30.000km durch Europa

@Slow-Mo92

Auf Facebook schreibst du etwas von 127,5 kg Gesamtgewicht.
Dein Rad schätze ich mal auf 13kg, dich auf 80kg (könnte auch -5kilo sein, keine Ahnung. Nicht böse sein).
Laut meinem Rechner hast du dann 34,5kg an Gepäck dabei.
Meinst du nicht, dass du da noch einiges reduzieren kannst?


Ich hab jetzt nur mal deine Bilder überflogen.
Da sehe ich:

  • 2x Zahnpasta
  • 2x Sonnenchreme
  • 3 Tuben Sitzcreme

10m Seil
Würde ich weglassen. Du kommst nicht in Bärengebiet.

Kissenbezug.
Kann man auch einfach die Jacke direkt nehmen. Oder den Schlafsackbeutel


Survivalmesser, Feuerstahl.
Na ja. Ich schnippel unterwegs Brot, Wurst und Käse. Evtl noch mal ein Stöckchen. Das war es.
Das kann dein Messer nicht. Dafür kann man damit Holz hacken. Dafür hast du eine Axt dabei. Die man vermutlich nie brauchen wird.
Das ist ein Internetphänomen.

Der Klappspaten
Was wiegt das Ding? 600 Gramm? Du wirst ihn verfluchen. Es gibt von Fiskars eine kleine Handschaufel (Fiskars Mini Schaufel)
Kostet 5€ und ist unterwegs mehr als ausreichend. Glaub mir.

Gaskartuschen
Du startest wenn es kalt ist. Nimm nur die Kartusche für Kalt mit und kauf dann später eine neue. Es gibt einen Adpater für die blauen Campinggaz Stechkartuschen. Das ist vielleicht Sinnvoll wenn du in den Süden kommst.
Ein Topf und Decke reicht.



Zelt: Hilleberg Nammatj 2GT
Finde ich vernünftig für den Zeitraum.

Isomatte und Schlafsack:
Nicht das leichteste aber schon ok wenn es da ist.


Dafür eine hingefuschte Dusche dessen Funktion ich für zweifelhaft halte.


Viel von deiner Ausrüstung sieht ziemlich neu aus. Wie viel Erfahrung hast du draußen schon gemacht?
 
Also meine Hygieneabteilung habe ich schon deutlich reduziert und die Gaskartuschen auch.

Ich denke schon, dass ich mehrmals im Bärengebiet sein werde, da gehe ich doch lieber auf Nummer sicher.

Einfuhrtechnisch ist das Messer wahrscheinlich weniger problematisch als das Pfefferspray was ich dabei habe. Ich habe es auch nicht direkt bei mir, ist bei dem Essen in der Tasche versteckt. Verstehe nur nicht, wieso ich damit nicht Wurst, Käse und co schnippeln können sollte? Hat ne scharfe Klinge und kann damit schneiden.

Auf eine kleine Handschaufel bin ich ehrlich gesagt ÜBERHAUPT GAR NICHT gekommen. Werde mir noch schnell eine holen, das ist ein verdammt guter Tipp.

Kissenbezug gegen Schlafsackbeutel ist ebenfalls ein sehr guter Tipp, den ich gerne annehmen werde.

Die Dusche habe ich bereits getestet, natürlich nicht so gut wie eine richtige, aber funktioniert ausreichend.

Meine Erfahrung beläuft sich auf exakt null Touren. Ist die erste Tour überhaupt die ich mache.

PS: Ich gebe zu, ich liebe es mich auszurüsten und gerne auch mal zu übertreiben :D
 
Is völlig normal, bei der ersten Tour alles mögliche dabei zu haben. Hauptsache, man sortiert unterwegs auch konsequent alles aus, was einem als überflüssig auffällt. ;)

Ne andere Möglichkeit ist natürlich die umgekehrte: Nur das allernötigste mitnehmen und unterwegs zukaufen. Es ist beispielsweise eher blöd, für eine so große Klima- und Zeitspanne die nötige Bekleidung zu bunkern. Da isses besser, unterwegs das passende zu beschaffen.

Zum Thema Messer: Opinel (die nicht rostfreie Variante) !!! Das kostet nicht viel, wiegt nicht viel und schneidet nicht nur Brot, Wurst und Käse, sondern auch Finger- und Fußnägel. Letzteres erfordert allerdings n bisschen Übung und ne ruhige Hand :D
 
Einfuhrtechnisch ist das Messer wahrscheinlich weniger problematisch als das Pfefferspray was ich dabei habe. Ich habe es auch nicht direkt bei mir, ist bei dem Essen in der Tasche versteckt. Verstehe nur nicht, wieso ich damit nicht Wurst, Käse und co schnippeln können sollte? Hat ne scharfe Klinge und kann damit schneiden.

