Aktiv Biken mit Diabetes Typ I

Hi,

ich habe jetzt nur den ersten Post gelesen :eek:
Bei einem ordentlichen Diabetologen bist du gut aufgehoben und wenn du alles im Griff hast, dann ist Biken überhaupt kein Problem.
Bin selbst Typ1 Diabetiker mit Pumpe und Jogge und Bike.
Wenn man weiß wie der Körper reagiert und wie man dann mit dem Insulin reagieren muss ist das alles überhaupt kein Problem. :daumen:
 
Mit dem Führerschein gabs bei mir bislang keine Probleme, allerdigs gab es Schwierigkeiten eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Habe noch keinen Anbieter gefunden, bei dem das mit Diabetes möglich ist.
Da muss man versuchen das irgndwie anders abzudecken. Beruflich gab es bislang keine Probleme, bei Bewerbungen zb. ist man soweit ich weiß nicht verpflichtet die Krankheit anzugeben.
 
Bei deiner chronischen Krankheit kommt es zu 100% auf die Disziplin an,

a) um nicht unterzuckert zu sein und schnellsten daran sterben zu können und
Unterzuckerungen kommen vor, aber davon stirbt man nicht ratz fatz. Das ist Blödsinn.

b) Langzeitfolgen zu vermeiden, die bei falscher Lebensweiser sehr beträchtlich sein können: metabolisches Syndrom, HKL, Nierenversagen, diabetischer Fuß, Erblindung. Letztendlich geringe Lebenserwartung bei gleichzeitig hohem Leidensdruck.

Bist du diszipliniert (Messen, Diät) wirst du mit deiner Krankheit gut leben können. Da du anscheinend schon diszipliniert Sport getrieben hast, wirst du wahrscheinlich damit gut zurecht kommen.

Du magst halbwissen über Typ2 haben, aber ne Diät ist bei Typ1 vollkommen überflüssig. Und eine geringere Lebenserwartung muss man auch nicht haben und den Druck macht sich jeder selber.

Generell: Sport ist gut bei chronischen Krankheiten. Bewegungsmangel macht krank. Diabetes II zB. ist u.a. auf Bewegungsmangel zurück zu führen.
[/QOUTE]

Typ2 ist nicht auf Bewegungsmangel zurückzuführen. Es gibt viele Indikatoren die für Typ2 verantwortlich sein können. Bewegungsmangel alleine ist es nicht, schon eher das Übergewicht als Resultat von kaum Bewegung.
 
Na ja - private Zusatzversicherung (Berufsunfähigkeitsversicherung, Kranktagegeldversicherung etc.) hab ich bereits vor Diagnose Diabetes abgeschlossen, bisher haben di enoch nicht nachgefragt.

Da ich freiberuflich bin kanns meinen Kunden piepegal sein wie ich gesundheitlich drauf bin - das geht die nix (aber auch gar nix!) an! Versuche halt meine normale Tätigkeit zur vollen Zufriedenheit der Kunden auszuüben - dann geht eh alles klar :daumen:

Unterzuckerungen führen net sofort zum Tod - aber die können schon gefährlich werden wenn ich sowas beim Autofahren, Biken oder beim Klettern bekomme. Messe deshalb bei solchen Situationen in ganz kurzen Abständen (alle Stunde bei starker körperlicher Tätigkeit) und esse halt ständig so Kleinigkeiten nebenbei (Äpfel, Müsliriegel, Vollkornkekse u.a.)
Eher kleinere Mahlzeiten, aber dafür öfters und häufiger.
 
Unterzuckerungen führen net sofort zum Tod - aber die können schon gefährlich werden wenn ich sowas beim Autofahren, Biken oder beim Klettern bekomme. Messe deshalb bei solchen Situationen in ganz kurzen Abständen (alle Stunde bei starker körperlicher Tätigkeit) und esse halt ständig so Kleinigkeiten nebenbei (Äpfel, Müsliriegel, Vollkornkekse u.a.)
Eher kleinere Mahlzeiten, aber dafür öfters und häufiger.

Das ist ja auch richtig. Beim Sport sollte man eh häufiger messen.

Du hattest geschrieben, dass du Unterzuckerungen nicht so gut erkennst. Dafür gibt es Seminare, die sowas trainieren. Nennt sich BGAT. Infos findest du hier.
 
Bin mal bei einem Vortag in der MHH Hannover gewesen zum Thema Diabetes und Beruf, danach habe ich beschlossen den Behindertenausweis nicht mehr zu beantragen, da es doch zu Problemen kommen könnte. Ganz genau konnten die da aber auch nicht weiterhelfen. Da kann wahrscheinlich nur ein Jurist genau Auskunft geben.
 
