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XC World Cup #4 – Lenzerheide
Mega-Fotos von Rissveds & Schurters Sieg

Redaktion

12. Juli 2016

Weltcup Lenzerheide? Done! Die vierte Runde des XC-Weltcups 2016 liegt hinter uns und allmählich nähert sich die MTB-Elite mit großen Schritten den olympischen Titelkämpfen in Rio. In Lenzerheide gab es zumindest bei den Damen ganz oben auf dem Podest eine Überraschungssiegerin zu bestaunen, während man beim Blick auf das Herrenpodium schon fast von „business as usual“ sprechen kann. Jenny Rissveds sicherte sich verdient ihren ersten Weltcupsieg in der Elite-Kategorie, während Nino Schurter in seiner Heimat einmal mehr nicht zu bezwingen war.

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Die besten Bilder des Weltcups aus der Lenzerheide von den Damen, den Herren und den U23-Klassen, inklusive zwei ausführlichen Rennberichten, haben wir wieder einmal für euch zusammengestellt.

Schurter feiert Weltcupsieg Nummer 20 in seiner Heimat

Lediglich einen kurzen Moment gab es ernsthafte Zweifel am Heimsieg des Schweizers. Direkt nach dem Startschuss wird Schurter vom großen Feld der Fahrer geschluckt. Grund dafür ist das Klickpedal, in welches er nach mehrfachen Versuchen immer noch nicht hineinkommt. Ungefähr bei Position 20 gelingt es dann schließlich und Schurter startet eine kurze intensive Aufholjagd. Schon nach dem ersten Anstieg ist der Schweizer wieder unter den ersten Zehn, wenig später schließt er zu den Führenden auf.

# Schurter erwischte keinen guten Start, war aber trotzdem früh an der Spitze des Feldes zu sehen

Nach dem Start führt zuerst Fabian Giger, doch schnell übernimmt Julien Absalon die Initiative. Am Ende der Startrunde nimmt Jaroslav Kulhavy das Zepter in die Hand – in einer etwas flacheren Wurzelpassage bringt er sogar einige Meter zwischen sich und seine beiden ewigen Rivalen Schurter und Absalon. Dahinter jagt eine Verfolgergruppe um Marotte, dessen Teamkollege Victor Koretzky, Luca Braidot und Fabian Giger die Spitze.

Schurter schließt zu Beginn der ersten kompletten Runde die Lücke zu Kulhavy durch einen explosiven Antritt, dem auch der Europameister Absalon nicht gewachsen ist. Erst im Schlepptau seiner zwei Landsmänner Marotte und Koretzky gelingt ihm wieder der Anschluss an die Spitze. Auf einem flacheren Wurzelstück gelingt es Kulhavy erneut die Spitzengruppe zu sprenge: Schurter kann als einziger folgen. Doch erneut können die Verfolger wieder aufschließen, einzige Ausnahme ist Absalon, der besonders im Flachen große Probleme hat.

Zu Beginn des zweiten Umlaufs verabschiedet sich der U23-Vizeweltmeister Koretzky nun endgültig aus der Spitzengruppe und hält sich lange auf dem dritten Rang, fällt aber in den letzten drei Runden deutlich zurück und beendet das Rennen schließlich auf Rang 13. Der Weltmeister setzt Kulhavy und Marotte in den Downhills von nun an unter Druck und erzwingt damit die Rennentscheidung. Sofort entsteht eine kleine Lücke zu den zwei Verfolgern und als dann Kulhavy auch noch einen Plattfuß erleidet ist für Schurter die Zeit gekommen um die Flucht nach vorne anzugreifen. Kulhavy geht als Fünfter wieder auf die Strecke und schließt zum Ende der dritten Runde wieder auf den viertplatzierten Absalon auf.

# Jaroslav Kulhavy konnte mit Schurter das Feld zeitweise anführen, ein Defekt warf ihn aber zurück

Von nun an fährt Schurter in einer eigenen Liga, fährt konstant einen Vorsprung von maximal 1:10 Minuten heraus. In der letzten Runde lässt er es dann deutlich lockerer angehen und bringt seinen 20. Weltcupsieg sicher nach Hause. Damit bescherte er den Eidgenossen den so ersehnten ersten Heimsieg in Lenzerheide.

