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XC World Cup La Bresse
Spannung garantiert im Kampf um die Gesamtwertung!

Das Weltcupfinale steht an! In den französischen Vogesen versammelt sich die Weltelite zum letzten Mal in dieser Saison, um wertvolle Weltcup-Punkte zu sammeln. Bei den Herren und den U23-Damen stehen die Gesamt-Weltcupsieger schon fest, in der U23-Kategorie der Herren und bei den Elitefahrerinnen der Damen ist Spannung garantiert, wenn es im französischen Hexenkessel über Stock und Stein geht. Wer macht das Rennen beim letzten Test vor dem Saisonhöhepunkt WM in zwei Wochen in Lenzerheide?

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Short Track – Mathieu van der Poel zurück im Gelände

Mit dem sechsten Short Track Rennen in dieser Weltcup-Saison geht der sehr erfolgreiche Testlauf des neuen Formats zu Ende. Nach dem Auftakt in Albstadt entschlossen sich die TV-Produzenten in Nove Mesto kurzerhand, das 25-minütige Spektakel entgegen der ursprünglichen Planung doch im Netz live zu übertragen. Und auch dies war ein voller Erfolg, sodass seitdem alle Events des Short Tracks live zu sehen waren. Auch in La Bresse wird dies der Fall, es bleibt zu hoffen, dass die Erfolgsstory des neuen Rennformats auch in den nächsten Jahren so weiter gehen wird.

# Ein voller Erfolg bis dato - Die neue Disziplin Short Track erfreut sich großer Beliebtheit bei Fahrern und Fans

Die Short Track Rennen waren ein Garant für spannende Kopf-an-Kopf-Duelle mit insgesamt drei verschiedenen Siegern bei den Herren, während bei den Damen mit Annika Langvad mit Ausnahme von dem Rennen in der Höhe von Andorra alle Wettkämpfe des neuen Formats für sich entscheiden konnte. Nicht nur deswegen dürfte auch in La Bresse die Dänin die heißeste Anwärterin auf den Tagessieg beim Short Track sein – ihre Formkurve zeigt rechtzeitig zur WM nach oben. Beim letzten Cross-Country-Rennen des Weltcups musste sie sich lediglich einer furios fahrenden Jolanda Neff geschlagen geben, die aber bis dato im Short Track noch nie den Sprung aufs oberste Treppchen geschafft hat. Zudem sollte man auch auf Alessandra Keller achten. Schließlich war sie die einzige Fahrerin, die Langvad in einem Short Track bezwingen konnte.

# Annika Langvad war die bisherige Dominatorin im Short Track der Damen - Kann die Dänin in La Bresse erneut zuschlagen? - Foto: Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool

Bei den Herren wird das Feld nach dem letzten Rennen in Mont-Sainte-Anne neu gemischt. Der dortige Sieger, Sam Gaze, verletzte sich einen Tag nach dem Short Track im Training so schwer, dass er weder in La Bresse noch bei den Weltmeisterschaften in Lenzerheide in etwas mehr als zwei Wochen an den Start gehen kann. Neben Gaze gelang es dem niederländischen Allround-Könner Mathieu van der Poel bereits zwei Short Track-Rennen für sich zu entscheiden. Und während Gaze passen muss, kehrt van der Poel nach einem überaus erfolgreichen Ausflug auf die schmalen Reifen zurück ins Gelände – der Niederländer ist also einmal mehr klarer Favorit auf den Sieg am Freitagabend. Doch vor allem der Brasilianer Henrique Avancini wird einiges dagegen haben, dass van der Poel deutlich mehr Weltcuppunkte sammelt als er selbst – aktuell liegt der Teamkollege von Manuel Fumic nur 19 Punkte hinter dem Niederländer auf Position drei der Weltcupgesamtwertung.

