Finaltag in Val di Sole! Am heutigen Sonntag stehen im Trentino die Cross-Country-Rennen an. Auf dem traditionsreichen Kurs gab es zum Start des letzten Wettkampfblocks vor Olympia spannende Rennen zu beobachten! Hier gibt es die Ergebnisse und Rennberichte der U23- und Eliterennen.

Herren: Nino, der Große!

Wir ziehen unsern Hut! Nino Schurter hat in Val di Sole mit 38 Jahren seinen 36. Weltcupsieg gefeiert. Der Schweizer triumphierte vor Alan Hatherly und Mathis Azzaro.

Es war ein Rennen nach dem Geschmack von Nino Schurter. Der Altmeister setzte sich früh an Spitze und drückte das Gaspedal mächtig durch, sodass die Konkurrenz schon ordentlich in Schwitzen kam, um allein das Hinterrad des Scott-SRAM-Fahrers zu halten – ein Rennen wie zu guten, alten Zeiten!

Es dauerte auch nicht sonderlich lange, dann mussten fast alle Top-Stars kapitulieren: Lediglich Alan Hatherly konnte am Schweizer dranbleiben und ihm zumindest ansatzweise Paroli bieten, doch der Südafrikaner war sichtlich mit sich selbst beschäftigt und zu keinem Zeitpunkt in der Lage eigene Akzente zu setzen. Und so kam es wie es kommen musste: In der Mitte des Rennens war auch für Hatherly Schluss und Schurter zog auf und davon. Der Cannondale-Fahrer kämpfte zwar tapfer, fiel zwischenzeitlich zurück, ackerte sich aber wieder nach vorne und war am Ende des Tages der hartnäckigste Verfolger von Schurter. Dieser verwaltete gekonnt seinen Vorsprung und feierte schließlich souverän den Sieg vor Hatherly.

Deutlich spannender gings um Kampf um Platz drei zur Sache: In der letzten Runde drückte zunächst Luca Braidot aufs Gas und löste sich mit Filippo Colombo aus einer großen Verfolgergruppe, doch Mathis Azzaro schaffte knapp einen Kilometer vor dem Ziel nochmals den Anschluss. Im finalen Sprint, den Colombo von vorne anging, hatte der Franzose dann die schnellsten Beine – Rang drei für den Decathlon-Ford-Fahrer! Vierter wurde Braidot, Fünfter Colombo.

Aus deutscher Sicht verlief der Weltcup im Trentino solide. Luca Schwarzbauer konnte bei heißen Bedingungen nicht an seine top Ergebnisse der Vorwochen anknüpfen und musste mit Rang 13 Vorlieb nehmen, Julian Schelb überzeugte hingen auf Platz 16. David List wurde 21., Maximilian Brandl 30.

Ergebnisse Herren

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Weltcupgesamtstand Herren

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Damen: Pauline Ferrand-Prévot in eigener Liga

Pauline Ferrand-Prévot hat den Weltcup in Val di Sole souverän für sich entschieden. Die Französin triumphierte scheinbar mühelos vor Puck Pieterse und Candice Lill. Nina Benz überzeugte auf Rang 13.

Das Rennen der Damen war eine eindeutige Angelegenheit zugunsten von Pauline Ferrand-Prévot. Die Weltmeisterin und Top-Favoritin auf olympisches Gold in Paris, setzte sich in der zweiten von sechs zu fahrenden Runden von der Konkurrenz ab und fuhr fortan ein souveränes Rennen an der Spitze. Der Vorsprung wuchs zwar nie in utopische Sphären, doch die Fahrweise der Französin beeindruckte, sodass den Zuschauern am Streckenrand und vor den TV-Geräten eigentlich klar war, dass am heutigen Tag niemand der 32-Jährigen das Wasser reichen konnte. Am Ende hatte sie 50 Sekunden Vorsprung auf die – einmal mehr – starke Niederländerin Puck Pieterse. Die etatmäßige U23-Fahrerin war zu Beginn sehr aktiv an der Spitze, konnte beim Antritt von Ferrand-Prévot aber auch nicht gegenhalten. Am Ende war es trotzdem ein gänzlich ungefährdeter zweiter Rang.

