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XC World Cup 2022 – Mont-Sainte-Anne
Back to the roots & stones! Die XC-Vorschau

Weiter geht die rasante Fahrt im Weltcup-Zirkus! Nur eine Woche nach dem siebten Lauf des Cross-Country-Weltcups 2022 steht bereits das nächste vielversprechende Rennwochenende an: In dem wohl historischsten aller Veranstaltungsorte im Rennbusiness, Mont-Sainte-Anne, kämpfen die schnellsten XC-Pilotinnen und -Piloten im Short Track und in der Cross-Country-Disziplin um Weltcuppunkte. Welche Fahrerinnen und Fahrer können die Eindrücke vor einer Woche bestätigen und nach dem Matsch-Festival in Snowshoe erneut auftrumpfen?

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XC World Cup 2022 – Mont-Sainte-Anne: Termine und Informationen

Bereits drei Jahre liegt der letzte Besuch der besten Mountainbikerinnen und Mountainbiker im historischen „MTB-Mekka“ Mont-Sainte-Anne zurück. In keinem anderen Ort auf der Welt machte der Weltcupzirkus seit seiner Einführung so oft Station wie im Bergdorf in der französischsprachigen Region Québec in Kanada. 2019 wurden in Mont-Sainte-Anne die Weltmeisterschaften ausgetragen, die mit den Erfolgen von Pauline Ferrand-Prévot bei den Damen und Nino Schurter bei den Herren zu Ende gingen. Nun kehren die Top-Stars der Szene wieder zurück an die berühmt-berüchtigte Strecke, die mit steilen Anstiegen und vielen natürlichen und steinigen Bergabpassagen die kompletten Mountainbike-Fähigkeiten abverlangt.

# Zurück in Mont-Sainte-Anne - zurück auf der berühmt-berücktigten "La Béatrice"-Sektion? - Nein! 2022 krempelten die Organisatoren des Weltcupklassikers in Mont-Sainte-Anne die Strecke um, sodass die berühmt-berüchtigte Passage weichen musste. Nichtsdestotrotz geht's in Mont-Sainte-Anne weiterhin besonders steil und steinig zu.
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In den vergangenen drei Jahren wurden an der Strecke in Mont-Sainte-Anne – so scheint es zumindest laut Informationen des Veranstalters – keine allzu großen Veränderungen vorgenommen, sodass die grundlegende Charakteristik identisch bleibt. Einzige Ausnahme: Die überaus bekannte Steinpassage mit der liebevollen Bezeichnung „La Béatrice“ wird in diesem Jahr wohl nicht mehr Bestandteil der Strecke sein. So viel dürfte sicher sein: Wesentlich einfacher wird es für die wagemutigen XC-Stars sicherlich nicht werden.

Zeitplan

Freitag, 05.08.2022

Sonntag, 07.08.2022

Die Favoritinnen und Favoriten für das Podium

Short Track

Mit einem einheimischen Doppelsieg ging der Short Track in Snowshoe vor knapp einer Woche zu Ende – Gwendalyn Gibson und Christopher Blevins triumphierten beide durchaus überraschend im Damen- beziehungsweise Herrenfeld. Auch wenn die Riege der kanadischen Fahrerinnen und Fahrer um Top-Star Emily Batty in jüngerer Vergangenheit an Oberwasser gewinnen, scheint ein identisches Szenario in den beiden Short Track-Rennen in Mont-Sainte-Anne aus kanadischer Sicht ausgeschlossen. Favoritinnen und Favoriten sind allemal andere Fahrer*innen: Bei den Damen sind dies insbesondere die neue Führende der Short Track-Weltcupwertung Alessandra Keller, die Schwedin Jenny Rissveds oder die Gesamtweltcupführende Anne Terpstra aus den Niederlanden. Auch Gwendalyn Gibson dürfte nach ihrem Überraschungscoup in Snowshoe erneut der Sprung aufs Podium zuzutrauen sein.

# Die Überraschung schlechthin beim vergangenen Short Track-Rennen in Snowshoe - Kann Gwendalyn Gibson auch in Mont-Sainte-Anne wieder vorne mitmischen?

