Nino Schurter hat das Finale des Weltcups im Val di Sole einmal mehr vor Julien Absalon gewonnen. In einem packenden Rennen setzte sich der Eidgenosse in der letzten Abfahrt vom Doppelolympiasieger ab und sicherte sich somit fünf Sekunden vor Absalon seinen dritten Weltcupsieg in Folge und den Gesamtweltcup. Auf Rang drei folgte Florian Vogel, der den beiden Großen einen harten Kampf lieferte. Manuel Fumic erreichte zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft als bester Deutscher das Ziel auf Rang zwölf.
Schurter wieder einmal knapp vor Absalon
Es war ein würdiges Weltcupfinale. Wie in den letzten Rennen war es fast bis zum letzten Meter unglaublich spannend. Und wieder hieß das alles entscheidende Duell Nino Schurter gegen Julien Absalon – mit dem besseren Ende für den Schweizer. Schon früh nach dem Start bildete sich eine Spitzengruppe in der die „Großen Drei“ und Florian Vogel vertreten waren. Vor allem der Dritte im Bunde, Jaroslav Kulhavy, drückte zu Beginn des Rennes mächtig aufs Gas. Es schien als wolle der Specialized-Biker die Konkurrenz mit Hinblick auf die WM in zwei Wochen testen, was deren Motoren zurzeit so hergeben. Doch entweder verzockte sich der Tscheche dabei oder er nahm bewusst Tempo raus, um sich für die Titelkämpfe bzw. das bevorstehende Training zu schonen. Immer wieder verlor er einige Meter auf das Führungstrio, ehe er die Lücke wieder schließen konnte. Bei der Zeitmessung nach Runde fünf war der Abstand allerdings zu groß, sodass er schließlich ungefährdet dem vierten Platz entgegen fuhr. In der Gesamtwertung hatte der Olympiasieger von London seinen dritten Rang sicher.
An der Spitze entwickelte sich immer mehr ein harter Kampf um den Tagessieg. Absalon hätte in einem Sprintfinsh gegen die beiden Schweizer wohl die schlechtesten Karten, weshalb der Franzose in der vorletzten Runde eine erste harte Attacke setzte. Florian Vogel war der Leidtragende, doch der Focus-Fahrer schaffte noch einmal den Anschluss. So gingen die Drei gemeinsam in die letzte Runde. Und wieder war es Julien Absalon der die Initiative ergriff und mehrmals versuchte seine Mitstreiter los zu werden. Vogel musste endgültig abreisen lassen, doch Schurter blieb hartnäckig am Hinterrad des Franzosen.
Wenige Meter vor der Abfahrt griff dann der Scott-Odlo-Biker an und ging als erstes in die letzte Abfahrt. Schurter konnte dem BMC-Fahrer fünf Sekunden abknüpfen, die er bis ins Ziel retten konnte. Mit dem Sieg holte sich Nino Schurter zum einen seinen 17. Weltcupssieg und zum anderen ein weiteres Mal den Gesamtweltcup. Julien Absalon zeigte sich nach dem Rennen trotzdem recht zufrieden, zumal in der ersten Runde an einem Sprung viel Luft aus seinem Vorderrad entwich. Nach eigener Aussage, verlor er deshalb immer wenige Meter in den Downhills auf seinen schweizer Konkurrenten. Zeit zum Laufradwechsel habe er aber keine gehabt, was bei dem angeschlagenen Tempo der Spitzengruppe nachvollziehbar klingt.
Video: Nino überholt Julien in der Luft
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Bester Deutscher wurde wie zuletzt Manuel Fumic. Der Cannondale-Fahrer konnte allerdings nicht an sein tolles Rennen aus Windham anknüpfen und musste sich heute mit Rang zwölf zufrieden geben. In der ersten Rennhälfte reihte er sich um die Positionen sieben und acht ein, musste gegen Ende allerdings noch vier Positionen abgeben, sodass heute kein Top 10-Resultat für ihn drin war. In der Weltcupgesamtwertung verteidigte er allerdings seinen sechsten Platz. Mit Moritz Milatz (Koch Engineering Müsing) reihte sich ein weiterer Deutscher unter den ersten 20 ein. Der Freiburger wurde 19.
Wer sich beim Weltcupschauen fragte, warum einige Fahrer Blumen an der Startnummer trugen, gibt es hier die Erklärung: Genau heute vor einem Jahr starb die junge niederländische Mountainbikerin Annefleur Kalvenhaar beim Weltcupfinale in Meribel, nachdem sie in der Qualifikation zum Eliminatorsprint schwer stürzte. Zum Gedenken an die junge Sportlerin legte die UCI bei der Startnummernausgabe Blumen für die Startnummern aus.
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