Where the Streets have no Name - Notruf

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23. Juni 2009
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Hallo,

ich hab mir mal wieder Gedanken über das "Was wäre wenn" gemacht. Ich bin ja auch ab und an mal alleine im Wald unterwegs, und ich hab mich gefragt, wenns mich da mal so richtig böse auf die Schnauze haut, und ich alleine nicht mehr weiter komme, mein Handy raus krame und den Notruf wähle, wie gebe ich dann meine Position durch? "Dritte Eiche links"?

Die Such-Funktion liefert so tolle Tipps wie "Anderen vorher sagen wo man lang fährt", "GPS mitnehmen", oder "Vorsichtig fahren".
Nun, ich bin generell nicht derjenige, der immer volles Risiko fährt, und meine bisherigen Stürze haben nicht viel mehr als ein paar Schürfwunden, und blaue Flecken zur Folge gehabt. Aber passieren kann leider auch auf der popeligsten Forstautobahn etwas.
GPS hab ich nicht, und ist mir, nur dafür, eigentlich auch zu teuer... Bringts das so extrem?
Anderen vorher Bescheid sagen wo man lang fährt, ist schwierig, weil ich meistens selber vorher lediglich weiß "Es geht in den Wald", aber wo genau, das klärt sich dann unterwegs. Wenn ich mich noch fit fühle, und Spaß dran hab, kommt halt noch n Kringel dran, oder eben auch nicht. Die Wege hier in der Gegend sind da sehr gut kombinierbar, und man kann alle 10 Minuten irgendwo abbiegen.

Nun, ich werde mich von solchen Gedanken nun nicht von meinem Hobby abbringen lassen, und werde weiter durch die heimischen Wälder jagen. Aber mich interessiert doch mal, wie ich denn im Ernstfall meine Position mitteilen könnte. Kann der Rettungsdienst in solchen Fällen mein Handy orten? Wäre das überhaupt genau genug? Dürfen die das überhaupt einfach so?
Ich kann natürlich einen groben Bereich bestimmen, zwischen welchen markanten Punkten ich mich aufhalte, aber da wäre selbst die Handy-Ortung genauer. Waldwege haben in der Regel leider keine Namen :)

Happy Trails
 
Bei uns (Hessen/Taunus) gibt's im Wald häufiger durchnummerierte Rettungspunkte. diese sind sicherlich bei der Feuerwehr verzeichnet. Wenn man sich gar nicht mehr bewegen kann, hilft das aber nicht sehr viel.
 
Hab ich hier, NRW, auch schon gesehen, allerdings nicht im Wald sondern eher an mehr frequentierten Stellen wie die still gelegten Bahntrassen.
 
die Rettungspunkte bringen relativ wenig da sie meist nur an den Ausgangspunkten stationiert sind z.B Parkplätze und dies könnt ihr ja noch selbst durchgeben, mein Tipp die Wegmarkierunge (blauer Weg, rot-weiser Weg usw) durchgeben und in etwa die distanz vom Startpunkt.

mfg ben
 
Gut, dazu muss man sagen das Handyortung nicht die genaueste möglichkeit ist.
Aber unterstützend ist es ne ganz gute Sache.
Unterstützend zu was?

Hab bezüglich der Handyortung und deren Genauigkeit mal gegoogelt.

http://www.netzwelt.de/news/71963-handy-ortung-spionieren-mobiltelefon.html

http://www.verlorenes-handy-finden.de/Handyortung/technik.html

http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20060714094838AAIlMyn

http://www.handy-weblog.de/50226711/handyortung_far_jedermann.php

http://www.cosmiq.de/qa/show/2234421/Genauste-Handyortung-ohne-GPS/

500 Meter reichen auch im Wald. Das ist zumindest Rufweite
 
Naja, also wie schon einige Vorredner schrieben, ist das mit der Ortsbeschreibung im Wald ja nicht ganz so einfach. Wobei natürlich der Gesprächspartner vom Rettungsdienst sicherlich schon von sich aus nach dem Standort fragen wird. Da ist die Ortung schon ganz hilfreich.
Zu den Rettungspunkten kann ich nichts sagen. Sowas gibts bei uns hier im Norden m.W. nicht.

Mal´ne Frage an die, die schon etwas älter sind und auch das Zeitalter ohne Handy kennen. Wie habt ihr denn das früher geregelt? Ging doch auch ohne GPS Ortung und den ganzen Käse. Will sagen: Macht Euch nicht so´ne Platte was wäre wenn und was kann alles passieren.
Geht einfach Biken!
 
Eben, generell bin ich ja nicht so der Panikmacher, aber Handy-Ortung hat in dem von Mate verlinkten Fall nicht viel gebracht. Ich würde mich da nicht so sehr darauf verlassen. V.a. auch nicht dass man immer zu jedem Zeitpunkt Netzabdeckung hat oder (aus verschiedenen denkbaren Gründen) überhaupt noch telefonieren kann.

Aber das Wichtigste ist wohl immer noch eine defensive Fahrweise - klar ist der Teufel ein Eichhörnchen, aber die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls steigt eben doch mit dem Risiko...
 
... GPS-Positionsdaten angeben?

