Angstpsychose und biken

P

PREDIGER

Guest
Hallo!

Ich hab mich schon im Thread "Trainingstipps für Anfänger" offenbart und gute Erfahrungen mit den Reaktionen anderer user gemacht. Daher mache ich daraus nun einen eigenen thread, weil ich mich mit Leuten austauschen möchte, die vielleicht die gleichen oder ähnliche Erfahrungen mit sich machen, wie ich mit mir.

Seit ca. 1988 habe ich eine vegetative Dystonie, d.i. eine situative Störung des vegetativen Nervensystems. Die Symptome sind vielfältig und bei jedem/jeder anders: Reizmagen, Luftschlucken, Schwindelgefühle, Panikattacken, Herzrasen, Angstgefühle, körperliches Unwohlsein... .
Die Symptome waren bei mir so stark, dass ich eine Zeitlang kaum noch aus dem Haus gehen konnte. Nach 15 Metern auf der Straße bekam ich Shweißausbrüche, Schwindelanfälle und weiche Knie und musste zurück in meine Wohnung.
Diese Zeit war so schlimm, dass sich bei mir eine Angststörung entwickelt hat: die "Angst vor der Angst". Das ist leider ein echtes und frustrierendes Problem, denn diese Psychose(?) entwickelt gleichsam ein unterbewusstes Denk- und Verhaltensprogramm, das mein Selbstvertrauen in mich und meine seelische und körperliche Leistungsfähigkeit total untergräbt.
Ich hab mit professioneller Hilfe das Problem teilweise in den Griff bekommen, indem ich eine Therapie gemacht habe.
ABER: es ist im Unterbewusstsein immer noch da.
In Extremsitationen meldet sich dieses Programm und droht mich abzuschiessen.
Beispiel: wenn ich beim biken in die hohen Pulsbereiche komme und ausser Atem bin, bekomme ich diese guten alten Panikattacken und kann nicht mehr weiterfahren, bzw. torkel die Berge rauf wie eine fussamputierte Schildkröte. Berge, die ich noch vor einigen Monaten ohne Probleme hochgefahren bin.

Beispiel: wenn ich in einer Gruppe fahre, setzt mich diese Erwartungsangst so unter Druck, dass ich selbst hinter völlig untrainierten, ketterauchenden und übergewichtigen Radlern zurückbleibe, und zwar freiwillig, damit sie nicht sehen, wie ich mich gegen mich selber abmühe.

Im letzten Jahr konnte ich noch ohne Probleme Marathons fahren.
In diesem Jahr bin ich so was von eingebrochen!
Und das trotz allen Trainingsaufwands! Ich bin in 2003 bis jetzt 8.400 km gefahren, lasse mir von einem Trainingswissenschaftler Pläne erstellen, die ich dann wieder nicht befolgen kann und aufgebe (aus oben genannten Gründen).

Ich könnte jetzt noch mehr heulen und erzählen.
Aber meine mir wichtige Frage ist: kennt das jemand da draussen auch? Was tut Ihr dagegen? Wie helft Ihr euch? Wie bewahrt Ihr Eure Motivation?

Es wäre schön, von Euch zu hören...

Grüße!
 

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Re: Angstpsychose und biken
Also wenn es dich beruhigt. Es gibt hier noch andere mit psychischen Erkrankungen nämlich mich. Angststörungen sind mir wohl bekannt. Allerdings treten sie gerade beim Biken nicht auf. Ich habe sie in erster Linie im sozialen Bereich. Konnte dadurch meinen Beruf im Hotel nicht mehr ausüben.

Allgemein gilt wohl: Je älter man wird desto mehr lassen Ängste nach. Immer den Ängsten stellen. Vielleicht hilft dir Jakobsche Entspannung. Im Zweifel mal mit dem Arzt klären ob Angstlöser wie Insidon ratsam wären. (Habe ich gute Erfahrung mit gemacht, macht auch nicht abhängig)

Und das allerbeste: Irgendwann ist die ******* auch wieder vorbei.

Zum Schluss noch: Mit Alkohol vorsichtig sein.
 
Sicherlich hat dir dein Arzt schon Atemübungen empfohlen. Wenn nein, es werden extra Kurse zur Überwindung von Panikattacken angeboten.

Lobenswert ist, dass du trotz deiner Schwierigkeiten versuchst dein alltägliches Leben zu meistern. Dazu gehört natürlich auch sportliche Betätigung. Wenn du die Kraft aufbringen kannst in der Gruppe zu trainieren, gehörst du auf jeden Fall nicht zu den "hoffnungslosen Fällen". Solltest du trotz aller Bemühungen eine Tour oder einen Marathon abbrechen müssen, nicht aufgeben. Ein rücksichtsvolle/r Trainingspartner/in könnte dich deinem Ziel, den nächsten Marathon zu schaffen, wieder näher bringen.
 
Ich glaube bei solch einer Erkrankung können Dir Laien nur sehr begrenzt weiter helfen. Hier ist professionlelle Hilfe angesagt. Vielleicht kann Dir Dein Arzt auch eine lokale Selbsthilfegruppe nennen, das würde sicher sehr helfen.
 