# Mathieu van der Poel kehrt nach einem Ausflug auf die Straße zurück ins Gelände - Mit zwei Siegen gilt der Niederländer einmal mehr als großer Favorit auf den Sieg im Short Track

Herren – Schurter bereits Gesamtsieger, heißer Kampf um die Plätze

Für viele Fahrer in der Szene ist der Gesamtweltcup das Highlight der Saison – so ist die Serienwertung das Indiz für ein konstant hohes Level eines Fahrers und damit in gewisser Hinsicht auch aussagekräftiger im Bezug auf die Qualitäten eines Fahrers. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es vor dem letzten Rennen in La Bresse für viele Fahrer noch um einiges geht – einzig der Gesamtsieger steht schon fest: Nino Schurter erhoffte sich wohl nach der perfekten Weltcupsaison 2017 mit Siegen bei allen Weltcuprennen einen ähnlich einfachen Durchmarsch in diesem Jahr – dem war aber nicht so. Viele jungen Fahrer spuckten dem Eidgenossen in die Suppe und sorgten dafür, dass bei drei Rennen nicht der Name des Weltmeisters ganz oben auf den Ergebnislisten auftauchte. Doch über die Saison hinweg gesehen war immer noch niemand in der Lage dem Schweizer Paroli zu bieten – seine unfassbare Konstanz über alle Rennen hinweg bescherte ihm auch heuer einen riesigen Vorsprung und den vorzeitigen Sieg im Gesamtweltcup. Beim letzten Weltcuplauf in Mont-Sainte-Anne konnte Schurter nicht wirklich in den Kampf um den Sieg eingreifen – ein Kettenriss warf ihn zurück. Umso motivierter dürfte er sein, vor den Weltmeisterschaften in Lenzerheide nochmals der Konkurrenz die Sporen zu zeigen.

# Für Nino Schurter lief das Rennen in Mont-Sainte-Anne nicht wie erhofft - Ein Kettenriss warf der Weltmeister zurück, am Ende beendete er das Rennen auf dem siebten Rang und sicherte sich somit vorzeitig den Gesamtweltcupsieg

Die fehlende Konstanz der ärgsten Kontrahenten von Schurter zeigt sich vor allem beim Blick auf die Gesamtweltcupwertung. Mit Mathieu van der Poel und Henrique Avancini folgen in der Serienwertung zwei Fahrer, die bei keinem Rennen in dieser Saison Schurter im Kampf um den Sieg Paroli bieten konnten – beide profitierten vor allem von starken Auftritten bei den Short Track Rennen. Doch insbesondere van der Poel könnte im Hinblick auf die Weltmeisterschaft ein ernsthafter Gegner von Schurter werden, denn bei seinen Auftritten auf der Straße überzeugte van der Poel auf ganzer Linie. Silber bei den Straßenweltmeisterschaften und zwei Etappensiege beim Arctic Race of Norway sprechen für eine starke Form des Ex-Cyclocrossweltmeisters.

Aber nicht nur van der Poel wird sich zwei Wochen vor der WM in Lauerstellung bringen, viele weitere Fahrer erhoffen sich in La Bresse eine Extra-Portion Selbstvertrauen für das Saisonhighlight. Alle voran die beiden verbliebenen „Schurter-Bezwinger“ Mathias Flückiger und Gerhard Kerschbaumer. Flückiger triumphierte beim Rennen in Mont-Sainte-Anne und überzeugte durch ein taktisch kluges Rennen, bei dem er die Konkurrenz vor allem bergab ins Schwitzen brachte. Auch in La Bresse wird es auf der komplett neu angelegten Strecke genügend technische Herausforderungen geben, wo der Eidgenosse seine Stärken ausspielen kann.

Auch der italienische Meister Gerhard Kerschbaumer konnte in Mont-Sainte-Anne erneut seine starke Form unter Beweis stellen – ohne einen heftigen Sturz in der vorletzten Runde hätte der spätere Sieger Flückiger wohl deutlich mehr zu kämpfen gehabt. Kerschbaumer ist zudem einer der drei Fahrer, denen es in dieser Saison gelang, Nino Schurter zu bezwingen – auch in La Bresse ist ihm dies zuzutrauen.

# Erster Weltcupsieg für Mathias Flückiger - Dank eines taktisch klugen Rennens konnte er sich in Kanada durchsetzen

Vor heimischem Publikum werden zudem alle französischen Fahrer hochmotiviert sein. Titouan Carod und Maxime Marotte konnten in Kanada vor einigen Wochen als Dritt- und Viertplatzierte überzeugen und gelten auch in La Bresse als Anwärter für das Podium.

