Bastelidee: 10 W kettengetriebener Raddynamo

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Das ist ein Vorschlag, das gute Konzept von Nabendynamos von den Beschränkungen der STVZO zu befreien und einen low-cost Dynamo mit hoher Leistungsabgabe als Generator für die Bordstromversorgung einzusetzen (Honda Goldwing feeling). Spätestens wenn man größere el. Verbraucher am Rad einsetzt und über längere Zeit autark unterwegs sein will, kommt man nicht mit einem herkömmlichen Dynamo auskommen. Da hier der überwiegende Teil der Selbstbaulampen sich längst von gesetzlichen Beleuchtungsvorgaben verabschiedet hat, finde ich, kann man das auch beim Dynamo tun.

Der Antrieb

Seitenläufer waren mir schon immer zu laut und zu fummelig, rutschen durch bei Nässe oder sind falsch eingestellt (OK, mit meinem AXA HR bin ich halbwegs zufrieden). Nabendynamos sind da schon deutlich besser, keine Frage, direkt angetrieben, geschützt, effizient. Aber sie sind teuer, umständlich (neues Vorderrad einspeichen), schwer, und sie müssen der Vorgaben der STVZO einhalten, das bedeutet, dass sie schon bei kleinen Geschw. die Nennleistung von 3W abgeben müssen und diese bis zu hohen Geschw. konstant halten. Folglich knickt die Effizienz ein und ein guter Teil der aufgenommenen Leistung wird mechanisch und elektrisch vernichtet (konstruktionsbedingt, so werden Fahrraddynamos entworfen).
Warum also nicht wie beim Auto den Generator direkt an den Motor bringen, wo die Drehzahl durch das Schalten nahezu konstant gehalten wird ? Das behebt die Anfahrproblematik (weitgehend, Schaltfreudigkeit vorausgesetzt), das wenige Licht beim Bergauffahren und zuviel erzeugte Leistung bergab( OK, da muss man dann locker mittreten). Hier drängt sich die Frage auf, was zu tun ist, damit auch beim Rollen das Licht weiterleuchtet, dazu komme ich später. Die Trittfrequenz beträgt beim Durchschnittlichen Radfahrer 60-90 rpm, wenn er eine Schaltung hat. Beim Stundenweltrekord hat sich 105 -110 rpm als optimal erwiesen, am Berg wird typischerweise langsamer getreten ( Jan 70 rpm, Lance 85 rpm), Hobbyfahrer kurbeln erfahrungsgemäß langsamer als Sportler. Damit lässt sich der kurbelbezogene Antrieb auf 75 rpm +/- 20 % schon auf ein Optimum auslegen, anders als der radbezogene, der von 15 bis 45 km/h in weiten Grenzen variiert. Demnach sollte man den Dynamo in die Tretkurbel integrieren, auf praktischen Erwägungen schlage ich aber das untere Kettenrad am Schaltwerk vor. Der Anbau ist einfach, der Mitnehmer also das Rädchen wird sowieso von der Kette zu mehr als 180° umlaufen, damit ist ein durchrutschen unmöglich und es wird kein zusätzliches Lager mit Antriebsverlusten eingebracht. Ferner sind die Kräfte auf das Lager gering, es ist kein Anpressdruck wie beim Seitenläufer nötig. So weit so gut, jetzt fehlt noch ein passender Generator.

Der Motor

Gestern hat mich unser E-Technik Student überrascht, indem er alle defekten CD und HD Laufwerke zerlegt und den Motor ausgebaut hat auf der Suche nach einem leistungsfähigen Drehstromkleinstmotor. Diese stellen die modernste Technik bei Kleinstmotoren da und sind inzwischen billige Massenware. Sie sind effizient sehr kein und leicht, laufen mit hoher Drehzahl und -was für mich das wichtigste ist- sind in der Lage, als Generator niederohmige Verbraucher wie 3W Luxeons (5Ohm) direkt zu treiben. Olaf Schultz hat in seinem Beitrag zur Fahrradbeleuchtung solche Motoren in Festplatten gefunden und auf die Eignung als Generator getestet. Es hat die Seitenläufer als Walzendynamo mit dem Außendurchmesser von 22 bis 40 mm angetrieben und die Ergebnisse verschiedener Modelle in einer Tabelle zusammengestellt (siehe Anhang). Als Ergebnis sind sie in dieser Anordnung unter 15 km/h die Drehzahlen der Motoren zu gering und damit die Leistungsabgabe, die bis 40 km/h fast linear anwächst. Bei 25 km/h leitet der erste Motor 5 W an einer 2,35 Ohm Last, also wäre ein Betrieb von zwei 3W Luxeons parallel denkbar. Da diese Generatoren eher ein Spannungsquelle als eine Stromquelle darstellen, ist hier eine Regelung angebracht, vielleicht auf Konstantstrom oder ein Laderegler mit Akkus. Wenn jemand eine Quelle weiss, wo man ähnliche aber etwas größere Motoren ausbauen kann, wäe ich für Hinweise dankbar, am Rad kommt es ja nicht so auf das letzte Gramm an.

