Tom Pidcock und Mathieu van der Poel werden bei den Radsport-Weltmeisterschaften in wenigen Wochen auf dem Mountainbike an den Start gehen. Der britische und niederländische Radsportverband hat in der vergangenen Woche die Fahrerinnen und Fahrer bekannt gegeben, die in Glasgow für ihre Nationen an den Start gehen werden. Pidcock und van der Poel, die beide aktuell noch bei der Tour de France auf dem Straßenrad unterwegs sind, werden jedoch mit dem Handicap einer schlechten Startposition in die Rennen gehen müssen.

Die Radsport-Weltmeisterschaften in knapp drei Wochen werfen ihren Schatten voraus: für die Wettkämpfe in der Cross-Country-Disziplin, die vom 09. bis 12. August durchgeführt werden, bedeutete dies, dass nach und nach die nationalen Verbände ihre Selektionen für die Rennen in Glasgow bekannt geben. Insbesondere die Meldungen aus den Niederlanden und Großbritannien sorgten für Aufsehen, denn die zwei Radsport-Allround-Talente Mathieu van der Poel und Tom Pidcock werden nun definitiv auf der Startliste der Cross-Country-Wettbewerbe stehen.

Zurück auf dem MTB
# Zurück auf dem MTB - Nach den Olympischen Spielen 2021 in Tokio wird Mathieu van der Poel bei den Weltmeisterschaften in Glasgow sein Comeback im Gelände geben.

Sowohl Pidcock als auch van der Poel sind aktuell noch bei der Tour de France unterwegs und werden nach dem Ende des größten Radrennens der Welt nur knapp zwei Wochen zur Anreise und Regeneration vor dem Weltmeisterschaftsrennen in der Cross-Country-Disziplin besitzen. Beide Fahrer möchten sich mit einem Start bei den Weltmeisterschaften in eine aussichtsreiche Position im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 bringen: Die bei der Weltmeisterschaft vergebenen Weltranglistenpunkte spielen bei der Vergabe der Startplätze der verschiedenen Nationen eine entscheidende Rolle, zudem nehmen diese erheblichen Einfluss auf die Startposition bei den Olympischen Spielen.

Vornehmlich van der Poel hat hinsichtlich seines aktuellen Punktekontos in der Weltrangliste Nachholbedarf. Seit den Olympischen Spielen 2021 in Tokio und dem unglücklichen Sturz damals hat der Niederländer kein einziges Mountainbike-Rennen mehr bestritten. Folglich ist van der Poel gänzlich von der Weltrangliste verschwunden und wird sich dementsprechend wieder nach vorne kämpfen müssen. Bei den Weltmeisterschaften in Glasgow bedeutet dies, dass er aufgrund der dort geltenden Regularien als letzter Fahrer in der Startaufstellung positioniert ist. Ein Problem, das dem Niederländer sehr wohl bewusst ist: „Ich werde bei den MTB-Weltmeisterschaften ohne spezifisches Training an den Start gehen. Ich werde sowieso dort sein, also werde ich es ohne Druck versuchen“, so der Niederländer vor wenigen Wochen.

Tom Pidcock wird in Glasgow ebenfalls auf dem MTB am Start stehen
# Tom Pidcock wird in Glasgow ebenfalls auf dem MTB am Start stehen - Dass der Brite in der Cross-Country- und Short Track-Disziplin damit automatisch auch eine Favoritenrolle einnimmt, dürfte nach seinem doppelten Weltcuperfolg in Nove Mesto im Frühjahr klar sein.

Tom Pidcock entkommt dieser Problematik trotz seiner jüngsten Erfolge auf dem Mountainbike wie beim Weltcuprennen in Nove Mesto im Frühjahr auch nicht gänzlich: Aktuell wird der Brite auf Rang 68 in der Weltrangliste geführt, was mit Sicherheit einen Startplatz im hinteren Teil des Herrenfeldes bedeutet. Während van der Poel vor dem Start der Tour de France mit einem Doppelstart bei den Radsport-Weltmeisterschaften in Glasgow liebäugelte, möchte sich Pidcock vollständig auf die Mountainbike-Wettkämpfe konzentrieren.

Was denkt ihr? Können Pidcock und van der Poel trotz ihres Handicaps vorne angreifen?


