Verzweiflung beim Sitzen - zig Sättel probiert. - kann jemand Tips geben

welche schritthöhe hast du und wie groß ist der abstand satteloberkante zum pedal, wenn du am sitzrohr entlang misst?

Also ich weiß, dass es supergut gemeint ist und bin auch wirklich sehr dankbar, aber das Thema Fitting hatten wir bereits in ellenlangen Beiträgen diskutiert und meine Beine sind weder überstreckt, noch trete ich aus meinen Knien. Meine genaue Schrittlänge ist mir jetzt nicht bekannt..aber das grundfitting des Rades passt und die Höhe der sattelstütze wird immer mit der jeweiligen aufbauhöhe des Sattels um wenige mm oder centimeter angepasst.

Trotzdem vielen Dank
 
Noch ein Tip zum Fahren selbst.
- Die Belastung auf den Sattel sinkt wenn du fester in die Pedale tritts. Merke gerade bei größeren Gruppen wenn es nur "langsam" vorwärts geht das der Po sich "freut".

- Öfter hinstellen! Gerade bei längeren Anstiegen öfters mal aus dem Sattel gehen hilft ungemein.

Ansonsten mal einen Sattel mit viel Ausschnitt und der richtige Breite probieren. In der Regel werden Sättel zu schmal gekauft, das Problem das man bei breiteren nicht mehr hinter den Sattel kommt kann man durch mehr Hub an der Stütze kompensieren. Z.B.:
http://www.cube.eu/equipment/fahrradteile/saettel/product/cube-natural-fit-saddle-tour-pro/
 
Hallo Gemeinde,

ich weiß, das Thema ist wirklich leidig und diejenigen, die es kennen wissen, wovon ich spreche.

Ich habe Probleme beim Sitzen. Nach etwa 20-30 Minuten strammen Bergauffahrens schläft mein Liebster ein.

Ich habe nunmehr zig Sättel und Sattelkonzepte ausprobiert..komme aber nie zu einem wirklich 100%igen Ergebnis der Zufriedenheit.

Jetzt dachte ich, das mehr Menschen vielleicht auch mehr Ideen haben, als ein einzelner Mensch ;)
Könnt ihr mir noch ein Paar Tips bezüglich der Sattelwahl geben?

Bisher, ohne Erfolg probierte Sättel:

- Diverse Bontrager Inform Sättel -> gingen gar nicht, Taubheit nach wenigen Minuten Bergauf

- SQ-Lab 611 (14cm aus 2012) nach Fitting von SQ-Lab auf der Messe wurde mir dieser empfehle

- Specialized "Romin" (143mm)

- Specialized Toupé (in 143mm) als Carbonschalen-Imitat aus dem Netz

- Selle Italia "SLR Superflow" in 130mm (bisher mit Abstand am besten, aber noch immer Taubheit, hat hier jemand Erfahrungen mit dem Unterschied zum 145mm breiten Sattel?)

- Selle Italia "SLR Flow" in S2

- Tune "Komm vor" - ebenfalls superbequem, aber wohl etwas schmal

- Fizik Gobi und Tundra

- Selle SanMarco Aspide (130mm)


Ich hoffe, hier kann mir noch jemand ein paar tips geben..generell lässt sich sagen, dass ich auf Sätteln mit einer harten Polsterung und einer großen Aussparung für den Dammbereich, die positiveren Erfahrungen sammeln konnte, hier allerdings auch noch kein Optimum fand.

Der Tune war unter den Carbonschalen mit Abstand der Bequemste, hat aber leider auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Im allg. fahre ich lieber harte Polsterungen und fahre auch wirklich viel und sehr regelmäßig..weswegen weiche Sättel erstens in Punkto Komfort nicht so wichtig sind und zweitens, wollte ich das Gewicht nicht ganz außen vor lassen, da ich mit 12,6kg doch schon ein recht leichtes Enduro aufgebaut habe..und das auch gern beibehalten würde :D allerdings würde ich für die Stabilität des Sattels auch gern 100g mehr in Kauf nehmen.

Ich hoffe ihr könnt mir auf die Sprünge helfen..

Ein frohes Fest und ein paar ruhige tage,
Dominik




Hallo Dominik,

Deine Geschichte kommt mir bekannt vor. Und das positive ist, dass ich die Lösung gefunden habe. Sie war versteckt- aber in meinem Fall ganz klar, nur eben entgegen der gängigen Logik.
Ich habe ebenso wie Du Sättel, Hosen, Einsätze; Neigungen und Winkel etc alles ausprobiert.

Am Ende war das Einschlafen weg durch.....einen Bike-Wechsel. Und jetzt kommts. Beim neuen Bike sass ich plötzlich etwas gestreckter durch ein längeres Oberrohr und einen längeren Vorbau. Eigentlich hätte das Einschlafen ja nach allgemeiner Logik damit schlimmer werden müssen, weil "weiter gestreckt/vorgebeugt= Mehr Belastung aufm Damm = Einschlafen".