Tuning

Bei Modellbauern sind diese Motoren als leichte Antriebseinheit für ihre Leichtflugzeuge beliebt. Allerdings werden sie für diese Aufgabe getunt und veredelt. Ziel ist es dort nicht, eine hohe Drehzahl bei geringer Last wie bei der Festplatte zu halten, sondern ein hohes Drehmoment bei guter Effizient und hoher Leistung zu entwickeln. Dazu werden diese Motoren von der dünnen Wicklung befreit und mit wesentlich dickerem Draht und weniger Windungen versehen. (siehe z.B. http://mitglied.lycos.de/hestoeck/planes_cdrmaking.html)
Der einfache Aufbau, das leichte Zerlegen und wieder Zusammenbauen der Motorenkommt ihnen dabei entgegen. Tauscht man die billigen Permanentmagnete gegen stärkere Neodym Magnete, so lässt sich die abgegebene Leitung noch mal um 20% steigern, so berichten sie. Motoren von bis 300 W und 180g Gewicht bei gleich bleibender Baugröße werden hier vorgestellt (. Unter anderem werden unter den zahlreichen Anleitungen auch Hinweise gegeben, wie man Drehzahl, Strom und Spannung mit der geeigneten Wicklung einstellt. Von diesem Bastelenthusiasmus wäre ich spontan angesteckt und dachte, dass etwas ähnliches auch am Fahrrad taugen müsste. Im Generatorbetrieb sollte sich ähnlich der gewünschte Drehzahl- und Leistungsbereich hintunen lassen. Begrenzend ist hier die kleine Bauform, die die Anzahl der Wicklungen bei vertretbar dünnem Draht festlegt.


Anbau

Ist der Motor in seiner neuen Auslegung erst mal gewickelt, so braucht man nur eine Drehstromgleichrichtung ( ist hier der aktive Gleichrichter von wrrdlbrrmpft auf Drehstrom erweiterbar ? Wäre bei hohem Strom und geringer Spannung sehr hilfreich…) und einen Antrieb zum testen. Ist der Motor dann in der vielleicht dritten Generation den Wünschen entsprechend, muss man nur noch ein Kettenrädchen mit dem Läufer verbinden und das Ganze am Käfig des Schaltwerks statt der unteren Rolle anbringen. Hier ist etwas Erfindergeist gefragt, lässt sich aber sicher baulich lösen.

Offene Fragen

1. Drehzahl: Die hohe Drehzahl der CD-Motoren ist an der Kette ohne Getriebe nicht zu erreichen. Bei 75 rpm auf eine 52er Blatt bewegt man 3900 Zähne pro Minute. Ein Mitnehmer am Motor mit 3 Zähnen würde sich immerhin mit 1300 rpm drehen, realistischer sind aber wie an der Schaltung 8 Zähne also knapp 500 rpm. Daher stellt sich die Frage, ob man durch Erhöhung der Wicklungen und eine große Anzahl von Polpaaren (bis 12 habe ich gefunden) eine höhere Spannung schon bei kleineren Drehzahlen erreichen kann.

2. Rollen: Ohne Treten kein Strom, das ist offensichtlich. Was also tun beim Rollen oder im Stand ? Gibt der Motor aber 10 W ab so reicht das für Licht und zum Laden eines Akkus, je nach eingeschalteten Verbrauchern, das ist beim Auto nicht anders. Der Generator muss nur so ausgelegt sein, dass er den mittleren Strombedarf über die Fahrzeit decken kann, dann darf man auch mal Rollen. Hier muss man aber nicht mehr so streng haushalten, weil man ja die meiste Zeit ausreichend Strom produziert, auch bei kleinen Gängen und Geschwindigkeiten.

3. Staubschutz: Der Dynamo ist an der Kette einer rauen Umgebung ausgesetzt. Die Lagerung ist an sich schon sehr gut, immerhin müssen die Motoren für 100000 Stunden MTBF ausgelegt sein. Nur bleibt die Aufgabe, den Motor vor Eindringen von Wasser, Dreck und Öl zu schützen. Das sollte aber möglich sein, hier kann man sicher Tricks von den MTBs recyclen bzw. direkt übernehmen.

Zusammenfassung

Der hier vorgestellte Generator stellt sicher nicht das Non Plus Ultra dar, sonst hätte sich das schon früher jemand ausgedacht und es hat sicher ein paar Pferdefüße. Es könnte nur eine Lösung für Leute sein, die Spass am Basteln haben, nicht das Geld für eine kommerzielle Lösung oder mit ihrer derzeitigen Stromversorgung am Rad unzufrieden sind. Ich sollte nicht vergessen zu erwähnen, dass ich bislang keinerlei Praxiserfahrung gesammelt habe, ich wollte vielmehr EUCH dazu anregen ;-).
 

Anhänge

RedmEx schrieb:
...auf praktischen Erwägungen schlage ich aber das untere Kettenrad am Schaltwerk vor. Der Anbau ist einfach, der Mitnehmer also das Rädchen wird sowieso von der Kette zu mehr als 180° umlaufen, damit ist ein durchrutschen unmöglich und es wird kein zusätzliches Lager mit Antriebsverlusten eingebracht. Ferner sind die Kräfte auf das Lager gering, es ist kein Anpressdruck wie beim Seitenläufer nötig.

Anbau ...muss man nur noch ein Kettenrädchen mit dem Läufer verbinden und das Ganze am Käfig des Schaltwerks statt der unteren Rolle anbringen. Hier ist etwas Erfindergeist gefragt, lässt sich aber sicher baulich lösen.

Hm, der Witz am Schaltwerk hinten ist ja, daß auf dem unteren Kettenstrang kaum Zug ist. Jetzt bringst Du da einen Verbraucher ein, der über 10% der gesamten Antriebsleistung frißt. Da bringst Du ein ganz nettes Drehmoment auf den Ausleger des Schaltwerks mit so einer 15-20W-Bremse im unteren Kettenrädchen, denke ich mal (wenn ich so kurz vorm Wochenende noch richtig denke :hüpf: ). Ob das dann noch richtig funktioniert?