Während Koretzky ab der vierten Runde an Boden verliert, drehen Kulhavy und Absalon wieder etwas auf und starten die Jagd auf den zweiten Rang. Absalon übernimmt zu Beginn der fünften Runde den dritten Rang von Kulhavy, der ihm nicht folgen kann. Die schnellste Rundenzeit in diesem Umlauf sorgt dafür, dass Absalon wichtige Meter auf den Zweitplatzierten Marotte gutmacht.

Eingangs der letzten Runde liegt Marotte noch Zwölf Sekunden vor Absalon, doch eine schlechte letzte Runde wird ihm schließlich den zweiten Rang kosten. Absalon erahnt die Möglichkeit den zweiten Podiumsplatz zu übernehmen und fährt eine fantastische letzte Runde. Kurz vor dem großen Lenzerheide Cliff schließt er auf Marotte auf und attackiert sofort. Marotte kann nicht folgen und muss sich mit dem dritten Rang zufrieden geben.

# Weltcupsieg Nummer 20 für Nino Schurter!

Vierter wird am Ende Kulhavy, dem es im letzten Renndrittel nicht mehr gelingt die nötigen Meter zu den Podiumsrängen gutzumachen. Wer weiß, was ohne Plattfuß bei ihm möglich gewesen wäre. Die Rundenzeiten hätten wohl sicherlich für das Treppchen gereicht. Fünfter wird der Spanier David Valero, der sich in der letzten Runde noch von Rang zehn auf den fünften Platz vorarbeitet.

Licht und Schatten – aus deutscher Sicht gab es erneut Lichtblicke, aber vor allem auch eine Enttäuschung. Besonders das deutsche Aushängeschild Manuel Fumic findet dieses Jahr einfach nicht in die Spur: Rang 34 entspricht sicher nicht seinen Vorstellungen. Der zweite Olympiastarter Moritz Milatz bleibt mit dem 32. Platz im Rahmen seiner Möglichkeiten, kann aber an einem guten Tag sicher weiter vor fahren. Erneut überzeugen konnten die jüngeren Fahrer: Christian Pfäffle fuhr trotz Plattfuß in der dritten Runde auf Rang 35 und bestätigt damit seine starke Form zurzeit. Bester Deutscher ist aber Markus Schulte-Lünzum. Nach langer Durststrecke gelingt ihm endlich ein gutes Rennen. Nach einem etwas schwächeren Start dreht er zu Mitte des Rennens auf und fährt sich vor auf Rang 25.

# Manuel Fumic nicht ganz zufrieden mit seinem Rennen

Fotostory: Herren

# Fokussiert vor dem Heimspiel: Nino Schurter

# Sie sind gekommen um ihren Weltmeister live zu erleben

# Kann Julien Absalon seinen Dauerrivalen Schurter schlagen?

# Abkühlung bei extremen Temperaturen!

# Letzte Entspannungsübungen bei Nino

# Entspannter Blick bei Mani Fumic

# 3, 2, 1, go!

# Showeinlage für die vielen Zuschauer von Michiel van der Heijden

# Die besten XC-Fahrer der Welt kurz nach dem Start

# Moritz Milatz mit Flow im Downhill

# Manuel Fumic auf seinem neuen Cannondale Scalpel

# Maxim Marotte fuhr einmal mehr ein bärenstarkes Rennen und wurde am Ende Dritter

# Split Time! Schurter in Front!

# Christian Pfäffle war wie in Nove Mesto wieder nur auf der Überholspur. Tolles Rennen vom Deutschen!

# Brasiliens Olympiahoffnung: Henrique Avancini

# Pfäffle gibt Gas im Uphill

# Florian Vogel mit neuer Brille

# Tolle Geste von großen Sportlern!

# Die schnellsten Biker vom Weltcup aus Lenzerheide

# Ausgepumpt: Victor Koretzky

Rissveds zündet am Ende den Turbo

Bei den Damen sorgte die U23-Weltmeisterin für eine Faust dicke Überraschung – Jenny Rissveds siegte in einer Zeit von 1:29:53. 1:08 Minuten dahinter folgte die Weltcup-Gesamtführende Annika Langvad, die vor der Lokalmatadorin Jolanda Neff landete.

