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Zerode Enduro Prototyp
Pinion-Getriebe, hoher Drehpunkt, Vollcarbon

Zerode Bikes ist bereits seit einiger Zeit für seinen Getriebe-Downhiller mit hohem Drehpunkt bekannt. Jetzt arbeiten die Neuseeländer an einem Enduro-Bike, das kommende Saison auf die Trails entlassen werden soll. Wir haben uns den Prototypen näher angeschaut.

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Die Idee hinter dem Bike ist einfach: Die Prinzipien des Downhillbikes in ein Enduro packen, um auf mehr Trails davon zu profitieren. Das heißt: Getriebe und hoher Drehpunkt, kombiniert mit 165 mm Federweg. Damit das Ganze schön leicht wird, wird der Rahmen komplett aus Carbon gefertigt und fertig ist der bisher noch namenlose Prototyp.

# Den Prototypen hat Rob gebaut wie ein Surfbrett - aus Hartschaum herausgeschliffen, dann darauf laminiert, vakuumiert und ausgehärtet. Anschließend noch viel, viel geschliffen, gefüllt, und lackiert. Das Ergebnis sieht absolut makellos aus, und zwar auch noch nach 2 Jahren Benutzung.
# So sieht ein leichtes Heck aus - kein Schaltwerk, keine Kassette - das ist günstig für die Federeigenschaften
# Den Drehgriff sieht Zerode nicht als Nachteil - wenn man sich daran gewöhnt habe, würde man in anderen Situationen schalten, dann aber teilweise sogar schneller und passender.

Warum ein solch ungewöhnlich hoher Drehpunkt? „Weil die nach hinten gerichtete Radhebungskurve dafür sorgt, dass das Bike mehr Geschwindigkeit über Stufen mitnimmt, weniger hängen bleibt“, erklärt Rob Metz sein Design. Auch das im Rahmen liegende Getriebe ist für ihn alternativlos: „Im Grunde schiebe ich Masse vom Hinterrad in den Hauptrahmen. Das verringert die ungefederte Masse und erhöht die gefederte – das Rad liegt wesentlich besser, die Federung wird agiler.“

# Die Kettenumlenkung ist nötig, aber noch nicht final - für ein Enduro stand "geräuschlos" weit oben auf der Prioritätenliste.
# Das wird das Serienbike - hier ein Formmuster aus dem 3D-Drucker

Anders als beim Downhillbike wird das Enduro nicht mit einer modifizierten Shimano Nabenschaltung ausgerüstet, sondern einem Pinion-Getriebe. Für die Serie will er anders als hier auf ein P1.12 setzen, da dies ein gutes Stück leichter ist und ebenfalls genug Übersetzungsbandbreite bietet. Dadurch wird auch nur eine Kette nötig, die zweifach umgelenkt wird, um die Längung der Kettenstreben mitmachen zu können. An der Kettenumlenkung ändert sich für die Serie aber noch deutlich etwas, damit diese geräuschlos arbeitet.

# Simpel und funktionell - der progressive Eingelenker wird für die Serie dennoch einem umgelenkten weichen.
# Chris King Naben - sie sorgen am Hinterrad für direkten Eingriff und einmaligen Klang
# Das Beeindruckendste an diesem Rahmen - Rob hat alles, wirklich alles, selbst gemacht. Vom Konzept über den Rahmen an sich bis zur Lackierung.

Während dieser Prototyp als einfacher Eingelenker ausgeführt ist, wird das Serienbike eine etwas kompliziertere Kinematik aufweisen. Der Dämpfer soll dann im Hauptrahmen liegen statt zu stehen. Die Geometrie ist dagegen schon final: 65° Lenkwinkel, ein Reach von 440 mm in Größe L und 432 mm Kettenstreben, die allerdings im Sag ein gutes Stück länger werden.

# Das Bike ist seit 2 Jahren im Einsatz - Dank Getriebe hat sich der Verschleiß laut Besitzer auf ein neues Ritzel und eine neue Kette beschränkt.

Preise und Gewicht stehen noch nicht fest – die Serienbikes sollen nächstes Jahr auf die Trails entlassen werden.

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