Bin mal bei einem Vortag in der MHH Hannover gewesen zum Thema Diabetes und Beruf, danach habe ich beschlossen den Behindertenausweis nicht mehr zu beantragen, da es doch zu Problemen kommen könnte. Ganz genau konnten die da aber auch nicht weiterhelfen. Da kann wahrscheinlich nur ein Jurist genau Auskunft geben.

Ich hab auch keinen und beabsichtige auch keinen zu beantragen. Ich fühl mich gut und irgendwie bringt mir der Ausweis nicht wirklich viel, selbst mit GdB 50%.
 
Je nachdem ... du bekommst 5 Tage mehr Urlaub und dein Steuerfreibetrag erhöht sich um 1000,-EUR. Du kannst 2 Jahre früher in Rente gehen ... also die 50% bringen schon etwas :)
 
Da hast Du vollkommen recht, allerdigs war meine Befürchtung, daß diese Tatsache Arbeitgeber abschrecken könnte. Bis jetzt konnte mir niemand mit Sicherheit sagen, wie sich das bei Bewerbungen auswirkt. Sowet ich weiß, kann man, wenn man erst einmal einen Job sicher hat Probezeit usw. hinter sich hat kann den Behindertenausweis erneut beantragen.
 
Vor einer Anstellung würd ich den nicht unbedingt beantragen, danach geht es aber.
Man hat auch "verbesserten" Kündigungsschutz, oder?
Und gelten die Urlaubstage immer oder nur im öffentlichen Bereich? Und als Selbständiger hat man davon nichts :(
 
Das ist ja auch richtig. Beim Sport sollte man eh häufiger messen.

Du hattest geschrieben, dass du Unterzuckerungen nicht so gut erkennst. Dafür gibt es Seminare, die sowas trainieren. Nennt sich BGAT. Infos findest du hier.


Ah - fein! Da guck ich das ich so ein Training mitmachen kann - leider gibts in meiner Region (Tübingen/Reutlingen) überhaupt keine Ansprechpartner - aber ich kann ja nach Stuttgart oder München fahren. :daumen:

Ein Mitdiabetiker (unter 25 Jahre alt, aktiv und sehr gesund aussehend) hat mittlerweile auch einen Schwerbeschädigtenausweis und versucht damit ständig vergünstigten Eintritt in Museen, Vorträge, Konzerte und auch sonst im Leben Vergünstigungen zu erhalten.
Da ich Freiberufler bin lohnt sichs für mich sicher nicht - fühle mich keinesfalls schwerbeschädigt oder besonders schützenswert wegen der Erkrankung. Das das normale Leben etwas anspruchsvoller geworden ist - was solls, das bringt mich net um!
 
Solange ich keine direkten Erscheinungen (Beinverlust, etc.) hab brauch ich (so glaub ich mal zur Zeit) sicher keinen Schwerbeschädigten Ausweis!

Wäre Menschen mit echten Beschädigungen gegenüber unfreundlich und wenig rücksichtsvoll - grad in Zeiten knapper Kassen müssen diejenigen wirklich gefördert werden dies einfach nötig haben. Dazu zähle ich mich nicht!
Mein Doc ist selber Betroffener, treibt aktiv Sport, hat ein reges Familien- und Gesellschaftsleben, nimmt mit vollen Zügen am Leben teil - soll er nur wegen Diabetes jetzt einen Schwerbeschädigtenausweis beantragen? Nee, das ist nicht nötig!

Hab mich mit meinem Doc über das Thema schon recht ausführlich unterhalten, vielleicht daher meine Einstellung zum Thema dazu.
 
Beruflich gab es bislang keine Probleme, bei Bewerbungen zb. ist man soweit ich weiß nicht verpflichtet die Krankheit anzugeben.

Ich gebe das eigentlich sehr gerne in meinem Lebenslauf an, da Schwerbehinderte bei Bewerbungen immer bevorzugt werden...Und Interesse zeigen die Unternehmen auch, ist also nicht so, dass sie irgendwie Angst haben, dass ich eher abhaue oder sonstwas...;)


Micha
 
Hmm, okay. Packst du das dann beim persönlichen hin?
Ich würd sowas ja eher beim Gespräch erwähnen, da kann man das wenigstens direkt erklären wenn Fragen aufkommen.
Aber wenn du damit bisher gute Erfahrungen gemacht hast spricht das ja auch für die Personaler mit denen du zu tun hattest.
 
