OSM mit eigenen Wegen ergänzen

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Hallo zusammen,

bin nun auch endlich ins GPS-Geschäft eingestiegen und hab mir ein etrex Vista HCx zugelegt, auf dem inzwischen die Karten von openmtbmap.org laufen. Tolle Sache soweit!

Jetzt war ich auf Elba und bin dort einige Trails abgefahren, die es auf OSM noch nicht gibt. Den Wunsch, die Datenbank mit den "neuen" Wegen zu ergänzen, kann ich leider nicht so leicht umsetzen.
Das Prinzip ist mir klar, ich denke ich komm auch mit Potlach und JOSM soweit zurecht, nur eine große Frage:

Ist es wirklich Absicht und unvermeidbar, dass ich meinen gefahrenen GPX-Track nicht direkt in einen neuen Pfad zb. in JOSM umwandeln kann? Habe bislang leider keine Antwort darauf gefunden.

Da es sich bei den Pfaden leider nicht um geradlinige Straßen handelt, die mal eben fix mit 10 neuen Punkten definiert sind, kann ich mir das echt nicht vorstellen, dass man die "neuen" Wege nicht irgendwie automatisch übernehmen kann.

Ich habe zum Beispiel mal unter
http://www.openstreetmap.org/trace/510899/data
einen Track mit nem über 10km langen Trail hochgeladen. Den kann ich in Potlach oder auch in JOSM anzeigen, muss aber soweit ich das verstanden habe jeden Wegpunkt trotzdem manuell setzen...

Das wär schon mal mein erstes großes Problem, was mich am Starten hindert. Anschließend kommen dann weitere Fragen zum Versehen der richtigen Tags, aber das scheint bei felix mit den Links zu den "participate"-Seiten dann recht klar zu sein.

Also, wie macht ihr das?

Vielen Dank und schöne Grüße..

Heiko
 
Meine Vorgehensweise in JOSM:
In Mapsource gpx Datei so bearbeiten, dass nur Abschnitte vorhanden bleiben, die noch nicht in der openmtbmap vorhanden sind. Kontrollieren kann man das, indem die openmtbmap gewählt wird.
Sonst sind in OSM nachher Wege doppelt vorhanden!
In JOSM gpx Datei laden
Rechts Click auf gpx Datei->Zur Daten Ebene konvertieren
Komplette gpx Datei hochladen
Nochmal kontrollieren
 
Aaaaaaahhh..... das ist doch schon mal ein Lichtblick. Vielen Dank!

Jetzt aber:
Ich versuche, so wie du es beschreibst, in Mapsource den Track erst vorzubereiten und bereits bestehende Wege wegzuschneiden, das ist klar. Aber selbst wenn ich das gemacht habe, muss ich doch dann in JOSM meinen neuen Weg mit dem bereits vorhanden irgendwie joinen. Wie geht das? Sonst liegen alter und neuer Wegpunkt zwar am gleichen Ort, es fehlt aber doch die Verknüpfung.

Außerdem merke ich, dass ich nach dem Konvertieren von GPX -> Datenebene die runtergeladenen OSM-Daten nicht mehr editieren kann. Ich sehe sie zwar noch als Layer, kann aber nichts mehr auswählen (was ich doch aber zum joinen irgendwie bräuchte?).

Auf jeden Fall schon mal Danke für die Hilfe!
 
... und noch was: welche Einstellungen in Mapsource verwendest du, damit du siehst, welche Wege bereits vorhanden sind? Der neue Track wird bei mir immer angezeigt, selbst wenn er nicht selektiert ist (dünne schwarze Linie, selbst bei "transparent", Wergpunkte schwarze Kreise).
So muss ich den Weg wohl erst zerschneiden und die einzelnen Teile mit "ausschneiden" erst mal testhalber entfernen, um zu sehen, was drunter liegt..??
 
Hallo Heiko,

schön, dass Du bei OSM mitwirken willst.

die allgemein übliche Methode bei OSM ist es, Wege nachzuzeichnen. Es ist zwar möglich, wie von Tifftoff dargestellt, GPX-Tracks direkt in Wege umzuwandeln. Dies wird aber äußerst ungern gesehen und gilt als mehr als unprofessionell.

