Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Ich bin im Kopf noch nicht alt genug, um mit der Einstellung "es hätte auch schlimmer kommen können" durchs Leben zu gehen. Davon, sowas als Erfolg zu verkaufen, bin ich noch weiter weg.

Aber jetzt warten wir mal auf den Leak des neuen Entwurfs.
 
Ich bin im Kopf noch nicht alt genug, um mit der Einstellung "es hätte auch schlimmer kommen können" durchs Leben zu gehen. Davon, sowas als Erfolg zu verkaufen, bin ich noch weiter weg.

Aber jetzt warten wir mal auf den Leak des neuen Entwurfs.
Wenn du in zwei Jahren nicht mal mehr alle Forstwege fahren könntest würde dir das jetzige Ergebnis auf jeden Fall wie ein Erfolg vorkommen.

Hätten sich die Mountainbiker nicht so organisieren bin ich recht sicher das so etwas im Bereich des möglichen gewesenen wäre.
Als die Dimb das Ziel definierte war ja von der Verschärfung noch gar nicht die Rede.

Es heißt ja nicht das man sich dem Ergebnis zufrieden gibt.
Im Gegenteil, so ergeben sich jetzt vielleicht neue Ansätze.
 
Der Landesverband des deutschen Alpenvereins Baden-Württemberg unterstützt eine jahrelange Forderung der DIMB nach einer Überwindung der 2-Meter-Regel:
"Der DAV-Landesverband fordert die Überwindung der 2-Meter-Regel im Landeswaldgesetz. Dieses pauschale Mountainbikeverbot im Wald auf Wegen mit weniger als 2 Meter Breite (Singletrails), kennen die anderen 15 Bundesländer nicht. Es gibt keinen Grund das Mountainbiken in Baden-Württemberg anders zu behandeln als in allen übrigen Bundesländern."
https://www.sportregion-stuttgart.d...sport-neues-positionspapier-zum-mountainbiken

Alle Infos zur 2-Meter-Regel laufend aktualisiert auf der Webseite der DIMB.
https://www.dimb.de/fachberatung/interessenvertretung/2mr/
 
Es gibt keine "Fahrbahnmarkierungen" wie für die Kfzs im Straßenverkehr, also wen juckt die Breite im Wald?
Dein Einwand ist so alt wie die Regel und die Antwort immer die gleiche:

Eigentlich juckt es niemanden, aber:
  • Ab und zu hat man deshalb Diskussionen mit anderen Waldnutzern im Wald.
  • Manchmal gibt es sogar ein Bußgeld.
  • Zudem sind offizielle Vereins-Angebote schwierig, zumal für Kinder und Jugenliche.
  • Bei der Legalisierung von Trails ist es ebenfalls ein Hindernis.
  • Offizielle Wegpflege wird auch erschwert.
  • Die Biker werden in BaWü dauerhaft in der Bittsteller-Rolle gehalten, statt Rechte und Pflichten zu bekommen.
 
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Dein Einwand ist so alt wie die Regel und die Antwort immer die gleiche:

Eigentlich juckt es niemanden, aber:
  • Ab und zu hat man deshalb Diskussionen mit anderen Waldnutzern im Wald.
  • Manchmal gibt es sogar ein Bußgeld.
  • Zudem sind offizielle Vereins-Angebote schwierig, zumal für Kinder und Jugenliche.
  • Bei der Legalisierung von Trails ist es ebenfalls ein Hindernis.
  • Offizielle Trailpflege wird auch erschwert.
  • Die Biker werden in BaWü dauerhaft in der Bittsteller-Rolle gehalten, statt Rechte und Pflichten zu bekommen.
Ergänzung eines Auswärtigen:
- ein schlechtes Beispiel für die anderen Bundesländer ist es auch ;)
 
  • Offizielle Trailpflege wird auch erschwert.
Nur bedingt. Denn einfach umbauen darf man den Wald, oder auch Besitz anderer, nirgends.
Das führt uns zum nächsten Punkt
  • Die Biker werden in BaWü dauerhaft in der Bittsteller-Rolle gehalten, statt Rechte und Pflichten zu bekommen.
Das ist das eigentliche Problem: wir haben im BW-Wald nirgends was verloren, was schmaler ist als 2m und somit gibt es auch keine Trails und was es nicht gibt, braucht man nicht pflegen.
Mit dieser Denkweise ist halt alles sehr schnell blockiert.

