madbull
dööf
[Anybody MODEM? Viel Spaß........ ]
So - es wird endlich mal Zeit, dass auch hier in meinem geliebten (und in letzter zeit so herrlich zugespamten ) Singlespeed-Forum die ultrahippe Modeerscheinung namens "Fotostory" Einzug hält. Was ist das? "Tourbericht mal anders" könnte man sagen, und auf jeden Fall mit vielen Bildern. Wer hat's erfunden? Vielleicht die Schweizer - ich weiß es nicht - bei mir im Norden habe ich den Begriff jedenfalls irgendwann mal geprägt. Vielleicht war ja robs und rikmans geniale Alpen-Fotostory (Thread des Jahres) sogar die erste - wer weiß...
Jedenfalls sind vor zwei Wochen endlich die letzten Teile für meinen Panzer angekommen (Salsa Lenker, Griffe und Flip-Lock) und so habe ich mir eine vernünftige Kamera geliehen, um meine geliebte, endlich perfekte Polen-Schönheit adäquat abzulichten. Und da kam mir die Idee, nicht einfach nur stinklangweilige Bilder des Bikes in meinem Vorgarten aus allen möglichen Winkeln zu fabrizieren, sondern etwas Neues zu versuchen, etwas Interessanteres, Innovatives, Kurzweiliges und sogar ein wenig Aufklärerisches. Und so beschloss ich eines Tages, als mal wieder die Sonne vom Himmel lachte, meine Hausstrecke anzugehen und unterwegs die schönsten Teile meines Panzers vor den nicht minder wundervollen Schönheiten meiner Hausstrecke abzulichten. Fotografen sagen immer: Bei Landschaftsaufnahmen muss irgendetwas im Vordergrund sein, sonst wird das Bild langweilig - so sollte es geschehen...
Ich orderte also meinen treuesten Gefährten Lupi - heute mal ohne seinen Singlespeeder - herbei und los ging es am P3 Wiesenweg in Timmendorfer Strand. Letztere Location ist hier im Norden schon so etwas wie ein geflügelter Begriff geworden für etwas, das unverrückbar wöchentlich stattfindet: Hier geht es jeden Donnerstag entweder zum Nightride oder neuerdings zum niemod'schen Sunsetride los - bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Hier habe ich dann auch die ersten Bilder geschossen, auch um mich an die geplante Kompositionstechnik heranzutasten.............
Gut zu erkennen die gitterartige Pflasterung, eine Art abgeschwächte Variante der typischen Ost-Harz-(Brocken)-Plattenwege, perfekt geeignet, um das Geradeausfahren zu trainieren...
Von hier aus sind es nur 200 Meter zum Strand, und geradewegs dorthin führt uns auch auf so ziemlich jeder Tour der Weg............
Seeluft schnuppern und Touris erschrecken - was für einen besseren Start könnte man sich vorstellen?! Nach zwei Kilometern wird die Treppe zur Seebrücke abwärts genommen (bei guter Laune auch wieder aufwärts, aber nur, wenn ich Flickzeug dabei habe...), mit fünf mal drei hohen Stufen auch für kleine Drops gut geignet... Dann durch die Fußgängerzone, einen kleinen Forstweguphill am Rande des "Stadtwäldchens" "Kammer" hoch und nach ein paar Minuten Vorortgecruise sind wir angekommen in der Natur - am "Panoramaweg"........
Dieses Foto entstand übrigens eine Woche später auf einer Tour mit meinem zweiten Spezi Günni-Poo - die ziehe ich nun an geeigneter Stelle dankend heran...
Die herrliche Aussicht, gerade bei gutem Wetter, kommt auf dem Foto leider nicht so richtig rüber, das muss man erlebt haben... Wie es hier auf Nightrides aussehen kann, zeigt folgendes, wiederum anderweitig geschossenes Foto.........
Dieser Weg führt direkt über einen Bauernhof (früher lauerte hier ein wirklich grimmiger Hofhund - jetzt höchstens noch zeitweilig unerträglicher Gülle-Gestank), vor dem eine meist fast unerträglich klassisch-spießige Idylle mit Pferde- und Kuh-Familien à la Landarzt & Co. zu überstehen ist..........