Die Gründe dafür sind:
- Die Abstände von GPX-Trackpunkten zueinander sind zur Wegerstellung eher ungeeignet. Kurven sind dort zu zackig, gerade Wegstrecken haben zu viele Zwischenpunkte. Nur bei einer manuellen Wegerstellung kann man die Wegpunkte in Kurven bewusst enger und auf geraderen Wegstücken mit mehr Abstand setzen.
- GPS-Ungenauigkeiten kann man bei manueller Wegerstellung ggf. erkennen und ausgleichen. Einige GPS-Geräte erstellen auch auf geraden Wegen sehr "zackige" Tracks, weil sie GPS-Messungenauigkeiten nicht "optimieren". Derartige Zacken im Track auch in den Weg bei OSM zu übernehmen, wäre unsinnig.
- Bei direkter Umwandlung von GPS-Tracks werden vom jeweiligen Mapper häufig auch Knotenpunkte mit anderen Wegen u.ä. gar nicht oder nicht ordentlich gesetzt. Das ist schlecht. Auch wenn man dies auf einer Karte nicht direkt sieht, sind ordentliche Verbindungen der Wege zueinander z.B. für Routing-Funktionen erforderlich.
- Da die direkte Umwandlung von GPS-Tracks, wie schon gesagt, als ziemlicher Pfusch gilt, werden viele andere Mapper auch sonstige Edits des Wegerstellers als eher fehlerbehaftet betrachten.
- Gerade im Wald unter Bäumen, in Schluchten, u.ä. kommt es bei GPS-Geräten zu größeren Abweichungen. Aber auch sonst wird ein Weg oft, wenn später mehrere GPS-Tracks für denselben vorliegen, weiter verbessert. Bei direkt umgewandelten GPS-Tracks ist das aufgrund des unpassenden Abstandes der Wegpunkte zueinander äußerst unpraktisch. OSM ist aber ein Gemeinschaftsprojekt zur Kartenerstellung und keine GPS-Tracksammlung. Spätere Anpassungen und Verbesserungen sind daher Standard und erwünscht. Dies sollte man nicht unnütz erschweren (normale sonstige Anfängerfehler sind schon ok).

Aus obigen Gründen sollte man seine eigenen Wege ordentlich erstellen, denn auch man selbst profitiert von den ordentlich erstellten und mit korrekten Tags versehenen Wegen der anderen.

Einen Weg von 10 km Länge in OSM nachzuzeichnen, dauert auch nicht so lange. Gerade in JOSM geht das doch recht zügig, wenn man sich einmal an das Programm gewöhnt hat. Klar, ein Stündchen kann ein kurvigen Waldweg beim ersten Mal schon dauern, später geht es vielfach schneller. Am aufwendigsten ist es dabei wohl, sich erst einmal in das Tagging einzuarbeiten, da die Dokumentation bei OSM nicht immer als übersichtlich zu bezeichnen ist. Allgemeine Anlaufstelle für das Tagging ist übrigens: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Map_Features.

Viele Grüße
Ebbe
 
Hallo Ebbe, Danke für die Infos.

die allgemein übliche Methode bei OSM ist es, Wege nachzuzeichnen. Es ist zwar möglich, wie von Tifftoff dargestellt, GPX-Tracks direkt in Wege umzuwandeln. Dies wird aber äußerst ungern gesehen und gilt als mehr als unprofessionell.

Das habe ich jetzt beim Recherchieren schon öfters gelesen...

Die Gründe dafür sind:
1) Die Abstände von GPX-Trackpunkten zueinander sind zur Wegerstellung eher ungeeignet. Kurven sind dort zu zackig, gerade Wegstrecken haben zu viele Zwischenpunkte. Nur bei einer manuellen Wegerstellung kann man die Wegpunkte in Kurven bewusst enger und auf geraderen Wegstücken mit mehr Abstand setzen.
2) GPS-Ungenauigkeiten kann man bei manueller Wegerstellung ggf. erkennen und ausgleichen. Einige GPS-Geräte erstellen auch auf geraden Wegen sehr "zackige" Tracks, weil sie GPS-Messungenauigkeiten nicht "optimieren". Derartige Zacken im Track auch in den Weg bei OSM zu übernehmen, wäre unsinnig.
3) Bei direkter Umwandlung von GPS-Tracks werden vom jeweiligen Mapper häufig auch Knotenpunkte mit anderen Wegen u.ä. gar nicht oder nicht ordentlich gesetzt. Das ist schlecht. Auch wenn man dies auf einer Karte nicht direkt sieht, sind ordentliche Verbindungen der Wege zueinander z.B. für Routing-Funktionen erforderlich.
4) Da die direkte Umwandlung von GPS-Tracks, wie schon gesagt, als ziemlicher Pfusch gilt, werden viele andere Mapper auch sonstige Edits des Wegerstellers als eher fehlerbehaftet betrachten.
5) Gerade im Wald unter Bäumen, in Schluchten, u.ä. kommt es bei GPS-Geräten zu größeren Abweichungen. Aber auch sonst wird ein Weg oft, wenn später mehrere GPS-Tracks für denselben vorliegen, weiter verbessert. Bei direkt umgewandelten GPS-Tracks ist das aufgrund des unpassenden Abstandes der Wegpunkte zueinander äußerst unpraktisch. OSM ist aber ein Gemeinschaftsprojekt zur Kartenerstellung und keine GPS-Tracksammlung. Spätere Anpassungen und Verbesserungen sind daher Standard und erwünscht. Dies sollte man nicht unnütz erschweren (normale sonstige Anfängerfehler sind schon ok).

