Andix - von Kolumbien nach Feuerland

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
Hier ist das Übertragungsnetz von Peru abgebildet. Ich kann einige wenige Inseln sehen aber sehr viele Stichleitungen. Von einem echten Netzwerk würde ich hier nicht sprechen.
Aber das ist vielleicht der Grund, warum es nur so kurz unterbrochen war: die sind auf Ausfälle eingestellt und haben direkt den Diesel eingeschaltet. So läuft es jedenfalls auf Sri Lanka.
 
Strom gibt's in Peru fast überall. Würde sagen, jedes Dorf ab zehn bis zwanzig Häusern bekommt ne Leitung gelegt, egal wie abgelegen. Das ist immer nur ein dünnes Kabel an windschiefen Holzpflöcken, aber meistens funktionierts wohl ganz gut.
 
25.08. 20:00 Camp bei Auquibamba, 2750m


Heut mal die rechtzeitige Campingplatzsuche etwas vernachlässigt, prompt landen wir in einem serpentinigen Downhill an einem steilen Hang, der so gut wie keine flachen Stellen bietet. Die Teerstraße vom Aufstieg ist schon lang zur Holperpiste mutiert und unsere Stirnlampen sind nicht wirklich nightride-geeignet, also lieber langsam! Als wir schließlich ein Platzerl finden, ists bereits seit einer Stunde stockfinstere Nacht. Auch mal recht spannend... aber nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Immerhin ist die Aussicht auf das nächtliche Abancay auf der anderen Talseite recht ansprechend, aber ansonsten fahr ich lieber bei Tageslicht.
 
26.08. 09:00 Canyon bei Abancay, 1780m


Weiter talwärts... runter bis auf minimalistische 1780m, insgesamt fast zweieinhalbtausend Meter Abfahrt vom Pass in den Canyon. Wie praktisch, dass wir das auf der anderen Seite gleich wieder hochkurbeln dürfen. Auch die mehr oder weniger "direkten" Routen in Peru haben eine Menge Berge zu bieten.


Wahlplakate sind hier übrigens gänzlich unbekannt. Statt dessen werden einfach die Häuser angemalt, oder die Straßen, oder die Felsen, oder was immer sich eben anbietet. Ist billiger.
 
Letzte Positionsmeldung 18:03. Da habt Ihr ja noch ein paar Höhenmeter gemacht. Muss sacksteil sein. Da überlappen sich ja fast schon die Serpentinen auf der Karte.
Bin gespannt ob Ihr in der Kurve Euer Lager aufgeschlagen habt um der Dunkelheit zuvor zu kommen.
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27.08. 06:30 Serpentinencamp bei Abancay, 3330m


Kein besonders romantischer Campingplatz in einer Serpentine an der Hauptstraße oberhalb von Abancay. Im Gegensatz zu sonstigen "Hauptstraßen" in Peru ist hier sogar mal richtig Verkehr, schon am frühen Morgen brezeln die Laster im Fünfminutentakt vorbei. Klar... verglichen mit nem Dolomitenpass im August ist das immer noch wenig, aber die letzten vier meist autofreien Monate haben mich vielleicht ein bisserl dünnhäutig gemacht.

Das Wetter ist außerdem auch blöd, will wieder Sonne und Gletscherberge :/.
 
Btw... Kennt jemand zufällig ne zuverlässige Wetterseite für Peru? Salkantay-Trek im Regen wurde ich lieber erst mal bleiben lassen und verschieben...
 
stuntzi schrieb:
Im Gegensatz zu sonstigen "Hauptstraßen" in Peru ist hier sogar mal richtig Verkehr, schon am frühen Morgen brezeln die Laster im Fünfminutentakt vorbei. Klar... verglichen mit nem Dolomitenpass im August ist das immer noch wenig, aber die letzten vier meist autofreien Monate haben mich vielleicht ein bisserl dünnhäutig gemacht.

Ich dichte hier damit ihr wisst,
dass Stuntzi auch mal was vergisst!

vor Kurzem raunzte er "auweh!"
"hier fahr'n so viele LKW!"

Es war in Beitrag acht-sechs-eins,
ich les' sie schließlich immer,
"Ciclovia!?" schimpft' er fragend,
"geht es denn noch schlimmer?"

D'rum merk' dir, lieber Stuntzi-Bub,
wenn alle fünf Minuten mal,
vor'm Zelte braust ein LKW,
ist's eigentlich egal!