Es folgt ein sanfter Fortweguphill mit genialer Aussicht, wie folgendes Bild immerhin ein wenig vermitteln kann.............
Ganz oben in Hemmelsdorf - das ist ein Kaff vor Timmendorf, vielen näher bekannt, da sie dort schon im Stau zur A1 stehen durften - sind wir nun, und der Highspeed-Asphalt-Downhill, den gewisse Personen (eigentlich nur ich ) in letzter Zeit lieber auf dem superschmalen Schotter-Fußweg traillike nehmen, macht doch dank seiner relativ engen S-Kurve ziemlich Laune - vor allem im Dunkeln...
Unten angekommen geht es normalerweise wieder nördlich Richtung Timmendorf, um dort auf den Weg durch das Naturschutzgebiet nördlich des Hemmelsdorfer Sees zu gelangen. Andersherrum geht es auch um den See, nur leider hauptsächlich auf (wenn auch landschaftlich sehr schönen) Radwegen... Immerhin führt diese Südumgehung einige Kilometer am See entlang und sogar an Badestellen (für RICHTIGE Sommer) vorbei........
Nun aber zurück zur Standard-Route, im Norden um den See. Sehr oft vollkommen und tief verschlammt, mit einem kleinen alleeartigen, kurvigen Trailhighlight, das einem bei Highspeed das Adrenalin durch den Körper und den Angstschweiß auf der Stirn fließen lassen kann - vor allem im Dunkeln...
Wir gelangen zur Holzbrücke über die Albek (der Zufluss zum Hemmelsdorfer See), die eingangseitig rückwärts mit vier hohen Stufen einen tollen, gerade noch mit meinem Bike machbaren Drop hergibt, und am anderen Ende eine lustige Kombination aus (oft seeeehr rutschiger) neunstufiger, steiler Holztreppe und direkt folgendem Zwei-Stufen-Drop bietet..........
Letzteres Bild ist recht interessant, stellt es doch exakt den Moment der Landung auf dem Hinterrad dar. Man beachte den komprimierten Hinterradreifen, die sich parabolisch nach oben biegende Kette und vor allem die singlespeedgestählten Arme - die hättet ihr mal vor einem Jahr sehen sollen!
Hoch geht es auf den Herrmann-Löns-Blick, einen Holz-Aussichtsturm mit toller Aussicht vor allem nach Süden über den ganzen Hemmelsdorfer See. Hier oben haben wir tatsächlich schon bei jedem Wetter gestanden, unter anderem klirrender Kälte oder in einem Nebel, dass man tatsächlich nicht die Hand vor Augen sehen konnte. Oder einmal, da war es so dunkel und still, dass einem Angst unbd Bange werden konnte... heute jedenfalls war herrlichstes Wetter - und da ich kein Bock hatte, das Bike mit hochzutragen (den Treppendownhill von der Aussichtsplattform traue ich mich noch nicht - ziemlicher enger Kurverradius), musste halt das zweitliebste Accessoire des Singlespeeders, das an dieser Stelle meist zum Einsatz kommt, als Nah-Objekt herhalten..........
Der weitere Weg führt nun durch eine herrliche Auenlandschaft, an der Albek entlang (im Dunkeln ein Traum!), über eine malerische Holzbrücke samt Treppenabfahrt direkt am meist schon von Weitem hörbaren Niendorfer Vogelpark vorbei, eine rutschige, geländerlose Holzbrücke mitnehmend, einen kurzen, knackigen Uphill hoch in die Räuberkuhle, von wo es nur noch einen letzten Uphill hochgeht, bevor wir auf dem Radweg um den Hemmelsdorfer See landen. Es folgen einige Asphaltkilometer (die wie immer landschaftlich und aussichtstechnisch alles andere als uninteressant sind), die uns nach Travemünde führen. Heute sollte uns der Weg auf die erweiterte Strecke führen, die sich am Skandinavienkai entlag in Richtung Dummersdorfer bzw. Trave-Ufer schlängelt. Nach ebenjenem Kai geht es dann auch schon ins Gelände. Um nicht einen riesigen Asphalt-Umweg in Kauf nehmen zu müssen, gilt es, eine Schienentrasse samt ziemlich sehr steilem Downhill (mit ca. 0,5m Auslauf) und einem gerade noch mit meiner 24:15 Übersetzung machbaren Uphill (gegenüber auf einem Bild gut erkennbar) zu "überstehen".........
