engter, Wadenkneifer
Wir sehn uns
JausF
Das war der Wadenkneifer!
bzw. das ist der Wadenkneifer. Ist vielleicht nicht wirklich in den Waden, es sind bei mir eher die Oberschenkel. Und ich habe ein bisschen das Gefühl, als bliebe mir diese Erinnerung noch ein paar Tage erhalten. Oberschenkeldrücker, wäre aber vielleicht auch nicht son toller Name.
Burkhard, Heiko, Stefan und ich wollten einen schönen Tag auf dem Rad verbringen - und den hatten wir: Bestes Ausflugswetter! Heiko und Burkhard tat die frische Luft und die Sonne wirklich gut. Beide bekamen wieder etwas Farbe ins Gesicht. Burkhard hatte die Nacht davor Geburtstag (herzliche Glückwünsche Jörg S. ?) gefeiert und Heiko hatte in der gleichen Nacht einen Weggen wegzubringen... Glaube beide wären heute lieber im Emsland gefahren oder in der Lüneburger Heide, aber beide sind die 50 km Strecke vom Wadenkneifer gefahren. Krass! Mein vollsten Respekt haben noch einige der anderen Mitfahrenden. Da waren Männer dabei, die waren mindestens 70 - wenn nicht älter und die sind die 75 km-Tour gefahren! Unglaublich! Ich wäre am liebsten ein paar Kilometer neben denen her gefahren und hätte mich mit ihnen über die letzten 100 Jahre Radsportgeschichte unterhalten. Und den einen hätte ich schon noch ganz gerne nach seinem Lederhelm befragt (hatte nicht Rudi Altig das gleiche Modell?) aber wir wollten schon weiter, denn Burkhard hat heute nochmal Geburtstag zu feiern - nämlich seinen eigenen: Viel Spaß noch
Für mich war es die erste Veranstaltung dieser Art. Ich war überrascht wie komplikationslos alles ablief. Vielleicht waren es diesmal wieder über 300 Teilnehmer. Aber als wir ankamen, lungerten da nur ein paar Dutzend Mountainbiker auf ihren Rädern herum und plauschten miteinander. Wir haben bloß unsere fünf Euro Startgebühr bezahlen müssen und konnten dann losfahren. Es gab kein riesiges Starterfeld, aus dem die Härtesten als erste in den Wald einfahren würden, sondern jeder konnte zwischen 10 und 11:00 Uhr kommen und losfahren, wie es ihm am besten passte. War ein guter Einstieg für einen netten kleinen Ausflug.
Wir vier sind dann auch irgendwann losgefahren und hatten zunächst auch viel Zeit zum Plaudern, denn die Strecke ging leider erst über viel Asphalt und Schotter (auch am Kanal entlang) bis es endlich mal auch in den Wald hineinging. Die Streckenführung habe sich dieses Jahr nach den Waldschäden richten und deswegen viel Forstautobahnen und Asphaltstrecken aufnehmen müssen - insgesamt passte das aber schon, ich will nicht meckern.
Im Wald ging es natürlich gleich bergauf (von wegen der Farbe für Burkhard und Heiko) und bald auch wieder bergab. Vorsicht gefährliche Abfahrt stand auf einem Schild, wirklich knifflig war lediglich das Moor am Ende der Abfahrt mitten in einer Kurve...
Schwierig war es an keiner Stelle, sicherlich konnte jeder mit der Strecke zurechtkommen.
Es gab einige Verpflegungsstationen und da konnte man sich mit reichlich Getränken, Kuchen und Bananen eindecken, die Radsportabteilung des TuS Engter hat uns alle bestens versorgt - es war wie Sonntags bei Muttern, mit viel Besuch von Verwandten und Freunden der Familie, echt nett.
Nett und freundlich war das Miteinander unter den Fahrern ohnehin. Ich habe nur einige mitbekommen, die mit sich selbst kämpften, sich ärgerten und daran verzweifelten, dass doch noch einer vor ihnen war (die Geschichte von dem Hasen und dem Igel). Vielen anderen konnte ich einfach ein Gespräch aufzwingen und so wurde die ganze Geschichte doch recht kurzweilig. Zwei Herforder erzählten mir, dass sie regelmäßig nach Engter kommen, um auch mal im platten Land fahren zu können. Na danke! Das müssen die mir erzählen als es bergauf geht und mein Puls bei 174 liegt! Die habe ich dann aber stehen lassen! Plattes Land!
An zwei Stellen mussten sich die Fahrer und Fahrerinnen für die Streckenlänge entscheiden: für die 20 oder 50 km und dann 50 oder aber 75 km. Bei der letzten Gabelung haben wir vier uns aufgeteilt und uns dann am Ziel bei Kaffee und Kuchen, bei Bratwurst und alkfreiem Weizen wieder getroffen. Echt nett das Ganze.
Von einem Bremer habe ich unterwegs erfahren, dass CTF (-Wadenkneifer) "Crosstouristikfahrt" oder so ähnlich heißt. Na ja, also so wirklich viel habe ich tourismusmäßig von der Landschaft und den Sehenswürdigkeiten nicht mitbekommen (dass rechter Hand mal zwischendurch Kalkriese und das Museum liegen müsste, wusste ich, wahrgenommen habe ich das aber nicht), Dafür sind mir einzelne Singletrails sehr wohl noch in Erinnerung. Anstiege? Anstiege gab´s glaub ich keine, was bleibt sind eher die Abfahrten, mit oder ohne Moorbad. Was auch bleibt sind der Trupp Holländer, an den ich mich zwischendurch gehängt hatte. Ich weiß jetzt: Wenn die dezent mit der rechten Hand nach links wedeln, dient das nicht als zusätzlicher Antrieb, sondern bedeutet, dass rechts etwas überholt wird oder entgegenkommt und man soll nach links ausweichen. Analog gilt das für die linke Hand nach rechts. So bewegte sich dieser Zug lindwurmartig und geräuschlos über die Radwege (die teils auch befahren wurde). Für mich Anfänger war so was neu und wirklich beeindruckend. Beeindruckend auch, dass die jeden Wagen zum Halten brachten, wenn die 15 Leuten geschlossen die Strasse kreutzten. (Beim ersten (!) Mal habe ich noch artig am Straßenrand gewartet)
Von denen hatte ich mich dann aber auch verabschiedet, ich wollte noch ein paar mehr Leute kennenlernen. Habe dann aber nur noch die Verbissenen getroffen, die Angst zu haben schienen, dass man sich in deren Windschatten ausruhen könnte. Die haben mir dann auf den verbleibenden Abfahrten gezeigt, was ne Harke ist und haben mich Staub schlucken lassen.
Das Weizen am Ende hat den aber auch runtergespült und für mich ist klar, dass man da im nächsten Jahr auch wieder mitfahren sollte - vielleicht aber mit Kamera. Eigentlich ist biken für mich ja essen und trinken,ne kamera in der Hand zu halten ist dann oft ein bißchen schwierig. Ich könnte die Kamera aber mal wieder auf dem
Helm festmachen und euch ein paar Bilder zeigen. Besser aber noch: Ihr kommt einfach mit, zu Kaffee und Kuchen und so
Bis dahin (nächsten Mittwoch?)
JausF
(ich weiss jetzt, wo Stefan ist)