Aber probiere es ruhig mal aus. Wenn's klappt: :bier:
Dummerweise hast Du die Idee hier schon veröffentlicht, aber ich sag's meinem Kollegen nicht weiter, der die Fahrrad-Patente prüft... :D

ciao Christian
 
n anderes problem is dass zwar die motoren auf 100.000std. ausgelegt sind, aber nicht 100.000std. geschaukel udn gewackel und wer sich anguggt wie so n schaltwerk sich während einer fahrt bewegt wird erkennen dass es mit nem einfachen staubschutz nicht getan ist....die lager die darin verbaut sind kommen mit solchen beschleunigungen sicher nicht lange zu recht...find die idee an und für sich so über nicht...die befestigung liesse isch mit nem handgemachten käfig sicher lösen...beispiele dafür gibts zuhauf im leichtbauforum, aber ich sehs trotzdem kritisch, eben wegen der vibrationen am käfig und dann das von meinem vorredner angesprochene problem der kraftübertragung....die schaltwerksröllchen laufen normal kraftfrei, wenn du da 10W und mehr abgreifst kannste zusehn wie die dinger verschleissen
 
Bliebe noch die Möglichkeit, den Dynamo auf der Kettenstrebe anzubringen
und auf dem oberen, nach vorne laufenden Kettenstrang einzuhängen.

Oder man trennt sich von der Kette und befestigt in den Speichen eines Laufrads ein
(Kunststoff-) Rädchen / Reifen mit den ungefähren Abmessungen einer Bremsscheibe, das
auf der Aussenseite (zum Gabelholm hin) gezahnt ist. Vorteil des ganzen wäre ein relativ
robuster Aufbau und einfache Montage: Zahnreifen an die Speichen clippen / schrauben,
Rolle des Dynamos / E-Motors mit ner Feder gegendrücken und fertig ist der Lack.

Ein selbstgebauter Dynamo, der nach Möglichkeit leistungsstärker und dennoch
kleiner als die handelsüblichen Modelle ist, hätte auf jeden fall was für sich.

g'Nacht
Rolf
 
kiRo schrieb:
Bliebe noch die Möglichkeit, den Dynamo auf der Kettenstrebe anzubringen
und auf dem oberen, nach vorne laufenden Kettenstrang einzuhängen.

...
auf jeden fall besser als am schaltwerk. stellt sich nur die frage, wie man die wechselnde kettenlinie und den schräglauf kompensiert - aber dafür gibt es sicherlich einige lösungen

kiRo schrieb:
...

Oder man trennt sich von der Kette und befestigt in den Speichen eines Laufrads ein
(Kunststoff-) Rädchen / Reifen mit den ungefähren Abmessungen einer Bremsscheibe, das
auf der Aussenseite (zum Gabelholm hin) gezahnt ist. Vorteil des ganzen wäre ein relativ
robuster Aufbau und einfache Montage: Zahnreifen an die Speichen clippen / schrauben,
Rolle des Dynamos / E-Motors mit ner Feder gegendrücken und fertig ist der Lack.
...
sowas ähnliches gibts doch schon - nur fest in die nabe oder an die speiche greifend, glaub ich. davon abgesehen geht das ganze an der intention (hohoho) des fredstarters vorbei, den dynamo immer im selben drehzahlbereich zu betreiben
 
ich halte den kettendynamo für nen holzweg, da außer bei fixies und trialbikes mit freilauf vorn eh nirgends die kette ständig mitläuft - welche von beiden werden wohl die hauptinteressenten am kettendynamo stellen? ottonormalfahrradfahrer wird lieber wirkungsgradnachteile etc durch den nie optimal betriebenen dynamo in kauf nehmen als sich darauf einzulassen ständig mittreten zu müssen
 
Der Ansatz mit der konstanten Drehzahl trifft nur beim Abgriff direkt an der Kurbel zu. Wird die Kettengeschwindigkeit abgegriffen, hat man ja den Übersetzungseinfluß der Kettenblätter nicht berücksichtig.
Will man den extrem niedertourigen Abgriff von der Kurbel realisieren, muss man definitiv eine Übesetzung einbauen.
Am einfachsten wäre, wenn man einen, bei City- und Tourenrädern üblichen, Hosenschutzring (am großen Kettenblatt montiert) als Zahnriemenrad ausführt und den Generator mit entsprechend kleinem Rad im Rahmendreieck plaziert.
Der Zahnriementrieb hätte den Vorteil völlig wartungsfrei, effektiv und leicht zu sein.

Gruß
Raymund
 
Die Idee finde ich bestechend: weniger Drehzahlunterschiede = mehr Leistungsoptimierung möglich.

Kann man nicht einer der vielen Speichendynamos an das Kettenblatt anpassen? Zumindest das Konstruktionsprinzip (soweit ich weiß, Zahnriemen) und die Bauart (= schmal) müsste doch eigentlich passen.

Ansonsten würde ich die hintere, freie Hälfte des großen Kettenblatts als Antriebsquelle nutzen.

Als Dynamo müssten doch auch kleine Elektromotoren dienen können. Da sind dann zwar Kohlebürsten drin, aber vielleicht gibts da robuste Varianten. Ansonsten würde ich einen vielpoligen Schrittmotor nehmen. So einen mit 30 Schritten und mehr pro Umdrehung. Das würde nämlich an den feststehenden Spulen 60 Sinus-Schwingungen (30 x Sinus, 30 x Cosinus) pro Umdrehung geben, schon eine hübsche Frequenz.