Angst ist ja an und für sich eine gute Sache. Angst ist von der physischen Reaktion ähnlich wie Stress (Adrenalin-Ausschüttung, Engstellung der Gefäße in der Peripherie, verstärkte Muskeldurchblutung, höherer Blutdruck, höherer Puls, schnelleres Atmen etc ...). Eigentlich ist Angst ja dafür gedacht, uns in Alarmbereitschaft zu stellen, bzw. uns davor zu bewahren, uns in eine Gefahrensituation zu begeben.
Das wäre dann die Angst um körperliche Unversehrtheit.
Jetzt gibt es da aber auch noch die Angst vor anderen Dingen.
Angst, vor einer Schädigung des Selbstwergefühls zum Beispiel. Warum hat man "Angst" vor Prüfungen? Wohl nicht, weil sie lebensbedrohlich sind. Vielmehr fürchtet man um sein Ansehen, sein Selbstwergefühl, das Bild, das man eben von sich hat.

Mit der Angst ist das so eine Sache, denn verschiedene Personen werten die gleichen körperlichen Signale auf ganz unterschiedliche Weise. Der eine sagt, er wäre ein bisschen aufgeregt gewesen, der andere sagt, er habe sich beinahe in die Hosen gemacht. Angst wird unterschiedlich empfunden und unterschiedlich bewertet.
Was bei Dir wohl passiert (Moose spekuliert ...) ist, dass Du im Falle des Bergauf-Fahrens die körperlichen Signale als Stressor deutest (Hilfe, meine Brust hämmert, hilfe, ich kriege gleich keine Luft mehr .. - sei getrost, es gibt viele Leute, denen das so geht).
Was dann aber bei Dir passiert (ich spekuliere weiter), ist, dass Du Angst vorm Kontrollverlust kriegst. Und dann ist Sense. Dann hast Du eine Panik-Attacke. Panik-Attacken sind schlimm, weil einmal angefangen, kannst Du nicht einfach sagen "stopp", jetzt habe ich keine Panik mehr.
Ich denke, Du solltest das (mit professioneller Hilfe) einen Schritt früher angehen: was macht mir hier Angst? Ist es die Angst vorm Versagen (weil die anderen, evtl. Unfitten schneller sind?). Wenn ja, dann ist es vielleicht Dein eigenes Ego, was Dir Probleme macht. Dann hast Du vielleicht Angst, Dich selber zu enttäuschen.
Ist es die Angst vor der Belastung, vor dem hohen Puls, der gefüllten Lunge? Wenn ja, dann stell Dir vor, Du bist eine Lokomotive, die immer mal wieder Volldampf fahren muss, sonst geht es ihr nicht gut. Dein hoher Puls schadet Dir nicht, und er ist auch kein Signal dafür, dass Du in Gefahr bist. Lass das Herz hämmern, dafür ist es schliesslich da. Lass die Lunge arbeiten, bist Du meinst, sie platzt. Deine Lunge kann das! Lungen halten so einiges aus!
Ist es die Angst vor der Angst (hast Du ja schon gesagt: ja!), dann frag' Dich mal, ob Du nicht auch ohne Angst auskommen kannst, wenn Du den Berg jetzt hochfährst. Mach Dir aber keinen Druck, so a la "oh nein, oh nein, jetzt darf ich keine Angst haben - aaaah".
Eine Freundin von mir hatte Jahre lang Panik Attacken, konnte nicht mehr aus dem Haus etc.. Ihr hat Entspannung viel geholfen, und sie hat schliesslich die logische Konsequenz gezogen, dass da gar nichts war, wovor man Angst haben muss.
Ich für meinen Teil bin ziemlich klaustrophobisch (ich könnte Dir da ein paar nette Geschichten erzählen - wie man mich z.B. aus einem Neopren-Anzug retten musste, der ein bisschen eng war etc.). Als ich das letzte Mal in einer Menschenmenge in einer Gondell (Skifahren) stand, da war ich kurz vor einer Panik. Meine Freundin (die früher diese Panik Attacken hatte - Ironie) fragte mich: "wovor hast Du eigentlich Angst". Ich habe dann gesagt, ich hätte Angst, ich könne mich gleich nicht mehr bewegen und würde keine Luft mehr bekommen, etc.. Sie meinte nur "dann kannst Du ja mit der Panik anfangen, wenn es soweit ist, und nicht schon vorher!" Das hat geholfen ... .
Ich wünsche Dir wirklich, dass Du etwas/ jemanden/ eine Methode findest, damit Du Dein Leben in vollen Zügen geniessen kannst!
 
@ Moose:

Dein Beitrag trifft es wirklich auf den Punkt!