... ich bin auch Typ I und komme sehr gut damit zurecht. Mit der insulinpumpe wäre ich vorsichtig; derzeit wird da permanent Insulin abgegeben ohne auf den aktuellen Zucker Rücksicht zu nehmen, da bin ich mit der Spritze sehr viel besser bedient, da kann ich in Abhängigkeit meiner Aktivität und meine Kohlenhydratzunahme sehr genau dosieren - mittlerweile kann ich mich eigentlich aus jeder Situation auf 80-100 spritzen; beim Biken schau ich, dass beim Start der Zucker OK ist und mach mit klar wieviel FremdInsulin ich habe, je weniger ich habe, desto weniger kann passiern, sollte doch was sein, hab ich eine Cola dabei, die wirkt dann sofort.
Ich habe auch schon festgestellt, dass 40 Minuten joggenn meinen Zucker um 40 senken kann. Anfänglich habe ich genau protokolliert und habe auch versucht zu verstehen, warum was passiert ist; das bringt viel; ich weiß heute so gut wie immer meinen aktuellen Stand und kann dadurch auch falsches Spritzen wegen Fehlmessung ausschalten. Wenn ich ein Ergeniss habe, das nicht sein kann, messe ich nochmals und das hat mich dann auch schon öfters vor einer Unterzuckerung bewahrt, die ich ca. 2-3 mal in 3 Monaten habe.
 
Mit der insulinpumpe wäre ich vorsichtig; derzeit wird da permanent Insulin abgegeben ohne auf den aktuellen Zucker Rücksicht zu nehmen, da bin ich mit der Spritze sehr viel besser bedient, da kann ich in Abhängigkeit meiner Aktivität und meine Kohlenhydratzunahme sehr genau dosieren
Das Pumpen kontinuierlich Insulin abgeben ist der große Vorteil der Pumpe gegenüber ICT. Du kannst mit der Pumpe deine Basalrate sehr gut anpassen, was mit dem Pen nur unzulänglich klappt.
Und du kannst mit der Pumpe eben super auf sportliche Aktivitäten reagieren, weil du die Basalrate verändern kannst, sprich temporär senken, ausschalten oder erhöhen kannst. So kannst du auch auf spontanen Sport reagieren und die Basalrate entsprechend anpassen. Auch den Muskelauffülleffekt kannst du mit der Pumpe wunderbar "abdecken".
Ich hatte ja vorher auch ICT und jetzt CSII und bin mit CSII wesentlich besser dran und viel flexibler. Auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sehen/verstehen mag, wenn man eine Pumpe noch nicht ausprobiert hat. Aber es ist wirklich so.
 
Hmm, okay. Packst du das dann beim persönlichen hin?
Ich würd sowas ja eher beim Gespräch erwähnen, da kann man das wenigstens direkt erklären wenn Fragen aufkommen.
Aber wenn du damit bisher gute Erfahrungen gemacht hast spricht das ja auch für die Personaler mit denen du zu tun hattest.

Ich schreibe das zu "Erkrankungen"...
Und im persönlichen Gespräch können die Leute mich ja immernoch fragen, wie das mit dem Diabetes aussieht...Dafür haben die ja immer die entsprechende Bewerbung beim Gespräch vor sich liegen, um eventuelle Unklarheiten anszusprechen :)


Micha
 
*ausgrab*

Hi,

mich hat es leider auch "erwischt"! :(
DM Typ 1, festgestellt am 30.1.2008. Wahrscheinlich schleppe ich es aber bereits ca. 1 1/2 Jahre mit mir rum.

Meine Frage an die schon länger Betroffenen: wie weit, bzw. wie viel Prozent habt ihr eure Insulindosis (Basis und Bolus) reduziert wenn ihr wisst dass ihr an diesem Tag noch trainiert?
Ich möchte jetzt langsam auch wieder aufs Bike, mir fehlen da aber ein paar Anhaltspunkte aus der Praxis.

Wäre schön wenn mir mal jemand seine Strategie darlegen könnte.

Süsse Grüsse
Marko
 
Willkommen im Club ;)
Was das Reduzieren deiner Dosen angeht musst du es am Ende doch selber testen. Da jeder anders reagiert solltest du die Angaben, die sicherlich noch mehr kommen werden, wirklich nur als groben Anhaltspunkt nehmen!
Und schön viel Traubenzucker und Teststreifen mit zum Biken nehmen und am Anfang relativ oft messen, auch wenn es nervt.

Da ich eine Pumpe habe wirst du mit meinen Angaben nicht so viel anfangen können. Aber so grob eine Reduktion von 20-30% werden es wohl sein. Allerdings reduziere ich gezielt meine Basalrate 1-2h vorm Biken und danach auch noch über einen gewissen Zeitpunkt. Da du das mit Pens nicht so gut kannst würde ich erstmal die Finger vom Basal lassen und nur am Essensbolus rumschrauben. Beides gleichzeitig ist auch am Anfang nicht so gut, weil wenn etwas nicht stimmt weißt du nicht genau an welcher Schraube du jetzt drehen musst.
Hoffe das hilft dir ein wenig.
Solltest du Fragen haben, immer her damit ;) Gerne auch per PN.
 
Zurück
Oben Unten