Gruß

Jürgen
 
Wie wäre es denn das ganze mit dem kleine Kettenblatt zu verbinden? Besser würde sich meiner Ansicht nach sogar die andere Kurbel (linke Seite) eignen.
Hier einen passenden Adapter drauf und dann nen Abnehmer konstruieren. So kann der Motor direkt über die Kurbel angesteuert werden und relativ geschützt am Sitzrohr befestigt werden.


Speiche
 
JuergenH schrieb:
Kann man nicht einer der vielen Speichendynamos an das Kettenblatt anpassen? Zumindest das Konstruktionsprinzip (soweit ich weiß, Zahnriemen) und die Bauart (= schmal) müsste doch eigentlich passen.

Ansonsten würde ich die hintere, freie Hälfte des großen Kettenblatts als Antriebsquelle nutzen.

Das ist doch mal ein lösungsorientierter Beitrag zu diesem Thema, gefällt mir gut dieser Vorschag mit dem großen Kettenblatt. Dann ist man in der Wahl der Übersetzung noch recht frei und unabhängig von der Kettengeschwindigkeit, die ja, wie hier richtig angemerkt wurde, beim Wechsel des vorderen Blatts variiert. Leider sind die Zähne auf Kettenantrieb ausgelegt und nicht unbedingt zum Antrieb eines anderen Zahnrads, aber das lässt sich sicher anpassen ( zb. das kleine Ritzel mit einem Stück Kette umwickeln und mit Kettenschloss sichern).

Zum Motor habe ich nur einen Vorschlag gefunden, einen Schrittmotor als Dynamo einzusetzen. Problem ist wahrscheinlich der Wirkungsgrad und die Tatsache, dass jede Wicklung ihren eigenen Brückengleichrichter braucht, also bei zwei Wicklungen 8 Schottkys, so ist es jedenfalls hier vorgeschlagen: http://www.b-kainka.de/bastel2.htm
Bei Drehstrom sind es nur 6 ( 2 pro Phase) und die Motoren haben einen bestechenden Wirkungsgrad (bis über 80 %) bei kleiner Bauform. Dadurch, dass sie meist aus gestanzten Trafoblechen aufgebaut sind, haben sie auch nicht die hohen Wirbelstromverluste von typischen Klauenpoldynamos (die diesen Effekt ja ganz gezielt zur Strombegrenzung einsetzen, keine Ahnung, wie der SON noch auf respektable 50 bis 65 % Effizienz kommt). Einziger Dynamo mit Drehstrommotor ist der Fer Speichendynamo, der mit 2 (!) Zahnriemen die Drehzahl hochsetzt. Olaf Schultz berichtet in seinen Werken, dass der Fer 2002 nach seinen Tests auf dem Prüfstand nicht mehr zu gebrauchen war, Lagerschäden und schwergängig usw. Daher wollte ich mit meinem neuen Ansatz die Lagerkräfte und die Reibungsverluste im Antrieb des Motor gleich mit minimieren (und daher Zahnriemen eliminieren). Als Tip für einen geeigneter Drehstrommotor habe ich im Netz den Antrieb in Videorecordern gefunden, jetzt bin ich auf der Suche nach so einem aus dem Elektroschrott...
Der Motor sollte ohne Getriebe auf eine Drehzahl von 500 bis 800 rpm ausgelegt sein, so dass eine hohe Polzahl hilfreich wäre...Von daher wäre ein Schrittmotor auf jeden Fall einen Test wert.

RedmEx
 
Wenn man das große Kettenblatt nutzen will, hat man das Problem, daß wegen der groben Zahnteilung keine hohen Übersetzungen möglich sind, denn Ritzel mit 3 Zähnen laufen nicht.
Deswegen schug ich auch einen feiner verzahnten Zahnriemen vor. So könnte man Übersetzunge von z.B. 1:10 realisieren.

Gruß
Raymund
 
Ist die Drehzahl im Antrieb denn wirklich SO konstant, dass es sich lohnt, den Dynamo
darauf zu optimieren? Sicherlich bin ich lediglich ein Freizeitfahrer, der sich um Trittfrequenz
und so noch nie Gedanken gemacht hat - aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es
wirklich DIE Trittfrequenz gibt, auf die man einen Dynamo optimieren kann.

Wenn mich mal der Flitzmichel packt und ich im Geschwindigkeitsrausch das Innenlager
zum Glühen bringe kommt doch auch bald darauf die nächste Steigung, die ich in aller
Ruhe hinaufschleiche um so kraftsparend wie möglich oben anzukommen. So weit ich das
beurteilen kann, variiert meine Trittfrequenz da um mehrere 10er Umdrehungen - und mir
missfällt irgendwie der Gedanke, nur dem Dynamo zuliebe (um ihn im besten Wirkungsgrad
zu halten) möglichst konstant zu treten.

Die Idee des kettengetriebenen Dynamos hatte ich eher als Versuch aufgefasst, einen
durchrutschsicheren, schlechtwettertauglichen Dynamo zu entwickeln, der im Gegensatz
zum Nabendynamo nicht das einspeichen eines neuen Laufrades erfordert und nach
Möglichkeit auch etwas unauffälliger (schicker?) als Speichendynamos *schauder* ist.

