Bikepacking Couture: Was tragt Ihr so?

tanztee

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Dresden
Mich interessiert, was der eine oder andere von Euch für ein Klamottensystem beim Bikepacking entwickelt hat! Gesucht sind, gerne mit Bild, Eure Kollektionen auf dem Rad, im Camp, bei Regen, Wind und Kälte!
Kaufberatung in geringem Umfang ist i.O., aber mich interessieren die Ansätze, möglichst minimalistisch einen weiten Bereich an Wetter abzudecken. Also Kleiderschrank auf und los gehts!
 
So, da fang ich gleich mal an:

Sommer-Setup:
  • Trikot im Freeride-Style
  • weite Bikeshort mit fetten Taschen
  • Rad-Unterhose mit Einsatz
  • Netz-Unterhemd aus Kufa
  • im Pack - Tagsachen: Windjacke (reichlich 100 g), dünne Regenjacke, Regenhose, MYOG Primaloftweste, dünner Buff
  • im Pack - Campsachen: dünne Short (dient auch als Badehose), lange dünne Hose, 2. Paar Socken, 2. Trikot (meistens mit langen Ärmeln), je nach Wetter noch ein dünner Fleecepullover
Winter-Setup:
  • lange Kufa-Unterwäsche
  • Primaloftjacke + Primaloftweste (beides MYOG)
  • Helm-Unterziehmütze
  • mein spezielles Handschuhsystem (s. unten)
  • Fleece-Buff
  • Primaloft-Booties (s.u.), 2. Paar dicke Socken
  • dünne Fleecemütze fürs Camp
  • Fleece-Schlafhose (zusätzlich zur langen Unterhose)
  • noch ein Paar extra Handschuhe, etwas weniger warm (wenn die Hände anfangen zu schwitzen)

Winterbeispiel mit dünner Windjacke, dünnem Fleece (ein Running-Pullover von Aldi), langer Kufa-Unterwäsche (auch von Aldi) und der bewährten Platzangst RAM:



Im Herbst hatte ich auch schon die klassische Kombi Pants+Shorts an. Die Pants haben an Oberschenkel und Wade einen stark wasserabweisenden Stoff (wh. mit Membran):



Ebenfalls beim Discounter, der D in Nord und Süd einteilt, hole ich mir die Nordic-Walking-Socken. Im Winter dürfen es dann dicke Socken mit Merinowollanteil sein und Leichtwanderschuhe.

In der Pause wird die MYOG Primaloftjacke übergeworfen, damit ich nicht so auskühle:



Strategische Fehler bei dieser Silvster-Tour: zu sehr auf den Wetterbericht vertraut! So hatte ich nur dünne Buffs mit und nicht die Leichtwanderschuhe an. Ging zwar alles irgendwie, war aber grenzwertig! Das sieht auf dem Foto zwar entspannt aus, es waren tagsüber aber -7°C o_O

Ebenfalls winterspezifisch ist mein Handschuh-Setup:



Ein Zufallskauf in den 90ern! Zu große Bikehandschuhe, darunter wahlweise dünne KuFa-Unterhandschuhe oder Alpaka-Fingerhandschuhe aus dem Weltladen. Da kommt selbst Merinowolle nicht mit!! Vorteil: variabel in der Wärmeleistung, praktisch zwei Handschuhe in einem, super Griffgefühl am Lenker da die Innenhand aus einlagigem Clarino ist. Nachteil: etwas "klobig". Ich finde jedoch kein besseres System und das taugt mir bis -10°C.
Frage an die Gemeinde: Wo kann ich solcherart Außenhandschuhe nachkaufen? Die fallen leider nach über 15 Jahren Nutzung langsam auseinander!

Hier noch einmal ein Teil des Schlafsetups für kalte Temperaturen:



Socken mit hohem Merinowollanteil, PL-Booties (MYOG); lange Unterhose und die Fleecehose.
Am Oberkörper habe ich auch lange Unterwäsche, die PL-Jacke und darüber die PL-Weste; Buff und Mütze bzw. eine aus dem Kopteil des Schlafsacks gebastelte separate Kapuze.

Was hat sich nicht bewährt:
Beinlinge und Ärmlinge. So wollte ich im Sommer ganz clever ein langes Trikot einsparen. Ende vom Lied: die Ärmlinge fühlten sich die ganze Zeit kühl an und die Beinlinge rutschten unter den Shorts ständig (geht wohl nur mit Pants).
Lange Unterwäsche aus reiner Merinowolle vom Discounter hats bei mir auf dem Rad auch nicht lange gemacht, da waren gleich Löcher drin. Das geht allenfalls als Wechselwäsche fürs Camp.