Aus deutscher Sicht ist nach dem Verzicht aller Fahrer in Mont-Sainte-Anne wieder einiges geboten. Manuel Fumic wagt nach anhaltenden Rückenproblemen einen Start, doch zu viel erhofft sich der Kirchheimer im internationalen Vergleich nicht. Umso mehr rücken dafür die jüngeren Fahrer ins Rampenlicht wie beispielsweise Georg Egger, der als Neunter bei den Europameisterschaften aufhorchen ließ und erst am vergangenen Wochende beim Swiss Bike Cup auf dem Podium landete.

# Georg Egger überzeugte in letzter Zeit mit einigen Top-Resultaten. Unter anderem landete er bei den Europameisterschaften auf dem neunten Rang. Kann er die aufsteigende Form in La Bresse bestätigen? - Foto: Team Lexware

Damen – Neff vor Gesamtsieg

Während bei den Herren im Kampf um die Krone des Gesamtweltcupsiegers bereit alles geklärt ist, könnte es bei den Damen noch zu einer Verschiebung kommen. Doch die Wahrscheinlichkeit dafür hält sich in Grenzen: So liegt Jolanda Neff mit 142 Punkten vor Annika Langvad – angesichts der bestechenden Form der Welt- und Europameisterin scheint es fast unmöglich für Langvad, diesen Rückstand wieder aufzuholen.

# Unterwegs in einer eigenen Liga - Jolanda Neff war in Mont-Sainte-Anne für die Konkurrenz eine Nummer zu groß

Jolanda Neff war eine der wenigen Fahrerinnen, die trotz der knappen Zeitspanne zwischen den Europameisterschaften in Glasgow und dem Weltcup in Mont-Sainte-Anne ihre Form bestätigen konnte. Auch im Hinblick auf die Heim-WM ist die Eidgenossin die klare Favoritin, wenn am Sonntag um 12:20 der Startschuss für die Damen fällt. Auf Rang zwei logiert mit sicherem Abstand auf die weiteren Plätze Annika Langvad, die auch in La Bresse sicher wieder in den Kampf um den Tagessieg eingreifen möchte.

# Annika Langvad war über die gesamte Saison gesehen neben Jolanda Neff die hauptbestimmende Akteurin im Damenfeld. Auch in La Bresse kann man einiges von ihr erwarten - Foto von Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool

Hinter den beiden Dominatorinnen dieser Weltcupsaison wird es hingegen nochmals spannend. Die Polin Maja Wloszczowska liegt aktuell auf dem dritten Rang, bis zur sechstplatzierten Anne Tauber sind es lediglich 27 Punkte. Mit Emily Batty, Alessandra Keller und den beiden angesprochenen Wloszczowska und Tauber kämpfen vier Fahrerinnen noch um drei Plätze auf dem erweiterten Podium der Weltserie. Insbesondere Batty hat sich in den letzten Rennen durch konstante Leistungen in die vorderen Ränge vorgearbeitet und könnte mit dem „Lucky Punch“ beim letzten Rennen noch unter die ersten Drei der Gesamtwertung rutschen.

# Emily Batty hat gut lachen - Die Kanadierin landete bei insgesamt vier Cross-Country-Rennen in dieser Saison auf dem erweiterten Podium der ersten Fünf

Beste deutsche Fahrerin in der Gesamtwertung ist Elisabeth Brandau auf dem zehnten Rang. Die deutsche Meisterin überzeugte über die gesamte Weltcupsaison hinweg durch konstante Leistungen und landete mehrfach in den Top Ten. Neben ihrem Auftritt in La Bresse darf man zudem auf Adelheid Morath gespannt sein: Nach ihrer zweifachen Verletzungspause nach Stürzen bei den Weltcups in Stellenbosch und Albstadt meldete sich die Schwarzwälderin beim Rothaus Bike Giro eindrucksvoll zurück und gewann diesen souverän.

