XC World Cup 2023 – Les Gets
Schneller als der TGV erlaubt – die Cross-Country-Fotostory
Gabriel Sindlinger
Radsport und Frankreich – das ist Emotion, Begeisterung und in den häufigsten Fällen auch Erfolg. Victor Koretzky in der Eliteklasse und Adrien Boichis in der U23-Klasse versetzten die zahlreichen französischen Fans an der Rennstrecke in Les Gets in den Cross-Country-Wettbewerben des sechsten Weltcuprennens der Saison in Freudentaumel. Die MTB-Welt stand einmal mehr in den französischen Alpen Kopf und bewunderte zudem bemerkenswerte Erfolge von Mona Mitterwallner bei den Damen und Samara Maxwell in der U23-Klasse. Die besten Eindrücke des XC-Renntages in Les Gets haben wir für euch zusammengesammelt – hier gibt’s die besten Bilder in der großen Fotostory!
Radsport und Frankreich – das ist eine Beziehung, die sich unheimlich schwer in Worte fassen lässt. Das fängt an mit der unfassbaren Historie und Liebe der Französinnen und Franzosen zur Tour de France, geht aber weit darüber hinaus bis in die moderne Welt des Radsports. Jene moderne Welt, die tausende Fans am vergangenen Wochenende in Les Gets in Ekstase versetzte. Wer im vergangenen Jahr die Welttitelkämpfe im Alpenskiort miterleben durfte, kam aus dem Staunen ob der unfassbaren Begeisterung der französischen Fans nicht heraus. Nun kehrte in gewisser Form wieder der Alltag ein – schließlich stand „nur“ der Mountainbike-Weltcup auf dem Programm. Doch einmal mehr bescherten die Rad-begeisterte französische Republik der Mountainbike-Welt einen Empfang, der sondergleichen sucht …
Radsport und Frankreich – das bedeutet eben Party und Ekstase pur!
Wenn dann auch noch die französischen Sportlerinnen und Sportler erfolgreich sind – wie im Falle von Victor Koretzky in der Cross-Country-Disziplin der Eliteklasse und Marine Cabirou und Benoit Coulanges im Downhill – dann ist das nicht nur ein i-Tüpfelchen, sondern vielmehr der Beginn einer Explosion der Begeisterung.
#Vive l'Équipe Tricolore! - Victor Koretzky sorgte nach den Festspielen tags zuvor im Downhill mit zwei Erfolgen in der Eliteklasse für erneute Partystimmung an der Rennstrecke und stürmte zum Sieg in der Eliteklasse im Cross-Country.
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Nach seinem Triumph im Short Track zeigte Koretzky in der Cross-Country-Disziplin einmal mehr seine besondere Klasse und demonstrierte rund zwei Jahre nach seinem Sprung in die Welt des Multidisziplinen-Radsports mit Ausflügen auf die Straße, dass er weiterhin zu den allerbesten Cross-Country-Athleten der Welt gehört. Einen ersten Vorgeschmack seiner großen Stärke konnte man bereits bei den Weltmeisterschaften vor einigen Wochen erahnen, in Les Gets schien Koretzky jetzt seine Top-Form abrufen zu können. Inwiefern Altmeister Nino Schurter die französische Party von Koretzky und den einheimischen Fans hätte crashen können, wenn er ohne Krankheit in der Vorwoche des Rennens und ohne Hinterraddefekt im Rennen beeinflusst worden wäre, bleibt letztendlich Spekulation. Koretzky schien zumindest zu jedem Zeitpunkt des Rennens Herr der Lage über die Geschehnisse und ist ohne Zweifel der verdiente Sieger beider Weltcuprennen in Les Gets 2023. Die einheimischen Fans werden das genauso sehen!