Meine Favoriten:
Ganz klar eine meiner diversen Windjacken und die PL-Weste! Die sind immer dabei, auch im Hochsommer. Wenigstens stopfe ich abends das ganze Zeugs mitsamt den Regensachen in die Schlafsackhülle, um mir ein seitenschläfer-kompatibles Kissen zu improvisieren.

Zweiter Favorit: eine kräftige Bikeshort! Das ist zwar eindeutig UH, aber fette Cargotaschen und ein robuster Stoff, der auch Kontakt mit Bromberranken übersteht und wo man sich bedenkenlos auf einen Baumstamm setzen kann, sind es mir gewichtstechnisch allemal wert.

Soviel erstmal zum Anfang, bei Interesse kann ich gerne auch in alten Ausrüstungslisten stöbern und Gewichte liefern.

ride on!
tanztee
 
Zuletzt bearbeitet:
kleidungstechnisch ein sehr grosses Spektrum, keineswegs durchgängig auf UL getrimmt, keineswegs durchgängig Outdoorklamotten. Alles, was zur Jahreszeit bzw. Witterung passt, und was der Kleiderschrank bietet; so gelegentlich auch Jeans.
EINES ist mir aber übergreifend wichtig, auch wegen der Stealth-Übernachungen: gedeckte Farben, matte Oberflächen.
Also keinerlei Papageien-Kleider, und keine schrille Lackierung oder Komponenten am Fahrzeug.
 
In den letzen 25 Jahren bin ich viele viele Langstreckenbrevets, Radmarathons u.s.w. gefahren. Vor ein paar Jahren bin ich zum MTB und zu dieser Bikepacking Geschichte umgeschwenkt.
Ich hatte noch nie bei einem Event, oder einer Tour, eine Regenjacke, oder Regenhose, dabei.
Nässe halte ich nicht für schlimm. Wichtig ist für mich in solchen Situationen, dass nichts flattert und der Wind abgehalten wird.
 
Ich hatte noch nie bei einem Event, oder einer Tour, eine Regenjacke, oder Regenhose, dabei.
Nässe halte ich nicht für schlimm. Wichtig ist für mich in solchen Situationen, dass nichts flattert und der Wind abgehalten wird.
Das liest sich beinah wie in diesem Ultralight-Langstrecken-Wanderer-Buch mit dem Titel "Laufen. Essen. Schlafen.". Abends klitschnass ins Zelt kriechen, dort so trocken wie noch möglich in einen Schlafsack, morgends die gefrorenen Schuhe unterm T-Shirt auftauen...
Spät am Tag noch richtig nass zu sein, oder nass zu werden, und so eine [kalte] Übernachtung im Freien durchzustehen, würde ich mir nicht zutrauen. Wie hältst du dich dabei am Leben?
 
Wie hältst du dich dabei am Leben?
Bei Sauwetter keine Pausen, dann geht das meistens.
In Regensachen ist man irgendwann auch nass nur mit dem Nachteil, dass man drunter nicht wieder trocknet wenn der Regen aufgehört hat.
Zum Schlafen werden die trockenen Sachen aus dem Packsack geholt.
Wenn nötig werden die nassen Sachen dann früh wieder angezogen - immer einer der schlimmsten Momente jeder Tour.

Bei den langen Dingern auf dem Rennrad war es dann wirklich nur Fahren-Essen und Schlafen/ausnahmsweise.
Daher finde ich diese Bikepackinggeschichte eigentlich recht komfortabel. Vor allem weil man seinen geregelten Schlaf hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat sich nicht bewährt:
Beinlinge und Ärmlinge. So wollte ich im Sommer ganz clever ein langes Trikot einsparen. Ende vom Lied: die Ärmlinge fühlten sich die ganze Zeit kühl an und die Beinlinge rutschten unter den Shorts ständig (geht wohl nur mit Pants).

Beinlinge muss man manchmal lange suchen. Was oben bleibt, ist seltsam individuell. Ich hatte drei Paar, bevor ich auf Gold stieß. Das ist aber dann auch nur 'Martin-Gold'... andere werden anderswo fündig.
 
Außer den Beinlingen bei mir: Shorts; darunter tagsüber die Radunterhose und abends eine normale.

Windjacke von Vaude mit abnehmbaren Ärmeln... ist in vollständigem Zustrand erstaunlich warm und als Weste (offen) selbst am Mittelmeer kein Problem.

Nicht allzu warme lange Gore-Handschuhe an den Händen und kurze in den Jackentaschen - oder umgekehrt. Ebenfalls in den Jackentaschen sind Latex-Handschuhe zum Abdichten gegen Regen.