Mein Hauptproblem ist wirklich die Angst vor dem Kontrollverlust. Situationen, in denen ich mich ausgeliefert fühle, stressen mich absolut. Das Komische dabei ist, dass es eigentlich immer unterschiedliche Phasen gibt: mal bin ich die Ruhe selbst und bleibe locker und gelassen, mal drehe ich schon bei ganz kleinen Dingen ab.
Was mir im Moment den Mut nimmt, ist, dass der große Aufwand, den ich betreibe, um diese Dinge besser in mein Leben integrieren zu können, sich nicht zu lohnen scheint. Ich habe mich mit professioneller Hilfe an all die Dinge herangewagt, die ich lange nicht mehr machen konnte: rausgehen, Straßenbahnfahren,... . Ich hab mich im Stadion in die volle Stehtribüne gequetscht, um die Platzangst zu verjagen. Ich hab alles auf eine Karte gesetzt und bin insgesamt für zwei Monate nach Kirgistan geflogen und hab bei Nomaden in Jurten auf 3000 Meter Höhe gewohnt. Ich hab mich allen repräsentativen Situationen meines Jobs gestellt und sie lieben gelernt. Ich hab mir diesen Sport ausgesucht, um mich zu fordern und auszupowern, wieder ein gesundes Verhältnis zu meiner Leistungsfähigkeit zu bekommen. Und das ging alles so gut los. Ich fühlte mich stark und fit. Und plötzlich ist alles wieder für die Katz!!!! Ich weiß aber nicht, warum!!!
Ich krieg aus heiterem Himmel wieder Panik, bin kurz vorm Hyperventilieren. Ohne angstlösende Tabletten in der Tasche gehe ich nicht mehr raus. Ich nehme sie zwar sehr selten, brauche aber die Sicherheit, dass ich sie dabei habe.

Es ist so, wie Du sagst: Normale Prozesse meines Körpers werden völlig überwertig und hysterisch als Katastrophenanzeichen gedeutet. Und dann geht es mir seelisch und körperlich wirklich furchtbar!! Du wirst das wohl kennen.

Ein Beispiel: Ich bin als Letzter einer Gruppe einen Trail bergauf gefahren. Der war noch nichtmal übermäßig steil. Mittendrin hatte ich plötzlich das Gefühl, dass nicht mehr ich selbst atmete, sondern dass ich gleichsam beatmet würde, dass eine Maschine mich voll Luft pumpen würde, die ich nicht mehr kontrollieren konnte. Ich bekam nicht zu wenig Luft, ich atmete vielmehr in einem Rythmus, den ich nicht mehr in der Hand hatte und der mir das Gefühl gab, falsch und nicht ausreichend Luft zu kriegen. Ich bin sofort vom Rad gesprungen und musste neben diesem seltsamen Gefühl auch noch meine explodierende Panik bekämpfen. Dieses Gefühl habe ich jetzt ein paar mal erlebt. Z. einen Tag vor dem Kirchzarten-MA im Sommer, bei Puls 143! Einen Tag später beim MA bin ich mit Puls 173 die Berge hochgefahren und fühlte mich total wohl. Später bei uns zu Hause im Wald bin ich einen kurzen, aber sehr sehr steilen Stich hochgefahren, der zu meiner normalen Runde gehört. Als ich oben war, geschah wieder das Gleiche: Falsches Atmen und Panik. Seitdem kann ich diesen Stich nicht mehr fahren und w arte eigentlich schon bei jeden Anstieg darauf, dass es nicht mehr weitergeht.

Noch ein Beispiel: ich fahre mit dem Rennrad einen Anstieg hoch und überhole ein paar Downhiller auf ihren Boliden. Kaum bin ich an ihnen vorbei, setze ich mich selber unter Leistungsdruck ("Hilfe, die sind jetzt hinter mir, und ich komme nicht weg!"). Mein Herzschlag knallt hoch auf 175 Schläge, ich kriege keine Luft und falle fast vom Rad. Unter beinahe schon asthmatischem Keuchen stemme ich mich die letzten Meter hoch und werde wieder eingeholt. EINEN TAG SPÄTER FAHRE ICH ALLEINE DIE GLEICHE STEIGUNG IM WIEGETRITT MIT POWER UND EINEM PULS VON 142 !!!!
Das ist nicht mehr normal!!!!

Das Gemeine an der gazen Sache ist: vegetative Dystonien werden vererbt! Ich kann eigentlich gar nichts dagegen machen. Meine ganze Familie, sowohl mütterlicherseits als auch väterlicherseits hat das. Ich hab im zarten Alter von 5 Jahren meinen Vater , der damals so alt war, wie ich jetzt, durchs Haus rennen sehen und schreien hören, er würde keine Luft mehr bekommen. Und noch so einiges mehr. Es scheint im Unterbewusstsein alles angelernt und übernommen zu sein.

Und was mir beinahe den Glauben an einen entscheidenden Fortschritt nimmt: wenn ich die Angst aus einem Bereich meines Lebens vertrieben zu haben glaube, meldet sie sich in einem anderen Bereich wieder zurück! Und zwar in Bereichen, die mir lieb und wichtig sind, wie z.B. das Biken.
Da konnten so viele Jahre Therapie irgendwie nichts dran ändern. Ich mache Entspannungsübungen ohne Ende und scheine letztendlich nur Symptome zu bekämpfen, nicht aber die Ursache. Es ist ein wenig so wie gegen Windmühlen zu kämpfen!