Ok, leuchtet mir eigentlich alles ein. Trotzdem ein paar Fragen dazu:

zu 1) sorgt da nicht automatisch der Trackaufzeichnungs-Algorithmus dafür, dass geglättet wird und keine "überflüssigen" Punkte gespeichert werden?

zu 2) Ok, genau deshalb hab ich auch nach einer Möglichkeit gesucht, in JOSM nicht nur die bestehende OSM-Karte unter den Track zu legen, sondern auch die Google-Satelliten-View. Gibts das überhaupt? Dann kann evtl. vorhandene Fehler gleich mit korrigieren.

zu 3) Das scheint mir das größte Problem zu sein, siehe meine Fragen weiter oben. Aber mal unabhängig davon wie ich den neuen Weg zeichne, ein kurzes Problem aus der Praxis: ich will an einen bestehenden Weg ein neues Stück dransetzen. Der bestehende ist von mir aus asphaltiert, der neue geht als Forstweg weiter. Wenn ich die beiden in JOSM verbinde, bekommt der "gesamtweg" ein einheitliches Attribut (Asphalt ODER Forst) - das wäre dann ja eigentlich falsch. Ich lasse die Wege demnach getrennt, sie haben halt nur einen gemeinsamen Punkt. Richtig?

zu 4+5) Eben weil der Bestand doch ständig ergänzt und/oder korrigiert wird, gehe ich (naiverweise?) davon aus, dass ich lieber evtl. (geringe!) Fehler in Kauf nehme, als dass weiße Flecken vorhanden sind. Bei Pfaden, die im Wald verlaufen, hast du ja gar keine andere Chance als dich auf den GPS-Track zu verlassen. Oder nicht? Und wie gesagt, ich habe nicht vor, blind irgendwelche Tracks zu übernehmen, tifftoff hat das ja schon vorhin angedeutet. Toll wär wirklich wenn ich den GoogleEarth-Layer noch ins JOSM bringen würde.

Am aufwendigsten ist es dabei wohl, sich erst einmal in das Tagging einzuarbeiten, da die Dokumentation bei OSM nicht immer als übersichtlich zu bezeichnen ist. Allgemeine Anlaufstelle für das Tagging ist übrigens: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Map_Features.

Das glaub ich sofort, das steht mir auch noch bevor. Aber wenn ich vielleicht noch eine Frage stellen dürfte: ich würd mir zum "Lernen" gern bereits vorhandene OSM-Wege/Straßen etc. anschauen und sehen, wie die getaggt wurden. Geht das in Mapsource mitden openmtpmap-Karten irgendwie, die Details anzeigen zu lassen? Bei mir stehen da nur Sachen wie "Trk G3". Es werden natürlich die unterschiedlich gerendert, aber ich blick noch nicht so recht durch, was was bedeutet (die openmtbmap_le Legende habe ich).
Aktuell schau ich mir in JOSM einfach ein bisschen die Sachen an, staune und lerne... :)

Vielen Dank für die Hilfe!

LG..Heiko
 
Wie gerne wird es eigentlich gesehen, wenn man z.B. in ttqv von Magicmaps Karten die Wege nachzeichnet und dann diese Tracks in JOSM hochlädt und dann diese dort auch wieder nachzeichnet?

Das grösste Problem bei meiner Methode ist wohl, dass manche komplette Tracks über schon bestehende Wege drüberspeichert werden, ohne den eigenen Track in das bestehende Wegenetz einzubauen.

Wenn man eigene GPS Daten als Grundlage nimmt, so muß man immer mit Ungenauigkeiten rechnen, die bei schlechtem Empfang auch mal 30m betragen können. Sind in JOSM vorher keine Wege vorhanden, so ist es recht schwer, die Qualität der eigenen Tracks abzuschätzen. Da würde obige Methode helfen, aber ob die rechtens ist, wegen Copyright?