Ein weiterer Erfolg in der Eliteklasse der Damen war den in diesem Bereich so verwöhnten französischen Fans nicht vergönnt. Loana Lecomte erwischte in der Hitze von Les Gets einen schwarzen Tag und blieb hinter ihren eigens gesteckten, hohen Erwartungen. Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot lieferte indes nach überstandener Erkältung und Start aus den hinteren Startreihen ein Meisterstück ab, jedoch waren die Kräfte nicht groß genug, um zwei jungen Überfliegerinnen die Show zu stehlen: Mona Mitterwallner und Puck Pieterse sind die absoluten Aufsteiger der Saison und stehen kurz davor, eine Wachablösung in der Eliteklasse der Damen herbeizuführen. In der Gesamtweltcupwertung stehen beide nunmehr an der Spitze vor allen anderen etablierten Größen der Szene – ein Indiz dafür, was in den kommenden Jahren zum Dauerzustand werden könnte.
#Anzeichen einer Wachablösung bei den schnellsten MTB-Damen des Planeten? - Mit Mona Mitterwallner und Puck Pieterse trumpften in Les Gets zwei Fahrerinnen auf, die wie kaum andere Fahrerinnen die nachfolgende Generation repräsentieren.
Besonders bemerkenswert scheint in diesem Kontext die Erfolgsgeschichte Mitterwallners zu sein, die lange Zeit für ihren ersten Weltcupsieg kämpfen musste und mit dieser Bürde spürbar zu kämpfen hatte. In Andorra platzte vor zwei Wochen schließlich der Knoten und plötzlich scheint das Level des Selbstvertrauens bei der Österreicherin um ein Vielfaches in die Höhe geschossen zu sein. Selten zuvor war Mitterwallner so erfolgreich in einem Short Track-Rennen wie in Les Gets, selten zuvor mischte die Österreicherin so früh im Cross-Country-Rennen in der Spitzengruppe mit. Dass die Konkurrenz angesichts der enormen Stärke von Mitterwallner in der zweiten Rennhälfte das Nachsehen haben dürfte, deutete sich früh an – daran konnte auch eine besonders motivierte und konzentrierte Leistung von Puck Pieterse nichts ändern.
Tagessieg Nummer zwei aus französischer Sicht ging an Adrien Boichis in der U23-Klasse: Der 20-Jährige scheint sich zunehmend zum Star der Nachwuchsklasse zu entwickeln und nähert sich immer weiter dem Gewinn des Gesamtweltcups. Bemerkenswert: Boichis Sieg war der erste Erfolg eines U23-Fahrers in dieser Weltcupsaison, welcher zuvor schon einmal ein Rennen in diesem Jahr für sich entscheiden konnte. Bei nunmehr sechs Rennen spricht das Bände im Hinblick auf die hohe Leistungsdichte – und die hart umkämpfte Positionierung in der Vorherrschaft für die zukünftigen Generationen des MTB-Sports.
Auch in der U23-Klasse der Damen scheint die Frage der Vorherrschaft im Nachwuchs aktuell keineswegs geklärt: Weltmeisterin Samara Maxwell scheint nach ihrem Überraschungscoup bei den Weltmeisterschaften in Glasgow vor einigen Wochen und ihrem nun ersten Weltcuperfolg das Momentum auf ihrer Seite zu haben, doch die Konkurrenz schläft keineswegs. Die Dänin Sofie Pedersen erwischte ein Formtief zum unpassendsten Zeitpunkt in den vergangenen Wochen, scheint aber zunehmend wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Mit Rang vier in Les Gets untermauerte Pedersen, dass sie die Verteidigung ihrer Weltcupführung keineswegs aufgegeben hat – Spannung vor den zwei finalen Weltcupläufen in Übersee ist demnach garantiert!
#Willkommen zur Fotostory der XC-Wettbewerbe in Les Gets!
#Bei kaum einem anderen Weltcuprennen ist die Begeisterung der Fans vor Ort so groß wie in Les Gets - Tags zuvor wuchs das Stimmungsbarometer schon auf das Maximum an, nachdem Marine Cabirou und Benoit Coulanges die Downhill-Rennen gewonnen hatten. Nun hoffte die einheimischen Fans auf weitere Coups ihrer Top-Stars...
#Hitze und Staub machten den Fahrerinnen und Fahrer in Les Gets das Leben besonders schwer - Für die Damen ging es sechsmal auf den 3,5 Kilometer langen Rundkurs.