Auch würd ich mich bei anspruchsvolleren Bergab-passagen lieber auf die Wegfindung
konzentrieren anstatt mittreten zu müssen - gerade weil man hier ja eher aus dem Sattel
geht und sich das gleichmässige Treten doch schwieriger gestaltet. Ich rolle meist mit
dem Schokoladenfuß voraus und geb vielleicht auf einer Geraden des Weges nochmal
kurz Schub... in Kurven oder holperigen Passagen wird nur gerollt.

Sicherlich könnte man die Pflicht des permanenten Tretens mit nem Kondensator etwas
entschärfen - aber wer sagt mir bei der Abfahrt (rollend) dann, wann ich wieder treten muss,
um nicht doch wieder im Dunkel zu stehen?

Als 08-15 Fahrer fehlt mir da irgendwie noch der Durchblick, warum der antriebsbasierte
Dynamo dem am Laufrad anliegenden überlegen ist. Ist sicherlich "nur" ne Grundsatzfrage,
aber vielleicht hat da ja jemand ein paar stimmige Argumente zur Hand.

Sonnige Grüße
Rolf
 
Moeglichst konstante Drehzahl fuer den Dynamo ?
Ich find' das perfekt wenn mein Licht bei niedriger Geschwindigkeit schwach leuchtet (und der Dynamo wenig Kraft schluckt), aber bei hoeherer Geschwindigkeit hell wird (und der Dynamo dabei mehr von meiner Energie braucht).
Wozu beim bergauf strampeln mit 8km/h mehr elektrische Energie erzeugen als beim Dahingleiten in der Ebene mit 25 km/h ?
Und wozu bei 8 km/h ohne Fahrtwind die arme Lampe (LED) mit voller Leistung stressen ?
Sorry RedmEx, das Konzept scheint mir nicht schluessig.

Zum Dynamoselbstbau erinner ich mich an einen Link auf eine Website mit selbstgebauten Windgeneratoren. Die erzeugen durch ihre vielpoligen Dynamos schon bei geringer Drehzahl reichlich Leistung. Die vorgeschlagenen Generatoren arbeiten nach dem Prinzip des Dynosys LightSPIN, naemlich ohne Bleche und Klauen, leichtlaeufig ohne Wirbelstromverluste. Auch wenn diese Generatoren etwas zu monstroes fuer's Rad sind, unbedingt lesen und die Erfahrungen und Ideen der Jungs mitnehmen.
Gruss,
Martin
 
sowas könnte man als gegenpart zur bremsscheibe realisieren ;) wenn dann wieder mit felgenbremse bremst :rolleyes:

aber 10 Watt mit etwas liebe zum experimentieren sollten sich wohl bei mittlerer geschwindikeit rausholen lassen :cool:
 
Won schrieb:
Wozu beim bergauf strampeln mit 8km/h mehr elektrische Energie erzeugen als beim Dahingleiten in der Ebene mit 25 km/h ?
Und wozu bei 8 km/h ohne Fahrtwind die arme Lampe (LED) mit voller Leistung stressen ?
Sorry RedmEx, das Konzept scheint mir nicht schluessig.

Nun, wenn es dich die vorgestellten features nicht ansprechen, dann brauchst du sowas wohl auch nicht.
Ich habe versucht zu Anfang meines ausschweifenden Textes zu erläutern, dass sich dieser Vorschlag an Leute richtet, die
- mit üblichen Seitenläufern unzufrieden sind
- sich keinen SON oä leisten können/wollen
- Lust am Basteln haben
- mehr el. Leistung benötigen
Auf wen nicht all diese Aspekte zutreffen, der möge diesen zugegeben sehr experimentellen Thread getrost überlesen.

Ich will dir trotzdem nochmal mein Konzept erläutern:
Dynamos müssen nach Gesetz bei 5km/h mindestens 3 Volt, bei 15 km/h mindestens 5,7 Volt und bei 30 km/h höchstens 7 Volt erzeugen. Mit einer STVZO konformen Beleuchtung leuchtet da leider bei 8 km/h noch gar nichts, da die Spannung die Glühbirne nicht mal zum glimmen bringt. Durch diese große Spanne der Geschwindigkeiten werden Dynamos so konstruiert, dass sie beim Anlaufen schnell ihren Arbeitspunkt von 6V, 3W erreichen, bei hohen Geschwindigkeiten die theoretisch mehr zur Verfügung stehende Leistung nicht elektrisch umgesetzt wird - da würde ja die Beleuchtung zerstören - sondern über Sättigung und Ummagnetisierungsverluste verheizt wird. Soweit ist das sicher alles nichts Neues. Als Folge hat ein so konstruierter Dynamo seine maximale Effizienz von 30% bei ca. 15 km/h, die Richtung 30 km/h unter 20% abfällt. DAS ÄRGERT MICH ! Es bedeutet, das von den 15 Watt mechanischer Leistung, die der Dynamo aufnimmt, 12 Watt zum heizen der Luft draufgehen und immer schön konstant 3 Watt el. Leistung abgegeben werden. Wenn ich also von den 15 Watt mit einem Dynamo besserer Effizienz 10 W el. Leistung abzwacken kann, warum nicht ? Wie man die zusätzliche Leistung nutzen möchte, von der Boombox am Rad über GPS oder HID Lampen ist jedem freigestellt. Und ob diese Nennleistung immer erreicht wird sei dahingestellt, wenn beim langsam treten mal nur 6 Watt erzeugt werden - fair enough. Die bessere Effizienz bedingt aber eine ungefähr lineare Abhängigkeit der Leistung von der Drehzahl. Um also nicht zu viele Schutzmaßnahmen treffen zu müssen, wäre eine Nenndrehzahl hilfreich, die nicht zu oft unterschritten und nicht deutlich überschritten wird. Und so komme ich auf die Trittfrequenz, die ja wie oben beschrieben bei den meisten Menschen nicht besonders stark variiert im Gegensatz zur Geschwindigkeit. Bergauf wirst du immer langsamer treten als in der Ebene, bekommst also auch weniger Licht. Aber bei 8 km/h im entsprechend kleinen Gang wirst du schnell genug treten um überhaupt Licht zu erzeugen, im Gegensatz zu einem STVZO Licht. Ich weiss, dass ihr euch alle LED Lichtanlagen gebaut habt, die schon ab 6 km/h anständig leuchten. Wenn aber schon die Lampe modifiziert wird, warum dann nicht auch der Generator (und das Antriebskonzept) ?
Wer einmal einen sochen kleinen Motor in der Hand hatte, bekommt gleube ich automatisch Lust, damit zu experimentieren. Also sucht mal nach alten bis uralten Festplatten und arbeitet euch bis zum Motor durch.
http://www.geocities.com/blu_swede/Caviar_HD.html
Dann findet ihr so ein kleines leichtlaufendes Kraftwerk (kugelgelagert) mit 40 mm Außendurchmesser, 25 mm Läuferdurchmesser und nicht mal 20 mm Tiefe. Die schreien geradezu danach, ans Rad angebaut zu werden ...
 