;)
 
GFS (Global Forecast System) Modellberechnungen für Südamerika:
http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsavnsam.html

Oben im Menü "Niederschlag" auswählen, dann die Zahlenreihe anklicken.
Die Diagramme zeigen jeweils den vorhergesagten Niederschlag für 6 Stunden Zeitabschnitte, in 6 Stunden Inkrementen in die Zukunft (Init = Berechnungsdatum, Valid = Gültigkeitsdatum).

Leider gibt's auf der Wetterzentrale-Seite für Südamerika nicht so schöne 8-Tage-Vorhersagediagramme wie für Europa im 0.5 Grad Raster:
http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsavnmgeur.html
z.B. meine Heimatgegend:
http://www.wetterzentrale.de/pics/MS_090495_g05.png
Im Dateinamen codiert: _090495_ = 09.0° Ost 49.5° Nord; einfach für andere europäische Koordinaten den Dateinamen anpassen, als Favorit auf dem Fon speichern und schon hat man eine schöne Vorhersage immer dabei.
 
Weil wir uns ja bald Bolivien nähern eine interessante Anekdote: Ich habe die Tage im TV gesehen, dass Bolivien sich eine kleine, aber symbolisch sehr bedeutende Marine gönnt, obwohl man keinen Zugang zum Meer hat. So trainieren Schnellboote und Kampftaucherinnen (kein Witz) also auf dem Titicacasee und hoffen drauf, dass man im Kriege an Chile verlorenes Terrain (also den Zugang zum Meer) irgendwann wieder zurück erhält oder erobert.
In diesem Sinne warte ich schon jetzt auf Fotos von den Kampftaucherinnen á la Lara Croft (aber bitte nicht im Neo).
http://www.zeit.de/2008/15/Matrosen_ohne_Meer
 
Hallo Stuntzi

ich werfe mal noch www.meteoblue.com in die Runde... die rechnen mit einem 10km Modell (GFS hat ca. 40km Gitterweite)
angeblich ist Meteoblue das genaueste verfügbare Modell (zumindest von der Gitterweite her gesehen)

Gruss Andy
 
Im Gegensatz zu blue gibt es WeatherPro von den Schweizern auch für Android. Beste App, die nach den ganzen Tests bei mir übrig geblieben ist mit recht hohen Vorhersagewahrscheinlichkeiten.

Edit hat gemerkt, daß Lance schneller war.
 
Da bin ich mal gespannt, wie das Wetter wirklich wird - die Vorhersagen der "Norweger" und der "Holländer" unterscheiden sich schon deutlich...
 
@stuntzi bedenke aber bitte dass die Norweger inzwischen stark nachgelassen haben was die Präzision angeht. Keine Ahnung ob die nun auch nur noch gegen Geld liefern wollen.
Die liegen seit dem Frühjahr teilweise bis zu 8 Stunden daneben was das timing angeht. Die Regenmengen stimmen dann aber zumeist.
Ich habe selbstverständlich nur Vergleiche für DLand. Hat ja nicht jeder Zeit für Urlaub...

Cheers! Btw. Wie siehts denn mal wieder mit nem kleinen Biersortenexkurs aus?
 
28.08. 08:00 Camp bei Limatambo, 2300m


Canyonlandschaft kurz vor Cuzco.


Nicht übel... allerdings kurbeln wir auf der Hauptstraße durch die Gegend. Naja, besonders viel Verkehr ist nicht mehr. Ab und zu stört eine größere Baustelle, aber sonst ists eigentlich recht nett hier zu radeln.


Die Campingplätze waren allerdings auch schon mal romantischer.


Nächtlicher Besucher.


Den Abzweig zum Sechstausender Nevado Salkantay und seiner Umrundung lass ich dann entgegen aller Pläne erst mal links liegen. Das Wetter war die letzten Tage über nicht so besonders freunlich, ab 4000 Metern steckt man derzeit meist in dichten Wolken. Die Vorhersage ist auch nicht toll, dann wird der Salkantay-Trek eben verschoben. Macht ja keinen Sinn, unter den tollen Bergen im Nebel und Regen rumzugurken. Vielleicht ists ja in ein paar Tagen besser.

Folglich bleiben wir auf der Hauptstaße und nähern uns langsam aber sicher Cuzco. Nur noch ein klitzekleiner Pass mit 3700 Metern steht im Weg, heut abend sind wir da. Glaube Cuzco markiert ungefähr die Mitte des Kontinents und damit die Hälfte der Bikereise, da ist nachher ein Bierchen fällig! Aber jetzt erst mal aufgesessen und den letzten Pass in Angriff genommen...
 
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