Finaltag in den französischen Alpen: In der Cross-Country-Disziplin gehen die schnellsten Mountainbikerinnen und Mountainbiker zum sechsten Mal in dieser Weltcupsaison auf die olympische Distanz. Können die französischen Stars um Short Track-Sieger Victor Koretzky erneut auftrumpfen? Hier gibt’s alle Ergebnisse des Renntages.
Herren: Koretzky macht das Double perfekt
Erneuter französischer Heimsieg bei den Herren: Victor Koretzky hat nach seinem Erfolg im Short Track auch das Cross-Country-Rennen des Weltcupevents in Les Gets für sich entschieden. Vor vielen begeisterten Fans fuhr Koretzky ab der Rennhälfte ein einsames Rennen an der Spitze und sicherte sich letztlich souverän den Sieg vor dem Schweizer Nino Schurter und dem Rumänen Vlad Dascalu. Luca Schwarzbauer war zu Beginn des Rennens an der Spitze vertreten, musste dann jedoch der Hitze in Les Gets Tribut zollen, und wurde am Ende Zwölfter.
Nach einem eher kurzen Damenrennen entschieden sich die Komissäre des Radsportweltverbands angesichts der ebenfalls zu erwartenden kurzen Rennzeit bei den Herren die Rundenzahl von sieben auf acht Runden zu erhöhen. In Kombination mit den hohen Temperaturen in der Mittagshitze in den französischen Alpen hatte dies zur Folge, dass das Rennen der Herren erst nach einer guten halben Stunde richtig Fahrt aufnahm. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Spitzenfeld dicht gedrängt beisammen – knapp dreißig Fahrer lagen zu diesem Zeitpunkt mit wenigen Sekunden Abstand zusammen an der Spitze.
Altmeister Nino Schurter war es dann, der nach überstandener Erkältung und verpasstem Short Track-Rennen in Les Gets das Gaspedal durchdrückte und eine vorentscheidende Selektion herbeiführte. Lediglich die beiden Franzosen Victor Koretzky und Joshua Dubau waren in der Lage zu folgen. Das Dreigestirn zog an der Spitze von dannen, die Verfolger gerieten schnell außer Reichweite.
Als dann Victor Koretzky zur Rennhälfte sich in einer Abfahrt an die Spitze setzte und das Tempo forcierte, gerieten Schurter und Dubau erstmalig unter Druck und lagen rund zehn Sekunden hinter dem Führenden. Diese Lücke sollte sich in der Folge als die rennentscheidende herausstellen: Schurter und Dubau kämpften verbissen um den Anschluss zu Koretzky, kamen aber nie knapper als jene zehn Sekunden an Koretzky heran. Als dann Nino Schurter durch einen Hinterraddefekt aus dem Verfolgungsduo herausfiel, war der Weg endgültig frei für Koretzky, seinen zweiten Sieg binnen drei Tagen einzufahren. Denn Joshua Dubau verlor anschließend stets leicht an Boden und wurde in der letzten Runde von den schnellsten Fahrern aus dem Verfolgerfeld noch angegriffen.
Nino Schurter, der durch seinen Defekt in die erste Verfolgergruppe der beiden Spitzenfahrer zurückfiel, schob sich als erster Fahrer mit einem Kraftakt an Dubau vorbei. Kurz vor dem Ziel schafften es dann auch noch der Rumäne Vlad Dascalu und der Schweizer Marcel Guerrini, den Franzosen hinter sich zu lassen. In dieser Reihenfolge ging es dann auch für die Top 5 über den Zielstrich: Victor Koretzky fuhr als souveräner Sieger ins Ziel, gefolgt von Schurter, Dascalu, Guerrini und Dubau. Der Belgier Jens Schuermans überraschte auf Rang sechs, Andorra-Sieger Mathias Flückiger kämpfte sich auf den neunten Rang.
Ergebnis Herren
gets_xco_me_results_yWeltcupgesamtstand XC Herren
gets_xco_me_standingsDamen: Mitterwallner wiederholt ihren Andorra-Coup
Die Österreicherin Mona Mitterwallner hat ihrem ersten Weltcuperfolg vor zwei Wochen in Andorra direkt einen weiteren Sieg folgen lassen: In Les Gets sicherte sich die 21-Jährige bei heißen Bedingungen den Sieg vor der Niederländerin Puck Pieterse und der Französin Pauline Ferrand-Prévot. Die beiden Amerikanerinnen Haley Batten und Savilla Blunk folgten auf den Plätzen vier und fünf. Bestplatzierte deutsche Fahrerin war Lia Schrievers auf Rang 32.
Zum Start des Damenrennens in Les Gets war es die Gesamtweltcupführende Puck Pieterse, die das Tempo hochhielt und eine erste Selektion herbeiführte. Rund 10 Fahrerinnen, darunter alle Favoritinnen auf den Sieg, setzten sich zunächst an der Spitze ab. Die Eintracht an der Spitze hielt jedoch nicht lange, bereits in Runde zwei fiel das Spitzenfeld in seine Einzelteile zusammen und lediglich vier Fahrerinnen blieben an der Spitze übrig: Pieterse, die spätere Siegerin Mona Mitterwallner, Haley Batten und die zu Beginn der Woche noch kränkelnde Pauline Ferrand-Prévot gaben von nun an den Ton an der Spitze an und lieferten sich über weite Strecken einen packenden Kampf.