Na bevor ich die Festplatte zerlege, die am Dienstag ihren Geist aufgegeben hat, muss ich aber noch versuchen Daten zu retten...

Gruß
Raymund
 
raymund schrieb:
Na bevor ich die Festplatte zerlege, die am Dienstag ihren Geist aufgegeben hat, muss ich aber noch versuchen Daten zu retten...

Ich hoffe sie war alt genug, die neueren Festplatten nutzen keinen separaten Motor mehr sondern integrieren ihn ins Gehäuse, d.h. die Lagerbuchse ist in die FP-Unterseite eingepresst und der Stator fest mit dem Rahmen verklebt. Die alten schweren 5 1/4 Zoll Laufwerke haben die besten Motoren...
 
Ist eine super Idee über die ich schon seit einige Zeit sinniere.
Ich freue mich das auch andere an dem Thema dran sind!
Übrigens bei allen Schaltungsvarianten wo ausschließlich hinten geschaltet wird kann man sehr wohl den Dynamo sinnvoll an der Kette antereiben.
Denn Kettengeschwindigkeit ist dann gleich Kurbelgeschwindigkeit.
Das Problem das kein Strom zur Verfügung steht wenn nicht getreten wird ist lösbar. Mit Akku bzw. Frontfreilauf(Beides zusammmen ist dann das Optimum)
Am Liegerad gibt es wie bei meinem S60 meistens eine Umlenkrolle
diese als Dynamo ausgeführt, Rohloff ohne Freilauf, den stattdessen vorne,
Ein Pufferakku und wir haben eine Lichtanlage, die Käufliche weit in den Schatten stellt.
Bei passende Lampen natürlich!
Strom für Navi oder dergleichen ist dann locker nebenbei noch drin.
Dann gibt es bei geringen Geschwindigkeiten genug Strom und bei hohen muß der Fahrer nicht einen steigenden Betrag an Kraft für Strom aufbringen.
Die Verluste bleiben immer auf dem gleichen Niveau.
Wenn man dan noch dafür sorgt das beim Bremsen mit möglichst höheren
Strömen de Akku geladen wird, dann kommt man dem Optimum gar kein Kraf fürs Licht zu opfern noch ein bißchen näher...
Ich glaube das Ganze ist weit mehr als eine schnöde Bastelidee!

Gruß Sven
 
Ich habe noch eine Idee für den Antrieb:
In einer der letzten Bikes wurde ein Zusatzantrieb vorgestellt, der seine Kraft über die Kurbelachse überträgt. And dieser Stelle könnte man auch den Dynamo ansetzen lassen. Ich weiß nicht mehr, was da für ein Innenlager genommen wurde, aber der Dynamo sitzt im Sattelrohr garantiert frei von Wasser/Schnee etc.
Den gleichmäßigen Betrieb über die Kurbelbewegung hätte man dann auch realisiert. Für Bergabstrecken, wo man als nicht Fixiefahrer normalerweise nicht tritt kann man ja noch einen kleinen Puffer integrieren. Solch einen Dynamo würde ich mir zwar nicht ans MTB schrauben, aber an meinem Tourenrad könnte ich mir das sehr gut vorstellen. Ich habe dort schon fast ann Dynamotypen getestet (bis auf Nabendynamos) und bin doch wieder bei Batterielampen gelandet. Die Ideen hier hören sich aber so an, dass ich einen weiteren Versuch wagen könnte...

Grüße TIm
 
Ich hab schon so manche Batteriebeleuchtung probiert, aber wenn man denn Licht braucht ist meistens der Akku leer.
Oder man fährt länger als geplant, da gilt dasselbe.
Akkubeleuchtung ist tatsächlich nur etwas für Spezialfälle so unpraktisch wie sie in der Handhabung ist.
Und von der Antriebsleistung ist es praktisch egal ob ein SON mitläuft oder nicht.
Selbst unter Last spüre ich keinen Unterschied.
An die Variante wie bei dem besagten Antrieb hab ich auch schon gedacht.
Das verwendete Getriebe dürfte alldings einen zu schlechten Wirkungsgrad haben.
Am sinnvollsten scheint es das Innenleben des SON zu nehmen und in einem
speziellen Tretlager zu verwenden.
Oder bei Liegeräder die Umlekrolle.