Sooo - mein zweites Halbes während des Schreibens dieses ganzen Ostsee-Werbeprospekts ist durchgelaufen, auf ans Dritte....
Dieser Uphill von den Schienen hat uns jedenfalls schon mal so richtig gezeigt, womit wir heute am meisten zu kämpfen haben würden: Gestrüpp. Disteln, Brennnesseln, Kletten, Hagebutten, Brombeeren. All das liebliche Grün, das wir Biker so lieben. Und Zecken. Diese verdammten klitzklienen Dinger. Wer einmal eine hatte, auch wenn sie wie bei mir nur über das Bein lief, ist nach jedem Buschkontakt wie ein Verrückter am Arme- und Beine-Entzecken, dass jeder Masseur seine Arbeit gefährdet sieht... Trotzdem genosen wir den herrlichen Trail, der direkt oben auf dem Trave-Steilufer entlngführt (nachdem wir ihn auf Umwegen gefunden hatten...), in vollen Zügen, der teilweise weggebrochene Weg brachte Adrenalin und die Baumlücken herrlichste Ausblicke, die einem mal wieder vor Augen führten, warum man BIKER mit Leib und Seele ist... Zum Abschluss ein fast senkrechter, einige Meter hoher, zerfurchter Downhill runter zur Trave, dann einen recht heftigen, aber gut schaffbaren Uphill mit einigen Stufen am Ende - und wir stehen an unserem Zwischenziel - dem Stülper Huk. Herrlicher Ausblick über die weite Trave, Biere aus dem Rucksack, herrlichste Sonne - in solchen Momenten liebt man einfach nur das Leben...
Auch wenn dann nach dem zweiten Bierchen eine ungefragt herannahende Wolke schon mal des einen oder anderen Gemüt verdunkeln und Köpfe zum Rauchen bringen kann...........
Hier entsatnd auch das beste Bild meines neuen Lenkers: Eines 660mm Salsa Pro-Moto. Herrliches Teil, optisch wie haptisch und fahrtechnisch ein absoluter Genuss. Leicht, steif, schön und perfekt passend zum Bike (man beachte die Logos von Lenker und Steuerrohr!). Und mit 45 UVP nicht mal teuer. Dazu die Salsa Juego de Fuegos Lock-On Grips - eine perfekte Paarung.............
Kurz vor Wiederaufbruch kippte natürlich noch mein Bike um - gut dass ich ein 900er XTR Schaltwerk als Stoßdämpfer eingebaut habe......................
Zurück ging es nun auf nicht minder schönen Pfaden, zuletzt wieder über die Eisenbahner-Schlucht... Der Schiebe-Uphill danach war das Anstrengenste der gesamten Tour - ich HASSE Schieben! Darum habe ich auch die zwei Kettenblätter, was mir hier allerdings nicht viel nutzte, ca. 75% Steigung sind vielleicht bergab machbar, aber wohl kaum für keinen unmotorisierten Biker anderherum....
Eine klitzekleine Abkürzung wurde uns direkt im Anschluss zum Verhängnis: Meterhoch zugewachsen präsentierte sich uns ein Pfad, der den Namen nicht mehr verdiente und meine Beine einige Zeit später mit weißen Pusteln übersäht zurückließ und mich noch am nächsten Tag leiden ließ... Egal - wir hatten schon genug Bier intus - also durch und gut!............
Nur noch einige KIlometer bergab über Teer und schon würden wir in unsere Stamm-Pizzeria (jede Pizza 5,50!) ankommen, und alle Schmerzen wären vergessen....
