Im Bremsenbereich: Ganz klar Loctite mittelfest.
IMMER !!!! Wer das nicht macht gefährdet unnötig seine Gesundheit. Denn vor Fahrtantritt alle Schraubverbindungen zu kontollieren ist wohl etwas realitätsfremd.
Grund fürs einkleben: An den Schraubverbindungen können Vibratationen z.B. durch Rubbeln oder auch Schläge (durch plötzliches
Bremsen) auftreten welche die Schraubverbindungen langsam zum selbsständigen lösen veranlassen könnten. Ausserdem werden die Teile auch thermisch belastet. Auch auf Grund der verschiedenen Materialien kommt es dadurch notwendigerweise zu verschiedenen Hitzeausdehnungen und dadurch zu sehr wechselnden Druckverhältnissen an der Schraubverbindung welche ebenfalls ein lösen der Schrauben bewirken kann.
Auf Grund der Temperaturausdehnung werden von vielen Herstellern auch noch Papierunterlegscheiben z.B. unter fest montierten Motorradbremsscheiben bzw. hochfesten und thermisch belasteten Schraubverbindungen montiert damit bei höheren Temperaturen die Papierscheibe die ausdehnenden Materialien etwas kompensiert.
Ps.: Auch Fett oder Öl hat jedoch seine Berechtigung. Gerade an metallischen Schraubverbindungen.
Öl oder Fett dient bei höher belasteten Gewinden dazu, dass das Gewinde sich nicht festfrißt. Dazu kann es auch schon bei geringeren Momenten kommen da die Gewinde, bedingt durch die Fertigung (geschnitten oder gerollt) nie geometrisch exakt sein können und es dadurch bei trockener Schraubverbindung zu Spannungsspitzen entlang des Gewindeganges kommt. Das wird jeder schon bemerkt haben wenn auf einmal eine Schraube irgenwo in in der Mitte abreißt. Dazu kommt es ja nur wenn die Schraube auf Grund einer trockenen Verschraubung irgendwo entlang des Gewindeganges eine so hohe Spannungsspitze (dh. Reibung) aufbauen kann, dass die Schraube so stark auf "verdrehen" belastet wird, dass sie abgeschert wird. Oder das Gewinde wird dort beschädigt wo die höchste Reibung ist.
Mittels der Verwendung von Öl oder Fett aber auch der
Schraubensicherung wird erreicht, dass sich der Druck beim Einschrauben gleichmäßig und dadurch weniger belastend auf die gesamte Gewindelänge verteilt. Einer Verspannung der Schraube infolge von Verdrehung wird somit auch weitestgehend eintgegengewirkt.
Bei einer trockenen Verschraubungen kann es (dort wo wegen der Belastung hohe Drehmomente gefordert sind) auf Grund der höheren Reibung zu so großen Verspannungen kommen, dass wie oben beschrieben die Schraube irgendwo abreißt.
Wie von Vorredner beschrieben kann es bei Öl oder Fett jedoch notwendig werden die Schraubverbindung mittels Sprengring, Federring, Linksgewinde (wie beim linken Pedal), Sicherungsdraht (wie im Motorsport) oder dergleichen gegen unbeabsichtigtes lösen zu schützen.
Wenn man gleichwertige Gewindeverbindungen einmal "feucht" (egal ob mit
Schraubensicherung, Öl oder Fett" und einmal "trocken" mit höher werdenden Drehmoment belastet wird man sehr schnell bemerken, dass eine trockene Verschraubung wesentlicher schneller aufgibt.
Allerdings stimmts, dass bei einer geölten oder gefetteten Schraubverbindung und dadurch ermöglichten Drehmomenterhöhung dann irgendwann bei weiter gesteigerten Drehmoment der Schraubenkopf abreissen kann. Allerdings hat sich bei gleich hohen Anzugsmonent eine trockene Schraubverbindung auf Grund der nicht so gleichmäßig aufgeteilten Kraft auf die einzelnen Gewindegänge schon viel früher verabschiedet.
(Auf Grund des oben Genannten sollte eine Drehmomenterhöhung bei "feuchten" Einbau aber nicht gegens lösen verwendet werden- sondern Federringe oder dergleichen.)
Aber bei
höher belasteten Schraubverbindungen sollte ein trockener Einbau und die dadurch erreichte- erhöhte Reibung nicht verwendet werden um im Vergleich zum feuchten Einbau ein Lösen der Schraube zu verhindern.
Den das hat notwendigerweise durch die höhreren Spannungsspitzen immer auch eine geringere Belastungsgrenze der Schraubverbindung zur Folge.
Deshalb nie "trocken" Verschrauben sondern entweder
Schraubensicherung oder bei Verwendung von Öl und Fett nötigenfalls Federringe und dergleichen gegens lösen verwenden .
Ps.: Trockenen Einbau gegen das Lösen nur dort verwenden wo die Verbindung extrem überdimensioniert, nicht sicherheitsrelevant und aus wirtschaftlichen Günden nicht anders möglich ist.