Ganz zu Beginn des Rennens war es Catharine Pendrel (Luna Pro Team) die sich an der Spitze des Feldes zeigte. Doch schon nach wenigen Metern auf der zweiten Runde konnten die Verfolgerinnen Annika Langvad (Specialized) und Jenny Rissveds (Scott-Odlo) zur Führenden aufschließen. In Runde drei war es dann die Weltmeisterin Annika Langvad, die auf dem langen Teer-Anstieg das Tempo forcierte. Dort sah es dann so aus wie wenn es auf einen Zweikampf zwischen der Kanadierin und der Dänin herauslaufen sollte, denn die Schwedin Rissveds konnte schon nicht mehr folgen und musste die Zwei ziehen lassen.

# Katerina Nash gibt zu Beginn des Rennens ordentlich Gas

Direkt nach dem Anstieg folgte eine technische Abfahrt in der Pendrel stürzte. Dieser Sturz bracht sie zu sehr aus dem Konzept, denn sie musste Fahrerin um Fahrerin passieren lassen und kam am Ende auf dem achten Platz ins Ziel.
An der Spitze stellte man sich schon auf eine erneute Machtdemonstration von Annika Langvad ein, denn die Weltmeisterin hatte, am Ende von Runde drei, einen Vorsprung von 26 Sekunden auf die junge Schwedin.
Doch wer den Weltcupzirkus verfolgt, weiß was für starke Schlussrunden Jenny Rissveds im Stande ist zu fahren. Ab Runde vier hieß es für die U23 Weltmeisterin „all in“. Innerhalb von einer Runde fuhr sie sich bis auf acht Sekunden an Langvad heran. In Runde sechs schoss sie dann förmlich an der Dänin vorbei und hatte, bis zum Ende der Runde, einen Vorsprung von 28 Sekunden.

Auf dem Weg zu ihrem ersten Weltcupsieg ließ sie sich von nichts mehr aufhalten, denn sie fuhr fast 30 Sekunden schnellere Rundenzeiten als die Konkurrenz.
Annika Langvad die der Überraschungssiegerin nichts mehr entgegenzusetzen hatte, verteidigte ihre Gesamtführung mit ihrem zweiten Platz.

# Annika Langvad ist momentan in einer bestechenden Form

Als dritte kam Jolanda Neff ins Ziel. Die Schweizerin erwischte einen schlechten Start, konnte sich aber sehr konstant, von Platz sieben aus der ersten Runde, bis auf Platz drei vorarbeiten. Im Ziel meinte sie dann, dass sie während des Rennens noch ihren Rücken spürte, der ihr einen Strich durch die Weltmeisterschaft machte.

Von den deutschen Damen konnte leider keine in den Kampf um das Podest eingreifen. Allerdings konnte Helen Grobert (Ghost Factory) auf einen guten zehnten Platz fahren.
Bei der Altmeisterin Sabine Spitz hatte man Hoffnungen, dass sie ihr starkes Rennen aus Nove Mesto wiederholen kann. Spitz fuhr lange Zeit mit Grobert um Platz neun, brach am Ende aber ein wenig ein und kam als 17. ins Ziel.
Elisabeth Brandau (EBE-Racing) konnte zwischenzeitlich bis auf Platz 15 vorfahren, musste ihrem hohen Anfangstempo aber etwas Tribut zollen und wurde am Ende 23.
Nadine Rieder (AMG- Rotwild) kam auf dem 34. Platz ins Ziel. Adelheid Morath (BH-Suntour) musste das Rennen in der dritten Runde aufgeben.