Für Sabine Spitz steht nach dem Bekanntwerden ihres Rückzuges aus dem Weltcup im nächsten Jahr ihr letztes Rennen auf Weltcupebene an. Die Ex-Olympiasiegerin laborierte lange Zeit an den Folgen eines Sturzes beim Weltcup in Val di Sole und konnte auch beim Comeback ins Renngeschehen beim Rothaus Bike Giro noch nicht mit den Schnellsten mithalten. Trotzdem bleibt der „Grande Dame“ des deutschen MTB-Sports ein tolles letztes Rennen im Weltcup zu wünschen – wird drücken die Daumen!

# Gelingt Elisabeth Brandau erneut der Sprung unter die ersten Zehn? - Wir drücken die Daumen

U23 – Knappes Duell bei den Herren, Frei sichere Siegerin bei den Damen

Nach einer Runde im Rennen von Mont-Sainte-Anne schien die Gesamtwertung der männlichen U23-Klasse endgültig entschieden. Der Norweger Petter Fagerhaug verzichtete auf die Reise nach Kanada und öffnete so die Tür für den bis dato Zweitplatzierten der Serienwertung, Joshua Dubau, weit davonzuziehen. Und alles sprach auch dafür, dass der französische Europameister diese Chance nutzen würde – souverän führte er das Feld der U23-Klasse an. Doch ein Sturz in der gefürchteten Sektion „La Béatrice“ warf ihn weit zurück. Letztlich nahm Dubau als Elfter nur 20 Punkte mit aus Mont-Sainte-Anne und liegt somit nur zehn Punkte vor Petter Fagerhaug. Sollte Fagerhaug in La Bresse gewinnen, hätte Dubau keine Chance sein Trikot zu verteidigen. Doch der Franzose wird vermutlich alles daransetzen, dass ihm dies vor den heimischen Fans nicht passieren wird.

# Der Europameister Joshua Dubau führte zu Beginn des Rennens in Mont-Sainte-Anne, stürzte und landete letztlich nur auf dem 11. Rang - Somit konnte er sich in der Gesamtwertung vom Norweger Petter Fagerhaug nicht entscheidend absetzen

Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen einmal mehr auf den Schultern von Max Brandl. Der Wahl-Freiburger konnte am vergangenen Wochenende beim Rothaus Bike Giro die Abschlussetappe für sich entscheiden – ein Motivationsschub für das anstehende Rennen am Sonntag? Auch Luca Schwarzbauer und Simon Schneller könnten für eine Überraschung sorgen. Letzterer konnte beim Rothaus Bike Giro als Dritter der Gesamtwertung einen Überraschungscoup feiern.

Bei den Damen ist die Gesamtwertung schon längst entschieden. Die Schweizerin Sina Frei gewann bis auf das Auftaktrennen in Stellenbosch jedes einzelne Rennen und liegt uneinholbar vorne in der Serienwertung. Auch dahinter scheint die Rollenverteilung klar geregelt. Die Teamkollegin von Frei, Malene Degn, liegt 60 Punkte vor der Dritten Evie Richards – bei den bisherigen Ergebnissen müsste Degn fast schon aufgeben, damit Richards noch an ihr vorbeiziehen kann.

# Ein allzu gewohntes Bild in dieser Saison: Sina Frei gewann fünf der sechs Weltcuprennen bisher - Foto: Irmo Keizer

Ronja Eibl ist aktuell die bestplatzierte deutsche Fahrerin in der Gesamtwertung auf Platz 13. Die deutsche Meisterin erhofft sich einmal mehr ein Platz unter den ersten Fünf im erlesenen Feld der internationalen Weltelite.

Der Zeitplan in La Bresse

Freitag, 24. August 2018

Sonntag, 26. August 2018

Wie gewohnt werden die Cross-Country-Rennen am Sonntag und die Short Track Rennen am Freitag auf Red Bull TV übertragen. Kommentar gibt es erneut in deutscher, englischer und portugiesischer Sprache. Die Rennen werden auf Deutsch von Christopher Ryan und Nathalie Schneitter kommentiert. Weitere Infos rund um den Weltcup in La Bresse hier.

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