Du kannst dich ja fragen, was dein Messer besser kann als ein Schweizer Messer. Und was das Schweizer Messer besser kann.
Dann ist die Entscheidung doch leicht.

https://www.amazon.de/Victorinox-Of...TF8&qid=1488016836&sr=8-9&keywords=victorinox

25€Rot.
  • Schneiden ohne Spalten 2x (Survivalmesser mit 5-6mm breiter Klinge taugt dafür nicht)
  • Schere
  • Dosen öffnen (wird bestimmt unterwegs mal wichtig)
  • Korkenzieher (wäre für mich sehr wichtig)
  • Plus weitere Funktionen
Viel wichtiger wäre für mich unterwegs ein Schneidebrett. Du wirst ja bestimmt mal unterwegs kochen wollen. Wo willst du Gemüse oder ein Steak schneiden? Auf dem Oberschenkel?

Und ansonsten auf @exto hören und vielleicht ab und zu ein Paket nach Hause schicken mit Sachen die du nicht brauchst. DA wärst du nicht der erste ;).

Viel Spaß unterwegs und lass dich nicht entmutigen, falls das mit den 150km am Tag nichts wird. Ich glaube, das ist ein bischen viel aber das wirst du ja rausfinden.
 
Lieber @Slow-Mo92 ,

Du willst also 360 Tonnenkilometer aus der Kalten runtereißen, WOW! o_O

Ne, mal im Ernst. Wir sind hier, was leichtes OT betrifft, eigentlich ganz entspannt. Wenn man mit den richtigen Leuten grad beisammen ist, schweift man schon mal ab. :blah:
Aber Deine Tour passt hier leider so gar nicht rein. Höher - schneller - weiter - extremer - gequälter - medialer ... und alles in Echtzeit via Datenkrake serviert. :crash:

Vorschlag: Lass Dir Deinen Nick noch mal durch den Kopf gehen. S l o w M o .
Mach ein paar Overnighter, fahr mal ne Woche Elberadweg oder so was und dann bist Du gerne hier wieder willkommen, wenn Du Deine Ausrüstung reduzieren willst, um Dich gerade *nicht* zu quälen.

Falls Du dennoch von Null auf 120 kg gehen willst, dann geh es langsam an und mach Deine Erfahrungen.
Da bist Du dann auch wahrscheinlich besser aufgehoben. Wenn Dir dann die Achillessehne wehtut, oder das Kreuzband gezerrt ist, dann gerne wieder hier zum "Erleichtern" und Weglassen :winken:

Bitte nicht übel nehmen, aber das musste jetzt raus :wut:

ride on!
tanztee
 
Hab es auch eher so gehandhabt, alles was praktisch sein könnte mitnehmen und beim Zwischenstopp in der Heimat alles Unnütze daheim lassen. Ist besser meines Erachtens besser als irgendwann was wirklich zu brauchen und irgendwo in der Pampa zu stecken.

Mit den weiteren Tipps konnte ich jetzt auch schon wieder etwas über einem Kilo sparen. Kissenbezug weglassen und Klappspaten gegen kleine Handschaufel austauschen. Bin mal gespannt ob da noch weiteres kommt.
 
Das Problem ist, dass du keine Erfahrung hast und deswegen alles mitnimmst was du irgendwie irgendwo irgendwann mal brauchen kannst.

Du versuchst einen Tour, die für viele der Höhepunkt ihrer Radreisekarriere ist, als erstes zu machen.
Das ist ein bisschen wie : Ironman in 6 Wochen. Marathon in 4 Wochen.

Dazu lädst du viel Druck auf dich, weil du viel mediale Aufmerksamkeit erzeugst.
Ich glaube, dass irgendwann der Punkt kommen wird, an dem du dich quälst um deine "Leser" oder "Zuhörer" mit neuen Daten und spektakulären Informationen zu versorgen.

Du fährst diese Tour aber nur für dich. Bleib locker! Du hast jetzt schon einen Zeitplan den du grob geplant hast. Bei einer halbjährigen Tour?

Du startest im März grob Richtung Nordosten. Wenn es dumm läuft hast du eine Woche Schneesturm und dann ist dein Zeitplan gleich am Anfang im Eimer. Und dann?
Viel wichtiger als die Ausrüstung ist der Kopf. Wie kommst du mit einer Woche Regen klar? 150km am Tag über Wochen? 8 Stunden täglich im Sattel. Mindestens.
Es kann ein Abenteuer werden aber mach dich nicht von der Strecke abhängig. Es wird auch so genug spektakuläres passieren.

btw.: Kannst du dein Rad reparieren? Ein Laufrad grob nachzentrieren? Bremsbeläge wechseln? Kette nieten? Schaltung einstellen?
 
Das ganze Mediagedöns war eher eine Motivation es auch am Ende durchzuziehen. Da mach ich mir überhaupt keinen Druck, vor allem wenn ich mal keine Lust auf posten habe oder es ganz sein lassen will.

Die Start Richtung wird vielleicht noch geändert. Da werde ich das Wetter genau beobachten und mir noch ein wenig mehr Infos holen. Aktuell ist es bspw. in Rovaniemi noch im zweistelligen Minusbereich und zwischendurch immer wieder Schnee.