Wenn die 2mR wegfällt ist das der Schritt um auf Augenhöhe zu diskutieren.
Noch besser: auf einmal können diverse lokale Interessentengruppen auf einmal attraktiver Ansprechpartner werden, weil die sich ja auch kümmern würden.
Das wilde Lotterleben hätte ein Ende.
 
Nur bedingt. Denn einfach umbauen darf man den Wald, oder auch Besitz anderer, nirgends.
Stimmt, ich meinte eigentlich auch Wegepflege, an der kann man sich halt nicht ganz so gut beteiligen oder sogar eine offizielle Wege-Patenschaft übernehmen, wenn man dort eigentlich gar nicht sein darf. Mein Fehler. Habs geändert.

Umbauen meinte ich eh nicht, sondern dachte schon an die Pflege des Bestehenden.
 
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Einfach fahren und genießen.
Auch das ist eine immer wieder verwendete und zudem ziemlich egozentrisches Plattitüde. 🙄
Dass man sich für die Abschaffung der 2-Meter-Regel und die Legalisierung von Trails sowie die Pflege von Wegen und Trails engagiert, bedeutet ja nicht, dass man nicht mit dem Bike unterwegs ist und das auch genießen kann. Aber dennoch danke für die vielen Tipps. ;)
 
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Stimmt, ich meinte eigentlich auch Wegepflege, an der kann man sich halt nicht ganz so gut beteiligen oder sogar eine offizielle Wege-Patenschaft übernehmen, wenn man dort eigentlich gar nicht sein darf.
Ich leite die MTB Gruppe in einem örtlichen Schwarzwaldverein unter der Duldung das wir auch Trails fahren. Wir haben auch einige Jahre zwischen 2-4 offizielle Wegpflegetermine pro Jahr organisiert. Hier waren viele Mtbiker beteiligt, aber auch ein paar Wanderer und über all die Jahre 1 oder 2 "ihr dürft hier aber nicht fahren" Kandidaten.

Leider kann ich aus beruflichen Gründen nicht mehr weiter machen. Der Vorstand nimmt das jetzt selbst in die Hand.

Also wer sich vor Ort engagieren will, aber selbst keinen Verein gründen möchte: der Hauptverein des SWV hat sogar eine Offensive zum Radfahren im Verein gestartet. Und MTB Gruppen sind in den Ortsvereinen meist Willkommen. Einfach mal anfragen oder gerne auch mit persönlich schreiben!
 
Also wer sich vor Ort engagieren will, aber selbst keinen Verein gründen möchte: der Hauptverein des SWV hat sogar eine Offensive zum Radfahren im Verein gestartet. Und MTB Gruppen sind in den Ortsvereinen meist Willkommen. Einfach mal anfragen oder gerne auch mit persönlich schreiben!
Da scheinst du eine zuvorkommende Ortsgruppe zu haben. Ich erlebe hier, dass der Schwarzwaldverein "seine" Wanderwege/Trails explizit für Fahrräder mit Verbotsschildern "sperrt". Ausgewiesene Mountainbikewege, die der Schwarzwaldverein und die Touristik fördern, sind hauptsächlich Waldautobahnen. Ich weiß lediglich eine Ortschaft, in der einige Wanderwege auch als Trails ausgewiesen sind. Das führe ich aber auf den Bürgermeister, der bekennender Mountainbiker ist, zurück.

Hier noch ein Positionspapier von 2017, das bei mir gefühlt heute so gelebt wird:
https://www.schwarzwaldverein.de/wp...2/der_schwarzwald_2017-04_wandern-und-MTB.pdf

Der Abschnitt Wegeplanung- und Nutzung beschreibt die Einstellung der meisten Ortsgruppen m.M.n. gut. Der Schwarzwaldverein lehnt eine Doppelnutzung der Wanderwege ab. Wege sollen den Wanderern vorbehalten bleiben. Die Trennung der Nutzergruppen hat oberste Priorität, um Begegnungen zwischen Wanderern und Mountainbikern zu minimieren.

Gleichzeitig dann aber denken, man könnte mit solch einer Einstellung sein demografisches Problem angehen und Mountainbiker in den Verein locken. Das finde ich schon amüsant.
 