Bei den Herren geht Christopher Blevins nach seinem beiden beachtlichen Auftritten im Short Track- und Cross-Country-Rennen ohne Zweifel als Favorit in den Short Track von Mont-Sainte-Anne. Die größte Konkurrenz muss der US-Amerikaner durch den Führenden der Short Track-Weltcupwertung Alan Hatherly fürchten, der das Leadertrikot in dieser Wertung in Abwesenheit von Mathias Flückiger übernehmen konnte. Gespannt darf man zudem auch auf Nino Schurter sein, der nach seinem heftigen Sturz im Short Track von Snowshoe wieder an die Startlinie zurückkehrt. Auch Luca Schwarzbauer möchte sicherlich wieder in den Kampf in den Sieg eingreifen: In Snowshoe leistete sich der Sieger des Short Track-Rennens von Nove Mesto einige taktische Fehler, die ihn letztlich um die Chance brachten, in den Kampf um eine Podiumsplatzierung einzugreifen.

Damen

Drei Fahrerinnen stehen nach dem Cross-Country-Rennen in Snowshoe am vergangenen Wochenende in Mont-Sainte-Anne besonders im Fokus: Alessandra Keller, Jenny Rissveds und Anne Terpstra lieferten sich einen packenden Dreikampf, der alle Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort und vor den Live-Bildschirmen in den Bann zog. Insbesondere Rissveds dürfte nach nunmehr fünf Top 3-Ergebnissen bei sieben Weltcuprennen in diesem Jahr besonders motiviert sein, ganz nach vorne zu stürmen. Anne Terpstra könnte indes von ihrem neuen Gewand als Weltcupgesamtführende profitieren, das ihr gegebenenfalls zusätzliche Kräfte verleiht. Und Alessandra Keller wird ohnehin auf Wolke 7 aus den USA nach Kanada schweben – der erste Weltcupsieg ihrer Karriere füllt die Reserven in puncto Selbstvertrauen mit Sicherheit gänzlich auf.

# Das packende Duell an der Spitze des Damenfeldes in Snowshoe könnte so auch in Mont-Sainte-Anne zustande kommen - Alessandra Keller (vorne) und Jenny Rissveds (hinten) sind beide aktuell in einer starken Verfassung.
# In Mont-Sainte-Anne erstmalig in den Farben der Gesamtweltcupführenden unterwegs - Anne Terpstra profitierte von einem schwachen Rennen der bis daton Führenden Rebecca McConnell und dem Verzicht der Französin Loana Lecomte auf die Reise nach Übersee.

In Mont-Sainte-Anne könnte allen drei Fahrerinnen die junge Österreicherin Mona Mitterwallner in die Suppe spucken: Die eher kletterlastige und sehr natürliche Strecke kommt der U23-Weltmeisterin entgegen, zudem dürfte die übliche Schwächephase am Start von Mitterwallner in Mont-Sainte-Anne eine kleinere Rolle spielen. Ebenfalls für eine Überraschung gut ist die Olympiasiegerin Jolanda Neff, die nach einem schwierigen Frühjahr mit vielen Krankheiten langsam, aber sicher in Form kommt. Mit Rang fünf fuhr die Eidgenossin Snowshoe ihr zweitbestes Weltcupergebnis in diesem Jahr ein, folgt in Mont-Sainte-Anne zum ersten Mal der Schritt unter die besten Drei?

Herren

Ein mitreißendes Spektakel boten die schnellsten Herren der Cross-Country-Szene beim vergangenen Rennen in Snowshoe: Viele Positionswechsel, ein eher überraschender Sieger und Spannung bis auf die letzten Meter zeigten, dass auch ohne die Top-Stars der ersten Rennen wie Mathias Flückiger, Nino Schurter und Co. jede Menge Action garantiert ist. Weltmeister Schurter kehrt nach seinem Sturz im Short Track – wie bereits erwähnt – zurück ins Renngeschehen und gilt wie bei jedem Rennen als heißer Kandidat auf den Platz an der Sonne.

# 2019 jubelte Nino Schurter über seinen achten Weltmeistertitel in Kanada - Ähnlich groß dürfte die Freude bei ihm ausfallen, falls in Mont-Sainte-Anne endlich die Marke des 34. Weltcupsiegs seiner Karriere fallen würde. Schurter tritt jedoch mit dem Handicap eines Sturzes im Short Track von Snowshoe vor einer Woche an.