(um dann vielleicht zu erfahren, daß das dem Rettungstrupp gar nicht hilft... :ka:)

Also je nachdem, wie die Rettungswache ausgestattet ist, helfen die Geo-Koordinaten durchaus weiter. An sich reicht ja ein Internet-Anschluss aus. Damit hat man Zugriff auf sämtliche Online-Karten-Systeme, die sehr wohl auch was mit Geo-Koordinaten anfangen können.
In der Regel geben die GPS-Empfänger die Position entweder dezimal oder in Grad, Minute, Sekunde an.
Selbst unter der Voraussetzung, dass der GPS-Empfang nicht soo toll ist, ist das in der Regel sogar genauer als die Standortermittlung der Mobilfunkzelle (Genauigkeit von 100m bis mehrere Km - je nach Region).
 
Hallo,

GPS hab ich nicht, und ist mir, nur dafür, eigentlich auch zu teuer... Bringts das so extrem?


Happy Trails

Hi, ich war heute das erste mal mit GPS unterwegs und muss sagen das bringts wirklich. Vollkommen stressfrei eine neue Runde ausprobiert.
Und das man im Notfall seine Position angeben kann ist noch ein zusätzlicher Pluspunkt (Den ich garnicht so auf dem Schirm hatte!)

Gruß,
Olsche
 
Da muss ich nocheinmal nachhaken:

Wenn ich nach einem Crash noch in der Lage bin, sowohl Mobiltelefon zu bedienen, als auch die Koordinaten vom GPS abzulesen, dann frage ich mich, ob ich dann wirklich Hilfe benötige.

Ich kennen nur einen Fall, als ein Bekannter mit einer Rückenverletzung wie auch immer an das Telefon herankam und einen Notruf absetzen konnte. Gleichwohl hat ihm erst eine Joggerin die zufällig auch schon unter der Woche am Vormittag im Wald unterwegs war, helfen können.

Generell sollte man sich beim Solo-Fahren davon verabschieden immer für alle Eventualitäten gerüstet zu sein und entsprechend vorsichtig zur Sache gehen. Manchmal leichter gesagt als getan, ich weiß!

Livetracking wäre meiner Meinung nach in Kombination mit einer Person die meine ungefähre Strecke kennt, die einzige Möglichkeit.

Ich begnüge mich damit, meiner Frau zu sagen in welcher Gegend ich unterwegs bin. Hier im Hügelland ist keine Stelle des Waldes richtig unzugänglich - insofern gehe ich davon aus, dass man mich schon irgendwie finden kann.

Wie ich allerdings im Rest des Lebens, wenn ich nicht auf dem Rad sitze, sicherstelle, dass im Fall der Fälle gleich Hilfe zur Stelle ist, kann ich nicht sagen - vermutlich ist dieser Teil meines Lebens aber wahrscheinlich der gefährlichere!
 
Hallo,
in meinem "Hausrevier" gibts schon Trails die weit abseits aller Fußgänger-/Reitwege sind.
Und nach einem Crash mit bspw. einem Beinbruch stehe ich glaube nicht wieder auf und laufe zum nächsten Hauptweg???
Müssen ja nicht immer gleich Kopf-/Rückenverletzungen sein...

Gruß,
Olsche
 
ich hab immer ein gps gerät dabei. ich fahre aber auch mal 85km durch die nacht und durch wald wo ich noch nie war. dazu noch ne starke stirnlampe die auch sos-signal blinken kann. generell hab ich auch immer ein nothandy dabei und ne mehrsprachige einlamierte karte mit persönlichen daten, sämtlichen blut- und allergiedaten und der telefonnummer meiner holden dabei. sie würde mich auch morgens um drei irgendwo im wald einsammeln. :love:
 
Ich werde in diesem Jahr ein paar MTB Touren in Mittelhessen anbieten und mit Gruppen im Wald unterwegs sein.
Da wäre es schön bei einem Unfall zu wissen wo der nächste Rettungspunkt ist.
In OSM finde ich keine Punkte. Habe ich nur nicht richtig geschaut oder sind (noch) keine Punkte drin?
 
Wir haben das "Verletzt alleine im Wald" Problem mal bei einem Ersthelferkurs mit der Referentin diskutiert. Dabei kam folgendes rum:

- GPS-Positionen können von der Leitstelle ausgewertet werden und helfen definitiv.
- Handy-Ortung kann von der Leitstelle initiiert werden und schränkt den Suchbereich ein, ist aber zeitaufwändig.
- Angabe von Bezugspunkten des Standorts/Landmarken helfen beim Notruf.
- Von Vorteil ist es die Rufnummer der lokalen Rettungsleitstelle dabei zu haben, da man bei Notrufen aus dem Mobilnetz ggfs. bei entfernteren Leitstellen landet.
- Grundsätzliches Problem des Rettungsteams ist die Erreichbarkeit mit dem Rettungswagen bei unbefestigten Wegen, Wegesperren oder Schranken, die erst die Forstverwaltung oder Feuerwehr öffenen muss.
- Findet das Rettungteam den Verletzen nicht, werden nacheinander Suche per Hubschrauber (schlecht in belaubtem Wald) und dann per Suchteam eingeleitet.
- Trillerpfeife zum Auf-sich-aufmerksam-machen ist eine gute Idee.
- Erste-Hilfe-Set um z.b. starke Blutungen zu stillen (Verbandpäckchen) ist eine sehr gute Idee!
 


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