Bike-Unterhemd und Trikot oder T-Shirt.

Eine sehr leichte Regenjacke von Schöffel, Regenshorts von Vaude, Helmabdeckung von Vaude.

Bandana - dazu eine Goretex-Mütze im Rucksack.

Außerdem im Rucksack: ein gaaanz leichter Fleece-Pullover, ein T-Shirt unter 100g, lange und (bereits erwähnte) kurze Unterhose, langes Unterhemd (im Sommer alternativ: ein uraltes und sehr leichtes Seidenhemd), Sealskinz und ein weiteres Paar Ersatzssocken. Neu und sicher nur sehr selten im Einsatz: 230g Daunenjacke. Ggf. noch eine Ersatz-Radunterhose.
 
Windjacke von Vaude mit abnehmbaren Ärmeln... ist in vollständigem Zustrand erstaunlich warm und als Weste (offen) selbst am Mittelmeer kein Problem.
...
Eine sehr leichte Regenjacke von Schöffel, Regenshorts von Vaude, Helmabdeckung von Vaude.

Moin.
Welche Windjacke wäre das? Die Dundee? Und was wiegt die?
Wie sehr wasserabweisend ist die Windjacke und wie wasserdicht die leichte Regenjacke?
Warum zweierlei Klamotte? Eine Regejacke taugt doch ebenso als (etwas schwitzigere) Windjacke, oder?
Zip-off -Ärmel sind top!
 
@Autscho : Ja, die Dundee sieht meiner Jacke zumindest ähnlich. Ich habe sie schon ein paar Jahre, weshalb sie auch ein Vorgängermodell sein könnte (Bikepacking-Kleidung hält bei mir sehr lange, weil ich sie ausschließlich auf Mehrtagestouren verwende und nie beim normalen Biken). Sie ist nicht mehr sehr wasserabweisend, müsste mal nachimprägniert werden, hält eigentlich nur sehr leichte Schauer ab. Die Regenjacke ist hingegen ziemlich dicht... aber hier entsteht ja immer die Schwierigkeit, die Feuchtigkeit von innen von der äußeren Nässe zu unterscheiden. Als Anzeichen: Mir bleibt darin auch im Dauerregen lange warm.

Warum zwei Jacken? Weil ich die Windjacke (mit oder ohne Ärmel) eigentlich durchgehend tragen kann und ihre Taschen dabei als leicht zugänglichen Stauraum sehr schätze, vor allem die hintere. Ich kann damit etwas Gewicht auf die Hüftknochen bringen, wo man es kaum merkt. Außerdem mildert sie wirksam den Effekt der nicht üppig gepolsterten Schulterträger bei Leichtrucksäcken. Und man kann damit prima nach Bedarf ventilieren.

Die Regenjacke ist für mich ebenso imperativ, bedient aber alle oben genannten Bedürfnisse überhaupt nicht. Sie dient ganz allein dazu, Nässe aus der Luft abzuwehren. Vor Jahren habe ich's einmal nur mit einer (anderen) Windjacke versucht, weil ich dem Märchen auf den Leim gegangen war, dass Innen- und Außennässe praktisch dasselbe sind. Eine saukalte und außennasse Abfahrt vom Furka Joch bewies mir sehr einprägsam das Gegenteil.

Finanziell mache ich es so: Bei Bikepacking-Klamotten schaue ich nicht auf den Pfennig - trage dafür beim normalen Biken aber mitunter Klamotten von Aldi. Ich will eben, dass die Bikepacking-Kleidung optimal für mich ist und sehr lange hält... weshalb ich sie ja nur beim Bikepacking trage. Je ausgeklügelter das UL-System wird, desto sensibler mit der Zeit ja auch. Als ich zum Beispiel eine Shorts austauschen musste (Shimano XT) und nicht mehr dasselbe Modell fand, musste ich lange nach Ersatz suchen (es ging mir dabei vor allem um die Position der tieferen Taschen am Bein, wo ich auf Tour das Geld für tagsüber und andere Kleinigkeiten gern zwischenlagere). Eine Windjacke ohne hintere Tasche wäre für mich eine mittlere Katastrophe, und dass Meru die Tasche nicht mehr herstellt, die ich für mein Zelt nutze, beunruhigt mich auch schon... ;)
 
@Autscho : Ja, die Dundee sieht meiner Jacke zumindest ähnlich. Ich habe sie schon ein paar Jahre, weshalb sie auch ein Vorgängermodell sein könnte (Bikepacking-Kleidung hält bei mir sehr lange, weil ich sie ausschließlich auf Mehrtagestouren verwende und nie beim normalen Biken). Sie ist nicht mehr sehr wasserabweisend, müsste mal nachimprägniert werden, hält eigentlich nur sehr leichte Schauer ab. Die Regenjacke ist hingegen ziemlich dicht... aber hier entsteht ja immer die Schwierigkeit, die Feuchtigkeit von innen von der äußeren Nässe zu unterscheiden. Als Anzeichen: Mir bleibt darin auch im Dauerregen lange warm.