Vielleicht bin ich einfach immer noch nicht an den entscheidenden Knackpunkten angekommen. Ich weiß es ja auch nicht....das ist alles einfach nur traurig und kompliziert.

Sorry fürs Auskotzen. Ich muss das alles irgendwie mal los werden.

@ Katrin: eine Atemtherapie ist jetzt wohl mein nächster Schritt.


Bis die Tage!
 
Vielleicht liegt es an meinem Sternzeichen (Steinbock), vielleicht ist es aber auch nur mein Motto:
never give up!

Du bist Du, und Du bist nicht Deine vegetative Dystonie.
Wenn Du Angst kriegst, dann lass die Angst kommen - mach Dir keine Sorgen darüber, dass sie vielleicht auftritt, akzeptier sie, lass sie vorüber gehen.
Du machst Dir ja einen wahnsinnigen Druck. Du erwartest die Panik ja schon (... was, wenn ich jetzt Panik bekomme ... !!!).
Ich denke, Du bist stärker.
Morgen mehr.

(... kennst Du das, dass Du im Bett liegst und denkst: ich muss jetzt schnell einschlafen, sonst bin ich morgen müde, sofort - jetzt - oh, Mann, ich kann nicht schlafen, dann bin ich morgen ja müde, usw ... :) ).
 
ich stelle mal den begriff "systematische desensibilisierung" in den raum,
sollte doch eigentlich zu machen sein.

Die Methode der systematischen Desensibilisierung beruht auf dem schrittweisen Abbau falsch erlernter Angstreaktionen. Ein physiologisch angsthemmender Zustand (körperliche Entspannung) wird im Patienten aufgebaut; daraufhin wird er mit schwach angstauslösenden Reizen konfrontiert. Diese Konfrontation wird mit immer stärker angstauslösenden Reizen (nach vorheriger Ermittlung der individuellen Angsthierarchie beim Patienten) und gleichzeitiger Entspannung so lange wiederholt, bis der das unangepaßte Verhalten auslösende Reiz seine angsterzeugende Wirkung vollständig verloren hat.
[...]
Die systematische Desensibilisierung beruht 1. auf dem Prinzip der Gegenkonditionierung, das in der Schwächung eines unerwünschten Verhaltens durch Nichtbestätigung sowie in der Stärkung eines erwünschten Verhaltens durch Bekräftigung besteht.


und gerade die sache mit der erlernten entspannung sollte doch ein guter weg sein.
 
@moose

da könnte ich mich als voll reinsteigern, wenn ich nicht einschlafen kann. Ich blicke es manchmal nachts auch nicht und weiß gar nicht wo ich bin, erkenn nicht mal meinen Mann, will meist aus dem Schlafzimmer raus und finde die Tür nicht. Was sich da jetzt lustig anhört oder liest ist für mich immer grausam, bion am nächsten Morgen völlig daneben. Hinzu kommt, wenn mir Schlaf fehlt, kann sein, ich habe am nächsten Tag wieder Migräne habe und diesen Zustand haße ich total, nie werde ich es akzeptieren können. Daher kann ich mir gut vorstellen, wie es dem Prediger geht, wenn er Angst vor der Panikattacke hat. Es ist immer leicht zu sagen, laß diesen Zustand vorbeigehen, wenn man drin steckt ist es einfach scheußlich. Vom Kopf her ist es mir völlig klar, was du da gesagt hast, aber die Umsetzung klappt bei mir auch nicht so recht. Aber wißt ihr was? Das Auskotzen tut auch schon mal gut, das ist doch schon mal was !!!

Liebe Grüße

Yvonne
 
Welche Therapie machst du, und wie lange machst du sie schon?

Du bist doch eh schon sehr weit, kannst ein "normales" Leben führen und hast somit schon sehr sehr viel erreicht.

Das Problem ist halt, dass Panik-, bzw. Angstattacken sich sehr subtil konditionieren. Man kann also einen Kausalzusamenhang nur sehr schwer erkennen.
Doch mit einer guten Psychotherapie sollte man diese Probleme zumindest so weit in den Griff bekommen, dass sie einen nicht mehr belasten.


Grüsse
Thomas
 
Hallo zusammen,

also zu allererst einmal: Hut ab vor eurem Mut, daß ihr euch hier öffentlich zu euren Ängsten bekennt....dazu gehört sehr viel Mut. Andere hätten da unheimlich "Angst" davor. Das zeigt mir, daß alle die hier ihre Ängste beschreiben wirklich schon weit vorgedrungen sind, was die Bewältigung der Ängste angeht.

