An der Donau entlang bis Rumänien

Zahlen Daten Fakten:

Nein Quatsch natürlich nicht aber ein paar Infos, vielleicht liest das ja mal jemand später der/die eine ähnliche Tour fahen will, so wie ich auch oft Infos im Internet suche wenn ich eine Radtour plane. Es ist natürlich alles rein subjektiv und situativ. Ich wollte eigentlich diese Tour nicht veröffentlichen, da ich mir aber selber mal ein paar Notizen machen wollte und mich ein paar Bekannte baten, doch mal was zu schreiben über meine Tour, dachte ich dann kann ichs gleich für alle öffentlich machen die das interessiert.

Mein Fahrrad sieht man ja auf den Fotos, es ist ein Gravelbike von Giant, soweit hat das ganz gut funktioniert. Im Vorfeld hat mir das Rad was ich erst im Mai neu gekauft hat aber einigen Ärger gemacht, so dass ich zweitweise überlegte, die Tour mit meinem Rennrad und 32er Slicks zu fahren. Ich denke aber das Giant mit 38er Reifen war dann doch die richtige Wahl, Tubeless hat sich bei meiner Tour bewährt, ich hatte keine einzige Panne auf ca 1400 Kilometern. Und ich bin durch viele Scherben gefahren.

Taschen hatte ich eine Arschrakete von Deuter (gebraucht gekauft für 20 Euro, war gur und robust), eine Decathlon Lenkerrolle (musste ich anders montieren sonst hätte mir das Teil alle Züge aufgescheuert) und oben drauf noch einen Packsack aus China. Am besten bewährt haben sich eigentlich die Gabeltaschen, hab ich auch ganz billig (beide zusammen mit Cages 25 Euro) in China bestellt, sind qualitativ echt top.

Straps und Befestigungen hatte ich Klettbänder aus China, hat gut funktioniert und sich bewährt aber die werden nicht ewig halten, dafür kosten sie halt auch nur einen Bruchteil der Schicki Micki Zurrbänder. Ganz oft benutze ich auch einfach nur wiederverschliessbare Kabelbinder, funktionert sehr gut und dauerhaft bei mir.

Zelt hatte ich ein billiges (25 Euro) Zelt von "Jysk" dabei, welches ich etwas modifiziert habe, besseres Gestänge und bessere/leichtere Heringe rein. Komplettgewicht mit allen Taschen und Bändern etwa 1600 Gramm und innen sehr geräumig. hätten auch gut zwei Personen reingepasst. Ich habe oft auf sehr schlechten Böden übernachtet, auf denen Glasscherben lagen, die dicke Bodenplane des Jysk hat das alles weggesteckt, bei einem teuren Zelt hätte ich wahrscheinlich aus Angst was zu beschädigen jedesmal ewig Scherben aufgesammelt. Dicht war es in den zwei Regennächten, eine davon heftig, auch zu 100%.

Schlafsack hatte ich nix besonderes, billiger Kufa von "Kaufland" Gewicht etwa 700 Gramm und relativ klein komprimierbar, ich denke so ungefähr 2 Liter Volumen...
Matte hatte ich eine auflasbare von Decathlon (ich glaube die heisst MT500), habe ich schön länger und hält bisher gut.

Gefahren bin ich mit Flatpedalen und ausgelatschten Trailrunnern, wollte eigentlich noch Klickpedale montieren aber bin nicht mehr dazu gekommen. Tevas hatte ich auch dabei, die waren komplett unnötig, war blödsinnig dass ich die mitgenommen hatte.

Gekocht habe ich mit Spiritus, hab genau das verbraucht was ich mitgenommen hatte für die Tour, ich denke so etwa 0,7 Liter alles zusammen. Ich hatte einen relativ grossen Topf dabei, hat sich auch bewährt, reine Fertiggerichte/Instantgerichte gehen mir schnell auf die Nerven bei so einer Tour, in meinem Topf (Decathlon) konnte ich gut Nudeln, Bulgur usw kochen und dazu noch frisches Gemüse reinschnippeln, sehr praktisch...

Kleidung hatte ich sehr wenig dabei, ausser Radhose, Radtrikot, Schlafsachen (Boxershirts und BW- T-Shirt) noch eine Yoga Hose (irgendwann mal für 1,99 bei Decathlon gekauft, ist meine Ausgehhose) und Regenjacke plus Regenhose und zwei paar Ersatzsocken.

Werkzeug hatte ich nur ein Minitool dabei und eine Minipumpe plus Tankstellenadapter, Wasserfilter hatte ich keinen (kenn mich da nicht aus, wenn man damit Flusswasser filtern kann wäre es vielleicht ein Vorteil gewesen, aber ging auch so...)

Ansonsten hab ich ja schon das meiste im Bericht geschrieben, Land und Leute, Hunde, Strassenverkehr, Müllproblematik...
Rein Subjektiv habe ich mich immer sehr sicher gefühlt beim Übrenachten, egal wo ich war, was meiner Ansicht nach damit zusammenhängt, dass ich in diesen Ländern viel weniger "dubiose Gestalten" treffe als in Deutschland, gerade in den Städten. Andererseits ist man auch Exot, ich wurde eigentlich überall freundlich empfangen, selbst im Strassenverkehr ist es zwar so dass die Autos zwar keine Rücksicht nehmen, aber andererseits wurdeich auch nie beschimpft, angehupt, was in Deutschland schon mal passieren kann....

