Natürlich war meine Ausführung oben hypothetisch... aber ich habe das theoretische Wissen in Kombination mit seiner praktischer Anwendung und Erfahrung, um dieses zu behaupten.
Und ich teile es euch gerne mit, was man in dieser Form im Netz nicht oft zu Lesen oder auch sonst zu Hören bekommt.
Sein „Fehler“ im unteren Bereich, in dem es sehr steil ist und er zwei, drei harte Schläge in Form von Stufen in seine Hände und seinen Oberkörper gehämmert bekommt, ist ein sehr gutes Beispiel für meine Vermutung und Erläuterung.
Der Input für die Gelenke und das Nervensystem ist da sehr heftig und hat sich bis dahin stark summiert... und Gwin bekommt unten Probleme im Rechtsanlieger und fährt eine ungünstige Linie und wird ungünstig komprimiert, bzw. reagiert mit seiner Körperverlagerung nicht so optimal.
Eventuell gab es noch mehrere solcher Momente, die wir gar nicht gesehen haben.
Sein Kleinhirn hat sehr viele Informationen verarbeiten müssen, die aber nicht zu einer komplett sauberen und zeitlich optimalen Antwort der Bewegungsgenerierung geführt haben.
Bei einem dicken Jump ist das egal. Da hat man zeitlich und muskulär eine einfachere „Entfachung“ der Antwort.
Das Zusammenspiel aller Beteiligten ist weniger komplex.
Im steilen Gelände mit harten Schlägen und einer erforderlichen guten Linienwahl ist das anders.
In einem Fachbuch, das ich gelesen habe, gibt es eine tolle Untersuchung an einem Profi-Skifahrer, der eine bestimmte Knieverletzung hat (aber noch fahren kann).
Seine Reaktionen und Antworten seiner extrafusalen Muskulatur (Arbeitsmuskulatur) waren am betroffenen Bein ab einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit und Unebenheit des Geländes um gute 100 Millisekunden verzögert.
Es wurde auf einer Piste mit Unebenheiten in Form von Löchern und Wellen getestet, die man im gesunden Zustand gut wegpuffern kann; ohne Verletzungsgefahr.
Wäre es noch schneller im Test geworden, hätte sich der Skifahrer das Kniegelenk noch stärker verletzt, da der korrekte Tonus der Muskulatur zu spät gekommen wäre... schrieben die Autoren.
Ich finde 50-100ms schon sehr viel im Downhillsport.
Natürlich ist das bei Gwin aber auch multifaktoriell. In jede Richtung.
Sein Mindset war vielleicht auch nicht wie sonst.
Mich würde interessieren, wie sein hochcervikaler Funktionsstatus an den ersten beiden Halswirbeln war und ob er da behandelt wurde.
Ich gehe bei dem Profi-Team aber davon aus.
Was da oben, am Atlas und am Axis in Kombination mit dem Gleichgewichtssystem und anderen Zentren abgeht, ist richtig geiler Stuff!
Ach ja, zum Daumensattelgelenk noch... zwei Biker aus meiner Nähe hatten an diesem Gelenk eine Funktionsstörung („Blockierung“), und dadurch funktionelle Probleme im Alltag und beim Sport in Form von Schmerzen und weniger Ausdauer.
Dieses lässt sich innerhalb einer Sekunde manualtherapeutisch beheben.
Die Jungs sind bis heute diesbezüglich beschwerdefrei.
Ich möchte damit nochmal sagen, dass ein freies Daumengelenk (und auch Fussgelenk) für eine optimale Kraftentfaltung wichtig sind.
Gruß, Kiwi.