Gruß Sven
 
Das ist ein Vorschlag, das gute Konzept von Nabendynamos von den Beschränkungen der STVZO zu befreien und einen low-cost Dynamo mit hoher Leistungsabgabe als Generator für die Bordstromversorgung einzusetzen (Honda Goldwing feeling). Spätestens wenn man größere el. Verbraucher am Rad einsetzt und über längere Zeit autark unterwegs sein will, kommt man nicht mit einem herkömmlichen Dynamo auskommen. Da hier der überwiegende Teil der Selbstbaulampen sich längst von gesetzlichen Beleuchtungsvorgaben verabschiedet hat, finde ich, kann man das auch beim Dynamo tun.

Der Antrieb

Seitenläufer waren mir schon immer zu laut und zu fummelig, rutschen durch bei Nässe oder sind falsch eingestellt (OK, mit meinem AXA HR bin ich halbwegs zufrieden). Nabendynamos sind da schon deutlich besser, keine Frage, direkt angetrieben, geschützt, effizient. Aber sie sind teuer, umständlich (neues Vorderrad einspeichen), schwer, und sie müssen der Vorgaben der STVZO einhalten, das bedeutet, dass sie schon bei kleinen Geschw. die Nennleistung von 3W abgeben müssen und diese bis zu hohen Geschw. konstant halten. Folglich knickt die Effizienz ein und ein guter Teil der aufgenommenen Leistung wird mechanisch und elektrisch vernichtet (konstruktionsbedingt, so werden Fahrraddynamos entworfen).
Warum also nicht wie beim Auto den Generator direkt an den Motor bringen, wo die Drehzahl durch das Schalten nahezu konstant gehalten wird ? Das behebt die Anfahrproblematik (weitgehend, Schaltfreudigkeit vorausgesetzt), das wenige Licht beim Bergauffahren und zuviel erzeugte Leistung bergab( OK, da muss man dann locker mittreten). Hier drängt sich die Frage auf, was zu tun ist, damit auch beim Rollen das Licht weiterleuchtet, dazu komme ich später. Die Trittfrequenz beträgt beim Durchschnittlichen Radfahrer 60-90 rpm, wenn er eine Schaltung hat. Beim Stundenweltrekord hat sich 105 -110 rpm als optimal erwiesen, am Berg wird typischerweise langsamer getreten ( Jan 70 rpm, Lance 85 rpm), Hobbyfahrer kurbeln erfahrungsgemäß langsamer als Sportler. Damit lässt sich der kurbelbezogene Antrieb auf 75 rpm +/- 20 % schon auf ein Optimum auslegen, anders als der radbezogene, der von 15 bis 45 km/h in weiten Grenzen variiert. Demnach sollte man den Dynamo in die Tretkurbel integrieren, auf praktischen Erwägungen schlage ich aber das untere Kettenrad am Schaltwerk vor. Der Anbau ist einfach, der Mitnehmer also das Rädchen wird sowieso von der Kette zu mehr als 180° umlaufen, damit ist ein durchrutschen unmöglich und es wird kein zusätzliches Lager mit Antriebsverlusten eingebracht. Ferner sind die Kräfte auf das Lager gering, es ist kein Anpressdruck wie beim Seitenläufer nötig. So weit so gut, jetzt fehlt noch ein passender Generator.

Der Motor

Gestern hat mich unser E-Technik Student überrascht, indem er alle defekten CD und HD Laufwerke zerlegt und den Motor ausgebaut hat auf der Suche nach einem leistungsfähigen Drehstromkleinstmotor. Diese stellen die modernste Technik bei Kleinstmotoren da und sind inzwischen billige Massenware. Sie sind effizient sehr kein und leicht, laufen mit hoher Drehzahl und -was für mich das wichtigste ist- sind in der Lage, als Generator niederohmige Verbraucher wie 3W Luxeons (5Ohm) direkt zu treiben. Olaf Schultz hat in seinem Beitrag zur Fahrradbeleuchtung solche Motoren in Festplatten gefunden und auf die Eignung als Generator getestet. Es hat die Seitenläufer als Walzendynamo mit dem Außendurchmesser von 22 bis 40 mm angetrieben und die Ergebnisse verschiedener Modelle in einer Tabelle zusammengestellt (siehe Anhang). Als Ergebnis sind sie in dieser Anordnung unter 15 km/h die Drehzahlen der Motoren zu gering und damit die Leistungsabgabe, die bis 40 km/h fast linear anwächst. Bei 25 km/h leitet der erste Motor 5 W an einer 2,35 Ohm Last, also wäre ein Betrieb von zwei 3W Luxeons parallel denkbar. Da diese Generatoren eher ein Spannungsquelle als eine Stromquelle darstellen, ist hier eine Regelung angebracht, vielleicht auf Konstantstrom oder ein Laderegler mit Akkus. Wenn jemand eine Quelle weiss, wo man ähnliche aber etwas größere Motoren ausbauen kann, wäe ich für Hinweise dankbar, am Rad kommt es ja nicht so auf das letzte Gramm an.