Auf Platz drei überzeugte Candice Lill, die damit ihr bestes Karriereresultat feierte. Die Südafrikanerin mauserte sich in den letzten Wochen zur Geheimfavoritin und steht damit nicht unverdient auf dem Podium. Loana Lecomte und Savilia Blunk komplettierten die Top 5.

Aus deutscher Sicht überzeugte vor allem Nina Benz. Die Lexware-Fahrerin mische zu Beginn des Rennens in der erweiterten Spitzengruppe mit, fiel dann allerdings leicht zurück. Am Ende des Tages wurde es ein respektabler 13. Platz – die Chancen auf eine Olympianominierung für den einigen deutschen Damen-Startplatz stehen für die Wahl-Freiburgerin damit nicht schlecht. Lia Schrievers wurde 26., Ronja Eibl 27.

Ergebnisse Damen

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Weltcupgesamtstand Damen

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U23-Herren: Amos kehrt in die Erfolgsspur zurück

Nach einem kleinen Ausrutscher im Short Track in Val di Sole kehrt Riley Amos wieder auf das oberste Podest in der U23-Klasse der Herren zurück: Das Cross-Country-Rennen der Nachwuchsklasse in den italienischen Alpen sicherte sich der Amerikaner einmal mehr in souveräner Manier und festigte damit seine Führung in der Gesamtweltcupwertung. Amos fuhr letztendlich neun Sekunden vor seinem Landsmann und Short Track-Sieger Björn Riley über den Zielstrich, auf Rang drei kam der Schweizer Europameister Finn Treudler ins Ziel. Erfreulich aus deutscher Sicht: Lennart Krayer belegte den fünften Rang und fuhr damit zu seinem besten Weltcupresultat in dieser Saison.

Bis zur vierten von sechs zu fahrenden Runden blieb der Ausgang des U23-Rennens ungewiss, ganze vier Fahrer inklusive der späteren drei Erstplatzierten Amos, Riley und Treudler und dem Franzosen Luca Martin drehten in scheinbarer Eintracht ihre Runden an der Spitze des Feldes. Dann drückte der Dominator der vergangenen Rennen, Riley Amos, einmal mehr aufs Gaspedal und sorgte für eine frühzeitige Vorentscheidung. Knapp eine halbe Minute brachte der Amerikaner innerhalb einer Runde zwischen sich und den Verfolgern: Ein Vorsprung, groß genug, um letztlich Stück für Stück den vierten Erfolg in Serie in der Cross-Country-Disziplin einzutüten.

Im Kampf um Rang zwei verlor Luca Martin zwei Runden vor Schluss den Anschluss an seine beiden verbliebenen Mitstreiter, verteidigte aber am Ende den vierten Rang souverän. Björn Riley war es schließlich, der gegenüber Finn Treudler in der letzten Runde das größere Stehvermögen bewies und sich Rang zwei sichern konnte. Hinter dem Führungsquartett schob sich in der dritten Runde Lennart Krayer auf den fünften Rang und verteidigte diesen letztlich bis ins Ziel. Neben Krayer überzeugte auch der Juniorenweltmeister aus dem Jahr 2022, Paul Schehl, in Val di Sole: Rang neun für den jungen Deutschen.

Ergebnisse

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Weltcupgesamtstand U23-Herren

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U23-Damen: Holmgren schlägt zurück

Isabella Holmgren hat zurückgeschlagen: Die Kanadierin, die sich vergangenen Freitag noch Kira Böhm geschlagen geben musste, hat sich nun zurück an die Spitze gekämpft. Die amtierende Juniorenweltmeisterin siegte vor Olivia Onesti und Elina Benoit.

Das U23-Rennen der Damen am frühen Sonntagmorgen war eine One-Woman-Show von Isabella Holmgren. Die Lidl-Trek-Fahrerin setzte sich in der ersten vollen Runde von der Konkurrenz ab und fuhr in der Folge souverän zum zweiten U23-Weltcupsieg ihrer jungen Karriere. Bei rutschigen Bedingungen hatte sie am Ende 1:26 Minuten Vorsprung auf Olivia Onesti, die sich in der Rennmitte auf Rang zwei schob und diesen Platz auch souverän bis ins Ziel verteidigte.