Bisher habe ich hier im Reutlinger Raum vieles überarbeitet, meistens dann doch mit nachzeichnen und nicht mit Track hochladen.

Bisher habe ich Fehler mit http://keepright.ipax.at/report_map.php aufgespürt und dann mit "Edit in JOSM" verändert. Remotecontrol in JOSM ist aktiviert, leider funktioniert das nicht mehr. Warum bloß?
 
zu2) das wird sicher aus rechtlichen Gründen nicht möglich sein. Dann könnte man ja z.B. die anderen Karten einfach nachzeichnen

zu4und5) mein Anspruch ist auch die OSM zu verbessern und nicht sie fehlerfrei zu machen. Denn Fehler sind grundsätzlich in jeder Karte und jedem Weg vorhanden, auch wenn der Weg nur 10cm versetzt ist, so bleibt es ein Fehler. Wählt man einen rechtlich sauberen Weg, so kann man sich nur auf GPS Daten verlassen. Google Earth oder andere rechtlich geschütztes Kartenmaterial direkt in JOSM einzubinden wird deshalb nicht möglich werden.
 
So, bevor ich ins Bett gehe:

zu2) das wird sicher aus rechtlichen Gründen nicht möglich sein. Dann könnte man ja z.B. die anderen Karten einfach nachzeichnen

Wieso? Ich meine nicht die Google-Karten, sondern die Satellitenfotos. Insofern leuchtet mir das nicht ein, was daran nicht in Ordnung sein sollte, wenn ich meinen eigenen Track manuell in Einklang mit den Satellitenfotos bringe.

Gute Nacht!
 
- Die Abstände von GPX-Trackpunkten zueinander sind zur Wegerstellung eher ungeeignet. Kurven sind dort zu zackig, gerade Wegstrecken haben zu viele Zwischenpunkte. Nur bei einer manuellen Wegerstellung kann man die Wegpunkte in Kurven bewusst enger und auf geraderen Wegstücken mit mehr Abstand setzen.
Welchen Nachteil haben denn zuviele Punkte, auch beim Nachzeichnen, außer dass man mehr Arbeit hat und daß die OSM Datenbank grösser wird. Auch wenn sie unnötig sind.
- Da die direkte Umwandlung von GPS-Tracks, wie schon gesagt, als ziemlicher Pfusch gilt, werden viele andere Mapper auch sonstige Edits des Wegerstellers als eher fehlerbehaftet betrachten.
Das hängt aber stark davon ab, ob man die Tracks in das bestehende Wegenetz gut einbaut

- Gerade im Wald unter Bäumen, in Schluchten, u.ä. kommt es bei GPS-Geräten zu größeren Abweichungen. Aber auch sonst wird ein Weg oft, wenn später mehrere GPS-Tracks für denselben vorliegen, weiter verbessert. Bei direkt umgewandelten GPS-Tracks ist das aufgrund des unpassenden Abstandes der Wegpunkte zueinander äußerst unpraktisch. OSM ist aber ein Gemeinschaftsprojekt zur Kartenerstellung und keine GPS-Tracksammlung. Spätere Anpassungen und Verbesserungen sind daher Standard und erwünscht. Dies sollte man nicht unnütz erschweren (normale sonstige Anfängerfehler sind schon ok).
Bei schlechtem GPS Empfang wird aber auch das Nachzeichnen sehr fehlerhaft ein und was sind denn unpassende Abstände der Wegpunkte? Mein Vista HCX speichert eine vorher eingestellte Punktezahl, und wenn ichs selber nachzeichne wähle ich auch einen Punktabstand, wie es mir gerade plausibel erscheint und wie ich gerade lust habe. Wieviel Punkte sollte ein 5km gerader Weg haben? 2, 10, 100 oder 1000? Gibt es da Vorgaben? Welchen Nachteil haben denn 1000 Punkte? Also alle 5m ein Punkt?

Einen Weg von 10 km Länge in OSM nachzuzeichnen, dauert auch nicht so lange. Gerade in JOSM geht das doch recht zügig, wenn man sich einmal an das Programm gewöhnt hat.
Stimmt, oft ist das Nachzeichnen einfach schneller, als das "unprofessionelle" Hochladen von Tracks

Am aufwendigsten ist es dabei wohl, sich erst einmal in das Tagging einzuarbeiten, da die Dokumentation bei OSM nicht immer als übersichtlich zu bezeichnen ist.
Am besten erstellt man sich presets
 
Hier wird das auch diskutiert. Nachzeichnen ist nicht erlaubt. Aber wer will das kontrolieren oder nachvollziehen.