ABER: Es ist (in meinem Fall!) genau anders rum. Doch die längere Sitzpos habe ich jetzt KEIN Einschlafen mehr und das mit egal welchem Sitzpolster, mit welcher Hose etc.

Neulich habe ich zum Spass mal einen kürzeren Vorbau montiert (-> damit saß ich aufrechter)- > ZACK war das Einschlafen wieder da.
In meinem Fall sorgt also das aufrechte Sitzen für das Abklemmen von irgendwelchen Venen/Arterien.


Längeren Vorbau wieder drauf -> Kein Einschlafen mehr. Unterschied der Vorbaulängen 2 cm.

Viel Erfolg noch!
 
Und jetzt kommts. Beim neuen Bike sass ich plötzlich etwas gestreckter durch ein längeres Oberrohr und einen längeren Vorbau

Hey..das ist eigentlich im Grunde eine logische Konsequenz, die ich allerdings bisher auf Grund der Fahrweise beim MTB bisher meist untergeordnet habe (nicht zuletzt wegen auf langer Zeit auftretenden Nackenschmerzen und Handgelenksbeschwerden).. Soweit ich weiß, sind die Sitzknochen nicht "gerade in Fahrtrichtung" angeordnet, sondern leicht schräg, also nach vorn in einem spitzen Winkel zulaufend, wenn man sich zwei Geraden vorstellt. Das bedeutet ja theoretisch dass, sobald wir uns wie auf einem Rennrad viel weiter nach vorn lehnen bzw strecken, wir auf einem kleineren Sitzknochenabstand sitzen.

Ich werde dem Ganzen in den nächsten Tagen mal etwas mehr Aufmerksamkeit schenken und berichten. Am Dienstag sollte ja dann auch der 24€ Sattel von VELO eintreffen..der bei der BIKE wohl jedem Tester passte ;)
 
Hier aber doch noch ein Satteltipp, den ich auch aus dem Forum habe und der mir geholfen hat: PRO Turnix. Mit Aussparung heißt der im Zusatz AF, es gibt ihn in den Breiten 132 und 142mm und z.T. schon die 2016er mit schwarzen Ti-Streben zu kaufen.
 
vario%20comfort%20position.jpg

vario%20comfort%20variable.jpg


http://ergo4bike.com/Sattel/Comfort...-Sattelsystem-fuer-alle-Sitzbreiten::484.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte eine solche Problematik mal beim gleichen Sattelmodell (SLR-TT)
Genaues Ausmessen beider Fahrräder ergab, dass der Abstand des "Einschlafsattel" zum Lenker nicht mal ein halben Zentimeter mehr betrug als beim unproblematischen Referenzrad.
Den Abstand durch ein entsprechendes geringes Nach-vorne-schieben des Sattel ausgeglichen. Dadurch entstand mehr Druck durch die nunmehr im Sitzknochenbereich etwas breitere Sattelschale auf diesen, das änderte etwas die Lage des Beckens und der Dammbereich wird entlastet. Die Veränderung konnte ich sogar recht gut erspüren, da die Korrektur der Sattelposition des Zweitrades auf der "Rolle" erfolgte.
Ich war aufgrund dieser geringen Änderung und Wirkung recht überrascht.

Nun fehlt Dir die Referenzposition eines Zweitrades und eine einmal für den Körper fehlerhaft angewöhnte/erlernte Sitzposition nach Gefühl zu korrigieren, ist wohl auch nicht zielführend, da das sich einstellende Sitzgefühl ungewohnt ist, aber die Sattelposition nach vorne zu schieben, solltest Du gleichwohl ausprobieren.
 
Hi,
Hats du schon deine Rumpfmuskulatur - spezielle die Bauchmuskeln - als Ursache in Betracht gezogen. Durch Training des Rumpfes kann das Becken aufrichtet werden, sprich du sitzt besser auf den Sitzknochen und hast dadurch vorne weniger Druck.
 
"Velo Airthru Gel"

Der Sattel ist heut angekommen (anbei ein Bild) und auf den ersten Metern wirklich unfassbar bequem. Nichts drückt, nichts kneift. Er ist auch nur an den Stellen mit etwas Gel versehen, an denen effektiv Druck entsteht, sprich am Dammbereich und an den Sitzknochen.
Ob sich hierbei noch Taubheitsgefühle einstellen, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
IMG_5939.JPG


Den Abstand durch ein entsprechendes geringes Nach-vorne-schieben des Sattel ausgeglichen.

Gleiches habe ich nun bei mehreren, bereits vorher getesteten Sätteln ausprobiert. Mit dem Ergebnis einer erheblichen Verbesserung. Wenn auch die Sitzposition im ersten Moment gewöhnungsbedürftig ist und falsch erscheint.

