Geschichten aus dem Arbeitsleben eines Fahrradmechanikers

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Re: Geschichten aus dem Arbeitsleben eines Fahrradmechanikers
Auch schön.
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Ich musste auch erst ziemlich lachen, bei der Vorstellung eines mit Kraft zugespannten Horstlinks ... und dann kam mir der Gedanke dass es evtl. wirklich funktionieren könnte. Vorausgesetzt die Lager sind mit einem passenden Mittelspacer wirklich sauber vor zu großem Klemmdruck abgestützt.
 
Ich musste auch erst ziemlich lachen, bei der Vorstellung eines mit Kraft zugespannten Horstlinks ... und dann kam mir der Gedanke dass es evtl. wirklich funktionieren könnte. Vorausgesetzt die Lager sind mit einem passenden Mittelspacer wirklich sauber vor zu großem Klemmdruck abgestützt.
Hat nicht geklappt.
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Schadenfreude? Warum? Weil der Mechaniker jetzt nen haufen Arbeit vor sich hat und der Bikeshop in Erklärungsnot gerät, warum der Tausch eines simplen Lagers so enorm teuer ist?
Die Vorteile der Kunstruktion genießen leider nur der
Hersteller -> einfacher und billiger herzustellen
Kunde -> optisch für einige anscheinend gefälliger
Für die Mechaniker leider nur Nachteile.

Ja, korrekt. Innenverlegte Züge, Hüllen, Kabel etc. gehören einfach verboten. Die Pest in Tüten. Und selten kannst Du die "normalen" Arbeitswerte dafür berechnen. Es kommt immer was dazwischen.

Ich würde sogar fast soweit gehen, dass eine Fahrradwerkstatt, die nur innenverlegtes Zeug zu reparieren hätte, langfristig nicht überleben würde.

Beispiel Komplett-Rahmenumbau Rose Gravel Carbon nach Sturz/Unfall. Veranschlagt = 6h (laut Rose, haha!). In der Realität 12h, weil alle Leitungen vom Lenker durch den Rahmen NEU gemacht werden mussten. Also alten Lenker abwickeln, alles abschrauben, Leitungen komplett neu im neuen Rahmen verlegen und alles wieder montieren und am Ende Lenkerband wickeln. Und es ist ja jetzt nicht unbedingt so, dass es da vom Hersteller irgendeine vernünftige Anleitung gäbe. Du musst Dir das alles erknobeln, wo was wie in welcher Reihenfolge verläuft.

Plus am Ende die Kommunikation/der Papierkram mit Hersteller (2x), Versicherung/Jobrad, weil Leasing und dem Kunden.

Also wirklich "Gewinn" haben wir mit dem Auftrag nicht gemacht am Ende.
 
Ja, korrekt. Innenverlegte Züge, Hüllen, Kabel etc. gehören einfach verboten. Die Pest in Tüten. Und selten kannst Du die "normalen" Arbeitswerte dafür berechnen. Es kommt immer was dazwischen.

Ich würde sogar fast soweit gehen, dass eine Fahrradwerkstatt, die nur innenverlegtes Zeug zu reparieren hätte, langfristig nicht überleben würde.
Nun, die professionellen Werkstätten, die ich kenne, haben Durchzughilfen und andere Tools dafür.

Dein Verhältnis zu ROSE scheint irgendwie gestört zu sein. Aber du hast ja nicht nur Garantiefälle. Normale Kunden rechnest du sicher nach Zeit ab. Dann überlebst du auch.
 
Nun, die professionellen Werkstätten, die ich kenne, haben Durchzughilfen und andere Tools dafür.

Dein Verhältnis zu ROSE scheint irgendwie gestört zu sein. Aber du hast ja nicht nur Garantiefälle. Normale Kunden rechnest du sicher nach Zeit ab. Dann überlebst du auch.

Ich bin offen für Anregungen für geeignete Durchziehhilfen. So wirklich überzeugende Lösungen waren bisher nicht dabei. Ja, es geht irgendwie, aber trotzdem ist das oft sehr umständlich. Also im Vergleich aussenliegenden Zügen.
Alle Argumente bisher für innenverlegte Züge überzeugen mich aus technischer Sicht einfach nicht. Es ist nur eine optische Sache.

Ein Kunde, dem anscheinend mehrfach die Leitungen durchgeschnitten wurden, meinte, er hätte sich für ein Rad entschieden, in dem alle Leitungen innenverlegt sind, weil sie dann "ja besser geschützt seien".
Dann schneidet der Übeltäter die Bremsleitungen halt in der Nähe des Bremssattels durch.

Ne, ich kann kaum überzeugende Vorteile von innenverlegten Zügen erkennen. Wenn sie gut verlegt sind alles prima. Aber beim kleinsten Haken, Klemmen, Stauchen oder sonstigen Veränderungen am Cockpit, Lenkervorbau etc. und es fehlen Dir paar Zentimeter => ein Riesenaufwand. Den Kunden dann auch zahlen, aber m. M. n. ohne echten Gegenwert.