Oder hier bei OSM, warum keine Google Maps Daten verwendet werden.

Einzig im Falle der Yahoo Satellitenaufnahmen ist das
Nachzeichnen hingegen erlaubt, allerdings weniger tauglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
zu 1) sorgt da nicht automatisch der Trackaufzeichnungs-Algorithmus dafür, dass geglättet wird und keine "überflüssigen" Punkte gespeichert werden?

Guter Hinweis. An den automatischen Modus bei Garmin habe ich nicht gedacht. Ich habe mir Deinen Track eben mal angeschaut. Auch im automatischem Modus ist der Punktabstand zum Direktimport nicht optimal. Das wäre zwar möglich (Vorgehensweise siehe Tifftoff), erfordert auf jeden Fall aber trotzdem noch starke Nachbearbeitung des Tracks/Weges. Du müsstest Punkte, die sehr dicht beieinander liegen, löschen, Überschneidungen innerhalb des Tracks beseitigen, u.ä. Eventuell ginge es so etwas schneller als Nachzeichnen. Trotzdem würde ich erst mal mit Nachzeichnen anfangen. Damit bekommt man mehr Gefühl dafür, wie ein Weg erstellt wird. Beim zweiten oder dritten Weg kannst Du dann immer noch einen direkten Import mit nachträglicher Bearbeitung ausprobieren.

zu 2) Ok, genau deshalb hab ich auch nach einer Möglichkeit gesucht, in JOSM nicht nur die bestehende OSM-Karte unter den Track zu legen, sondern auch die Google-Satelliten-View. Gibts das überhaupt? Dann kann evtl. vorhandene Fehler gleich mit korrigieren.

Eine direkte Nutzung von Satelliten- bzw. Luftbildern von Google ist leider von Google her lizenzrechtlich nicht gestattet. Das selbe gilt für Microsoft. Yahoo hat die Nutzung seiner Luftbildern erlaubt. Jene sind aber nur für wenige Gebiete in ordentlicher Qualität vorhanden, Elba nicht. Zur direkten Darstellung der Yahoo-Bilder als Hintergrund in JOSM gäbe es das WMS-Plugin, siehe http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:JOSM/Plugins/WMSPlugin.

Da wir gerade bei JOSM sind, ein allgemeiner Hinweis. Du solltest sicherstellen, dass Du JOSM beim Starten über Parameter ausreichend Speicher zuweist, damit es zügig arbeitet (siehe http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:JOSM/Anleitung#Zus.C3.A4tzliche_Parameter).

zu 3)ich will an einen bestehenden Weg ein neues Stück dransetzen. Der bestehende ist von mir aus asphaltiert, der neue geht als Forstweg weiter. Wenn ich die beiden in JOSM verbinde, bekommt der "gesamtweg" ein einheitliches Attribut (Asphalt ODER Forst) - das wäre dann ja eigentlich falsch. Ich lasse die Wege demnach getrennt, sie haben halt nur einen gemeinsamen Punkt. Richtig?

Korrekt, der Weg wird an der jeweiligen Stelle getrennt, nur ein gemeinsamer Verbindungspunkt bleibt. An jeder Stelle, wo sich auch nur eine Wegeigenschaft/ein Tag ändert, wird ein neuer Weg direkt am letzten Punkt des alten Weges gestartet. Jeder dieser Wege bzw. Abschnitte des realen Weges erhält nur die für ihn geltenden Tags. Falsch von JOSM "weitergegebene" Tags muss man nach Auftrennen eines Weges ggf. löschen. Das Feature von JOSM, einen vorhanden Weg fortzusetzen, ist mal schön und mal nervig. ;)

zu 4+5) Eben weil der Bestand doch ständig ergänzt und/oder korrigiert wird, gehe ich (naiverweise?) davon aus, dass ich lieber evtl. (geringe!) Fehler in Kauf nehme, als dass weiße Flecken vorhanden sind. Bei Pfaden, die im Wald verlaufen, hast du ja gar keine andere Chance als dich auf den GPS-Track zu verlassen.

