Der letzte Weltcup auf europäischem Boden im Jahr 2021 ist eröffnet. Wie üblich, bildeten die packenden Short Track-Wettkämpfe den Auftakt des vollgepackten Weltcupwochenendes in Lenzerheide. Hier gibt es die Ergebnisse sowie Rennberichte der Damen- und Herrenkonkurrenz!

Damen: Rissveds souverän, Eibl auf Rang sechs

Die Schwedin Jenny Rissveds hat in souveräner Art und Weise das Short Track-Rennen in Lenzerheide für sich entscheiden. Mit einem Antritt auf der letzten ansteigenden Passage des Rennens schüttelte sie ihre zu diesem Zeitpunkt letzte Begleiterin, Evie Richards aus Großbritannien ab und stürmte zum Sieg.

Vor zwei Jahren feierte Jenny Rissveds nach überstandener psychischer Probleme ein emotionales Comeback in Lenzerheide mit dem Sieg im Cross-Country-Rennen, nun schlug die Schwedin im Short Track wieder in der Schweiz zu
# Vor zwei Jahren feierte Jenny Rissveds nach überstandener psychischer Probleme ein emotionales Comeback in Lenzerheide mit dem Sieg im Cross-Country-Rennen, nun schlug die Schwedin im Short Track wieder in der Schweiz zu - Mit einem starken Antritt setzte sich Rissveds von Evie Richards ab, die Rang zwei belegte

Auf Rang drei landete vor heimischen Publikum die Schweizerin Jolanda Neff, die nach einem Sturz zu Beginn des Rennens eine beachtliche Aufholjagd startete. Runde um Runde schob sich Neff aus den hinteren Reihen im Feld mach vorne und schloss zwei Runden vor Schluss zur Spitze auf. Den Antritten von Richards und Rissveds war Neff jedoch nicht mehr gewachsen, sodass sie letztlich mit Rang drei Vorlieb nehmen musste.

Dahinter landeten die Niederländerin Anne Tauber und die Gesamtweltcupführende Loana Lecomte auf den Positionen vier und fünf. Auf Rang sechs folgte nach einer couragierten Vorstellung die Deutsche Ronja Eibl: Nach einem gelungenen Start ordnete sich Eibl zunächst um Position 10 bis 12 ein, ehe sie im letzten Renndrittel Boden gut machen konnte. Fahrerin um Fahrerin konnte Eibl hinter sich lassen und auf der letzten Runde sich gegen die Short Track-Weltmeisterin Sina Frei und ihre Teamkollegin beim Specialized Factory Team, Laura Stigger, durchsetzen. Mit ihrem sechsten Rang fuhr Eibl ihr bestes Karriereresultat in einem Weltcuprennen ein, was ihr am Sonntag im folgenden Cross-Country-Rennen erstmalig ein Startplatz in der ersten Reihe beschert.

Nach einer etwas verpatzten WM fuhr Ronja Eibl ein starkes Short Track-Rennen zum Auftakt des Weltcupwochenendes in Lenzerheide
# Nach einer etwas verpatzten WM fuhr Ronja Eibl ein starkes Short Track-Rennen zum Auftakt des Weltcupwochenendes in Lenzerheide - Rang sechs für die junge Deutsche bedeutet erstmals einen Startplatz in der ersten Reihe für das folgende Cross-Country-Rennen

Die weiteren deutschen Starterinnen konnten sich nur bedingt in Szene setzen. Nadine Rieder, Elisabeth Brandau und erstmalig in einem Short Track-Rennen auch Nina Benz hatten allesamt mit dem Handicap eines Startplatzes in den hinteren Startreihen zu kämpfen. Einzig Rieder schaffte es mit einer Punktlandung auf den 24. Rang einen der bevorzugten Startplätze für das folgende Cross-Country-Rennen zu sichern, Elisabeth Brandau verpasste dies auf dem 27. Rang nur knapp. Nina Benz beendete das Rennen vorzeitig.

Herren: Avancini mit dem größten Stehvermögen

In einem über weite Strecken sehr engen Short Track Rennen der Herren in Lenzerheide konnte sich der Henrique Avancini vor Mathias Flückiger aus der Schweiz und Victor Koretzky aus Frankreich durchsetzen. Maximilian Brandl fuhr ein abermals taktisch geschicktes Short Track-Rennen und schaffte als Siebtplatzierter den Sprung in die erste Startreihe für das anstehende Cross-Country-Rennen am Sonntag.

Während sich im Rennen der Damen bereits ab der Rennhälfte eine recht klare Spitzengruppe vom Rest des Feldes absetzen konnte, blieb in der Herrenkonkurrenz die Spitze des Rennens bis kurz vor Schluss dicht beisammen. Stets in erster Reihe vertreten waren dabei die beiden späteren Erstplatzierten Flückiger und Avancini, die in weiten Teilen auch das Tempo vorgaben.