Ausblick:
Ich würde gerne eines Tages den Donauradweg komplett von der Quelle bis zur Mündung fahren. Klar dies hier ist ein Mountainbikeforum, hier stehen Berge hoch im Kurs, mag ich auch. So ein Flussradweg, "Rentnerimage" hin oder her, finde ich sehr schön, da die Natur den Weg vorgibt, man einfach dem Wasser folgt und ich stelle mir das Gefühl sehr schön vor, wenn man irgendwann das Meer erreicht und dann zurückdenkt: Vor ein paar Wochen stand ich noch an einem winzigen Rinnsaal, und nun dieses gigantische Meer.... Könnt ihr das nachvollziehen?
Und das ist auch mein Dilemma: Einerseits würde ich gerne nächsten Sommer da weiterfahren wo ich aufgehört habe an der Donau, von da würde ich es denke ich in 2 - 3 Wochen bis zum Meer schaffen.
Mehr Zeit habe ich leider nicht wegen meiner Arbeit nächstes Jahr, und für die gesamte Strecke sollte ich denke ich midestens 6 Wochen, vielleicht auch 8 Wochen einplanen, um weniger "rasen" zu müssen (laut Track sind es etwa 3000 Kilometer, in der Realität werden das aber immer etwas mehr denke ich).

Ja was würdet ihr denn machen an meiner Stelle? Denkt ihr, es ist besser/schöner wenn man ein Ziel das Erste mal erreicht, anstatt schon mal dagewesen zu sein?

Ok, ich hab ja noch Zeit mir das zu überlegen, ich mache gerne Pläne, ich bin auch ein Träumer und nicht alle Träume werden war. Ich bin gespannt wo ich nächstes Jahr im Sommer touren werde...

Ich bedanke mich bei allen die hier mitgelesen haben,
LG Paul
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja was würdet ihr denn machen an meiner Stelle?

Das:
Einerseits würde ich gerne nächsten Sommer da weiterfahren wo ich aufgehört habe an der Donau, von da würde ich es denke ich in 2 - 3 Wochen bis zum Meer schaffen.

Und bis zum grossen Urlaub von 6-8 Wochen ein neues Ziel/Reise ausdenken. 😀

Danke für den Bericht. Sehr schön ge-/ und beschrieben! Hat Spass gemacht beim Lesen.
 
Ich würde gerne eines Tages den Donauradweg komplett von der Quelle bis zur Mündung fahren. Klar dies hier ist ein Mountainbikeforum, hier stehen Berge hoch im Kurs, mag ich auch. So ein Flussradweg, "Rentnerimage" hin oder her, finde ich sehr schön, da die Natur den Weg vorgibt, man einfach dem Wasser folgt und ich stelle mir das Gefühl sehr schön vor, wenn man irgendwann das Meer erreicht und dann zurückdenkt: Vor ein paar Wochen stand ich noch an einem winzigen Rinnsaal, und nun dieses gigantische Meer.... Könnt ihr das nachvollziehen?
Ja, das kann ich. Hat mM mit Rentner nix zu tun, letztendlich zählt das Erlebnis. Das kann ein Viertausender sein oder eine tolle Begegnung mit irgendjemanden oder den Fluss von der Quelle bis zur Mündung... Zeit und das familiären Umfeld sind das Problem für die meisten. Ich hoffe Du findest die Zeit für Deine nächste Reise.
Vielen Dank für den tollen Bericht.
 
Danke Tobias.
Klar werde ich wieder eine längere Reise machen im Sommer, wie und wo ist noch nicht entschieden.
In zwei oder drei Jahren hoffe ich dann, einmal die Donau komplett von der Quelle bis zur Mündung zu befahren. Wenn ich nächstes Jahr in Belgrad bis zum schwarzen Meer fahre, dann stehle ich mir dieses Erlebnis das Meer "in einer Tour" zu erreichen, so denke ich jedenfalls...
 
Danke Tobias.
Klar werde ich wieder eine längere Reise machen im Sommer, wie und wo ist noch nicht entschieden.
In zwei oder drei Jahren hoffe ich dann, einmal die Donau komplett von der Quelle bis zur Mündung zu befahren. Wenn ich nächstes Jahr in Belgrad bis zum schwarzen Meer fahre, dann stehle ich mir dieses Erlebnis das Meer "in einer Tour" zu erreichen, so denke ich jedenfalls...
Ich glaube nicht, dass du das machen wirst, wenn du kommendes Jahr ab Belgrad starten willst. Es gibt doch noch so vieles zu Entdecken, warum wegen den ersten spannenden Kilometern, welche eigentlich nur von der Quelle in Donaueschingen bis max. Riedlingen interessant sind, die gesamte Donau nochmal machen? Nicht falsch verstehen, ich könnte mir das auch als gesamte Strecke mal vorstellen, aber sicher nur 1x.
 
Zurück
Oben Unten