Tuning

Bei Modellbauern sind diese Motoren als leichte Antriebseinheit für ihre Leichtflugzeuge beliebt. Allerdings werden sie für diese Aufgabe getunt und veredelt. Ziel ist es dort nicht, eine hohe Drehzahl bei geringer Last wie bei der Festplatte zu halten, sondern ein hohes Drehmoment bei guter Effizient und hoher Leistung zu entwickeln. Dazu werden diese Motoren von der dünnen Wicklung befreit und mit wesentlich dickerem Draht und weniger Windungen versehen. (siehe z.B. http://mitglied.lycos.de/hestoeck/planes_cdrmaking.html)
Der einfache Aufbau, das leichte Zerlegen und wieder Zusammenbauen der Motorenkommt ihnen dabei entgegen. Tauscht man die billigen Permanentmagnete gegen stärkere Neodym Magnete, so lässt sich die abgegebene Leitung noch mal um 20% steigern, so berichten sie. Motoren von bis 300 W und 180g Gewicht bei gleich bleibender Baugröße werden hier vorgestellt (. Unter anderem werden unter den zahlreichen Anleitungen auch Hinweise gegeben, wie man Drehzahl, Strom und Spannung mit der geeigneten Wicklung einstellt. Von diesem Bastelenthusiasmus wäre ich spontan angesteckt und dachte, dass etwas ähnliches auch am Fahrrad taugen müsste. Im Generatorbetrieb sollte sich ähnlich der gewünschte Drehzahl- und Leistungsbereich hintunen lassen. Begrenzend ist hier die kleine Bauform, die die Anzahl der Wicklungen bei vertretbar dünnem Draht festlegt.


Anbau

Ist der Motor in seiner neuen Auslegung erst mal gewickelt, so braucht man nur eine Drehstromgleichrichtung ( ist hier der aktive Gleichrichter von wrrdlbrrmpft auf Drehstrom erweiterbar ? Wäre bei hohem Strom und geringer Spannung sehr hilfreich…) und einen Antrieb zum testen. Ist der Motor dann in der vielleicht dritten Generation den Wünschen entsprechend, muss man nur noch ein Kettenrädchen mit dem Läufer verbinden und das Ganze am Käfig des Schaltwerks statt der unteren Rolle anbringen. Hier ist etwas Erfindergeist gefragt, lässt sich aber sicher baulich lösen.

Offene Fragen

1. Drehzahl: Die hohe Drehzahl der CD-Motoren ist an der Kette ohne Getriebe nicht zu erreichen. Bei 75 rpm auf eine 52er Blatt bewegt man 3900 Zähne pro Minute. Ein Mitnehmer am Motor mit 3 Zähnen würde sich immerhin mit 1300 rpm drehen, realistischer sind aber wie an der Schaltung 8 Zähne also knapp 500 rpm. Daher stellt sich die Frage, ob man durch Erhöhung der Wicklungen und eine große Anzahl von Polpaaren (bis 12 habe ich gefunden) eine höhere Spannung schon bei kleineren Drehzahlen erreichen kann.

2. Rollen: Ohne Treten kein Strom, das ist offensichtlich. Was also tun beim Rollen oder im Stand ? Gibt der Motor aber 10 W ab so reicht das für Licht und zum Laden eines Akkus, je nach eingeschalteten Verbrauchern, das ist beim Auto nicht anders. Der Generator muss nur so ausgelegt sein, dass er den mittleren Strombedarf über die Fahrzeit decken kann, dann darf man auch mal Rollen. Hier muss man aber nicht mehr so streng haushalten, weil man ja die meiste Zeit ausreichend Strom produziert, auch bei kleinen Gängen und Geschwindigkeiten.

3. Staubschutz: Der Dynamo ist an der Kette einer rauen Umgebung ausgesetzt. Die Lagerung ist an sich schon sehr gut, immerhin müssen die Motoren für 100000 Stunden MTBF ausgelegt sein. Nur bleibt die Aufgabe, den Motor vor Eindringen von Wasser, Dreck und Öl zu schützen. Das sollte aber möglich sein, hier kann man sicher Tricks von den MTBs recyclen bzw. direkt übernehmen.

Zusammenfassung

Der hier vorgestellte Generator stellt sicher nicht das Non Plus Ultra dar, sonst hätte sich das schon früher jemand ausgedacht und es hat sicher ein paar Pferdefüße. Es könnte nur eine Lösung für Leute sein, die Spass am Basteln haben, nicht das Geld für eine kommerzielle Lösung oder mit ihrer derzeitigen Stromversorgung am Rad unzufrieden sind. Ich sollte nicht vergessen zu erwähnen, dass ich bislang keinerlei Praxiserfahrung gesammelt habe, ich wollte vielmehr EUCH dazu anregen ;-).
Hallo,
finde das ja mal klasse das sich mal jemand um eine konstante Energiequelle am Bike macht . Finde die Idee nicht schlecht , aber warum Muskelkraft einsetzen, habe mal einen Test gemacht, und zwar hab ich vom Seitenläufer die Kappe abmontiert und die Welle in eine Bohrmaschine gespannt ( 3250 U/min ). Die Beleuchtung hat schön geleuchtet muß ich sagen. Also warum den Seitenläufer nicht mit einem E - Motor koppeln ( einer der nicht viel Strom braucht aber viel umdrehung hat)

Gruß Mc Cool
 
bien sur.
Da sicherlich Dynamo und der in antreibende Motor mechanisch und elektrisch 1:1 gekoppelt sind, besteht das einzige Problem darin, die entstehende Abwärme loszuwerden :D

Man könnte die mit bimetall...ähm...peltier, nein, heatpipe.
Ach egal, wo sind meine Aspirin :confused:
 
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