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Und genau das ist eben das Problem mit der 2mR: sie fördert diese "Koorperation" nach gut dünken. Wir sind Waldnutzer >= 2. KLasse und werden so behandelt.
Der Wegfall der 2mR wird nicht schlagartig alles ändern, aber den Bücklng müssen wir eben nicht mehr machen und die anderen werden schon merken, dass sie von wahrer Kooperation profitieren würden.
 
Ich gebe euch Recht, der Schwarzwaldverein muss sich noch deutlich verändern um sein demografisches Problem in den Griff zu bekommen.
Es gibt auch schon Stimmen intern die die 2mR auch lieber weg haben wollen, aber im Vorstand des Hauptvereins ist man sich da noch nicht einig.
Und die Ortsgruppen haben ein Eigenleben, mit eigenen Meinungen und Positionen.

Ich hab auch mein Angebot "Kids on Bike" eingestellt , u.a. wegen der Haftungsfrage und weil ich keinen Bock habe Jahre lang viel Zeit und Energie zu opfern um 1km legalen Trail oder eine 2 Ar große Fläche für Pumptrack zu bekommen. Ohne solche Sachen bekommt man die Kids eh nicht vom Bildschirm weg.

Man will mit uns Mtbiker vielerorts noch nicht wirklich kooperieren und das weckt auch in mir immer mal wieder die "scheiße egal, ich mach was ich will"-Haltung.

Wenn man dann trotz gutem sozialverhalten von 80 jährigen angekackt wird weil man einen alten MTB Trail sucht, macht es das nicht besser.
 
Und die Ortsgruppen haben ein Eigenleben, mit eigenen Meinungen und Positionen.
Die leider oft durch eine egozentrische Sichtweise geprägt ist. Der örtliche Tourismus ist seit Jahrzehnten im Rückgang, trotz dass ständig Steuergeld in das Wegenetz gepumpt wird. Der Schwarzwaldverein hat selbst sein demografisches Problem erkannt, in der Folge werden immer mehr Wanderwege aufgegeben. Mit einer Bündelung der Kräfte von Wanderern und Mountainbikern könnte einiges an Potenzial für die Instandhaltung gehoben werden und gleichzeitig die Region attraktiver für MTB-Urlauber werden. Ich glaube den Trend hat die Region aber gänzlich verpennt.

Man will mit uns Mtbiker vielerorts noch nicht wirklich kooperieren und das weckt auch in mir immer mal wieder die "scheiße egal, ich mach was ich will"-Haltung.
und minimiert auch die Bereitschaft, zur Pflege von Infrastruktur, die man zwar nutzt, aber eigentlich nicht nutzen darf.

Um das ganze aber realistisch einzuordnen will ich hier noch sagen, dass die gelebte Realität zum Glück anders aussieht. Allzuviele Wanderer sind auf den Wegen eh nicht unterwegs und wenn doch, sind 95% der Begegnungen freundlich und zuvorkommend. Als MTBler kommt man gut klar, wenn man schaut, dass man die belebten Wege nicht gerade am Wochenende oder an Feiertagen fährt. Die Mountainbikegruppen die ich kenne sind leider auch nur in losen Gruppen organisiert, eine richtige Koordination zur Pflege der Wege und zur Interessenvertretung stelle ich mir schwierig vor.
 
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Wenn ich im Schwarzwald wandern bin dann vielen mir bisher MTBer positiv auf. Waren immer freundlich und man nahm gegenseitig Rücksicht aufeinander.

Mal was anderes:
Wegen Waldarbeiten sind manchmal Wege gesperrt. Manchmal diese weißen breiten Banner, manchmal nur Absperrband. Umleitungen eher selten ausgeschildert.
An Feiertagen wie Ostern, wenn ich nur die Vögel im Wald höre, dann ignoriere ich das schon einmal.
Kommt auch oft genug vor, das man das eine Flatterband ignoriert und dann kommt man an keinem weiteren Flatterband (anderes Ende der Absperrung vorbei).
Waldarbeiten sind ja an Feiertagen wie Ostern oder Pfingsten oder Weihnachten eher nicht.

Jetzt stand mal auf so einem Banner etwas von Bussgeld.
Wie teuer kann das werden wenn man da z.B. am Weihnachtsfeiertag erwischt wird weil man die Absperrung ignoriert hat.
 
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