Vielleicht findet es der eine oder andere anmaßend, wenn ich mir hier in meinem 3. Beitrag in einer Weise äußere, die jetzt keine 100%ige Zustimmung ist - schließlich is das Thema Waldwege und alles drumrum, inklusive der schwachsinnigen 2-m-Regel offensichtlich ein heisses Eisen. Vermutlich auch weil manche Förster/Jäger gern einen auf Sheriff machen...
Und klar, ich hab (noch) kein MTB und hab unter schwachsinnigen Regeln und dem ein oder andere nseltsamen Vertreter von o.g. Personengruppen noch nicht gelitten... insofern vollstes Verständnis für die Verärgerung.
Dennoch stehen da jetzt einige Dinge, die ich kommentieren möchte, weil ich manche etwas einseitig finde...
Ich habe bisher keinen treffenden Thread für meinen Link aus einer Bikebravo gefunden.Auch wenns von einer Bikebravo ist, ich halt die Idee mit dem Hochladen von Bildern super.
Ach ich weiss nicht..ich fänds besser wenn man sachlich gegen seltsame Regelungen argumentiert...und nicht Dinge vermischt, die jetzt nichts miteinander zu tun haben.
Vielleicht kann man der Forstlobby so auf dem Wege ihre Schäden aufzeigen, die sie verursachen mit ihren tonnenschweren Harvestern.'
Naja, die Forstlobby...
Förster arbeiten für den Waldbesitzer..meistens ne Gemeinde oder das Land. Sie setzen somit genau das um, was ihnen die Eigentümer (vertreten durch Gemeinderat / Länderparlament usw...) vorgibt. Und wenn der Waldbesitzer einen Singletrail in Auftrag gibt, dann machen das die Förster sicher auch.
Seit die Kommunen spitzbekommen haben dass man damit auch kräftig Geld verdienen kann, gibt eh immer mehr Holzeinschlag.
Dito. Die Kommune sind deren Einwohner, inklusive Biker. Wenn der Gemeinderat sagt er hätte es gern anders, dann geht das für den Förster (so lange es sich im Rahmen des Waldgesetzes bewegt) vermutlich absolut klar.
Ok, die Wege sehen anschließend trotzdem schlimmer aus wie Berlin 1945 und wer auf Fangopackungen steht hat vermutlich Spaß, alle anderen wohl nicht.
...Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wenn der Waldbesitzer es zahlen möchte, dann gibt es Waldwege mit 0/8er Körnung, barrierefrei sozusagen. Aber das zahlen dann wir alle über die Steuer - sinnvoll?
Und üblicherweise werden ja die Wege nach ner Erntemaßnahme wieder in Ordnung gebracht - vielleicht auch erst im nächsten Sommer.
Interessant wäre die Klärung der Fragen:
Ist es Absicht?
Ist es einfach nur Unaufmerksamkeit?
Ist es dem Zeitdruck geschuldet?
Oder sitzen auf den Erntemaschinen Zyniker, denen es einfach neben der regulären Arbeit besondere Freude bringt andere Waldbesucher zu ärgern?
Hoffentlich nicht... schließlich sind die Kunden des (öffentlichen) Forstbetriebes nicht nur Sägewerke sondern auch die Waldbesucher - so ist der Funktion des Waldes als Erholungsraum in den meisten Landeswaldgesetzen explizit der gleiche Stellenwert wie den anderen Waldfunktionen zugeschrieben! Gut möglich, dass das noch nicht überall angekommen ist. Oder Zeitdruck, oder frustrierte Mitarbeiter? Wird es im Forst genauso geben wie woanders...
Generell zum Thema Wege. Es gibt neben den Wegen ja auch noch die Rückegassen - unbefestigte Fahrlinien im Wald. Da is natürlich nix mit aufräumen.
So sieht das eben aus wenn man in der Falschen Jahreszeit Holz macht!
Holz macht man im Winter bei gefrorenem Boden und Schnee!
...wissen die Förster auch, ist aber heutzutage leider alles nicht mehr so einfach... Feste Lieferstaffeln mit immer größer werdenden Sägewerken, die natürlich nicht nur im Winter einschneiden, immer kompliziertere vergaberechtliche Vorgaben, welche einen längeren Vorlauf bei der Planung von Erntemaßnahmen erforderlich machen und was auch sonst noch alles. Aber klar, prinzipiell sollte es möglich sein, solche Zerstörungen zu vermeiden. Die schaden ja nicht nur dem Waldbesucher sondern insbesondere auch dem Forstbetrieb selbst...
Und mal ehrlich bei mir in den Wäldern sieht das auch so aus,
da wird nur die Stammwahre genommen alles andere bleibt einfach liegen.
Wieso weil der Stamm die Meiste Kohle bringt.
Naja, in erster Linie deshalb weil in Rinde und Blättern / Reisig die meisten Nährstoffe sind. Einen Teil de Bäume lässt man im Wald, um die Funktionsfähigkeit des Ökosystems Wald nicht durch übermäßigen Nährstoffentzug zu gefährden. Ein Kompromiss sozusagen, wie jegliches forstliches Handeln ein einziger Kompromiss ist. Ein Kompromiss zwichen den zentralen Funktionen des Waldes (Ressourcenversorgung, Arten- und Naturschutz, Erholung), ein Kompromiss zwischen den vielfältigen und häufig auch konfliktgeladenen Formen der Walderholung, und wie überall auch ein Kompromiss zwischen den eigenen Ansprüchen und der betrieblichen Praxis - denn meistens geht es dann halt doch nicht zu
100% so wie geplant.
Unterm Strich gelingt es in Deutschland wie ich finde einigermaßen gut, die vielfältigen Waldfunktionen einigermaßen unter einen Hut zu bringen. (Eine Herausforderung, auf die die meisten Länder dank genügend Fläche verzichten können. Da gibt es dann Nationalparks mit gekiesten Wegen, und neben dran 100 Hektar Kahlschlag - dann lieber der hiesige Kompromiss!) Aber natürlich ist es immer notwendig, das Wald-Management im Sinne eines optimierten gesamtgesellschaftlichen Nutzens weiter zu entwickeln...zumall die Interessen gegenüber dem Wald von allen Seiten steigen, und es immer schwieriger das halbwegs reibungslos unter einen Hut zu bringen...und auf diesem Weg hilft ein Förster-Pranger auf irgendwelcheln Websiten genauso wenig wie Förster/Jäger, denen sich ob der zunehmenden Zahl von Radfahrern und Geocachern die Nackenhaare aufstellen.