Mit widrigen Wetterbedingungen und hohen Belastungsfrequenzen habe ich kein Problem. Hab früher mal eine Zeit lang 9-10x pro Woche trainiert (alles entsprechend geplant und mit Koordinations- und Techniktraining natürlich). Der Kopf ist bei mir insofern kein Problem, dass ich sehr willensstark bin oder wie meine Mutter sagt "dickköpfig" :D

Reparaturkenntnisse für die üblichen Sachen sind selbstverständlich auch vorhanden. Das ist glaube ich eine Mindestvoraussetzung für solche Touren im Allgemeinen. Ob eine Mehrtagestour oder eine solche mehrmonatige.
 
Mit widrigen Wetterbedingungen und hohen Belastungsfrequenzen habe ich kein Problem. Hab früher mal eine Zeit lang 9-10x pro Woche trainiert (alles entsprechend geplant und mit Koordinations- und Techniktraining natürlich). Der Kopf ist bei mir insofern kein Problem [...]

Die Kommentare sind eigentlich ziemlich gut gemeint denke ich.
Mit Chauvinismus kommst du nicht weit, der Kopf ist bei so einer Tour immer ein Problem an der ein oder anderen Stelle.

Ich "plane" auch eine längere Tour, aber vorher auch ca einen Monate ein um mich durch 1 bis 2 Tages Touren an das Terrain und die Belastung zu gewöhnen.

Ich habe mal durchgeschaut auf Facebook:
- gerade in Europa (sehr gute Infrastruktur, überall besiedelt) würde ich versuchen weit unter 15kg Material zu bleiben, um weiterhin Spaß zu haben.
3-4 Tage Selbstversorger geht in einer Gruppe ohne Probleme unter 10kg inkl Essen.
- Wenn schon Solarzelle würde ich nicht permanent 30% Energie zusätzlich zu verschwenden durch eine Powerbank, das Handy wird eh nie voll werden beim Navigieren.
- Sag deiner Bank an wo du hin gehst, sonst wird schnell die Karte gesperrt
- Ich frage mich wie man Küstenetappen organisiert, ich hätte keine Lust wochenlang auf viel-befahrenen Straßen unterwegs zu sein ?

Auf jeden Fall alles gute und viel Spaß bei deinem Vorhaben!
 
Bin auch am überlegen und schon leicht am planen gegen ende des Sommers bzw. im Herbst gen Südeuropa los zu ziehen..
beim lesen hier im Board und vor allem gerade eben auf dieser Threadseite kam mir ein Gedanke, der beim Packen wohl angebracht ist:

bei jeder Sache die man mitnehmen möchte einmal extra darüber nachdenken, was das Resultat wäre, wenn ich dieses Teil NICHT mitnehme.. und erst daraufhin entscheiden, wie zwingend notwendig dieses Teil ist.
Also nicht sich selber fragen, was man alles brauchen könnte.. sondern fragen, was bei einem Verzicht zu erwarten ist.
 
Natürlich wissen wir es alle besser als @Slow-Mo92 - aber warum? Weil wir unsere Erfahrungen gemacht haben (so hoffe ich zumindest, und nicht nur weil wir das Internet auswendig kennen). Wir können Tipps geben, aber nicht verlangen, dass sie auch umgesetzt werden. Ratschläge bleiben letztlich Schläge, wenn sie keinen Sinn zu machen oder unumsetzbar scheinen.

Das Gute an der Tour, die @Slow-Mo92 morgen? In Angriff nimmt, ist, dass sie - abgesehen von den Gefahren der Zivilisation - ungefährlich ist. Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass er keine 150km/Tag schafft. Also ist es doch cool, dass da jemand etwas in Angriff nimmt. Wir müssen ihn nicht retten. Er wird seine Erfahrungen machen.

Mich erinnert das etwas an meine größte Tour: Nach dem Abi wollte ich mit einem Freund nach Marokko radeln. Wir haben es von Zürich gerade mal bis Genf geschafft - obwohl es nicht meine erste Tour war. Als einen Misserfolg hab ich das ganze trotzdem nie angeschaut. Ich bin dem Velo treu geblieben und hab dann später größere größte Touren gemacht - die eigentlich auch nie so endeten wie geplant.

Darum @Slow-Mo92: gute Fahrt, viel Spaß und nimm's wie's kommt.

Für alle, die noch Gewicht sparen wollen.
 
ich hab natürlich die Ratschläge nicht als Besserwissertum genommen. Und mein Kommentar sollte nicht als Chauvinismus gemeint sein.
Ich habe halt nur schon viel Erfahrung mit körperlichen und geistigen Herausforderungen machen können.
Natürlich würde ein reines 1Mann-Zelt schon ne Menge Gewicht sparen, aber möchte nicht überall mein Fahrrad nachts draußen stehen lassen.

Die Powerbank ist eher als Zusatz zu nehmen und nicht permanent zwischen geschaltet. Je nach Wetter und Ladestatus.

Die Bank ist bereits informiert, samt Vollmacht für meine Mutter und dem Hinweis vor jeder möglichen Sperrung sie zu kontaktieren.

Die Tour geht am Samstag dann los.
 
Wie peinlich. Aber ich habe nichts anderes erwartet. Man muss schon aus anderem Holz geschnitzt sein für so ne Tour....
 
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