So war es dann auch, und wir labten uns vor der finalen Schlussfahrt an wirklich leckerer italienischer Teigware und urdeutschem, über Buchenholz gereiftem Hefegärgut... Und unsere treuen Gefährten wurden diesmal, sogar außerordentlich genau und wohl gemut begutachtet - von Mensch UND Tier........
Nach Verzehr des üppig belegten Hefekuchens und Besuch der wirklich geeeeniaaaaaaaalen Toiletten (riesig und Modern) brachen wir dann auf, um das eigentliche Hightlight JEDER Woche anzugehen: Die Fahrt im Sonnenuntergang über das Brodtner Steilufer. Es kam nicht ganz an den Jahrhundert-Sunsetride vor einigen Wochen heran, aber war trotzdem wieder das absolute Highligt... Hoch über der See der untergehenden Sonne entgegen zu fahren ist einfach ein Erlebnis, das man gelebt haben muss, um es zu verstehen... Nicht umsonst nhemen fast wöchentlich Hamburger die lange Anreise von einer Stunde (für eine Strecke) und mehr in Kauf, um an daran teilzuhaben... Wenn ihr durch meine Fotoalben surft, werdet ihr noch mehr Bilder dieser Strecke finden, die vielleicht ein wenig davon vermitteln können.... Hier nur drei von diesem Abend....
Nach dem Steilufer noch die liebenswerterweise platzierte schmale Rinne über einer Holztreppe herabbalanziert....
... weiter über die Uferpromenade von Niendorf, direkt am Strand entlang, quer durch den malerischen Hafen von Niendorf, der so gar nicht an die nahe Touristenmetropole erinnert, noch einen Kilometer schottrige Strandpromenade in Timmendorf mitgenommen und schon sind wir nach ca. 45 Kilometern wieder am P3.
Schön war's. Wie immer. Ich liebe meine Heimat. Ich liebe das Biken, ich liebe mein Bike. Ich liebe Bier. Ich liebe das Leben..................
Und euch natürlich auch...
Alle 50 Fotos (auch in Wallpaper-Größe) gibt es hier.
Ähnlich schöne Pics (auch mit mehr BikeRn) in all den anderen Alben, vor allem die jüngeren kann ich empfehlen....
So - es wird endlich mal Zeit, dass auch hier in meinem geliebten (und in letzter zeit so herrlich zugespamten ) Singlespeed-Forum die ultrahippe Modeerscheinung namens "Fotostory" Einzug hält. Was ist das? "Tourbericht mal anders" könnte man sagen, und auf jeden Fall mit vielen Bildern. Wer hat's erfunden? Vielleicht die Schweizer - ich weiß es nicht - bei mir im Norden habe ich den Begriff jedenfalls irgendwann mal geprägt. Vielleicht war ja robs und rikmans geniale Alpen-Fotostory (Thread des Jahres) sogar die erste - wer weiß...
Jedenfalls sind vor zwei Wochen endlich die letzten Teile für meinen Panzer angekommen (Salsa Lenker, Griffe und Flip-Lock) und so habe ich mir eine vernünftige Kamera geliehen, um meine geliebte, endlich perfekte Polen-Schönheit adäquat abzulichten. Und da kam mir die Idee, nicht einfach nur stinklangweilige Bilder des Bikes in meinem Vorgarten aus allen möglichen Winkeln zu fabrizieren, sondern etwas Neues zu versuchen, etwas Interessanteres, Innovatives, Kurzweiliges und sogar ein wenig Aufklärerisches. Und so beschloss ich eines Tages, als mal wieder die Sonne vom Himmel lachte, meine Hausstrecke anzugehen und unterwegs die schönsten Teile meines Panzers vor den nicht minder wundervollen Schönheiten meiner Hausstrecke abzulichten. Fotografen sagen immer: Bei Landschaftsaufnahmen muss irgendetwas im Vordergrund sein, sonst wird das Bild langweilig - so sollte es geschehen...
Ich orderte also meinen treuesten Gefährten Lupi - heute mal ohne seinen Singlespeeder - herbei und los ging es am P3 Wiesenweg in Timmendorfer Strand. Letztere Location ist hier im Norden schon so etwas wie ein geflügelter Begriff geworden für etwas, das unverrückbar wöchentlich stattfindet: Hier geht es jeden Donnerstag entweder zum Nightride oder neuerdings zum niemod'schen Sunsetride los - bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Hier habe ich dann auch die ersten Bilder geschossen, auch um mich an die geplante Kompositionstechnik heranzutasten.............