Wenn die "Opferung" Deines aktuellen Lieblingssattels (also des am wenigsten schlechten) akzeptabel ist
--> ich habe jetzt meine Carbonschale des Specialized Toupé Plagiates einfach mal bearbeitet und die Aussparung zur Entlastung des Dammbereiches wesentlich vergrößert, mit dem Ergebnis, dass es wohl endlich die finale Lösung für dem heimischen Sattel darstellt. (anbei ein Bild neben einem SI SLR Superflow, links daneben original)
Wenn auch noch nicht perfekt, denn im Bereich der Sattelnase, werde ich noch etwas Material abtragen müssen..aber mir ist zum ersten Mal, zumindest auf der Heimstrecke mit 500hm, nichts eingeschlafen. :anbet: Das ganze geht dann demnächst noch zum Sattler, der mir den hinteren Teil des Sattels noch etwas in der Wunschfarbe und mit etwas mehr Komfort veredelt.

IMG_5946.JPG 2143532-large.jpg

Falls der Velo nun taubheitsgefühle bringt, wird es wohl auf darauf hinauslaufen, dass ich mir einen SLR Flow oder Superflow strippen und gleichermaßen wie die Carbonschale bearbeiten werde, um einen Sattel zu bekommen, der mir auf einer Mehrtagestour in den Alpen nicht gleich beim ersten Kontakt mit einem Stein auseinanderbricht ;)

Zum Velo werde ich noch ein Update liefern :) Bis dahin erst einmal vielen Dank an alle, die Produktive Tipps geben konnte ;)
 

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Hallo Miteinander,

auch wenn Du vielleicht schon fündig geworden bist, wollte ich für die Nachwelt auch noch meinen Senf dazugeben. Ich habe früher beim Triathlon ebenfalls Einschlafprobleme im Schritt gehabt, die Lösung war damals ein ISM Adamo Sattel. Die Firma gibt es immer noch ( http://www.ismseat.com/ ) da das Sitzgefühl aber zu Beginn super komisch ist, würde ich mir unbedingt einen gebrauchten zum Ausprobieren kaufen. Es ist der einzige Sattel bei dem Du beim Bergauffahren ganz nach vorne rutschen sollst !!! Bei mir ist damit nichts mehr eingeschlafen, wenn er zu breit ist bekommst Du aber Probleme an den Innenseiten der Oberschenkel,

viele Grüße,

Torsten
 
Bevor du zu besonderen Modifikationen des Sattels greifst würde ich mal folgendes probieren:
Idee - Nur auf den Sitzknochen sitzen und damit den Rest komplett entlasten.
- Richtige Sattelbreite wählen (siehe Anleitung SQ Lab oder ähnliche)
- Sattel weit nach vorne neigen, ich bin immer am Anschlag der Reverb Markierung bei meine SQ Lab 611 Active
--> Es wird nie betrachtet dass das Fully ja in den SAG einsinkt (hinte mehr als vorne, auch abhängig von der Geometrie besonders am Berg!). Daher ist der Sattel in Fahrposition nur dann einigermaßen waagrecht wenn er ohne SAG weit nach unten zeigt (Nase)!
- Fahren ohne Polster (Gewöhnungssache, lieber etwas hartes Polster am Sattel)

Und wehe es kommt jetzt einer mit: "Dann rutsche ich ja vom Sattel!" - Nonsens.
Kannst Du mal ein Bild einstellen, wie viel Du den Sattel tatsächlich nach vorne neigst. Ich glaube bei dem Fully auch schon lange nicht mehr an die Regel: Sattel waagerecht einstellen. Funzt bei mir nicht.
 
die Regel: Sattel waagerecht einstellen. Funzt bei mir nicht.
Das funzt bei keinem. Aber das ist ja auch nur eine grobe Einstellung damit man mal eine Ausgangsposition hat. Um wieviel du den Sattel +/- neigen mußt kannst nur du selbst herausfinden. Da reicht an der Sattelklemmung vielleicht schon eine halbe oder eine viertel Umdrehung an den Klemmschrauben.
 
Ich plagte mich auch manchmal mit einschlafenden Murmeln rum, meistens bei langen Bergauffahrten. Bei mir war die Lösung Hosen mit dünnerem Sitzpolster zu verwenden, wahrscheinlich wird der Schaumstoff von dick gepolsterten Hosen von den Sitzbeinknochen zum Damm hin verdrängt und dadurch entsteht dann Druck auf den Dammbereich und die Durchblutung wird vermindert. Natürlich auch keine Unterhose unter die Radlerhose anziehen. Wenn der Stoff der Unterhose Falten wirft ist das auch eher kontraproduktiv
 
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