Warum zwei Jacken? Weil ich die Windjacke (mit oder ohne Ärmel) eigentlich durchgehend tragen kann und ihre Taschen dabei als leicht zugänglichen Stauraum sehr schätze, vor allem die hintere. Ich kann damit etwas Gewicht auf die Hüftknochen bringen, wo man es kaum merkt. Außerdem mildert sie wirksam den Effekt der nicht üppig gepolsterten Schulterträger bei Leichtrucksäcken. Und man kann damit prima nach Bedarf ventilieren.

Die Regenjacke ist für mich ebenso imperativ, bedient aber alle oben genannten Bedürfnisse überhaupt nicht. Sie dient ganz allein dazu, Nässe aus der Luft abzuwehren. Vor Jahren habe ich's einmal nur mit einer (anderen) Windjacke versucht, weil ich dem Märchen auf den Leim gegangen war, dass Innen- und Außennässe praktisch dasselbe sind. Eine saukalte und außennasse Abfahrt vom Furka Joch bewies mir sehr einprägsam das Gegenteil.

Finanziell mache ich es so: Bei Bikepacking-Klamotten schaue ich nicht auf den Pfennig - trage dafür beim normalen Biken aber mitunter Klamotten von Aldi. Ich will eben, dass die Bikepacking-Kleidung optimal für mich ist und sehr lange hält... weshalb ich sie ja nur beim Bikepacking trage. Je ausgeklügelter das UL-System wird, desto sensibler mit der Zeit ja auch. Als ich zum Beispiel eine Shorts austauschen musste (Shimano XT) und nicht mehr dasselbe Modell fand, musste ich lange nach Ersatz suchen (es ging mir dabei vor allem um die Position der tieferen Taschen am Bein, wo ich auf Tour das Geld für tagsüber und andere Kleinigkeiten gern zwischenlagere). Eine Windjacke ohne hintere Tasche wäre für mich eine mittlere Katastrophe, und dass Meru die Tasche nicht mehr herstellt, die ich für mein Zelt nutze, beunruhigt mich auch schon... ;)

Genau so machen wir es auch.

Der Stress mit den Beinlingen, die trage ich auch bei leichtem Nieselregen lieber als die lange Regenhose, endete mit 4 Sicherheitsnadeln auf der letzten Tour. Damit habe ich die Beinlinge dann an der Radunterhose angepinnt damit sie nicht mehr rutschen. [emoji2]
Anstatt Short trage ich dann bei leichtem Regen eine hauchdünne kurze Regenhose und dünne wasserdichte Überschuhe.
Der Tipp mit den Latexhandschuhen über den normalen Handschuhen bei Nässe muss ich mal testen...erscheint aber sehr sinnvoll.
 
@roundround Eine kurze Regenshorts ist beinahe unerlässlich, wie ich schon an anderer Stelle schrieb. Wenn du einen Campingplatz aufsuchst und alles andere in die Waschmaschine tust, bist du froh, sie zu haben. Außerdem ist mir vor ein paar Tagen eingefallen, sie auch als Badehose zu nutzen... ob das wohl geht?
 
@roundround Eine kurze Regenshorts ist beinahe unerlässlich, wie ich schon an anderer Stelle schrieb. Wenn du einen Campingplatz aufsuchst und alles andere in die Waschmaschine tust, bist du froh, sie zu haben. Außerdem ist mir vor ein paar Tagen eingefallen, sie auch als Badehose zu nutzen... ob das wohl geht?

Klare Antwort: NEIN. Es Sei denn du stehst darauf, in einer Art Sack zu schwimmen..
 
