Teil eins der WM im norwegischen Hafjell ist Geschichte. Die Juniorinnen und Junioren, die U23-Kategorien und die Nationen im Team-Wettkampf haben ihre Weltmeister schon gefunden. Aus deutscher Sicht sorge Luca Schwarzbauer bei den Junioren bis jetzt für die einzige Medaille – er holte sich Bronze. Dominierend sind einmal mehr die Schweizer, die sich bis jetzt sieben Medaillen sichern konnten, davon drei goldene, inklusive dem Sprint-Gold von Kathrin Stirnemann. MTB-News gibt euch hier einen Überblick über die ersten XCO-Wettkämpfe in Hafjell.
Team Relay: Überlegene Franzosen – Deutsches Quartett mit Pech
Frankreich sicherte sich mit 45 Sekunden Vorsprung vor der Schweiz den Weltmeistertitel im Mannschaftswettbewerb. Startfahrer Jordan Sarrou brachte die Equipe Tricolore auf Goldkurs und Maxim Marotte ließ auf der Schlussrunde Nino Schurter keine Chance. Der war allerdings schon mit ca. 50 Sekunden Rückstand losgeschickt worden und somit chancenlos. Dem Schweizer Vorzeigebiker drohte allerdings stete Gefahr von hinten, da kein geringerer als Jaroslav Kulhavy die Jagd auf Schurter eröffnete. Das Unterfangen des tschechischen Olympiasiegers war allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Zu Buche stand schlussendlich Gold für Frankreich, vor der Schweiz und den Tschechen.
Den Deutschen blieb nur der fünfte Rang. Julian Schelb missglückte der Start, aufgrund eines strauchelnden Jordan Sarrous vor ihm. Da er als Letzter des Feldes die Verfolgung aufnahm, konnte der Multivan Merida-Biker nur an zwölfter Position wechseln. Luca Schwarzbauer erwischte anschließend einen rabenschwarzen Tag und verlor sogar drei Positionen, ehe Sabine Spitz die deutsche Mannschaft wieder auf Rang elf vorfuhr. Manuel Fumic zeigte zu guter Letzt ein tolles Finale und brachte das Quartett noch auf Rang fünf.
U23: Schelb fährt auf Rang 7 – Jolanda Neff gelingt dieses Jahr alles
Der neue Weltmeister bei den U23-Herren heißt Michiel van der Heijden. Der Niederländer gewann vor seinem Dauerkonkurrenten Jordan Sarrou, der eigentlich als Topfavorit gehandelt wurde. Doch der Franzose erlitt einen Defekt, wodurch der Weg für den Junioren Weltmeister von 2010 frei war. Als Dritter überquerte der US-Amerikaner Howard Grotts die Ziellinie.
Julian Schelb war lange Zeit auf Schlagdistanz zu den Medaillenrängen, zog schlussendlich allerdings etwas den Kürzeren gegenüber der Konkurrenz. Der Vizeweltmeister des vergangen Jahres zeigte sich mit dem siebten Platz allerdings nicht unzufrieden.
Der deutsche Meister Georg Egger fuhr ein sehr starkes Rennen und wurde Zweitbester des jüngsten U23-Jahrgangs als 17. Für Martin Frey wären die top 15 heute möglich gewesen – doch es bleibt beim Konjunktiv. Zwei Defekte warfen den Bulls-Fahrer zurück, doch eine tolle Moral ermöglichte ihm den 25. Platz.
Bei den Damen gewann einmal mehr Jolanda Neff eine WM – der dritte U23-Titel in Folge. Wer auf ein spannendes Duell zwischen der Schweizerin und Pauline Ferrand-Prevot hoffte, wurde allerdings enttäuscht. Zwar zogen die beiden Liv-Fahrerinnen, die wohlgemerkt im Damenweltcup die Konkurrenz düpieren, dem Feld davon, doch die Französin musste früh die Segel streichen aufgrund zweier Kettenrisse. Ihr blieb dennoch der achte Platz. In die Bresche sprang für sie dann allerdings ihre Landsfrau Margott Moschetti, die sich vor Linda Indergand die Silbermedaille sicherte.
Helen Grobert blieb heute nur der sechste Rang, nachdem sie erst vor zwei Wochen den U23- Weltcup in Méribel noch gewinnen konnte. Lena Putz erreichte das Ziel als Elfte und Sofia Wiedenroth musste wegen eines anhaltenden Infektes das Rennen vorzeitig beenden.
Junioren: Schwarzbauer holt sich Bronze, Andreassen überlegen zu Gold
Im Juniorenrennen hat sich der Däne Simon Andreassen nach seinem EM-Titel auch den WM-Titel gesichert. Ähnlich klar überlegen wie Neff bei den U23-Damen fuhr er der Konkurrenz davon und holte sich verdient den Sieg. Den Zielsprint um Platz zwei verlor der Nürtinger Luca Schwarzbauer gegen den Kolumbianer Egan Bernal. Der Deutsche kam zu Beginn des Rennens nicht optimal in Tritt, da er Probleme mit seinem Sattel hatte. Nachdem er selbst die Störung beheben konnte, begann seine Aufholjagd, die schlussendlich mit Bronze belohnt wurde. Zufrieden zeigte sich der Lexware-Biker damit allerdings nicht, da er sich zuvor die Goldmedaille zum Ziel gesetzt hatte.
David Horvath fuhr ebenfalls ein sehr gutes Rennen. Der zweite Lexware-Fahrer erreichte das Ziel als Fünfter und zeigte sich im Gegensatz zu seinem Teamkollegen im Ziel hocherfreut.
Bei den Juniorinnen gewann Nicole Koller vor Marlene Degn und Sina Frei. Deutsche Nachwuchsfahrerinnen spielten im Kampf um die Medaillen keine Rolle. Antonia Daubermann war beste BDR-Vertreterin auf Rang elf. Sarah Bauer, die letztes Jahr überraschend Bronze gewann, musste wegen eines Trainingssturzes auf ihren WM-Start verzichten.
Alle Ergebnisse findet ihr hier.
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