Drei Runden vor Schluss setzte Mona Mitterwallner schließlich der Eintracht an der Spitze ein Ende: Bis dato hatte sie sich in der Führungsarbeit zurückgehalten, nun holte sie zum Rundumschlag aus. Am Berg kletterte Mitterwallner allen Kontrahentinnen davon, einzig Puck Pieterse blieb mit etwas Abstand in Schlagdistanz. Haley Batten hatte bereits zuvor etwas an Boden verloren und verabschiedete sich durch die Attacke Mitterwallners gänzlich aus dem Kampf um den Sieg. Auch Pauline Ferrand-Prévot war nicht in der Lage dem hohen Tempo an der Spitze zu folgen und reihte sich auf Position drei ein.
Der Weg war somit frei für eine erneute Solovorstellung von Mona Mitterwallner – mit dem zweiten Weltcuperfolg ihrer Karriere als logische Konsequenz. Die finalen zwei Umläufe absolvierte Mitterwallner völlig souverän, sodass sie letztlich mit souveränen 38 Sekunden Vorsprung über den Zielstrich rollte. Puck Pieterse folgte auf Rang zwei, gefolgt von Pauline Ferrand-Prévot. Die Weltmeisterin erhielt zwischenzeitlich Begleitung von der wiedererstarkten Haley Batten, doch im finalen Umlauf setzte sich Ferrand-Prévot mit einer beherzten Attacke wieder ab. Für Haley Batten reichte es somit zu Rang vier, Savilla Blunk folgte als beste Fahrerin des Verfolgerinnenfelds auf Position fünf.
Ergebnis Damen
gets_xco_we_resultsWeltcupgesamtstand XC Damen
gets_xco_we_standingsU23-Damen: Weltmeisterin Maxwell fährt zum ersten Weltcuperfolg
Start-Ziel-Sieg für die U23-Weltmeisterin beim sechsten Cross-Country-Rennen der Weltcupserie 2023 in Les Gets: Die Neuseeländer dominierte das Rennen der Nachwuchsklasse und triumphierte am Ende mit 24 Sekunden Vorsprung vor den beiden Schweizerinnen Ronja Blöchlinger und Ginia Caluori. Sina van Thiel landete als bestplatzierte deutsche Fahrerin auf dem elften Rang.
Zum ersten Mal in ihrer Karriere fuhr die Neuseeländerin Samara Maxwell zu einem Sieg in einem U23-Weltcuprennen. Vor einigen Wochen düpierte sie etwas überraschend die gesamte U23-Weltelite bei den Weltmeisterschaften mit einem beeindruckenden Rennen, nun zeigte sie erstmalig auch in der Weltcupserie ihre ganze Klasse. Unmittelbar nach dem Start drückte Maxwell derart aufs Tempo, dass die Konkurrenz nur in Teilen folgen konnte. Zunächst fuhr Maxwell gemeinsam mit der Gesamtweltcupführenden Sofie Pedersen noch an der Spitze, wenig später fiel Pedersen zurück und die Schweizerin Ronja Blöchlinger konnte aufschließen.
Doch bereits in der dritten von fünf zu fahrenden Runde setzte sich Maxwell entscheidend von Blöchlinger ab und stürmte ab diesem Zeitpunkt ungefährdet zum Sieg. Zwischenzeitlich lag Maxwell fast eine Minute vor Blöchlinger – ein Sturz und ein Fangnetz, das sich in ihrem Rad verhakelte, konnte Maxwell auf dem Weg zum Sieg ebenfalls nicht aufhalten. Hinter Maxwell verteidigte Ronja Blöchlinger Rang zwei vor ihrer Landsfrau Ginia Caluori, die sich in der zweiten Rennhälfte von Rang fünf aus vorschieben konnte. Die Gesamtweltcupführende Sofie Pedersen scheint nach einer verpatzten Weltmeisterschaft und einem schwachen Rennen in Andorra vor zwei Wochen zunehmend zu alter Stärke zurückzufinden: Sie landete auf Rang vier und verteidigte somit ihre Weltcupführung.
Ergebnis U23-Damen
gets_xco_wu_resultsWeltcupgesamtstand XC U23-Damen
gets_xco_wu_standingsU23-Herren: Boichis setzt französische Siegesserie fort
Adrien Boichis setzte vor heimischer Kulisse ein erneutes Ausrufezeichen und sorgte für einen weiteren französischen Sieg. Der Trinity-Fahrer triumphierte schließlich souverän vor Riley Amos und Carter Woods. Bester Deutscher war am Ende Lennart-Jan Krayer auf Rang acht.
Adrien Boichis hat in beeindruckender Art und Weise seinen zweiten XC-World Cup-Sieg in diesem Jahr eingefahren. Der Franzose profitierte in der ersten Runde von einem Sturz beim US-Amerikaner Riley Amos, der spektakulär auf einer nassen Holzrampe über den Lenker ging, und fuhr in der Folge souverän allein an der Spitze. Gefährlich nahe kam ihm im gesamten Rennverlauf niemand mehr.
Ebenso einsam wie Boichis an der Spitze war Amos auf der Zwei unterwegs. Der Trek-Pilot versuchte nach seinem Malheur den Anschluss wieder herzustellen – was ihm jedoch nicht glückte – und war folglich einsamer Verfolger. Spannender ging es im Kampf um Platz drei zur Sache: Erst im letzten Umlauf distanzierte Carter Woods Luca Martin und sicherte sich somit den letzten verbliebenen Podiumsplatz.
Aus deutscher Sicht überzeugten Lennart-Jan Krayer und Paul Schehl. Das Lexware-Duo fuhr auf Platz acht und elf ein.
Ergebnis U23-Herren
gets_xco_mu_resultsWeltcupgesamtstand XC U23-Herren
gets_xco_mu_standings_xWas sprecht ihr zu den Ergebnissen?
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