Gut zu erkennen die gitterartige Pflasterung, eine Art abgeschwächte Variante der typischen Ost-Harz-(Brocken)-Plattenwege, perfekt geeignet, um das Geradeausfahren zu trainieren...
Von hier aus sind es nur 200 Meter zum Strand, und geradewegs dorthin führt uns auch auf so ziemlich jeder Tour der Weg............
Seeluft schnuppern und Touris erschrecken - was für einen besseren Start könnte man sich vorstellen?! Nach zwei Kilometern wird die Treppe zur Seebrücke abwärts genommen (bei guter Laune auch wieder aufwärts, aber nur, wenn ich Flickzeug dabei habe...), mit fünf mal drei hohen Stufen auch für kleine Drops gut geignet... Dann durch die Fußgängerzone, einen kleinen Forstweguphill am Rande des "Stadtwäldchens" "Kammer" hoch und nach ein paar Minuten Vorortgecruise sind wir angekommen in der Natur - am "Panoramaweg"........
Dieses Foto entstand übrigens eine Woche später auf einer Tour mit meinem zweiten Spezi Günni-Poo - die ziehe ich nun an geeigneter Stelle dankend heran...
Die herrliche Aussicht, gerade bei gutem Wetter, kommt auf dem Foto leider nicht so richtig rüber, das muss man erlebt haben... Wie es hier auf Nightrides aussehen kann, zeigt folgendes, wiederum anderweitig geschossenes Foto.........
Dieser Weg führt direkt über einen Bauernhof (früher lauerte hier ein wirklich grimmiger Hofhund - jetzt höchstens noch zeitweilig unerträglicher Gülle-Gestank), vor dem eine meist fast unerträglich klassisch-spießige Idylle mit Pferde- und Kuh-Familien à la Landarzt & Co. zu überstehen ist..........
Es folgt ein sanfter Fortweguphill mit genialer Aussicht, wie folgendes Bild immerhin ein wenig vermitteln kann.............
Ganz oben in Hemmelsdorf - das ist ein Kaff vor Timmendorf, vielen näher bekannt, da sie dort schon im Stau zur A1 stehen durften - sind wir nun, und der Highspeed-Asphalt-Downhill, den gewisse Personen (eigentlich nur ich ) in letzter Zeit lieber auf dem superschmalen Schotter-Fußweg traillike nehmen, macht doch dank seiner relativ engen S-Kurve ziemlich Laune - vor allem im Dunkeln...
Unten angekommen geht es normalerweise wieder nördlich Richtung Timmendorf, um dort auf den Weg durch das Naturschutzgebiet nördlich des Hemmelsdorfer Sees zu gelangen. Andersherrum geht es auch um den See, nur leider hauptsächlich auf (wenn auch landschaftlich sehr schönen) Radwegen... Immerhin führt diese Südumgehung einige Kilometer am See entlang und sogar an Badestellen (für RICHTIGE Sommer) vorbei........
Nun aber zurück zur Standard-Route, im Norden um den See. Sehr oft vollkommen und tief verschlammt, mit einem kleinen alleeartigen, kurvigen Trailhighlight, das einem bei Highspeed das Adrenalin durch den Körper und den Angstschweiß auf der Stirn fließen lassen kann - vor allem im Dunkeln...
Wir gelangen zur Holzbrücke über die Albek (der Zufluss zum Hemmelsdorfer See), die eingangseitig rückwärts mit vier hohen Stufen einen tollen, gerade noch mit meinem Bike machbaren Drop hergibt, und am anderen Ende eine lustige Kombination aus (oft seeeehr rutschiger) neunstufiger, steiler Holztreppe und direkt folgendem Zwei-Stufen-Drop bietet..........