Auf Rang drei landete indes Elina Benoit, die sich erst im letzten Umlauf aufs Podest schob und damit für eine kleine Überraschung sorgte. Die Schweizerin war in Brasilien nicht am Start, landete in Nove Mesto zwar in den Top 10, doch als Podiumskandidatin wurde die 20-Jährige nicht unbedingt gehandelt. Valentina Corvi musste dementsprechend mit Platz vier Vorlieb nehmen.

Auf Rang fünf landete die Weltcupgesamtführende Kira Böhm. Die Deutsche erwische einen guten Start, fiel bis zur Mitte des Rennens aber sogar aus den Top 10. Mit einer famosen Schlussrunde schob sie sich noch auf Platz fünf – mehr war schlussendlich nicht mehr drin. Die weiteren deutschen Top 20-Platzierungen: Luisa Daubermann auf elf, Finja Lipp auf zwölf und Andrea Kravanja auf 18.

Ergebnisse U23-Damen

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Weltcupgesamtstand U23-Damen

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Was sprecht ihr zu den Rennen in Val di Sole?


Alle Artikel zum XC World Cup Val di Sole 2024 | Alle Infos zum XC World Cup 2024

  1. benutzerbild

    stevens28/2

    dabei seit 01/2002

    Warum tut sich die Brandau das noch an....glaubt sie wirklich an eine Qualifikation zu Olympia??

  2. benutzerbild

    -Robert-

    dabei seit 01/2018

    Warum tut sich die Brandau das noch an....glaubt sie wirklich an eine Qualifikation zu Olympia??
    Völlig verückte Idee: Weil sie Spaß dran hat?

    Ich meine, sie wird ja nicht Letzte oder so. Wäre es besser, wenn nur die Top 20 noch antreten würden? Irgendwer muss auch noch nach den Top 20 kommen und im Idealfall auch nicht sofort aufhören. Eva Lechner (gleicher Jahrgang - wohl letztes Rennen) nur paar Plätze davor, Sandra Walter (CAN), Bj. 1980, auf Platz 45, vor vielen viel Jüngeren.
  3. benutzerbild

    Geplagter

    dabei seit 09/2008

    Warum tut sich die Brandau das noch an....glaubt sie wirklich an eine Qualifikation zu Olympia??
    Ich denke schon, zumindest lese ich das aus ihren Posts auf Instagram heraus.
    Wenn der BDR aber sie anstatt Nina Benz nominiert, dann weiß ich es auch nicht.
  4. benutzerbild

    stevens28/2

    dabei seit 01/2002

    Völlig verückte Idee: Weil sie Spaß dran hat?

    Ich meine, sie wird ja nicht Letzte oder so. Wäre es besser, wenn nur die Top 20 noch antreten würden? Irgendwer muss auch noch nach den Top 20 kommen und im Idealfall auch nicht sofort aufhören. Eva Lechner (gleicher Jahrgang - wohl letztes Rennen) nur paar Plätze davor, Sandra Walter (CAN), Bj. 1980, auf Platz 45, vor vielen viel Jüngeren.
    Na klar kann sie fahren bis in alle Ewigkeit...aber Sie hatte ja ihr Ziel so definiert und alle 3 jüngeren Fahrerinnen sind vor ihr. Sie hat ja bisher alle Energie in die Qualifikation hinein gesteckt. Von daher sehe ich das Kapitel Olympia als abgeschlossen, was natürlich nicht bedeutet sie soll ihr Rad an den Nagel hängen.
  5. benutzerbild

    ghostmuc

    dabei seit 10/2013

    PFP hatte ich ja schon an anderer Stelle geschrieben, ihr Opa zu dem sie wohl eine sehr große Bindung hatte und der "ihr größter Fan" war, ist vor kurzen gestorben. Das hat sie vielleicht in eine tiefe Krise gezogen, die sie noch nicht überwunden hat.
    Irgendwie wirkt es bei ihr fast depressiv, funktioniert wie eine Maschine aber zeigt keinerlei Emotionen. Klar wirkt es auf die Zuschauer doof, aber ich bezweifle das sie sich absichtlich so doof benimmt.
    Bei Schurter dagegen hat man das Gefühl der kann sich auch über seinen 500 Sieg noch genau so freuen wie über den ersten

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