Ich bin aber offen für wirklich gute Pro-Argumente.
 
Beispiel Komplett-Rahmenumbau Rose Gravel Carbon nach Sturz/Unfall. Veranschlagt = 6h (laut Rose, haha!). In der Realität 12h, weil alle Leitungen vom Lenker durch den Rahmen NEU gemacht werden mussten. Also alten Lenker abwickeln, alles abschrauben, Leitungen komplett neu im neuen Rahmen verlegen und alles wieder montieren und am Ende Lenkerband wickeln. Und es ist ja jetzt nicht unbedingt so, dass es da vom Hersteller irgendeine vernünftige Anleitung gäbe. Du musst Dir das alles erknobeln, wo was wie in welcher Reihenfolge verläuft.
Musstest Du dazu vorher noch auf YouTube schauen, wie das alles so gemacht wird?
Alle Argumente bisher für innenverlegte Züge überzeugen mich aus technischer Sicht einfach nicht. Es ist nur eine optische Sache.
Bei den meisten aktuellen Carbon Rahmen gibt es derzeit aber gar nichts anderes mehr, als komplett innen verlegte Leitungen. Da kannst schon froh sein, wenn die Leitungen an der Seite in den Rahmen rein gehen und nicht irgendwie durch den Steuersatz durch.
Letztlich soll doch der zahlende Kunde gefälligst bei Problemen seine Fachwerkstatt aufsuchen und nicht irgendwie selbst reparieren können. Nur so wird aus einer Fachwerkstatt auch ein Profitcenter. Das wird Dir jeder angehende Bwler erklären können. :awesome:
 
Ich bin offen für Anregungen für geeignete Durchziehhilfen. So wirklich überzeugende Lösungen waren bisher nicht dabei. Ja, es geht irgendwie, aber trotzdem ist das oft sehr umständlich.
Passendes Tool vom Shop deines Lieblingsradherstellers ;)
klick

Ernsthaft: Seitdem ich das Geld investiert habe, sind mir solche Basteleien relativ egal, weils schlicht einfach geht.
 
Ich bin offen für Anregungen für geeignete Durchziehhilfen
Ich habe das Park Tool IR-1.3 Montageset.

Ist aber arg teuer geworden :oops:. Ich habe damals so um die 50€ in irgendeinem Sale bezahlt. Ist im ersten Moment zwar teuer, aber für mich hat sich die Anschaffung bezahlt gemacht.
Es gibt aber auch von anderen Anbietern ähnliche Sets. Ob die was taugen, kann ich aber nicht sagen.

@styl0 war schneller
 
Ich habe das Park Tool IR-1.3 Montageset.

Ist aber arg teuer geworden :oops:. Ich habe damals so um die 50€ in irgendeinem Sale bezahlt. Ist im ersten Moment zwar teuer, aber für mich hat sich die Anschaffung bezahlt gemacht.
Es gibt aber auch von anderen Anbietern ähnliche Sets. Ob die was taugen, kann ich aber nicht sagen.

@styl0 war schneller
Habe ich nie gebraucht. Liegt vielleicht daran, dass ich als gelernter Elektriker es gewohnt bin irgendwas irgendwo "durchzuziehen". 😂
 
Ich habe das Park Tool IR-1.3 Montageset.

Ist aber arg teuer geworden :oops:. Ich habe damals so um die 50€ in irgendeinem Sale bezahlt. Ist im ersten Moment zwar teuer, aber für mich hat sich die Anschaffung bezahlt gemacht.
Es gibt aber auch von anderen Anbietern ähnliche Sets. Ob die was taugen, kann ich aber nicht sagen.

@styl0 war schneller
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es hier um einen (gelernten?) Zweiradmechaniker der in der "Profi"-Werkstatt Probleme damit hatte.
Da passt für mich zum einen irgendetwas nicht zusammen (Tagesgeschäft, erlernter Beruf, "Profi"...) und zum anderen sollte, falls nicht eh vorhanden, der Preis für so ein Werkzeug dort keine Rolle spielen.
 
Upps, ich dachte echt wir sind hier im Tim Taylor Tooltime Thread. Ein Glück hab ich nicht im Schnäppchenjager-Thread geschrieben. My bad.
 
Tschuldigung, wenn ich hier so reinplatze ohne alles zu lesen. Aber der hier hilft, um Aussenzug / Bremsleitung aneinander zu schrauben und durchzuziehen:

https://r2-bike.com/ROCKSHOX-Werkzeug-Reverb-Barb-Connector

Ansonsten, wenn kein alter Zug mehr drin ist: Ein Ende Bindfaden einführen, am anderen Ende Staubsaugerdüse mit Ausgang provisorisch abdichten und flutsch.
 
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