Prinzipiell richtet sich das natürlich nach dem Wetter, grundsätzlich habe ich recht viele Merinosachen, hat sich bei mir bewährt.
Thema Regen: beim Brevet oder RTF kommt man ganz gut ohne Regensachen aus, beim Bikepacking mag ich nicht auf Regenjacke und kurze Regenhose verzichten. Da man doch auch immer mal anhält, finde ich Regensachen unverzichtbar.
Zu den Schuhen: Bei dauerhaft schlechtem Wetter sind Gore- Tex- Schuhe völlig ungeeignet, einmal nass trocknen die nur extrem langsam, und stinken zum Ausgleich bestialisch. Überschuhe sind beim Fahren in Ordnung, sobald man absteigt aber untauglich. Ich nutze jetzt wasserdicht Socken, bspw. von Sealskinz.
Ebenfalls gut sind winddichte und wasserabweisende Überhandschuhe, die wiegen auch wenig, sind aber bei viel Regen sehr angenehm. Und auch, wenn man morgens bei Kälte losfährt und eigentlich wärmere Handschuhe braucht als man mit hat.
Armlinge und Beinlinge finde ich persönlich klasse, man gewinnt viel Flexibilität bei geringem Gewicht. Allerdings halten Beinlinge nur unter einer engen Radhose, ohne rutschen sofort. Ich habe Gore Bikewear Windstopper Beinlinge, die sind große Klasse, sehr angenehm zu tragen, und funktionieren auch über einen weiten Temperaturbereich. bei entsprechenden Temperaturen habe ich die den ganzen Tag an. In Verbindung mit einer kurzen Regenhose funktioniert das auch bei Dauerregen gut. Unterschenkel und Knie werden zwar naß, kühlen aber nicht aus.
Eine Windjacke/ Weste ist ebenfalls nicht zu unterschätzen, meine Vaude Windweste ist eigentlich fast immer dabei. Klein und leicht, hält auch bei leichtem Regen ausreichend trocken, bei sinkenden Temperaturen ziehe ich einfach ein wärmeres Unterhemd/ Trikot an.
Beim fahren hat sich folgendes "Basis" als sinnvoll herausgestellt: Kurzarmtrikot, Unterhemd, Windweste, Armlinge, Trägerhose mit robuster Bikeshort. Je nach Temperatur und Trockenheit ergänze ich dann Beinlinge, Knielinge, Windjacke, Regenjacke, Mütze, Handschuhe. Ab Herbst dann mit Langarmtrikot, Windjacke und den oben beschriebenen Beinlingen.
Letztes Jahr im schwedischen Winter bin ich dann vom Zwiebelprinzip abgekehrt: dort hat sich der Montane Extrem Smock in Kombination mit einem Unterhemd sehr bewährt: bei -20°C morgens noch angenehm warm, man schwitzt recht wenig, das Teil ist sehr atmungsaktiv, sehr gut belüftet und trocknet auch recht schnell wieder. Ist allerdings bei Temperaturen oberhalb von -5°C nicht mehr tragbar, da zu warm.
Grundsätzlich habe ich immer ein trockenes Unterhemd und Socken bei, das ist abends nach einem Regentag einfach ein gigantischer Komfortgewinn und Wohlfühlfaktor. Für abends dann noch ein langärmliges Oberteil, Dicke je nach Saison und eine Weste/ Jacke, auch hier: je kälter desto dicker. Zudem für abends im Winter noch sehr dicke Socken bzw. Booties. Mütze und dünne Handschuhe für abends ebenfalls in Abhängigkeit von der Außentemperatur.
 

Sehr oft benutzte Kombi, kurzes Biketrikot und leichtes, dünnes Langarmshirt drüber.


Wenn's frisch wird, das genial Rab Boreas. Die richtige Menge winddicht für ein riesiges Spektrum an Klima. Für beschleunigte Touren nutze ich es jedoch selten, da es schwer wird wenn es nass ist und eher langsam trocknet (ähnlich wie was 260 g schwerer aus Merino).


Im August fuhr ich eine sehr anspruchsvolle Tour, z.T. mit 2500 hm auf weniger als 30 km Distanz, alles in technischem Gelände. Mal auch bei Starkregen. Montane Minimus. Mal den originalen Pulli, mal das 777 Teil. Dafür keine Windjacke. Das 777 Minimus wiegt in L 138 g, das andere 149 g.





Da ich wusste, dass ich kaum im Sattel sitzen werden, verzichtete ich auf meine geliebten Assos Hosen (beim Stossen/Tragen sind's doch rechte Windeln) und nutzte einen Triathlon-Anzug mit winzigem Sitzpolster, was gut funktionierte. Der Arsch wurde ein bisschen Wund, da das Sitzpolster doch etwas zu klein war (Ausgelegt für eine ganz andere Sitzposition - offensichtlicher Weise) und die Naht am hinteren Ende des Sitzpolsters auf Dauer scheuerte. Aber aufgrund des unglaublich vielen Stossens und Tragens war die Wahl mit dem Tri-Anzug eigentlich ganz gut. Der Klimabereich des Tri-Anzugs war zudem auch ganz respektabel. Ich war eine volle Woche unterwegs und ebenfalls unsicher wegen den Regenhosen. Schlussendlich war ich froh darum. Ich nutzte sie manchmal auch nur in Pausen oder als Windschutz.