Den wollen ihm jedoch vor allem die Protagonisten des Rennens in Snowshoe streitig machen: Neben dem Snowshoe-Sieger David Valero sind dies der Italiener Luca Braidot, der Amerikaner Christopher Blevins, der Franzose Titouan Carod, der Südafrikaner Alan Hatherly und der Rumäne Vlad Dascalu. Alle sechs Fahrer präsentierten sich in Snowshoe in starker Verfassung und hätten womöglich am Ende triumphieren können. Das gelang logischerweise jedoch nur einem, nämlich David Valero: Der Spanier stellt in dieser Saison beständig unter Beweis, dass schwache Startphasen kein Kriterium für schlechte Ergebnisse sein müssen. Ob und inwiefern es ihm in Mont-Sainte-Anne erneut ganz vorne mitzumischen, hängt mit Sicherheit davon ab, wie schnell das Tempo an der Spitze zu Beginn des Rennens vorgegeben wird – ein erneuter Erfolg von Valero ist jedoch keineswegs unvorstellbar.

# Wann gelingt ihm endlich der große Coup? - Vlad Dascalu überzeugt immer wieder mit einer starken Verfassung und hat in dieser Saison den Sprung ins absolute Spitzenfeld der Herren geschafft. Nur der erste Sieg im Weltcup fehlt noch. Stellt sich die Frage wie lange noch?

Auch die deutschen Fahrer möchten wieder vorne angreifen und die Tendenz der Ergebnisse aus Snowshoe bestätigen. Luca Schwarzbauer verpasste dort nur knapp den Sprung aufs erweiterte Podium als Sechstplatzierter, Max Brandl zeigte aufsteigende Formtendenz nach seiner zweiten Verletzungspause im Jahr 2022 als 16. Wenn beide in Mont-Sainte-Anne in ähnlichen Platzierungsbereichen über den Zielstrich fahren würden, wäre dies mit Sicherheit ein Erfolg. Wir drücken die Daumen!

U23

Neues Spiel, neues Glück in der U23-Klasse: Martin Vidaurre aus Chile greift in Mont-Sainte-Anne zum siebten Sieg im achten Rennen in der Nachwuchsklasse und steht bereits jetzt als Sieger der Gesamtweltcupwertung fest. Nach seinem Ausrutscher als Achtplatzierter in Andorra scheint der U23-Weltmeister wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden zu haben: In Snowshoe siegte er nach einem taktisch geprägten Rennen knapp vor dem Amerikaner Bjorn Riley und dem Franzosen Mathias Azzaro. Diese beide Fahrer plus den Lokalmatadoren Carter Woods muss Vidaurre auf dem Weg zum Sieg am ehesten fürchten.

# Zurück in der Erfolgsspur - Martin Vidaurre sicherte sich in Snowshoe den sechsten Sieg im siebten Saisonrennen in der U23-Klasse und ist dementsprechend klarer Favorit auf den Sieg in Mont-Sainte-Anne.

Nach dem zweiten Rang von Luisa Daubermann in der U23-Klasse der Damen in Snowshoe stehen die Chancen auf ein weiteres Podium mit deutscher Beteiligung in der weiblichen Nachwuchskategorie schlecht: Daubermann hat nach dem Rennen in Amerika die Rückreise nach Deutschland angetreten und wird dementsprechend nicht in Mont-Sainte-Anne starten. Als Favoritin geht unterdessen am Wochenende die Snowshoe-Siegerin Noelle Buri ins Rennen. Die Top-Fahrerinnen der Saison um Line Burquier, Puck Pieterse, Sofie Pedersen und noch einige weitere haben auf die Reise nach Übersee verzichtet, sodass das Favoritinnenfeld erheblich ausgedünnt daherkommt.

# Nach Rang zwei in Snowshoe leider nicht mehr am Start in Mont-Sainte-Anne - Luisa Daubermann (vorne) reist aktuell bereits aus Übersee zurück nach Deutschland und kann dementsprechend wird dementsprechend nicht an ihr Erfolgserlebnis vor einer Woche anknüpfen können.

Was denkt ihr: Wer fährt in Mont-Sainte-Anne ins Rampenlicht?


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