Hallo und hier der Tourbericht von der ersten Etappe der Elbetour Schöna- Wittenberg.
Am Sonntag, noch im Dunkeln, trafen sich Harti, Erich vom Merseburger Radverein und ich um 05:45 Uhr am Treffpunkt B91- Kreuzung Freiimpfelde.
Wir hatten uns vorgenommen, den noch fehlenden Abschnitt der Elbe bis zum Montagabend zu fahren. Laut Karte sollten es so an die 230 km sein. Weil wir kein Vertrauen zur DB Regio hatten, fuhren wir im Nebel auf dem Radweg an der B91 bis zum Bahnhof Halle. Die Fahrt bis zum Bahnhof war Stress pur. Der Nebel legte sich auf die Brille, so dass man kaum was sah, dunkel war es auÃerdem
. In Halle das Länderticket am Automaten gezogen, bei den Radkarten half uns die nette Servicemitarbeiterin der DB. Dann um 07:11 Uhr rein in den Zug nach Leipzig und in Leipzig zum Bahnsteig 22. Von hier ging dann der Zug um 07:58 Uhr Richtung Dresden weiter. Jetzt kam langsam die Sonne zum Vorschein. Wir entledigten uns der Zusatzbekleidung und warteten auf den Schaffner. Der uns auch sofort darauf aufmerksam machte, das das Ticket nicht unterschrieben sei. Auf meine Antwort, dass der Ticketautomat keine Tastatur besaÃ, um den Namen einzugeben überreichte er mir groÃzügig seinen Kugelschreiber. Bei der Gelegenheit gab er uns auch noch den Tipp nicht bis Dresden Hauptbahnhof zu fahren, sondern schon in Coswig auszusteigen. Hinter uns folgte die S1 von MeiÃen nach Schöna auf dem gleichen Gleis, so erspart man sich in Dresden das Treppensteigen zum S1 Bahnsteig. Der Tipp war gut, so hatten wir genügend Platz für unserer Räder, denn ab Dresden wurde es voll. Schöna erreichten wir um 10:56 Uhr. Punkt 11:00 Uhr war dann scharfer Start am Elberadweg bei herrlichstem Sonnenschein, kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen.
Nach einigen km waren wir dann ein wenig warm geworden. Es ging leicht bergab, nun ja immer mit der Strömung und wir hatten leichten Rückenwind aus Norden. Da es ja Sonntag war, hatten wir natürlich mit einem enormen Bikeraufkommen zu tun die uns entgegen kamen. Alles was vor uns auftauchte wurde nach lauter Ankündigung sofort überholt. Das gröÃte Problem waren für uns die stark entgegen kommenden Bikerpulks, älteren Jahrganges
, die trotz rechtzeitiges bemerkbar machens unserer seits immer äuÃerst überrascht waren wenn sie unsere
Klingel von weiten hörten. Da wir aber den §1 der StVO immer im Hinterkopf hatten und auch schon in dem Alter sind wo das Hören langsam schwerfällt konnten wir uns doch immer rechtzeitig darauf einrichten und diese Engstellen ohne Probleme passieren
. Die Schrammsteine mit den Vorderen Torstein und den Meurerturm lieÃen wir rechts liegen und schon war der Fahrstuhl von Ostrau zu sehen.
Noch einige wenige km bis nach Bad Schandau, wo wir dann auf die rechte Elbeseite wechselten.
Es ist immer wieder ein erhabener Anblick wenn man durch das obere Elbtal blicken kann. Nachdem wir auf Höhe des Lilienstein waren sah man sehr gut den Königstein mit seiner Festung.
In Königstein mussten wir die Elbe wieder queren, diesmal mit der Fähre. Ab jetzt ging es zügig, teilweise im moderaten Rentnertempo bei 32 km/h, weiter Elbabwärts. Der Kurort Rathen wurde passiert, noch ein kurzer Blick auf die Bastei
und dann weiter Richtung Pirna.