Für beschleunigte Ferientouren wie Bikepackingevents/-rennen meist ein Setup wie folgendes:

Konstant in Gebrauch:
- sehr dünnes, kürzärmeliges Netzshirt (wenn's zB nach Nordeuropa geht im Frühsommer)
- dünnes langarm Shirt, Ärmel werden rauf gekrempelt wenn's warm ist
- Bikehosen mit Einsatz, je nach Klima 3/4 lang mit Träger oder kurz.
- leichte nicht zu weite baggy Shorts
- kurze Kompressionssocken, also Tennissocken-Länge.
- Helm
- Brille
- Lange Handschuhe

Für Tagsüber gut erreichbar:
- Kurzarm Trikot
- Regenschutz - Oberteil ist so dünn und leicht, da spar ich mir dafür die Windjacke. Die Hosen können tatsächlich was, was ich für 180 g i.O. finde.
- Buff

Für Nachts - eingepackt mit Quilt - je nach Tour was in Klammer gesetzt:
- Knielange, sehr dünne Kompressionssocken
(- dünnes langarmshirt oder kurzarm)
- dünner Daunenpulli
(- Unterhose)
- Schlafsocken

Die Schlafsocken sind nicht zu verachten. Auf einer beinahe C2C Tour durch Wales als es sehr nass war, war ich froh, dass meine Füsse über Nacht komplett trocknen konnten. Hier ein nettes kleines Video
https://vimeo.com/92812808
Abends zog ich lediglich die Regenklamotten aus, die 1-2 Lagen am Oberkörper, wechselte in das dünne Langarmshirt, trockene Mütze und Daunenpulli und zog über die feuchten Radhosen (3/4 in auf diesem Trip) die knielangen Kompressionsstrümpfe und trockene Socken. Dann ab in den Synthetikquilt. Morgens war alles trocken und der Quilt am Aussenstoff feucht. Ich habe dies jede Nacht wiederholt und immer gut geschlafen. Zur Bestätigung mein Lachen bei 2:59 im Video.

Für entschleunigte Touren kommt meist noch anstatt eine kurze eine lange Unterhose hinzu, Mütze, garantiert ein dünnes ersatz-langarm Shirt. Viel mehr auch nicht. Nach Klima vielleicht noch Beinlinge (dafür die Kompressionsstrümpfe nicht), dann aber auch anstatt das kurzarm Trikot kommt das Rab Boreas mit. Das Superkleidungsstück.
Auf meiner doppelten Hochlanddurchquerung von Island fühlte ich mich ebenfalls immer richtig gekleidet mit dem Beispiel für entschleunigte Touren und würde es wieder gleich machen.


Zum Winter habe ich hier mal viel geschrieben.
Ich werde diesen Winter das Patagonia Nano-Air Light Hoodie mit einem dünnen T-shirt testen, wenn's kalt genug ist und hoffe dadurch 2-3 Lagen wegrationalisieren zu können.

Supplest Schuhe sind vor einer Weile an der Sohle gebrochen.

Ich bin, wenn's kalt genug ist nun mit Bontrager's OMW unterwegs:

Super Schuhe für Winterbikepacking.

Auf den vielen Touren bei 5 - -5 °C bin ich mit den zu Fahren recht guten Spezi Defroster. Zum drin gehen sind sie für mich aber ordentlich kacke.





Touren mit dem Rab Boreas und Rady's Softshellhosen (Membranfrei). Darunter das tolle Mountain Equipment Eclipse Hooded Zip Tee.
 
Letztes Jahr im schwedischen Winter bin ich dann vom Zwiebelprinzip abgekehrt: dort hat sich der Montane Extrem Smock in Kombination mit einem Unterhemd sehr bewährt: bei -20°C morgens noch angenehm warm, man schwitzt recht wenig, das Teil ist sehr atmungsaktiv, sehr gut belüftet und trocknet auch recht schnell wieder. Ist allerdings bei Temperaturen oberhalb von -5°C nicht mehr tragbar, da zu warm.
Trug ich früher zum Winterbergsteigen oft. Deshalb bin ich sehr auf das Patagonia Nano Air Light Hoodie gespannt. Hab's zu einem super Preis in Chamonix gekriegt :daumen:

In den letzen 25 Jahren bin ich viele viele Langstreckenbrevets, Radmarathons u.s.w. gefahren. Vor ein paar Jahren bin ich zum MTB und zu dieser Bikepacking Geschichte umgeschwenkt.
Ich hatte noch nie bei einem Event, oder einer Tour, eine Regenjacke, oder Regenhose, dabei.
Nässe halte ich nicht für schlimm. Wichtig ist für mich in solchen Situationen, dass nichts flattert und der Wind abgehalten wird.
Das hat durchaus was. Ich wähle aus demselben Grund super dünne Regenklamotten. Es gibt nicht viele Bedingungen bei denen man in Gore-Tex/eVEnt/PertexShield etc. trocken bleibt, vorallem nicht beim Biken. Wenn ich nass bin, achte ich einfach darauf, in Bewegung zu bleiben.


