen
  • Kabel vorne werden gedrückt
  • Lenkung träger
Das unbequemere Tragesystem gleiche ich dabei teilweise durch packen wie manche Ultraleicht-Wanderer aus: Der Schlafsack kommt unkomprimiert zuerst rein und alles andere wird darin platziert. So ist der Rucksack unabhängig von der Befüllung immer gut in Form und es entsteht ein sehr bequemes Rückenpolster. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang, dass teilweise auch bei den „guten“ Rucksäcken (zB Deuter Bike Alpin Pro) ein Modus-Wechsel vorgesehen ist: Und zwar zwischen belüftetem Rücken bergauf und „Körperkontaktrücken“ bergab. Letzteres ist genau das, was wir hier haben und bergauf ist der Rücken natürlich sogar deutlich besser belüftet wenn der Rucksack am Rad hängt 😀

Ich hoffe, euch gefällt KarstenCarry genauso gut wie mir und würde mich freuen, hier Bilder von anderen Anwendern zu sehen!
Hast du denn den KarstenCarry schon mal erprobt/ausprobiert? z.b. bei einem Overnighter - oder idealerweise mal Mehrtagetour? Was war alles in dem Rucksack? Gewicht?
 
Hast du denn den KarstenCarry schon mal erprobt/ausprobiert? z.b. bei einem Overnighter - oder idealerweise mal Mehrtagetour? Was war alles in dem Rucksack? Gewicht?
Bisher habe ich es auf meiner Hausrunde erprobt (20 km, 400 hm, Trails bis S2). Die ist repräsentativ für mich. Das Rucksackgewicht war dabei knapp über 7 kg. Da sind dann Schlafsack, Isomatte, Essen, Klamotten etc drin. Halt alles was ich brauche ausser den richtig schweren Sachen wie Wasser, die bleiben in jedem Fall am Rad.
Die nächste Mehrtagestour ist vom 7.-12.8. geplant. Bis dahin ist der Rucksack nur als regulärer, mit Picknicksachen gefüllter, Daypack im Einsatz (Sommerferien + schulpflichtige Kinder) 😉
 
Zunächst dachte ich an leichtere Befestigungen mittels einer Titanplatte statt dem Vario-Rack oder sogar komplett ohne Klickfix-Teile. Die entsprechenden Sachen hatte ich teilweise schon, andere wurden noch bestellt.

Parallel habe ich aber noch komplett frei weiter überlegt. Eine Stunde warten ohne Internet und mit betrachten der Fotos meiner bisherigen Ideen tat schliesslich Wunder für meine Kreativität 😉

Ich würde wegen des Gewichts gerne mit möglichst wenigen Teilen auskommen … den Rucksack am liebsten quer montieren um zumindest etwas vom Vorderrad sehen zu können … dann bräuchte ich also Gurte, die quer über Rucksack und dann über den Lenker laufen … bei zusätzlichen Gurten wären aber wieder die Taschen blockiert … und wie könnte ich dabei verhindern, dass der Rucksack das Vorderrad berührt?
Wie wäre es denn aber, wenn man die Schultergurte benutzt, die eh schon am Rucksack sind? Die laufen zwar schon passend von oben nach unten, aber was passiert, wenn man den Rucksack um 90 Grad dreht? Genau: Dann laufen die Gurte quer. Aber woran soll man sie dann festmachen?

Da kam mir eine Idee und auf einmal konnte ich es kaum erwarten, nach hause zu kommen um sie auszuprobieren: Wäre es evt. möglich, einen Rucksack mittels der Schultergurte auf meine Innerbarends zu hängen? Und zwar so, dass er in alle Richtungen sicher befestigt ist, sich also auch bei Erschütterungen und Bremsmanövern nicht löst?