Der letzte Short Track-Triumph in einem Weltcuprennen von Henrique Avancini liegt ein Jahr zurück
# Der letzte Short Track-Triumph in einem Weltcuprennen von Henrique Avancini liegt ein Jahr zurück - In Nove Mesto jubelte der Brasilianer letztmalig, nun entschied er nach einer starken Vorstellung das Rennen in Lenzerheide für sich

Zwei Runden vor Schluss startete schließlich der Gesamtweltcupführende Flückiger eine Attacke, die sich als rennentscheidend herausstellen sollte. Einzig Henrique Avancini blieb unmittelbar am Hinterrad des Schweizers und setzte genauso wie Jenny Rissveds im Feld der Damen in der Schlussrunde an der letzten Bergaufpassage zum Gegenangriff an. Flückiger konnte zwar mit etwas Mühe folgen, doch die wenigen verbliebenen Meter zum Ziel konnte der Eidgenosse nicht mehr nutzen um Avancini nochmal gefährlich werden zu können.

Hinter dem Sieger-Duo erwies sich Victor Koretzky als der schnellste Fahrer der unmittelbaren Verfolger, auf den weiteren Plätzen folgten der Südafrikaner Alan Hatherly auf Rang vier, der Franzose Jordan Sarrou auf Rang fünf und der Cross-Country-Weltmeister Nino Schurter auf Rang sechs. Max Brandl wurde nach einem erneut starken Auftritt im Short Track Siebtplatzierter: Ein schwacher Start brachte Brandl zunächst ins Hintertreffen, doch der Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaften blieb gelassen und arbeitete sich kontinuierlich nach vorne. In der Spitzengruppe angekommen, konnte Brandl letztlich nicht ganz in den Kampf um die Podestplätze eingreifen, nichtsdestotrotz belohnte sich Brandl abermals mit einem Startplatz in der ersten Reihe für das Cross-Country-Rennen am Sonntag. Eine ebenfalls sehr couragierte Leistung zeigte Luca Schwarzbauer, der sich aus der letzten Startreihe bis auf Rang 23 vorkämpfen konnte und somit im Cross-Country-Rennen am Sonntag aus der dritten Startreihe ins Rennen gehen wird. Georg Egger landete auf Position 32.

Ergebnisse

Damen

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Herren

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Hättet ihr mit diesen Ergebnissen gerechnet?


Alle Artikel zum XC World Cup in Lenzerheide 2021:

  1. benutzerbild

    anderson

    dabei seit 01/2002

    Was für ein Unterschied zwischen den Frauen und den Männern! Jenny als Erste sagt, sie sei inspiriert von Evie, der Zweiten und Jolanda, die Dritte freut sich mit den Beiden und alles komplett unverstellt. Und bei den Herren Avancini so "we are not great Friends" und: "Ich wollte ihn in seiner Heimat schlagen..."

    Nun ja, ich freue mich jedenfalls für Jenny, mit ihrer Geschichte freut sie sich völlig unverbissen und bescheiden über ihren Sieg. Ganz nettes Mädel. Und Max scheint auch so einer zu sein, der einfach Bock auf Mountainbiken hat. Ich würde mich nicht wundern, wenn er absehbar auch WC Rennen gewinnt.

  2. benutzerbild

    lupus_bhg

    dabei seit 04/2005

    Und bei den Herren Avancini so "we are not great Friends" und: "Ich wollte ihn in seiner Heimat schlagen..."
    Komplett unverstellt - schreibst du ja selbst smilie
    Dafür hat Avancini sich während des Rennens für irgendwas bei Sarrou (?) entschuldigt. Sieht man auch nicht alle Tage.
  3. benutzerbild

    Bierkiste

    dabei seit 10/2005

    Morgen Start aus der ersten Reihe für Max Brandl & Ronja Eibl - Gratulation

  4. benutzerbild

    ghostmuc

    dabei seit 10/2013

    Auf so ein Video von den Herren werden wir wohl noch etwas warten müssen

  5. benutzerbild

    HW-RIDER

    dabei seit 12/2020

    Was für ein Unterschied zwischen den Frauen und den Männern! Jenny als Erste sagt, sie sei inspiriert von Evie, der Zweiten und Jolanda, die Dritte freut sich mit den Beiden und alles komplett unverstellt. Und bei den Herren Avancini so "we are not great Friends" und: "Ich wollte ihn in seiner Heimat schlagen..."

    Das habe ich nicht so „negativ“ wahrgenommen, zudem hat er ja auch gesagt, dass M. Flückiger ein „great rider“ ist und absolut verdient das WC-Leader-Jersey trägt. Dazu noch die Aktion (Entschuldigung) mit J. Sarrou. Das die anderen Fahrer ihn inspirieren und motivieren hat ja insbesondere H. Avancini schon sehr häufig gesagt.

    Den Umgang der Frauen untereinander nehme ich auch sehr positiv war, bewahre mir aber eine gewisse Grundskepsis, dass es auch im Hintergrund immer so „liebevoll“ abläuft. Das Interview mit Jolanda Neff nach Olympia ist so ein Beispiel dafür.

    Wieder eine Topleistung von Max Brandl, super. Aber auch Luca Schwarzbauer auf 23 in dem Feld ist echt topp. Und G. Egger ist auch noch mit weniger als eine Minute Abstand zur Spitze dabei.

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