Nordisland auf einem Pässchen. Wasserdicht ist das Teil schon lange nicht mehr gewesen... ich fühlte mich dennoch wohl.
 
Wenn's frisch wird, das genial Rab Boreas.
*Wenn* das Teil bei *dem* Gewicht tatsächlich ne Menge Wind abkann, dabei auch noch wärmt *und* nicht pillt - dann bist Du dem heiligen Gral der leichten Universalkleidung schon ganz nahe.

Bei mir hat sich ein optisch ähnliches Teil in der Beliebtheitsskala ganz nach oben katapultiert - ein selbstgenähter Hoodie aus einer Art Microfleece:



Für Windschutz sorgt aber eine klassische dünne Windjacke, die auch zur Stoffschonung unersetzlich ist (wenn ich früh beim Warmfahren die Jacke noch ein paar Minuten anbehalte).

Deshalb bin ich sehr auf das Patagonia Nano Air Light Hoodie gespannt.

Das ist ja ganz klassisch UL-Trekking-Technologie: Primaloft & Co. statt schwerer und klobiger Fleecepullover. Meine selbstgenähte PL-Jacke kommt mit 130g/m² Primaloft Füllung auf ein Gewicht von 365 g, wird nur in Pausen, im Camp und unterm Quilt angezogen. An einem letzten Tourentag bei Schneeregen hatte ich die Jacke dann doch auf dem Trail an und wärmte mich vor Zugabfahrt in einer Kneipe auf. Das Fleecefutter in den aufgesetzten Außentaschen war noch feucht beim Hinausgehen, die Jacke an sich indessen erstaunlich schnell getrocknet.

Bei meinem Setup (für die eher warme Jahreszeit) hatte ich mich anfangs eng an der UL-Trekking-Technologie orientiert und als Hauptisolation Primaloftsachen vorgesehen. Aber auch im Trekking Light Forum hat man den Kuschelfaktor eines bequemen Fleecepullis durchaus erkannt, so dass ich mein Setup modifiziert habe.

Welches Setup nun mehr Wärme pro g bietet, bleibt offen:
  • Setup 1: der berühmte Forclaz 20 Pullover (in L 168 g) - eng geschnitten, geht nicht übern Hintern - zusammen mit der PL-Weste (186 g, 60er PL, innen und außen 38 g/m² Tafetta Nylon) also in Summe 354 g
  • Setup 2: der MYOG-Hoodie mit 293 g
Vorteil Setup 1: ganz klar flexibler
Vorteil Setup 2: Kapuze für nachts spart bei nicht zu kalter Witterung die Schlafmütze ein, Zipjacke lässt sich bequemer anziehen.

Fürs Radeln habe ich bei kühlerem Wetter in der warmen Jahreszeit nun ein günstig bei Decathlon geschossenes Langarmshirt (Größe L: 155g) ausprobiert und bin sehr zufrieden. Solo sehr luftig, unter der Windjacke angemessen warm. Hat sogar meinen Sturz ohne Spuren überstanden :eek: Damit bin ich von Ärmlingen weg, da ich ohnehin ein Wechselteil mitnehmen will und ein 2. Kurzarmshirt + Ärmlinge dann keinen Gewichtsvorteil bringen.

So wurden aus den Ärmlingen „Wadlinge“ als Ergänzung zur übers Knie reichenden klassischen Radhose. Funzt:



ride on!
tanztee
 
*Wenn* das Teil bei *dem* Gewicht tatsächlich ne Menge Wind abkann, dabei auch noch wärmt *und* nicht pillt - dann bist Du dem heiligen Gral der leichten Universalkleidung schon ganz nahe.
Es ist in der Tat krass genial. Auf den jährlichen Wanderungen im Norden trage ich das Teil oft mehrere Wochen ununterbrochen. Mein erstes Boreas hat Löcher und ist ausgebleicht, aber keine Fusel. Wer was für die kalte Jahreshälfte sucht, dem ist das Teil sehr zu empfehlen.
Wie gesagt, Nachteil ist das Verhalten wenn nass, da ist ein Hardface Fleece besser, lässt aber auch mehr Wind durch.