Das letzte Mal als ich diesen Abschnitt gefahren bin war im Jahre 2002. Es hat sich seitdem sehr viel in Punkto Radweg getan. Vom Hochwasser sah man, bis auf einen Erdrutsch, nichts mehr auf den Abschnitt durch das obere Elbtal. Harti und Erich brachten mich bis Dresden ordentlich ins Schwitzen, ich dachte schon ich bin der Fuchs und sie die Jäger. Es dauerte nicht mehr lange und wir passierten Schloss Pilnitz. Die Dresdener Vororte waren erreicht, der Weg führte uns immer schön am Elbufer entlang bis in Sichtweite des Blauen Wunders.
In Höhe der Baustelle für die neue Elbebrücke mussten wir eine ausgeschilderte Umleitung fahren. AnschlieÃen tauchte sogleich auf der Rechten Elbeseite der Lingner Park mit Lingnerschloss auf.
Bis zur historischen Altstadt war es dann nicht mehr weit.
Am Zwinger wurde dann der erste Verpflegungsstopp gemacht.
Nach der Versorgungspause ging es am sächsischen Landtag vorbei und dann auf ein neues Teilstück des Radweges, der uns nördlich des Hafens am Elbufer entlang führte, also nördlich der Messe parallel zum Messering. Die Mündung der WeiÃeritz, die ja 2002 den Hauptbahnhof von Dresden überspült hatte, wurde passiert und schon hatten wir Dresden fast wieder hinter uns gelassen.
Kurz nach der Autobahn A14 gelangten wir nach Gohlis. Hier entstand 1828 die âGohliser Windmühleâ, ein Wahrzeichen des Ortes mit Restaurant.
Im Gegensatz zum oberen Elbtal mit seinen tiefen Einschnitt ins Gebirge waren die Elbehänge jetzt schon etwas weiter von der Elbe entfernt. So sahen wir auch nur aus der Ferne die kolossalen Fallrohre des Pumpspeicherwerkes von Oberwartha.
Am Elbufer in Coswig bei Kötitz sahen wir auch einen Trinkwasserspender der etwas anderen Art, mit den dazugehörigen TrinkgefäÃen.
Wir stellten jetzt fest, bevor wir MeiÃen erreichen, muss noch einmal Kuchen gefasst werden. Aus meiner 2002 er Tour konnte ich mich noch schemenhaft an einen Ausschank am Elbufer in Sörnewitz erinnern, dies sollte unser Kuchenanlaufpunkt sein. Schon von weiten sahen wir leckerer Zwiebelkuchen ist im Angebot, also nichts wie hin und fast neben den Tresen eingeparkt.
Der Kuchen schmeckte wirklich lecker. Nach dem Kaffee war es dann nicht mehr weit bis MeiÃen. Die prunkvolle Albrechtsburg mit Dom war schon von weiten sichtbar.
Erich hatte dieses Mal unserer Unterkunft ausgesucht, mit Elbeblick hatte er im Vorfeld der Tour versprochen. Er hatte uns nicht enttäuscht, wir hatten Elbeblick pur.
Nach dem die Formalitäten in der Pension âZum Goldenen Ankerâ durch den zweitjüngsten erledigt waren, wurde das Zimmer bezogen mit herrlichem Blick auf die Elbe aus unserer Unterkunft. Die Fenster war allen mit Schallschutz versehen.
Bis jetzt hatten wir 82 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 km/h bei sonntäglichem Ausflugsverkehr zurückgelegt. Bis hierher hatten wir uns immer an die Trassenführung des ausgeschilderten Elberadweges gehalten.
Da es erst 16:30 Uhr war unternehmen wir sogleich eine Stadtbesichtigung. Leider konnten wir die Downhiller nicht mehr bewundern, die zur an diesem Tag den âMeissener City Downhillâ durchgeführt hatten. Die Strecke führte vom Start Albrechtsburg die Stufen hinunter bis zum Markt über etliche aufgebaute Hindernisse.
Nach der Stadtbesichtigung kehrten wir in der Pension in der Gaststätte âAlte Schmiedeâ ein und lieÃen dort den Tag bei Krostitzer Schwarz ausklingen.
Danach Nachtruhe, die nächste Etappe betrug 151 km von MeiÃen bis Wittenberg.