Ja:

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Anhang anzeigen 1726893

Entscheidend dafür ist, wie genau die Schultergurte benutzt werden. Hängt man einfach beide über die Innerbarends ist alles schräg, schlaff und ungesichert. Hängt man hingegen nur den „unteren“ über die Innerbarends, den „oberen“ aber über den Vorbau dann sieht es so fein aus wie hier zu sehen und hält schon ziemlich gut. Im wesentlichen hält ein Gurt den Rucksack oben, der andere hingegen hinten. Für Sicherheit in die letzte Richtung sorgt dann der 2x um den Lenker gewickelte Brustgurt:

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Anhang anzeigen 1726895

Um die richtigen Längen für die Schultergurte schneller wieder zu finden habe ich mir die Stellen (2 verschiedene am „unteren“, 1 am „oberen“) mit Tape in verschiedenen Farben markiert (hier ist eine davon in orange zu sehen). Der „obere“ wird in meinem Fall am Rad einfach so kurz wie möglich eingestellt. So kommt der Modus-Wechsel dann auch in den Bereich der magischen Minute (gemessen 1:15 m:s bzw 1:25 m:s).

Ich bin mit dem Ergebnis höchst zufrieden: Für die maximal 110 g Zusatz-Gewicht der Innerbarends (SQLab, alte Version, die vermutlich ob ihrer Form überlegen ist) gewinnt man die Fähigkeit, einen Rucksack wahlweise auch sehr schnell und sicher am Lenker montieren zu können.
Mit ~16 g / l Volumen für das Gesamtsystem hier im Beispiel ist es vergleichsweise sehr leicht.
Getestet habe ich das ganze wieder auf meiner Hausrunde. Der Modus-Wechsel ist so schnell, dass er nicht lästig ist. Erschütterungen, auch in Kombination mit hoher Geschwindigkeit, bringen das System nicht nennenswert aus der Ruhe. Alles funktioniert also wie erwartet.

Da ich diese Lösung noch nirgends gesehen habe (auch nicht bei Suche im nachhinein) nehme ich mir die Freiheit, auch sie zu benennen.
Und da ich wirklich stolz darauf bin kriegt sie meinen Namen: „KarstenCarry“ 😀

Vorteile ggü Zorrocarry
  • deutlich leichter pro Volumen (~ 16 g statt ~ 40 g / l)
  • in Summe 1090 g leichter
  • kein spezieller Rucksack erforderlich
  • wasserdicht
  • Innerbarends „inklusive“
  • Sattelstütze auch mit Gepäck am Rad absenkbar
  • Gewichtsverteilung am Rad (Fahrer überwiegend hinten, Gepäck vorne)
  • vermutlich stabilere Befestigung am Rad
Nachteile ggü Zorrocarry
  • unbequemeres Tragesystem
  • weniger Gesamtvolumen (25 l statt 37 l)
  • Vorderrad nur teilweise sichtbar
  • evt. in Konflikt mit anderen am Lenker montierten Sachen
  • Kabel vorne werden gedrückt
  • Lenkung träger
Das unbequemere Tragesystem gleiche ich dabei teilweise durch packen wie manche Ultraleicht-Wanderer aus: Der Schlafsack kommt unkomprimiert zuerst rein und alles andere wird darin platziert. So ist der Rucksack unabhängig von der Befüllung immer gut in Form und es entsteht ein sehr bequemes Rückenpolster. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang, dass teilweise auch bei den „guten“ Rucksäcken (zB Deuter Bike Alpin Pro) ein Modus-Wechsel vorgesehen ist: Und zwar zwischen belüftetem Rücken bergauf und „Körperkontaktrücken“ bergab. Letzteres ist genau das, was wir hier haben und bergauf ist der Rücken natürlich sogar deutlich besser belüftet wenn der Rucksack am Rad hängt 😀

Ich hoffe, euch gefällt KarstenCarry genauso gut wie mir und würde mich freuen, hier Bilder von anderen Anwendern zu sehen!
Vielen Dank für deine Inspirationen! Das werde ich auch testen.
 
