Die ersten Medaillen der Mountainbike-WM 2022 sind vergeben! In einem dramatischen Finale schnappte die Schweizer Team-Staffel beim Team-Relay in der Cross-Country-Disziplin der einheimischen französischen Equipe die Goldmedaille weg, Frankreich rutschte infolge eines Defekts bei der Juniorin Tatiana Tournut bis auf den fünften Rang ab. Silber und Bronze gingen an die Nationen Italien und Amerika, die deutsche Mannschaft belegte etwas enttäuschend den zehnten Rang.

Alle Jahre wieder eröffnet die Team-Staffel den Medaillenreigen bei den Weltmeisterschaften auf dem Mountainbike. Im französischen Les Gets ging es am heutigen Mittwoch dementsprechend für sechs Fahrerinnen und Fahrer einer jeden Nation auf eine schnelle Runde auf dem Rundkurs in den französischen Alpen, mit dem großen Ziel, eine Medaille für das eigene Land zu sichern.

In vermeintlicher Bestbesetzung um die beiden Top-Stars Loana Lecomte und Jordan Sarrou angetreten, erhofften sich die einheimischen Fahrer*innen und Fans aus Frankreich das erste Edelmetall im ersten WM-Rennen: Doch Erfolg lässt sich im Mountainbikesport bekanntlich nicht unbedingt erzwingen, und so endeten alle Medaillenhoffnungen der französischen Mannschaft in der vorletzten Runde mit einem verlorenen Sattel der Juniorin Tatiana Tournut. Bis zu diesem Zeitpunkt lag das französische Sextett überlegen in Führung und schien auf dem besten Wege in Richtung Goldmedaille unterwegs zu sein. Tournut verlor im Vergleich zur schnellsten Juniorin im Team-Relay, der Schweizerin Anina Hütter fast vier Minuten und wurde von der Führungsposition bis auf den siebten Rang durchgereicht. Auch Jordan Sarrou, Cross-Country-Weltmeister aus dem Jahr 2020, konnte in seiner letzten Runde nichts mehr ausrichten gegen die verpasste Chance auf die Medaillen.

Die Gunst der Stunde nutzten die Schweizer MTB-Asse, die in der Konstellation Dario Lillo (U23 männlich), Khalid Sidahmed (Junioren), Ramona Forchini (Frauen Elite), Ronja Blöchlinger (U23 weiblich), Anina Hutter (Juniorinnen) and Nino Schurter (Männer Elite) zum Weltmeistertitel fuhren. Als vorletzte Fahrerin übernahm Anina Hutter die Führung und schickte Top-Star Nino Schurter mit zehn Sekunden Vorsprung auf die italienische Mannschaft in die letzte Runde. Schurter verteidigte schließlich den Vorsprung souverän, der italienische U23-Fahrer Simone Avondetto überquerte letztlich sechs Sekunden hinter Schurter den Zielstrich. Die Bronzemedaille ging an die US-amerikanische Mannschaft, die von Beginn an der Spitze des Feldes vertreten waren und nie weiter als auf den fünften Rang zurückfielen. U23-Fahrer Riley Amos führte letztlich das US-Team als letzter Fahrer auf den Bronzerang.

Für die deutsche Mannschaft verlief die Team-Staffel hingegen alles andere als nach Plan: Bereits Startfahrer Leon Kaiser verlor 1:21 Minuten auf den schnellsten Fahrer in der ersten Runde, Luca Braidot und übergab als 14. Platzierter an Juniorenfahrer Benjamin Krüger. Dieser verlor in seiner Runde einen zusätzlichen Platz, sodass Elitefahrerin Lia Schrievers als 15. Platzierte ins Rennen ging. Schrievers brachte das deutsche Team schließlich um zwei Plätze nach vorne, die U23-Fahrerin Finja Lipp und die Juniorin Antonia Weeger hielten in der Folge den 13. Rang. Schlussfahrer Niklas Schehl konnte mit einem soliden Auftritt das deutsche Team noch auf den zehnten Rang vorfahren, im Vergleich zum Vorjahr als die deutsche Mannschaft noch Bronze gewann, entspricht dieses Ergebnis jedoch nicht unbedingt den Erwartungen.

Ergebnisse

Results

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Alle Artikel zur XC-Weltmeisterschaft Les Gets 2022:

  1. benutzerbild

    Schlammpaddler

    dabei seit 10/2001

    Mein Sohn ist gefahren
    Danke für die Insiderinfos! smilie

    Ich finde es schade, dass in einem offiziellen Bericht von einem "enttäuschenden Ergebnis" erzählt wird, ohne auf die Gründe einzugehen. Sorry @GabiMTB smilie
    Mag sein dass die Infos einfach nicht vorlagen als der Bericht erstellt wurde, aber dann könnte man ja auch etwas neutraler bewerten, ohne gleich ins negative zu gehen. So ist das Abschneiden absolut nachvollziehbar und in meinen Augen aller Ehren wert. Wenn man weiß wie schwer es ist die Motivation hoch zu halten, wenn man von Anfang an hinten liegt, ...
  2. benutzerbild

    Jurasued

    dabei seit 05/2020

    SRF hat nur Abends im Sportflash eine kurze Zusammenfassung gezeigt und ein paar Interviews, findest du auch auf SRF.ch
    Ja, merci - meine Aussage bezog sich auf das ganze Rennen (Live). Auf der Sportseite von SRF waren nur ein paar Sekunden und die Interviews... smilie
    Bei den Schweizern war (mit Ausnahme von Nino) auch nur die zweite Garde am Start und es hat perfekt funktioniert!
    ...ausser N1NO war es max. die zweite Garde bei den Schweizern. Umso mehr ein grosses Kompliment an die beteiligten Fahrer/-innen!! smilie
  3. benutzerbild

    ufp

    dabei seit 12/2003

    ...ausser N1NO war es max. die zweite Garde bei den Schweizern. Umso mehr ein grosses Kompliment an die beteiligten Fahrer/-innen!! smilie
    Und selbst die zweite Garde fährt den anderen (zweiten Gard[n]e[r]) um die Ohren smilie.
    Das Alpenland Österreich, immerhin toller 11 bei 17 Teilnehmenden.

    mit einem verlorenen Sattel
    das hätte mich schon sehr interessiert, wie das passiert ist, oder aussieht?
  4. benutzerbild

    seven21

    dabei seit 01/2012

    Danke für die Insiderinfos! smilie

    Ich finde es schade, dass in einem offiziellen Bericht von einem "enttäuschenden Ergebnis" erzählt wird, ohne auf die Gründe einzugehen. Sorry @GabiMTB smilie
    Mag sein dass die Infos einfach nicht vorlagen als der Bericht erstellt wurde, aber dann könnte man ja auch etwas neutraler bewerten, ohne gleich ins negative zu gehen. So ist das Abschneiden absolut nachvollziehbar und in meinen Augen aller Ehren wert. Wenn man weiß wie schwer es ist die Motivation hoch zu halten, wenn man von Anfang an hinten liegt, ...
    Einige der Probleme, insbesondere Finjas, waren direkt auf Instagram nachzulesen.
  5. benutzerbild

    tozzi

    dabei seit 09/2003

    Hallo,

    welche Strecke wurde im Team-Relay gefahren ?
    Short-Track-Runde, Cross-Country-Kurs oder eine eigens zugeschnittene Runde ?
    Konnte weder hier noch auf der UCI-Seite Informationen dazu entdecken.

    Grüße

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