Richtig, man mappt nach dem GPS-Track, auch wenn jener Abweichungen gegenüber dem realen Wegverlauf haben wird. Ein Ausnahme wären offensichtliche Fehler, wie ein plötzlicher Sprung um 200 m seitwärts im Track in einer Schlucht oder ein aus der Erinnerung her gerader Weg, der im Track wild im Zickzack verläuft. Einige Mapper schreiben zwar, dass man Wege immer zwei- oder dreimal ablaufen und erst danach in OpenStreetMap eintragen sollte. Für das normale Mappen von Wald-, Wiesen-, Feldwegen ist das aber praxisfern. Da läuft die Aufzeichnung nebenbei bei der MTB-Tour. Man kann weder jedes Detail notieren noch einen Weg zweimal abfahren.

Man kann in JOSM aber zumindest alle in der Gegend schon vorhandenen GPS-Trackpunkte anzeigen lassen. Das geht beim Herunterladen vom Server über den Button "GPS-Rohdaten". Falls dort für den eigenen Weg schon andere GPS-Tracks vorliegen, werden deren Punkte in JOSM angezeigt. Deshalb ist es immer gut, die eigenen GPS-Tracks in OpenStreetMap hochzuladen, wie von Dir schon gemacht. :) So kann man später irgendwann aus mehreren GPS-Tracks eines Weges einen genaueren Wegverlauf mitteln.

ich würd mir zum "Lernen" gern bereits vorhandene OSM-Wege/Straßen etc. anschauen und sehen, wie die getaggt wurden. Geht das in Mapsource mitden openmtpmap-Karten irgendwie, die Details anzeigen zu lassen? Bei mir stehen da nur Sachen wie "Trk G3". Es werden natürlich die unterschiedlich gerendert, aber ich blick noch nicht so recht durch, was was bedeutet (die openmtbmap_le Legende habe ich).
Aktuell schau ich mir in JOSM einfach ein bisschen die Sachen an, staune und lerne... :)

Schön wäre natürlich, wenn du direkt in JOSM bei den benachbarten Wegen nachschauen könntest. Die Wege in der Umgebung Deines Elba- Tracks sind aber eher mau gemappt und noch mauer getaggt. Dort nachschauen hilft daher wenig. Ggf. kannst Du in JOSM mal ein mit vielen Wegen getaggtes Gebiet in einem deutschen Wald anschauen.

Die wichtigsten Tags von Feld-/Waldwegen sind aber an sich recht simpel (JOSM hat dafür auch ein Vorlagenmenü). In Kurzform:

Wald-/Feld ab Fahrzeugbreite sind ein "highway=track", die Wegbeschaffenheit dieser wird mit "tracktype=grade1" (asphaltiert) bis "tracktype=grade5" (unbefestigt), angegeben (siehe auch http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:tracktype). Schmalere Wege sind ein "highway=path". Bei track und path kann man außerdem noch die Breite, wenn man sie weiß, mit "width=xxx" und den Oberflächentyp mit "surface=xxx" angeben. Zusätzliche MTB-Tags werden vermutlich auch auf der OpenMTBMap-Seite, auf jeden Fall aber unter http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:mtb:scale, u.ä. beschrieben. Sonstiges siehe OSM-Map-Features (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Map_Features). Zum Einstieg helfen die Vorlagen von JOSM.

In der OpenMTBMap wird z.B. ein Track mit Tracktype=grade3 als "Trk G3" bezeichnet.
 
Ich gebe zu, ich habe den Direktimport von GPS-Tracks vorhin ziemlich "niedergemacht". ;)

Das Hauptproblem ist, dass die meisten GPS-Direktimporte bei OpenStreetMap ein "unprofessionelles Hochladen" sind, wie von Tifftoff treffend benannt, wo keine Nachbearbeitung erfolgt. Wirre Wege, Doppelungen mit vorhandenen Wegen, fehlende Verbindungen u.ä. sind dabei eher die Regel als die Ausnahme. Da steckt meist kein böser Wille dahinter, sondern nur Unkenntnis. Ein Nachzeichnen "zwingt" den Mapper dagegen zu einer gewissen Beschäftigung mit dem Wegverlauf und ist daher im Regelfall weniger fehlerbehaftet.