wurde dieser Rucksack-Fan hier schon erwähnt? So ab 3:30 geht es um dieses Teil.
Cooler Typ, danke für den Link!
Mit seinen Mehrtages-Wanderungen zwischendurch hat er zwar nicht 100%ig die selben Anforderungen wie ich, aber er erwähnt ja auch die Vorteile beim schieben bzw tragen des Rads.
Es macht absolut Sinn, dass er bei seinen Touren in entlegene Gegenden und/oder im Winter mehr Platz braucht. Irgendwann gewinnt dann vermutlich der Gepäckträger.
Auch spannend, dass er noch keinen Rucksack gefunden hat mit dem er langfristig zufrieden war!
Die Ultraleicht-Wanderer gehen ja einfach von vornherein davon aus, dass ihr Rucksack nicht wasserdicht ist und packen alles zusätzlich in einen großen Müllsack o.ä.
Mal schauen, wie es mir ohne mit dem sehr leichten Decathlon-Rucksack vorne geht …
 
die grundsätzliche Idee gefällt mir, aber irgendwie ist das nicht komplett zu Ende gedacht.
z.B die Schaltung inkl. dreckiger schmieriger Kette steht nach oben bzw. hinten ab.
ich kann mir die begeisterten Kommentare dazu vorstellen, wenn man damit auf einem vollen Bahnsteig/Bahnhof versucht durch die Massen zu seinem Zug zu kommen oder in einem vollen Zug Arsch an Arsch steht.
Leider sieht man auch nicht genau wie der Lenker angebracht wird. Offenbar irgendwie am Oberrohr festgemacht. Da müssen einigen Leitungen ordentlich lang sein.
was mache ich am Zielort mit der nötigen langen Achse?
ich habe schon ein "Problem" mit meinen zwei recht kurzen Stangen vom Zelt.
 
Das ist ein faszinierendes Konzept, der Concours des Machines bringt immer wieder mal sowas hervor!
Neu ist hier ja eigentlich „nur“ das rollen, das „Rinko“ im Namen zeigt schon wo das Konzept herkommt.
Ich kann mir da für andere Räder spontan ein 3D-gedrucktes Teil mit ein paar Klettriemen und Doppelnutzen vorstellen: Im zerlegten Modus würde es an der Verbindung von Oberrohr und Sattelrohr befestigt und hielte die lange Spezialachse mit den Laufrädern. Beim fahren wäre es an anderer Stelle parallel mit der Achse zusammen befestigt und machte sich klein (Kettenstrebe, Gabel …).

Erst wollte ich schreiben, dass das in D wohl nicht funktionieren würde. Dann habe ich bei der Bahn nochmal nachgelesen: „Falträder“ dürfen im Fernverkehr mit und es gibt keine Größenbeschränkung zB der Laufräder. Da würde das also vermutlich klappen. Der Nahverkehr ist aber, natürlich, je nach Bundesland anders geregelt …

Mir stellen sich jetzt eher zwei Fragen:
  • Will ich mir den potenziellen Stress von Diskussionen mit Schaffnern geben wenn ich mit einem verpackten Rad nie Probleme habe? Der Rinko-Roller auf den Bildern ist sauber. Stelle ich mir den hingegen mal dreckig wie mein Rad nach 3 Tagen Regen und Matsch in der Eifel dieses Jahr vor …
  • Wo komme ich da gewichtsmässig im Vergleich raus? Mein „normales“ Rinko-Setup (Tasche, Schultergurt, Ständer für die Hinterachse, Spanngurte, Beutel für alles) liegt so bei 500 g. Da wäre ich optimistisch, dass man in die selbe Größenordnung kommen könnte.
 
Könnt ihr Licht ins Dunkle bringen? Kurzes googeln sagt mir, dass Rinko-Setup etwas mit Rad zerlegen für Japan zu tun hat, die oben genannte Hattori Hanzō Transportasche sagt mir gar nix und ich finde auch nichts dazu.

Edit: Bissle weiter gegoogelt - interessant. Zum Beispiel hier, wer es nicht kennt, so wie ich: https://fahrradzukunft.de/34/standard-rad-als-handgepaeck-im-zug

Dennoch wäre ich zum Beispiel an euren Setups interssiert. Denn BahnUnd Rad geht ja normalerweise gar nicht >:(

Edit2: Noch weiter gesucht, super spannend. Dein Setup hab ich hier gefunden: https://www.mtb-news.de/forum/t/vom...und-aehnliche-loesungen-fuer-die-bahn.968300/
 
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