#Die Gesamtweltcupführende Puck Pieterse drückte zu Beginn des Rennens ordentlich aufs Gaspedal
#Nur wenige Fahrerinnen konnten dem hohen Anfangstempo von Pieterse folgen. - Unter anderem Haley Batten, die ein starkes Rennen fuhr und als Vierte nur knapp das Podest verpasste.
#Unübliches Bild in der Spitzengruppe zu Beginn des Rennens - Mona Mitterwallner startete erstaunlich schnell und war schon frühzeitig ganz vorne im Feld. Beste Voraussetzungen für die starke Kletterin in der zweiten Rennhälfte...
#Nach einer Erkältung im Vorfeld des Rennens präsentierte sich Pauline Ferrand-Prévot in überraschend starker Verfassung - Zum Sieg reichte es vor heimischem Publikum nicht ganz, doch ein dritter Rang spricht aufgrund der schwierigen Umstände für sich.
#Loana Lecomte fliegt dem Tal entgegen - Die französische Meisterin erwischte nicht den besten Tag und fuhr vor heimischem Publikum auf einen für sie enttäuschenden siebten Rang.
#Eine Bank in den Top Ten im Weltcup - Rebecca Henderson wurde in Les Gets Achte.
#Laura Stigger duellierte sich mit Anne Terpstra (im Hintergrund) um den letzten Top Ten-Platz im Feld. - Am Ende reichte es für Stigger zu Rang zehn, Terpstra wurde Elfte.
#Die Schweizerin Nicole Koller fuhr ein bemerkenswertes Rennen, das sie erstmalig in dieser Saison in die Top Ten hievte - Rang neun für die Ghost Factory Racing-Fahrerin.
#Hinter dem früh enteilten Spitzenquartett schob sich die Amerikanerin Savilla Blunk auf den fünften Rang - Passend zum anstehenden Heimweltcup scheint die US-Meisterin in Form zu kommen.
#Martina Berta manifestiert immer stärker ihre Rolle in der absoluten Weltspitze - In Les Gets hievte sich die italienische Meisterin auf einen beachtlichen sechsten Rang.
#Kein Kraut gewachsen war jedoch gegen den fliegenden Blitz aus Österreich! - Chapeau, Mona Mitterwallner, zum zweiten Weltcuperfolg innerhalb von zwei Wochen.
#Super happy über ihr bis dato bestes Weltcupresultat: Savilla Blunk.
#Die Strahlefrau schlechthin im Weltcupzirkus - Evie Richards Gemüt schien trotz eines Sturzes und der dadurch verpassten Chance auf eine Top-Ten-Platzierung bestens zu sein.
#Doppelte Freude hält besser! - Anne Terpstra und Nicole Koller freuen sich über ihre jeweils starken Ergebnisse.
#Blick voraus bei Victor Koretzky! - Nach seinem Erfolg im Short Track wollte der Franzose die heimischen Fans auch in der Cross-Country-Disziplin beeindrucken.
#Nino Schurter stand nach verpasstem Short Track-Rennen wieder an der Startlinie, musste aber aus den hinteren Startreihen ins Rennen gehen. - Die Nachwirkungen einer Erkältung aus der Vorwoche schienen jedoch weitestgehend überwunden.
#Einer der Überraschungsmänner des Rennwochenendes in Les Gets - Jens Schuermans aus Belgien glänzte bereits im Short Track mit Rang vier, im Cross-Country-Rennen mischte er ebenfalls vorne mit.
#Der U23-Weltmeister arbeitet sich im Elitefeld vor - Charlie Aldridge schließt die Lücke zur Weltspitze bei jedem Weltcuprennen etwas mehr, in Les Gets reichte es für ihn zu Rang 15.
#Lange Zeit wurde es still um Ondrej Cink - Der Tscheche war früher eine feste Bank auf den Weltcuppodien, in Les Gets mischte er nach längerer Durststrecke wieder einmal ganz vorne mit.
#Zwei Runde egalisierten sich die Top-Favoriten, ehe Altmeister Nino Schurter zum Rundumschlag ausholte und das Spitzenfeld dezimierte...