Erfahrene Mapper könnten Probleme beim Direktimport zwar eher abschätzen, bleiben zumeist aber weiterhin beim manuellen Nachzeichnen, weil ihnen jenes inzwischen so schnell von der Hand geht. Ein Direktimport mit entsprechender Nachbearbeitung entspräche ja irgendwie auch schon einem Nachzeichnen. :eek:

@Tifftoff:
Ja, was man als guten Punktabstand bezeichnet ist letztendlich willkürlich. Ein reale Kurve in einem Weg soll eben eine Kurve sein und kein scharfer Knick. Die Mapper treffen sich überraschenderweise bei grob ähnlichen Werten, ohne dass jene spezifiziert sind. Zumindest gab es bisher keine langen Diskussion dazu wie zu fast allem sonstigen. :lol:

Extrem viel Punkte erschweren allerdings die spätere Verbesserung eines Weges deutlich. Oft sieht man beim Mappen in JOSM, dass für einen Weg in der Nähe inzwischen lauter neue GPS-Punkte vorliegen. Dann passt man den Weg anhand der weiteren GPS-Punkte kurz an. Wenn jede Kurve dann aus 100 Punkten besteht, wird das Anpassen natürlich unpraktisch. ;) So dramatisch finde ich das allerdings auch nicht, dann wird der Weg eben gleich etwas "ausgedünnt".
 
Hallo zusammen,
ein paar Anmerkungen von mir. Ich zeichne schon seit ein paar Jahren an einer Karte.
Als ich damit anfing, gab es OSM noch nicht. ;)

Hier kann man sehr schön sehen, das ein Track noch keinen Weg macht.
http://www.mtb-news.de/forum/showpost.php?p=5956786&postcount=47
http://www.mtb-news.de/forum/showpost.php?p=6144651&postcount=50
Ideal ist es wenn man von einem Weg mehrere Tracks hat, aber wie schon gesagt, ist das nicht immer machbar.

Am genauesten sind IMMER die Trackaufzeichnungen!
NIE, aber auch wirklich NIE die Tracks nach irgendwelchen digitalen Karten oder Satbildern "korrigieren"!
Besser als garnichts ist es einen einzelnen Track zu mappen.

Am ungenausten sind die Karten von MagicMaps, aber auch Goggle Earth und andere liegen oft daneben!

Man merkt das eben wenn man möglichst viele Tracks miteinander vergleicht.

Ebbe hat ja schon viele Punkte angesprochen.
Viel Erfolg Heiko und die anderen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe hier mal 2 presets für Waldwege und Wanderwege. Einfach in das Installationsverzeichnis abspeichern und dann bei Einstellungen->Objektvorlagen->Hinzufügen in JOSM integrieren.
In Einstellungen->Werkzeugleistenanpassung kann man sich 2 Button in der Titelleiste reinsetzen, so geht das Zeichnen ratzfatz.

Hier haben auch andere solche presets erstellt, z.B. Hier lesen
 
Am genauesten sind IMMER die Trackaufzeichnungen!
NIE, aber auch wirklich NIE die Tracks nach irgendwelchen digitalen Karten oder Satbildern "korrigieren"!
Besser als gar nichts ist es einen einzelnen Track zu mappen.
Am ungenausten sind die Karten von MagicMaps, aber auch Goggle Earth und andere liegen oft daneben!
Was hast Du für ein Navi, das IMMER genauer als eine digitale Karte ist. Das hätte ich auch gerne! Mein Etrex Vista HcX kann da leider nicht mithalten.
Meinst Du wirklich, daß man für einen Weg in der Natur mehrere Wegepunktlinien in die OSM einzeichnen sollte, um dann einen statistischen "Mittelweg" während der Fahrt zu ermitteln? Wenn das zutrifft, hätten Die OSMler wirklich ihre "Freude" an Dir.
 
In den meisten Fällen schon! Ich habe schon viele Tracks für meine Karte bekommen, wo die Leute ihre Tracks mittels diverser digitaler Karten verschlimmbessert haben.
Das passiert leider viel zu oft, da die Leute meinen, ihre GPS Aufzeichnungen wären viel zu fehlerhaft und die "amtlichen Karten" würden schon stimmen. Dem ist aber nicht so. Ich habe das am Anfang auch gemacht, da hieß es noch das GPS sei sehr ungenau.
In den meisten Fällen stimmen die Tracks eher als die Karten von z.B. MM.

Man sollte wenn es möglich ist mehrere Tracks vergleichen um den genauen Verlauf eines Weges zu bekommen.
Ich besser die Wege mit jedem Track den ich bekomme nach, bis es möglichst genau passt. Vergleiche immer wieder usw..

Wenn du dir mal die Bilder in den Beiträgen angesehen hättest, dann würdest du sehen das ich (wenn möglich) mehrere Tracks nehme um EINEN Weg in die Karte einzuzeichnen. ;)

Da GPS MapEdit keine Möglichkeit bietet das automatisch zu machen/ bzw. zu mitteln, muss ich es eben selber machen.
 