Letzteres Bild ist recht interessant, stellt es doch exakt den Moment der Landung auf dem Hinterrad dar. Man beachte den komprimierten Hinterradreifen, die sich parabolisch nach oben biegende Kette und vor allem die singlespeedgestählten Arme - die hättet ihr mal vor einem Jahr sehen sollen!
Hoch geht es auf den Herrmann-Löns-Blick, einen Holz-Aussichtsturm mit toller Aussicht vor allem nach Süden über den ganzen Hemmelsdorfer See. Hier oben haben wir tatsächlich schon bei jedem Wetter gestanden, unter anderem klirrender Kälte oder in einem Nebel, dass man tatsächlich nicht die Hand vor Augen sehen konnte. Oder einmal, da war es so dunkel und still, dass einem Angst unbd Bange werden konnte... heute jedenfalls war herrlichstes Wetter - und da ich kein Bock hatte, das Bike mit hochzutragen (den Treppendownhill von der Aussichtsplattform traue ich mich noch nicht - ziemlicher enger Kurverradius), musste halt das zweitliebste Accessoire des Singlespeeders, das an dieser Stelle meist zum Einsatz kommt, als Nah-Objekt herhalten..........
Der weitere Weg führt nun durch eine herrliche Auenlandschaft, an der Albek entlang (im Dunkeln ein Traum!), über eine malerische Holzbrücke samt Treppenabfahrt direkt am meist schon von Weitem hörbaren Niendorfer Vogelpark vorbei, eine rutschige, geländerlose Holzbrücke mitnehmend, einen kurzen, knackigen Uphill hoch in die Räuberkuhle, von wo es nur noch einen letzten Uphill hochgeht, bevor wir auf dem Radweg um den Hemmelsdorfer See landen. Es folgen einige Asphaltkilometer (die wie immer landschaftlich und aussichtstechnisch alles andere als uninteressant sind), die uns nach Travemünde führen. Heute sollte uns der Weg auf die erweiterte Strecke führen, die sich am Skandinavienkai entlag in Richtung Dummersdorfer bzw. Trave-Ufer schlängelt. Nach ebenjenem Kai geht es dann auch schon ins Gelände. Um nicht einen riesigen Asphalt-Umweg in Kauf nehmen zu müssen, gilt es, eine Schienentrasse samt ziemlich sehr steilem Downhill (mit ca. 0,5m Auslauf) und einem gerade noch mit meiner 24:15 Übersetzung machbaren Uphill (gegenüber auf einem Bild gut erkennbar) zu "überstehen".........
Sooo - mein zweites Halbes während des Schreibens dieses ganzen Ostsee-Werbeprospekts ist durchgelaufen, auf ans Dritte....
Dieser Uphill von den Schienen hat uns jedenfalls schon mal so richtig gezeigt, womit wir heute am meisten zu kämpfen haben würden: Gestrüpp. Disteln, Brennnesseln, Kletten, Hagebutten, Brombeeren. All das liebliche Grün, das wir Biker so lieben. Und Zecken. Diese verdammten klitzklienen Dinger. Wer einmal eine hatte, auch wenn sie wie bei mir nur über das Bein lief, ist nach jedem Buschkontakt wie ein Verrückter am Arme- und Beine-Entzecken, dass jeder Masseur seine Arbeit gefährdet sieht... Trotzdem genosen wir den herrlichen Trail, der direkt oben auf dem Trave-Steilufer entlngführt (nachdem wir ihn auf Umwegen gefunden hatten...), in vollen Zügen, der teilweise weggebrochene Weg brachte Adrenalin und die Baumlücken herrlichste Ausblicke, die einem mal wieder vor Augen führten, warum man BIKER mit Leib und Seele ist... Zum Abschluss ein fast senkrechter, einige Meter hoher, zerfurchter Downhill runter zur Trave, dann einen recht heftigen, aber gut schaffbaren Uphill mit einigen Stufen am Ende - und wir stehen an unserem Zwischenziel - dem Stülper Huk. Herrlicher Ausblick über die weite Trave, Biere aus dem Rucksack, herrlichste Sonne - in solchen Momenten liebt man einfach nur das Leben...
