XC World Cup 2023 – Lenzerheide: Termine und Informationen
Lenzerheide, das ist ein Synonym für Mountainbike-Ekstase in seiner schönsten Form. Die Hochebene in der Schweizer Alpen ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der Weltcupszene und lädt auch in diesem Jahr zum vollgepackten Rennwochenende mit Wettkämpfen in den Disziplinen Short Track, Cross-Country und Downhill ein. 2015 gastierte der Mountainbike-Weltcup erstmalig am Fuße des prägenden Gipfels der Umgebung, dem Rothorn, seitdem ist der Veranstaltungsort nicht mehr aus dem Weltcup-Kalender wegzudenken. Die Infrastruktur, welche im Rahmen eines groß angelegten Tourismuskonzepts aufgebaut wurde, ist ideal geeignet für Weltcuprennen und auch die Strecken werden von allen Beteiligten überaus geschätzt.

Die Strecke in Lenzerheide ist bekannt für ihre vielen Wurzelpassagen, die zugleich mit einigen spannenden, gebauten Features zu echten Herausforderungen werden können. Reine Kletterasse haben in Lenzerheide meist das Nachsehen, da nur ein längerer Anstieg ein gleichmäßig hohes Tempo ermöglicht. Ein weiterer entscheidender Faktor in Lenzerheide sind zumeist die Zuschauermassen, die Jahr für Jahr für eine fantastische Stimmung vor Ort sorgen und logischerweise vor allem die Schweizer Stars um Top-Fahrer Nino Schurter ganz vorne sehen möchten. Auch in diesem Jahr werden wieder mehr als 10.000 Zuschauer*innen an der Rennstrecke erwartet.
Zeitplan XC World Cup 2023 – Lenzerheide
Donnerstag, 08.06.2023
- 17:30 Uhr: Short Track, U23-Frauen
- 18:15 Uhr: Short Track, U23-Herren
Freitag, 09.06.2023
- 17:15 Uhr: Short Track, Frauen
- 18:00 Uhr: Short Track, Herren
Sonntag, 11.06.2023
- 8:30 Uhr: Cross-Country, U23-Frauen
- 10:30 Uhr: Cross-Country, U23-Herren
- 13:00 Uhr: Cross-Country, Frauen
- 15:30 Uhr: Cross-Country, Herren
Die Favoritinnen und Favoriten für das Podium
Damen
Jahr für Jahr sorgt das Damenfeld in Lenzerheide für überraschende und spannende Rennverläufe: Mitunter aufgrund der spürbaren Höhenluft von mehr als 1.400 Metern wirbelt das Rennen in den Schweizer Alpen die Favoritinnenrollen regelmäßig durcheinander. Nach ihrem Überraschungserfolg in Nove Mesto steht die Niederländerin Puck Pieterse nun deutlich verstärkt im Fokus: Kein Neuland für die U23-Weltmeisterin im Cyclocross, die mit ihrem Alter von 21 Jahren eine große Zukunft vor sich hat. Für den knapp verpassten Sieg in Nove Mesto wird sich aller Voraussicht nach Pauline Ferrand-Prévot revanchieren wollen: Nach ihrem Wechsel zum renommierten Straßenteam Ineos-Grenadiers scheint die Französin noch stärker denn je unterwegs zu sein.

Die Schweizer Hoffnungen ruhen vermutlich hauptsächlich auf den Schultern von Alessandra Keller, die am vergangenen Wochenende in Crans-Montana den nationalen Titel vor Jolanda Neff und Linda Indergand einfahren konnte. Die beiden letztgenannten Fahrerinnen dürften angesichts ihrer Erfahrung und der zusätzlichen Motivation des heimischen Publikums sicherlich auch nicht außer Acht gelassen werden, wenn es darum geht, welche Fahrerinnen auf dem Podium landen könnten. Darüber hinaus gilt es die Europameisterin Loana Lecomte, die Britin Evie Richards, die Amerikanerin Haley Batten und die Niederländerin Anne Terpstra im Auge zu behalten.