Ich bin Dipl.Psychologe und habe einige praktische Erfahrung im Umgang mit Angstpatienten. Ich will mich hier allerdings nicht als der allwissende Heilbringer einschalten und ich möchte auch darum bitten, von Mails abzusehen, die der Hoffnung entspringen, hier eine virtuelle Therapie durchzuführen. Das klappt nicht und da ich nicht mehr im klinischen Sektor arbeite fehlt mir auch die Praxis.Aber ein paar kurze sätze möchte ich loswerden:

Ganz allgemein: Jeder Dritte wird im Verlauf seiner Lebzeiten mit einer psychiatrisch relevanten Diagnose konfrontiert, wovon díe häufigste Erkrankungsform eben mit Abstand Angststörungen sind. Angststörungen sind umso resistenter je länger sie bestehen auf der anderen Seite sind bestimmte Formen von Angststörungen relativ einfach zu behandeln, damit will ich sagen: Es gibt keinen Grund sich für seine Ängste zu schämen und wenn ihr es wollt seid ihr euren Ängsten auch nicht ewig ausgeliefert. Aber ihr müßt die Energie aufbringen euch immer und immer wieder euren Ängsten zu stellen. Genauso wie ihr mit Pulsmesser eure sportlichen Leistungen trainiert müßt ihr sozusagen mit einem "Angstmesser" und mit kontinuierlichem Training euch eurer Angstresistenz widmen. Ihr werdet Einbrüche haben, Rückschläge, gute Tage und schlechte Tage, Tage an denen ihr angstfrei seid und andere an denen ihr vor Dingen Angst habt, die ihr am Vortag noch ganz einfach bewältigt habt....WICHTIG IST DASS IHR DRANBLEIBT UND EUCH NICHT ENTMUTIGEN LASST! Das ist wie das Training auf einen XALp.

Es wurden hier schon einige meines Erachtens richtige Ansätze genannt. Ich bin ein Vertreter der Verhaltenstherapie (VT). Diese bietet meiner Meinung die kompetentesten Ansätze die Ängste wieder zu "verlernen",der Begriff "systematische Desensibilisierung" ist hier auch gefallen, die Methode der Wahl wie ich finde. Sie beschreibt eine ganze Gruppe von Behandlungsformen (eben auch Entspannungstraining, Angstsimulationen etc.), die von klinischen Psychologen angewendet werden. Abraten möchte ich von Medizinern, die mit psychoanalytischen oder sog. psychodynamischen Ansätzen versuchen, Angstzustände durch Auflösung früherer Traumata zu reduzieren. Ein langer, teurer und meiner Meinung nicht seriöser Weg.
Mein Rat: Wendet euch an eine Selbsthilfegruppe und fragt diese nach geeigneten Therapeuten und Therapieformen in eurer Gegend und dann bleibt dran....

Gruß
Gregor
 
Original geschrieben von Top-Wattequillt
*snip*
Ganz allgemein: Jeder Dritte wird im Verlauf seiner Lebzeiten mit einer psychiatrisch relevanten Diagnose konfrontiert, wovon díe häufigste Erkrankungsform eben mit Abstand Angststörungen sind.

Die häufigste Erkrankungsform sind jetzt echt schon Angststörungen? Nicht mehr Depressionen? Oder sind die psychiatrisch nicht relevant? Und was ist mit soziopathischen Verläufen? Die sollen doch auch stark zunehmen.



Abraten möchte ich von Medizinern, die mit psychoanalytischen oder sog. psychodynamischen Ansätzen versuchen, *snip*

Naja, es gibt sicher Menschen, denen eine (klassische) Psychoanalyse hilft, aber ich glaube, die müssen sehr gute Fähigkeiten in Sachen Selbstreflexion haben. Aber beim Arno Gruen würde ich trotzdem gerne ein paar Sitzungen machen ;)
 
Original geschrieben von Tyrolens
Welche Therapie machst du, und wie lange machst du sie schon?

Du bist doch eh schon sehr weit, kannst ein "normales" Leben führen und hast somit schon sehr sehr viel erreicht.


Grüsse
Thomas


Es handelt sich dabei um eine Gesprächstherapie. Die verhaltenstherapeutischen Ansätze habe ich quasi selber gemacht, weil ich mich den angstauslösenden Situationen ja gestellt habe (wie ich im ersten Beitrag beschrieben habe.) Jetzt kann man mir wahrscheinlich vorwerfen, dass ich das nicht radikal genug gemacht habe. Als ich nach Kirgistan geflogen bin, hatte ich z.B auch angstlösende Medikamente dabei, für den Fall der Fälle. Ich habe sie nicht gebraucht in der ganzen Zeit dort. Aber sie waren in der Tasche.
Im Moment kann ich bestimmte berufliche Situationen gar nicht durchstehen, ohne vorher so eine Tablette zu nehmen. DAS WAR ALLES SCHON MAL KOMPLETT WEG!!! Und jetzt ist es eben wieder da. Die Sehnsucht nach "Normalität" führt einen schnell dazu, naive Träume vom leichten Leben ohne Angst zu träumen. Das wird es aber nie geben; und ich glaube jetzt, für Menschen mit solchen Angststörungen wird das Leben immer irgendwie besonders sein und bleiben. Vieles wird eben immer etwas schwerer bleiben, als für andere Menschen. Es ist nur blöd, dass man sich sein "normales" Leben immer so erkämpfen muss; und dass andere Leute es manchmal nicht nachvollziehen können, wie schwer manche Dinge fallen können, die für andere nur ein Achselzucken wert sind.
Meinen Zustand, bevor das alles in meinem Leben begann, werde ich jedenfalls wohl nicht mehr erreichen.
Eigentlich will ich das auch gar nicht., da ich mich bemühe, diese Angst als kreativen Teil meines Lebens zu begreifen, der eine Art Signalcharakter hat, mich also auf bestimmte Dinge hinweisen will. In dem Zusammenhang ist es doch schon wichtig, eventuelle frühere Traumata zumindest in den Blick zu nehmen. Ich glaube aber auch, dass die entscheidenden Fortschritte im Hier und Jetzt geschehen und halte die Verhaltenstherapie für sehr wichtig, wenn sie denn die richtige Therapieform für den jeweiligen Fall ist.