Auch wenn dann nach dem zweiten Bierchen eine ungefragt herannahende Wolke schon mal des einen oder anderen Gemüt verdunkeln und Köpfe zum Rauchen bringen kann...........
Hier entsatnd auch das beste Bild meines neuen Lenkers: Eines 660mm Salsa Pro-Moto. Herrliches Teil, optisch wie haptisch und fahrtechnisch ein absoluter Genuss. Leicht, steif, schön und perfekt passend zum Bike (man beachte die Logos von Lenker und Steuerrohr!). Und mit 45 UVP nicht mal teuer. Dazu die Salsa Juego de Fuegos Lock-On Grips - eine perfekte Paarung.............
Kurz vor Wiederaufbruch kippte natürlich noch mein Bike um - gut dass ich ein 900er XTR Schaltwerk als Stoßdämpfer eingebaut habe......................
Zurück ging es nun auf nicht minder schönen Pfaden, zuletzt wieder über die Eisenbahner-Schlucht... Der Schiebe-Uphill danach war das Anstrengenste der gesamten Tour - ich HASSE Schieben! Darum habe ich auch die zwei Kettenblätter, was mir hier allerdings nicht viel nutzte, ca. 75% Steigung sind vielleicht bergab machbar, aber wohl kaum für keinen unmotorisierten Biker anderherum....
Eine klitzekleine Abkürzung wurde uns direkt im Anschluss zum Verhängnis: Meterhoch zugewachsen präsentierte sich uns ein Pfad, der den Namen nicht mehr verdiente und meine Beine einige Zeit später mit weißen Pusteln übersäht zurückließ und mich noch am nächsten Tag leiden ließ... Egal - wir hatten schon genug Bier intus - also durch und gut!............
Nur noch einige KIlometer bergab über Teer und schon würden wir in unsere Stamm-Pizzeria (jede Pizza 5,50!) ankommen, und alle Schmerzen wären vergessen....
So war es dann auch, und wir labten uns vor der finalen Schlussfahrt an wirklich leckerer italienischer Teigware und urdeutschem, über Buchenholz gereiftem Hefegärgut... Und unsere treuen Gefährten wurden diesmal, sogar außerordentlich genau und wohl gemut begutachtet - von Mensch UND Tier........
Nach Verzehr des üppig belegten Hefekuchens und Besuch der wirklich geeeeniaaaaaaaalen Toiletten (riesig und Modern) brachen wir dann auf, um das eigentliche Hightlight JEDER Woche anzugehen: Die Fahrt im Sonnenuntergang über das Brodtner Steilufer. Es kam nicht ganz an den Jahrhundert-Sunsetride vor einigen Wochen heran, aber war trotzdem wieder das absolute Highligt... Hoch über der See der untergehenden Sonne entgegen zu fahren ist einfach ein Erlebnis, das man gelebt haben muss, um es zu verstehen... Nicht umsonst nhemen fast wöchentlich Hamburger die lange Anreise von einer Stunde (für eine Strecke) und mehr in Kauf, um an daran teilzuhaben... Wenn ihr durch meine Fotoalben surft, werdet ihr noch mehr Bilder dieser Strecke finden, die vielleicht ein wenig davon vermitteln können.... Hier nur drei von diesem Abend....
Nach dem Steilufer noch die liebenswerterweise platzierte schmale Rinne über einer Holztreppe herabbalanziert....
... weiter über die Uferpromenade von Niendorf, direkt am Strand entlang, quer durch den malerischen Hafen von Niendorf, der so gar nicht an die nahe Touristenmetropole erinnert, noch einen Kilometer schottrige Strandpromenade in Timmendorf mitgenommen und schon sind wir nach ca. 45 Kilometern wieder am P3.
Schön war's. Wie immer. Ich liebe meine Heimat. Ich liebe das Biken, ich liebe mein Bike. Ich liebe Bier. Ich liebe das Leben..................
Und euch natürlich auch...
Alle 50 Fotos (auch in Wallpaper-Größe) gibt es hier.
Ähnlich schöne Pics (auch mit mehr BikeRn) in all den anderen Alben, vor allem die jüngeren kann ich empfehlen....