Deutsche Hoffnungen auf einen Platz in den Top 10 dürften angesichts der jüngsten Ergebnisse nicht allzu groß ausfallen: Nina Benz und Ronja Eibl scheinen zum aktuellen Zeitpunkt die Fahrerinnen mit den stärksten Fähigkeiten zu sein. Wenn alles gut für sie läuft, könnte es für sie ins Feld der besten 20, vielleicht sogar besten 15 Fahrerinnen reichen. Im Short Track wird weiterhin keine deutsche Fahrerin startberechtigt sein.
Herren
Ein Blick auf die Startliste der Herrenrennen in Lenzerheide offenbart eine große Lücke: Der Doppelsieger des Short Tracks und des Cross-Country-Rennens des Weltcupauftakts in Nove Mesto, Tom Pidcock, wird in Lenzerheide nicht am Start stehen und somit im Feld der Herren für jeweils neue Gesichter auf dem obersten Podest sorgen. Im Short Track in Nove Mesto waren besonders der Short Track-Weltmeister Sam Gaze und der deutsche Meister Luca Schwarzbauer stark unterwegs und dürften dementsprechend in Lenzerheide als Favoriten ins Rennen gehen.
Im Vorjahr jubelte vor heimischem Publikum der Schweizer Filippo Colombo vor seinem Landsmann Mathias Flückiger: Während Flückiger heuer wieder an der Start geht und nach frisch verteidigtem Titel in der Cross-Country-Disziplin erneut mit zum Favoritenkreis zählt, wird man Colombo nicht an der Startlinie vorfinden können. Er stürzte beim Straßenklassiker Paris-Roubaix schwer und befindet sich aktuell auf dem Weg zurück ins Renngeschehen.

Hoch motiviert für beide Rennen im Short Track und im Cross-Country-Rennen dürfte der zehnfache Weltmeister Nino Schurter sein: Der Eidgenosse fühlt sich auf heimischem Boden besonders wohl und konnte bereits mehrfach in Lenzerheide triumphieren. Besonders sein Erfolg bei den Weltmeisterschaften 2018 vor unzähligen heimischen Fans dürfte vielen noch in Erinnerung sein. Im vergangenen Jahr kam es im Kampf um den Sieg zu einem dramatischen Duell mit Mathias Flückiger, das in einem Sturz und dem verpassten Sieg aus Schweizer Sicht endete. In diesem Jahr wird es Schurter nicht darauf ankommen lassen wollen …
Mögliche weitere Kandidaten auf einen Podestplatz sind mit Sicherheit die Protagonisten des vergangenen Rennens in Nove Mesto: Der Franzose Joshua Dubua, dessen Landsmänner Thomas Griot und Jordan Sarrou und auch der Deutsche Luca Schwarzbauer gelten als Podiumskandidaten.


U23
Nach der ersten Standortbestimmung im Feld der U23 in Nove Mesto scheinen erste Favoritenrollen in der weiblichen und männlichen Nachwuchsklasse auszumachen zu sein: Der Däne Oliver Vedersø Sølvhøj überzeugte mit einem beeindruckenden Auftritt in der U23-Klasse der Herren und geht damit als Favorit ins Rennen in Lenzerheide. Hochmotiviert dürften zudem die einheimischen Fahrer sein, an vorderster Front der Zweitplatzierte des Rennens in Nove Mesto, Dario Lillo. Aus deutscher Sicht darf man auf den Straßenjunioren-Weltmeister Emil Herzog gespannt sein: In Nove Mesto fuhr er auf einen überraschend starken zehnten Rang.
Im Feld der Damen gilt die Dänin Sofie Pedersen als große Favoritin auf den Sieg: Nachdem Pedersen das Weltcupauftaktrennen in Nove Mesto für sich entscheiden konnte, düpierte sie in den vergangenen Wochen zudem überraschend die dänische Elitekonkurrenz um Malene Degn und Caroline Bohé bei den dänischen Meisterschaften und krönte sich zur nationalen Meisterin in der Elitekategorie. Nachdem zudem die U23-Weltmeisterin Line Burquier kurzfristig im Vorfeld des Weltcups von Nove Mesto beschlossen hatte, ins Elitefeld aufzusteigen und dies nun in der gesamten Saison der Fall sein wird, scheint Pedersen nunmehr ohne ernstzunehmende Konkurrenz zu sein.
Wen seht ihr für das Rennen in der Schweiz ganz vorne?
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