Am Sonntag hab ich das display meines Pulsmessers auf Thermometer und Höhenmeter geschaltet und nicht mehr auf die Pulswerte geachtet. Ergebnis: Höchstwert 170!!! Schon lange nicht mehr geschafft! Und ich hab mich noch nichtmal unwohl gefühlt.

Man muss sich selbst "nur" ein bisschen verar... en.

Bis dann und Grüße!
 
:daumen:

weisst Du, wie ich letztens den steilen Schotterberg runtergekommen bin, den ich sonst nie geschafft habe?
Es war neblig und ich habe ihn einfach nicht gesehen. Und als ich die Erkenntnis hatte, was ich gerade tue, war es zu spät zum Anhalten. :D
 
Original geschrieben von swe68
:daumen:

weisst Du, wie ich letztens den steilen Schotterberg runtergekommen bin, den ich sonst nie geschafft habe?
Es war neblig und ich habe ihn einfach nicht gesehen. Und als ich die Erkenntnis hatte, was ich gerade tue, war es zu spät zum Anhalten. :D


Das steckt was sehr Wahres drin! Wenn man es schafft, sich einer Sache einfach auszusetzen, und dann noch gut durchkommt.... SEHR GUT!

Grüße!
 
..ich kann dir nur raten,unbedingt eine professionelle VT (Verhaltenstherapie) zu machen,glaube mir, selber lässt sich so etwas nicht durchführen, selbst wenn man weiß wie eine angslösende VT abläuft. wichtig ist eine professionelle begleitung und anleitung. eine gesprächstherapie halte ich in deinem fall für falsch und nicht zielführend!!!!

im übrigen bin ich überzeugt davon. daß deine angstproblematik nicht vererbt ist! zwar schreibst du, daß bereits dein vater schreiend durchs haus gelaufen ist und panik hatte zu ersticken, wo du noch ein kind warst....hast du dir mal überlegt, welche auswirkung derartige erlebnisse auf das verhalten oder besser die entwicklung von ängsten des kind haben kann (s. gesetz des modelllernens).

und eines noch von dem ich glaube, daß es ganz wichtig ist: ängste sind ein schutzmechanismus, also grundsätzlich erstmal gut...bei dir sind sie aus der balance geraten und es gilt sie wieder in das richtige verhältnis zu setzen...du wirst aber nie angstfrei sein und das ist auch kein wünschenswerter zustand, denn dann hast du wieder ein psychisches problem: notorisch kriminelle leiden oft unter einem derartigen krankhaften mangel an angst, oder andere, die sich ständig starken reizen aussetzen müssen (oft bis hin zu lebensgefährlichen Ereignissen, viele extremsportler gehören meiner meinung dazu), um überhaupt etwas zu spüren und damit auch einen sinn aus ihrem leben zu spüren. und glaub mir, viele, die sich souverän und cool nach aussen geben haben einfach nur angst sie selber zu sein und zu sich zu stehen.....

und zuletzt noch: du hast keine psychose...das ist was ganz anderes und wirklich schwer zu therapieren.

gruß
gregor
 
Jo, das war dann heute wohl mein Waterloo. Schlimmer geht´s nimmer, ich komme keinen Berg mehr hoch. Trotz des gleichen Tricks mit der Pulsuhr, der beim letztenmal gut funktioniert hat.
Ich geb auf.
 
Na na, wer wird denn so schnell aufgeben. Tiefs hat jeder mal und was wären schon die Hochs ohne die Tiefs! So schnell geht die Welt ja nicht unter.

Falls du nur Probleme mit dem Bike hast, würde ich dir eine kleine Pause vorschlagen. Stell das Bike für eine Woche oder zwei in den Keller und beschäftige dich mit etwas anderem, was dir Spaß macht. Geh´ z.B. Wandern, vollkommen ohne hintergründigen Druck, ohne den Hintergedanken "dass du das jetzt schaffen mußt".