Alle Artikel zur XC WM Glasgow 2023 | Alle Infos zur MTB-Weltmeisterschaft 2023

  1. benutzerbild

    captain hook

    dabei seit 10/2006

    Ich sehe das insbesondere bei MvdP etwas anders. Es ist offensichtlich sein großer Wunsch, Olympiasieger in der XCO Disziplin zu werden. Finanziell sollte er bereits heute in seinen jungen Jahren abgesichert sein. Wenn er doch ein so großes Ziel vor Augen hat, warum bereitet er sich dann nicht speziell auf dieses Ereignis vor (will er nicht nächstes Jahr auch wieder die TdF bestreiten?)? Verzichtet für die Erreichung dieses Traums mal für auf einen Teil seiner Straßensaison und nimmt regelmäßig von Beginn der XCO Saison an den Weltcuprennen teil. Möglicherweise ist es ja gar nicht er selbst, der das verhindert, sondern sein Team bzw. seine vertraglichen Verpflichtungen dort. Ich finde allerdings, dass auch sein Team ihm da entgegenkommen könnte.

    Ich korrigiere mich also: Beide sind gerne an den Startlinien der XCO-Rennen gesehen. Sind ja immerhin absolute Ausnahmeathleten. Sie dürfen das aber genauso gerne regelmäßig tun und ständiger Bestandteil der XCO Disziplin sein.smilie
    Es gibt viele spannende Rennen, aber allgemein kommerziell genau eins. Die Tour. OK, stark verkürzt jetzt, aber grundsätzlich betrachtet ist das so. Es ist das Rennen mit der (mit Abstand) meisten TV Zeit, der meisten Öffentlichkeit, dem meisten weltweiten Interesse etc... Alles andere ist unter diesem Gesichtspunkt alles andere.
  2. benutzerbild

    s-longus

    dabei seit 05/2021

    Der Bekanntheitsgrad ist sehr groß, während man im XCO Sport landläufig eventuell grade mal Nino Schurter kennt!
    Aber nur sehr eventuell - der "Öffentlichkeitsfaktor" der TdF liegt sicher im Faktor 500 über dem eines XCO-Laufes.
    Die WM-für-alle-am-gleichen-Ort hat dem MTB-Sport aber sicher geholfen, weil viele sicher da erst mitgekriegt haben, was es noch alles gibt. 👍
  3. benutzerbild

    fleckinet

    dabei seit 02/2012

    Es gibt viele spannende Rennen, aber allgemein kommerziell genau eins. Die Tour. OK, stark verkürzt jetzt, aber grundsätzlich betrachtet ist das so. Es ist das Rennen mit der (mit Abstand) meisten TV Zeit, der meisten Öffentlichkeit, dem meisten weltweiten Interesse etc... Alles andere ist unter diesem Gesichtspunkt alles andere.
    Das ist nicht ganz richtig!
    Für einen Holländer und noch mehr für einen Belgier gibt es nur EIN Rennen: Flanders Mooiste!
    Bitte den Stellenwert der Klassiker, vor Allem Flandern und Roubaix nicht unterschätzen, das ist mindestens auf einer Stufe mit der Tour! (und auch nur bedingt vergleichbar!)
  4. benutzerbild

    fleckinet

    dabei seit 02/2012

    MvdP hat einen Vertrag als Strassenfahrer, nur hier gibt es die Aufmerksamkeit die die Sponsoren bezahlen!
    XCO-Starts sind sind bei weitem nicht so öffenlichkeitswirksam, dazu kommt die nicht vorhandene TV Reichweite! Ein Sponsor wie CANYON schadet der XCO-Start sicher nicht, fürs Team und Alpecin ist sein XCO-Start sicher goodwill...
    Insofern ist eine komplette XCO Saison nur schwer vorstellbar!

    Übrigens: Vergleicht mal die Renntage Strasse und XCO ... 😳

  5. benutzerbild

    captain hook

    dabei seit 10/2006

    Das ist nicht ganz richtig!
    Für einen Holländer und noch mehr für einen Belgier gibt es nur EIN Rennen: Flanders Mooiste!
    Bitte den Stellenwert der Klassiker, vor Allem Flandern und Roubaix nicht unterschätzen, das ist mindestens auf einer Stufe mit der Tour! (und auch nur bedingt vergleichbar!)
    Im Straßenradsport ist die Größe und Bedeutung von Rennen glaube ich sehr eindeutig bekannt und wird auch so gelebt. Werbewert, TV-Zeit, Preisgelder blablabla.

    Damit will ich die Spannung und/oder Qualität der Rennen oder die Bedeutung für (global betrachtet) ein paar Belgier oder Holländer gar nicht in Abrede stellen. Ich selber finde auch viele noch viel kleinere Rennen spannender als ne TdF oder ne Vuelta. Aber ich schau auch lieber nen XCO Rennen als die 6te Sprintetappe der Tour.

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