#Einzig zwei französische Fahrer waren in der Lage zu folgen - Joshua Dubau (vorne) ...
#... und Victor Koretzky - Insbesondere Koretzky fuhr besonders aufmerksam an der Spitze und konnte sich in einer Abfahrt zur Rennmitte solo absetzen.
#Mit einer kleinen Lücke fuhr der Franzose von Schurter und Dubau davon - Als dann wenig später auch noch Schurter durch einen Reifendefekt zurückgeworfen wurde, war der Weg frei für Koretzkys Solo-Show!
#Hinter dem Spitzentrio machte sich ein Verfolgungsduo auf die Jagd nach vorne - Der Europameister Vlad Dascalu demonstrierte einmal mehr seine Klasse und schob sich am Ende auf Rang drei.
#Die deutlich größere Überraschung im Verfolgerfeld war jedoch Marcel Guerrini aus der Schweiz. - Er verpasste als Vierter zwar knapp die Top 3, verbuchte dennoch mit Abstand sein bestes Weltcupresultat.
#Der französische Dauerbrenner schlechthin - Thomas Griot (vorne) fuhr als Sechster abermals in die Top Ten.
#Nach seinem Erfolg in Andorra schien die Luft bei Mathias Flückiger in Les Gets etwas raus zu sein - für den Schweizer reichte es am Ende nur zu Rang neun.
#Ondrej Cink belohnte sich für seinen couragierten Auftritt in Les Gets mit dem achten Rang.
#Der Mann des Tages: Victor Koretzky - Der Franzose war sowohl bergauf als auch bergab eine Klasse für sich und sicherte sich verdient den Erfolg vor den begeisterten französischen Fans.
#Bis dato war die Weltmeisterin noch ohne einzigen Weltcuperfolg - Samara Maxwell war vor wenigen Wochen in Glasgow die große Überraschung bei den Welttitelkämpfen, konnte im Weltcup aber noch nicht ihr volles Potenzial abrufen.
#Schon früh am Morgen galt es sich vor der aufkommenden Hitze zu schützen. - Ronja Blöchlinger sucht den letzten verbliebenen Schatten vor dem Start der U23-Klasse der Damen.
#Ihre Landsfrau Ginia Caluori lässt sich hingegen mit einem Regenschirm helfen.
#Einzig die Schweizerin Ronja Blöchlinger blieb lange Zeit in Schlagdistanz zu Maxwell, schaffte es aber nicht zur Spitze aufzuschließen.
#Ginia Caluori arbeitete sich von Rang fünf zu Beginn Stück für Stück nach vorne. - Am Ende wurde die Aufholjagd der Schweizerin mit Rang drei belohnt.
#Große Freude bei Samara Maxwell - Weltcupsieg Nummer 1 für die Neuseeländerin
#Früh am Morgen ging es für die U23-Klasse der Herren als Erste auf die Rennstrecke - Erste große französische Siegeshoffnung war Adrien Boichis, Gesamtweltcupführender in der Nachwuchsklasse.
#Nicht nur Boichis machte sich erhebliche Hoffnungen auf den Sieg - Andorra-Sieger Riley Amos wollte erneut zuschlagen.
#Und auch der Kanadier Carter Woods stand auf dem Zettel der möglichen Sieganwärter ganz weit oben.
#Letztlich war es aber Adrien Boichis, der recht frühzeitig der Konkurrenz enteilen konnte.
#Mitunter ein Grund dafür war ein Sturz von Riley Amos in der ersten Runde, der ihn und die folgende Konkurrenz viele Sekunden aufhielt.
#Sowohl Boichis als auch Amos fuhren in der Folge ein einsames Rennen an Position eins und zwei. Dahinter musste sich Carter Woods im Kampf um Rang drei bewähren. - Er setzte sich letztlich gegen den Franzose Luca Martin durch und wurde Dritter.
#Erstes Erfolgserlebnis des Tages aus französischer Sicht - Adrien Boichis fuhr nach dem Short Track auch in der Cross-Country-Disziplin zum Sieg in der U23-Klasse.
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