Und suche unbedingt deinen Therapeuthen auf. Der wird dir bestimmt weiterhelfen.


Also Kopf hoch - das Hoch kommt sicher wieder. :daumen:
 
jemand der sowas nochnet erlebt hat kann sich net vorstellen wie schwer das ist ! geh zu nem arzt und lass dir professionel helfen wenn so arg ist wie du beschreibst auch mit medikamenten .
 
Nicht aufgeben!!!
Die wichtigsten Tips wurden schon genannt - Fahrrad ein Weilchen in die Ecke stellen und einen Therapeuten aufsuchen. Wenn Du wieder Lust verspürst, Rad zu fahren, dann mach eine Genusstour ohne grosse Anstrengung, nur damit Du die Freude am Biken wiederentdeckst.
Jeder Mensch hat gute und schlechte Phasen. Ich glaube, sich in einer schlechten Phase zu sehr unter Druck zu setzen, kann nur ins negative umschlagen.

Lass Dir von Deinen Ängsten nicht Dein Leben wegnehmen. Ich glaube Dir aufs Wort, dass das manchmal schwer ist (ich hatte mal eine schwere Angststörung als Nebenwirkung auf ein Heuschnupfen(!)-Präparat und war kurz davor, mich aufzugeben). Aber - was soll die Alternative sein?

Verhaltenstherapie erscheint mir in Deinem Fall auch eher angebracht. Ich wünsche Dir wirklich alles Gute. Bitte bleib ein Biker.
 
Was spricht denn dagegen, wenn du das Rad eine Weile in die Ecke stellst ? Bestimmt wirst du schon merken, ob dir die Pause gut tut oder du gleich wieder richtig Lust aufs radeln bekommst. Vielleicht mußt du erst wieder spüren, auf was du wirklich Lust hast und mach dann dies was dir gut tut, auch wenn es ganz was anderes ist. Ich wünsche dir viel Glück dabei und halte uns auf dem Laufenden.

Liebe Grüße

Yvonne
 
Danke für Eure Aufmunterungen.

Diese Ängste beschränken sich nicht nur aufs biken. Ich krieg auch Panik, wenn ich bei Spaziergängen Berge hoch gehen muss. Oder beim Treppen rauf gehen. Oder z.B. nachdem ich Liegestütze und Situps gemacht hatte. Es ist so, als wenn ich in solchen Situationen einfach nicht mehr wüsste, wie man richtig und ungezwungen atmet.

Solche Angststörungen werden oft erst durch einen oder mehrere traumatische Auslöser deutlich. Bei mir waren es mehrere - und einer betrifft leider auch den Sport. Früher hab ich sehr lange und sehr intensiv Volleyball gespielt. Ich bin dreimal die Woche neben dem Training auch Joggen gewesen. Ich konnte mich völlig auspowern und habe das Gefühl geliebt! Nie hatte ich irgendwelche Angstgefühle dabei!!!!
Dann habe ich ungefähr zwei Jahre keinen Sport mehr gemacht, aus Zeit- und Umzugsgründen. Irgendwann hab ich mich mal mit Freunden zum Fussballspielen getroffen. In meiner erinnernden Selbstwahrnehmung war ich immer noch ein austrainierter Sportler und hab also sofort losgepowert. Na ja, was soll ich sagen, plötzlich hab ich eine Art Überlastungsatemnot bekommen, die bestimmt zwanzig Sekunden angedauert hat.
Diese Erfahrung hat mich völlig abgeschossen. Darauf folgte diese erste Zeit mit der Angst vor körperlicher Anstrengung. Ich hab mich wie ein alter Mann bewegt und gefühlt und alles vermieden, was mich hätte atemlos machen können. Alle 5 Treppenstufen eine Pause usw.!
Damals habe ich mir gesagt, dass ich vor diesen Ängsten nicht davon laufen , sondern sie besiegen werde, indem ich mich gerade solchen Situationen aussetze und z.B. wieder intensiv Sport betreibe. Ich bin zum Arzt gegangen, hab mich untersuchen lassen. Ergebnis: gesund, aber untrainiert. O.K., dachte ich, dann fange ich eben langsam wieder an, mich aufzubauen.
Das hat alles sehr gut funktioniert. Ich habe wieder sehr intensiv und ausgiebig Sport machen und mich belasten können. Gleichzeitig hab ich die Gesprächstherapie begonnen. Die ganzen Störungen schienen sich aufzulösen. Ich fühlte mich richtig klasse und hatte das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Ich konnte sogar eine sehr weite Reise nach Kirgistan und in diesem März nach Südafrika machen (das hat mit dem anderen traumatischen Auslöser zu tun).
Und trotzdem, schon lange vor dieser letzten Reise hatte ich das Gefühl, dass sich alles wieder dreht und ich in die alte Situation zurückrutsche.