Nun, für mich ist Primaloft sehr oft einfach zu warm. 1. Wegen der Isolationsdicke und 2. wegen dem winddichten Stoff.
Das Nano Air ist hier anders; der Stoff ist einigermassen Winddurchlässig.



Kürzlich war ich im Dovrefjell-Sundalsfjella und war im Vorfeld unsicher ob ich meinen 180 g Fleecepulli mitnehnen sollte. Stellte sich heraus, dass ich ihn mehr am Körper trug, als im Rucksack, da es oft um 5 °C und windig war. Das Nano Air wäre zu warm gewesen. In Pausen und um's Zelt nutzte ich dann den 182 g leichten Daunenpulli.

In der Übergangszeit würde ich Fleece in der Tat nicht abschreiben.

Welches Setup nun mehr Wärme pro g bietet, bleibt offen:
  • Setup 1: der berühmte Forclaz 20 Pullover (in L 168 g) - eng geschnitten, geht nicht übern Hintern - zusammen mit der PL-Weste (186 g, 60er PL, innen und außen 38 g/m² Tafetta Nylon) also in Summe 354 g
  • Setup 2: der MYOG-Hoodie mit 293 g
Die Frage wäre bei mir eher 'was ist praktischer für gegebene Tour', dann erst Gewicht und absolute Wärme.
 
Für mich ist auf jeden Fall Merino wichtig! Merino Shirts und Merino Socken. Trocknet schnell, hält auch nass warm und ist leicht. Definitiv meine Entdeckung des Jahres.
 
Für mich ist auf jeden Fall Merino wichtig! Merino Shirts und Merino Socken. Trocknet schnell, hält auch nass warm und ist leicht. Definitiv meine Entdeckung des Jahres.
Trocknet langsam, hält nass gleich wenig warm wie sonstwas, saugt sich voll, wird schwer und das beste, geht viel, viel schneller kaputt als alles synthetische was mir bisher unter die Nase kam.
Stinken tun gewisse synthetische in der Tat deutlich mehr, aber nach 3 Tagen roch Merino genau so toll wie andere Natur- oder Kunstfasern. Naturprodukt hin oder her, ich bin ein Merinogegner.

Ach ja, vorsicht vor Nagern. Die fressen auch mal Löcher in Merino und lassen aber Synthetik links liegen.
 
Trocknet langsam, hält nass gleich wenig warm wie sonstwas, saugt sich voll, wird schwer und das beste, geht viel, viel schneller kaputt als alles synthetische was mir bisher unter die Nase kam.
Stinken tun gewisse synthetische in der Tat deutlich mehr, aber nach 3 Tagen roch Merino genau so toll wie andere Natur- oder Kunstfasern. Naturprodukt hin oder her, ich bin ein Merinogegner.

Ach ja, vorsicht vor Nagern. Die fressen auch mal Löcher in Merino und lassen aber Synthetik links liegen.

Kann ich alles nicht bestätigen. Aber da mag jeder andere Vorlieben haben. Zudem gibt es wie bei synthetischen Sachen auch extreme Qualitätsunterschiede.
 
Aber da mag jeder andere Vorlieben haben.

Das ist tatsächlich verblüffend: während ich auf meine selbstgenähten PL-Booties schwöre, kam jemand anderes mit einem baugleichen Modell überhaupt nicht zurecht und klagte über ein klammes Gefühl an den Füßen o_O

Im Camp verwende ich ein Merionshirt mit 30% Acrylanteil, bin überhaupt ein Freund von Mischgeweben. Reine Merinowoll-Unterwäsche vom Discounter hatte bei mir Ruckzuck Löcher drin - schade ums Material.
Sind da die Merinoteile von den Markenherstellern haltbarer?

... fragt sich tanztee
 
Ich wäre auch für ein Tipp für ein robustes kurzärmliches Oberteil aus Merino (Mischgewebe) dankbar. Ich finde nämlich Merinowolle eigentlich auch sehr gut, bis auf die Haltbarkeit. Ich habe bisher Erfahrung mit Icebreaker und Decathlon shirts gemacht und beide waren in kürzester Zeit durch UV Strahlung und Schweiß zerstört. Kleine Löcher stören mich nicht aber wenn sich das ganze Gewebe auflöst hilft auch kein Flicken mehr. Vermutlich ist das einfach eine Eigenschaft von Merinowolle, aber möglicherweise hat es ja ein Hersteller hinbekommen ein Mischgewebe zu produzieren was haltbarer ist.
 
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