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Zwischen "In den meisten Fällen schon!" und "Immer" gibt es aber schon einen Unterschied. Und weiter hängt die Qualität eines Tracks halt auch von den Empfangsbedingungen ab. Fährt man 90% in tief eingeschnittenen Tälern, so wandelt sich "In den meisten Fällen schon!" in "In den meisten Fällen nicht!" um.
 
Ein einzelner GPS-Track alleine ist natürlich nicht unbedingt genauer als MagicMaps etc. Wenn man aber bei Vorhandensein von mehreren Tracks für einen Weg eine Mittelung derselben vornimmt, bekommt man ein sehr gutes Gesamtergebnis, das ggf. besser als sonstige Karten ist. Das meint Schildbürger doch auch primär.

Diese Mittelung erfolgt in JOSM zumeist einfach darüber, dass man zusammen mit den OSM-Daten auch die GPS-Rohdaten vom Server herunterlädt und sich jene anzeigen lässt. Letztere sind ja die zu OSM hochgeladenen GPS-Tracks. Hautsächlich aus diesem Grund ist das Hochladen der GPS-Tracks über die OSM-Webseite (oder das entsprechende JOSM-Plugin) wichtig, selbst dann wenn man aus dem GPS-Track schon selbst den Weg erstellt hat. Persönliche Informationen wie Lage der eigenen Wohnung bzw. des eigenen Hauses kann man natürlich vorher durch Löschen eines Teils des GPS-Tracks entfernen.

Da kann man in JOSM bei Wegen, für die sehr viel Tracks vorliegen auch erkennen, dass unter guten Empfangsbedingungen die meisten GPS-Tracks auf geraden Wegstücken in einem Bereich von 10 bis 15 m liegen, in dichterem Wald innerhalb von ungefähr 20 bis 25 m.

Ein Vergleich mit MagicMaps etc. ist bei der Wegerstellung in OSM aber doch sowieso irrelevant, da derartige nicht als Hilfsmittel bei der Wegerstellung zugelassen wären.
 
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Guten Morgen, sagt mal, schlaft ihr eigentlich auch mal...? ;)

Aber vielen Dank für die Unterstützung, so langsam kommt Licht ins Dunkel.

Fazit: soweit möglich von Hand zeichnen, bei (sehr) langen verwinkelten Wegen kann der Import hilfreich sein. Auf jeden Fall kein blindes Hochladen von Tracks, sondern nur nach genauer Kontrolle.

Fragen noch dazu:
Yahoo erlaubt offenbar die Verwendung von Kartenmaterial. Das hab ich gleich mal ausprobiert, bekomme aber nur "kein Bildmaterial zur Verfügung".. ah Moment, das liegt wohl nur daran, dass auch maps.yajoo das Ostallgäu nicht kennt. Ok. Aber grundsätzlich: geht das nur mit Potlach oder kann das JOSM auch?

Und vielen Dank für die Hinweise zum Tagging, da werd ich mich jetzt mal einlesen.

Also dann mal los... schönen Sonntag!
Heiko

PS: Der Hinweis mit dem Hochladen der GPX-Tracks als "Grundlage" fürs Mappen war gold wert - ich hab mir schon immer gedacht "wo kommen denn diese ganzen komischen Linien her...?". Hurra!
 
Guten Morgen, sagt mal, schlaft ihr eigentlich auch mal...? ;)

Schlafen, was ist das? :lol: Nee, ich hatte nur früh morgens jemanden vom Flughafen abgeholt und habe mir die Zeit bis dahin am Rechner vetrieben.

Yahoo erlaubt offenbar die Verwendung von Kartenmaterial. Das hab ich gleich mal ausprobiert, bekomme aber nur "kein Bildmaterial zur Verfügung".. ah Moment, das liegt wohl nur daran, dass auch maps.yajoo das Ostallgäu nicht kennt. Ok. Aber grundsätzlich: geht das nur mit Potlach oder kann das JOSM auch?

Ja, über das WMS-Plugin in JOSM. Zur Installation siehe http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:JOSM/Plugins/WMSPlugin, am besten den englischen Text lesen, der scheint etwas ausführlicher als der deutsche zu sein. Gerade das Anzeigen der Yahoo-Karten soll aber auf manchen Systemen erst mal nicht klappen. Dies wohl recht fehleranfällig in Bezug auf Windows-Benutzerrechte u.ä. Bei mir geht es, nur bietet Yahoo keine ordentlichen Luftbildern in meinen Mapping-Ecken.
 
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