Ach Leute, ich hab jetzt seit dem Horrorjahr 96 soviel gemacht, um aus diesem Teufelskreis rauszukommen. Und nichts scheint auf Dauer zu wirken. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie das ist, in meinem Job vor vielen Leuten agieren und reden zu müssen und dabei schonmal so eine Panik mit Zwangsatmung (so nenne ich das jetzt mal) erlebt zu haben? Ich musste damals meine Rede abbrechen. Und seitdem sitze ich vor diesen regelmäßig wiederkommenden Herausforderungen wie ein Häschen vor der Schlange und erlebe das erfolgreiche Durchstehen dieser Situation nicht als stärkenden Erfolg, sondern als glückliches, zufälliges Überleben...
Ihr könnt mir ja schon mal für nächsten Donnerstag ab Mittags die Daumen drücken!

Versteht mich bitte nicht falsch! Ich erwarte keine virtuelle Therapie von Euch! Ich habe mich viel zu lange mit diesem Problemfeld beschäftigt, als dass ich so naiv wäre. Ich weiß, dass ich diese Dinge nur selber in die Hand nehmen oder aushalten kann. Mein Kopf versteht so gut wie alles von diesem Mist. Nur meine Seele kriegt den Sprung wohl nicht so gut hin. Und dann fühl ich mich manchmal allein, ausgepowert und hoffnunglos - auch wenn ich in meinem Job ständig von Hoffnung und nicht aufgeben reden muss. Schon komisch.

Danke für Euer Ohr. Tut gut.
Ich möchte gerne weiter Rad fahren. Aber ich fürchte, eine Pause reicht da nicht aus...

Schönen 3. Advent wünscht der Prediger!
 
Das was du da schreibst klingt soch gar nicht mal so schlecht. Du bist schon einmal aus dem Teufelskreis ausgebrochen und wirst das auf jeden Fall wieder schaffen. Da bin ich mir sicher. Das Problem ist halt, dass sich die Angst sehr tief im Unterbewußtsein konditioniert hat. Aber das ist ja kein unlösbares Problem.
Wenn du das Gefühl hast, dass du mit deinem Therpeuten nicht zurecht kommst, dann mußt du ihn ev. auch wechseln.
Wenn du mir sagst, wo du ca. wohnst (wo die nächst gelegene Stadt liegt), könnte ich mich mal erkundigen.

Tja, und Reden zu halten gehört auch nicht gerade zu meinen Stärken. Je nach Tagesverfassungen steigt mein Puls beim Betreten des Rednerpultes innerhalb von Sekundenbruchteilen auf ca. 180....
 
Ich würde mal sagen: verbanne die Worte und Phrasen "ich schaff es nie", "ich gebe auf", "ich kann nichts dagegen tun" aus Deinem Wortschatz.
Nur Du kannst es schaffen - nur Du kannst es tun.
Es wird bestimmt nicht einfach, aber DU KANNST ES SCHAFFEN!

Take it easy. Keiner erwartet was von Dir. Es ist Dein Leben, und Du kannst es sogar so gestalten, dass Du um alle Berge einen Bogen machst.

Prediger, das wäre doch gelacht, oder? ;)
 
....glaubst du nicht,daß es an der zeit wäre zu handeln (und zeit das richtige zu tun).

dadurch, daß du dich hier selbst bemitleidest und auf das mitgefühl und mitleid der anderen wartest (und das erhälst du ja auch) wird sich nichts für dich ändern. du wirst merken, im ersten moment tut das mitgefühl und die anteilnahme anderer (besonders die von frauen) gut, doch du wirst immer mehr wie ein schwamm werden, du saugst alles auf und wirst trotzdem nicht die zufriedenheit und das glück erhalten, das du so sehnlichst suchst....du wirst erkennen, daß dir nur einer helfen kann - du selber, also hör auf mit dem selbstmitleid und tu etwas dagegen....vergeude nicht hier die zeit, es gibt kaum bessere möglichkeiten der realität zu entfliehen, als sich ins virtuelle internet zu stürzen und hier nach unterstützung und mitgefühl zu suchen, handle....oder aber finde dich damit ab,lamentiere noch ein bißchen rum, so wie hier die ganze zeit und überschwemme die welt mit deinem ach so herzzerreissenden schicksal und deinen traumatischen erfahrungen, passt ja zu den ganzen anderen weihnachstschmonzetten, denen man sich derzeit nicht erwehren kann - ich kann dir nur eines sagen: andere wären froh , wenn sie deine probleme hätten: schau in die krankenhäuser,wo gestorben wird, schau in die unterführungen, wo menschen schlafen, schau in die welt, in der gehungert wird (ich habe letzte woche eine frau kennenlernen dürfen, deren bruder gerade selbstmord verübt hat, sie kämpft darum wieder leben zu können, trotz all des schmerzes und der selbstvorwürfe), wenn ich dich dagegen höre in deiner selbstgefälligkeit, könnt ich einfach nur kotzen... nimm dir ein beispiel an denen, die gegen das alles ankämpfen, würden sie genauso rumheulen wie du, gäbe es kaum hoffnung auf besserung....

wie lange willst du warten: bis der thread 100 antworten hat? 1.000? 10.000?
die antwort liegt bei dir
 
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