Pauline Ferrand-Prevot und Nino Schurter sind die neuen Europameister in der Cross-Country-Disziplin. Am Monte Tamaro in der Nähe von Lugano in der Schweiz sicherten sich die beiden in spannenden Rennen der Damen- und Herrenkonkurrenz den Titel. In der U23-Klasse gelang den Nachwuchsfahrern der Schweiz ein spektakulärer Doppelsieg. Licht und Schatten gab es bei den deutschen Fahrerinnen und Fahrern zu beobachten: Max Brandl musste das Rennen der Herren vorzeitig aufgeben, Elisabeth Brandau belegte in der Damenkonkurrenz den achten Rang.

Frauen

Die Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot macht da weiter, wo sie in der letzten Woche aufgehört hat. Eine erneut dominante Vorstellung der Französin bescherte Ferrand-Prevot den Europameistertitel vor der Niederländerin Anne Terpstra und der Ukrainerin Yana Belomoina. Die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau landete nach turbulenten letzten Wochen auf dem achten Rang.

Nur eine Runde lang hielt im Feld der Damen der Spannungsbogen an, ehe Pauline Ferrand-Prevot einmal mehr ihre aktuelle Dominanz im Damenfeld zum Ausdruck brachte und in eindrucksvoller Art und Weise auf dem Weg zum Sieg davonzog. Anne Terpstra war es, die anfangs noch mit Ferrand-Prevot mithalten konnte und das gesamte Rennen über noch am ehesten in Schlagdistanz zur Französin unterwegs war. Mit 41 Sekunden Rückstand auf die französische Siegerin überquerte Terpstra den Zielstrich und sicherte sich somit die Silbermedaille. Hinter den beiden wesentlichen Protagonistinnen des Rennens entwickelte sich ein spannender Kampf um den dritten Rang. Lange auf Bronzekurs unterwegs, fiel die Schweizerin Sina Frei im Laufe des Rennens auf den fünften Rang zurück. Die Ukrainerin Yana Belomoina hingegen konnte sich auf dem dritten Rang festsetzen und diesen bis ins Ziel verteidigen.

Nach einem äußerst unglücklichen Rennen bei den Weltmeisterschaften in Leogang vor einer Woche mit einem Sturz direkt am Start, erwischte die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau einen deutlichen besseren Tag im Tessin: Nach einem couragierten Rennen landete sie auf dem achten Rang. Nadine Rieder belegte den 18. Rang, Kim Ames fuhr als 29. ins Ziel. Die vierte deutsche Starterin, Antonia Daubermann, beendete das Rennen vorzeitig.

XCO Wom El results

Männer

Der Allzeitdominator schlägt zurück! Nino Schurter krönte sich nach dem für ihn enttäuschenden neunten Platz bei den Weltmeisterschaften vergangener Woche in Leogang in einem packenden Rennen zum neuen Europameister vor dem Franzosen Titouan Carod und seinem Landsmann Mathias Flückiger. Die größte deutsche Hoffnung, Max Brandl, musste das Rennen vorzeitig aufgeben. Bestplatzierter Deutscher wurde schließlich Julian Schelb auf dem 20. Rang.

Vor heimischem Publikum war es der achtfache Weltmeister Nino Schurter, der in der Herrenkonkurrenz von Beginn an das Tempo bestimmte. Bis zur Rennhälfte blieb das Tempo an der Spitze jedoch noch moderat, sodass erst verschiedene Tempoverschärfungen von Schurter eine größere Spitzengruppe nach und nach dezimierte. Einzig die späteren Zweit- und Drittplatzierten Carod und Flückiger waren in der Lage über weite Strecken dem Tempo von Schurter zu folgen. Während Flückiger jedoch auf den letzten Metern doch noch den Anschluss an das Spitzenduo verlor, kam es in der letzten Runde an der Spitze zum Showdown zwischen Schurter und Carod. Der Franzose setzte sich taktisch geschickt nach vorne und hielt das Tempo hoch, sodass er bereits der sichere Sieger schien. Doch Schurter witterte kurz vor einer technischen Abfahrt seine Chance und zog energisch an Carod vorbei. Dadurch geriet der Franzose derart ins Straucheln, dass Schurter einen großen Vorsprung auf die wenigen verbliebenen Meter nahm und sich somit nach Mathieu van der Poel im vergangenen Jahr die Krone des Europameisters aufsetzte.

Der deutsche Meister Max Brandl erwischte heute nicht seinen besten Tag und beendete das Rennen vorzeitig. „Bereits auf den ersten Metern habe ich gemerkt, dass ich heute nicht an die Leistungswerte der vergangenen Wochen anknüpfen kann“, so Brandl. Julian Schelb knüpfte hingegen an seine starken Vorstellungen im Weltcup und bei den Weltmeisterschaften der vergangenen Wochen an und rollte das Feld einmal mehr von hinten auf. Der Schwarzwälder, der halbtags als Zimmermann arbeitet, belegte schließlich den 20. Rang. Der dritte deutsche Starter Luca Schwarzbauer landete auf dem 28. Rang.

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U23-Männer

Doppelsieg für die Schweiz in der männlichen U23-Klasse: Joel Roth und Vital Albin waren schneller als alle anderen Nachwuchsfahrer und landeten nach einem spannenden Duell auf den ersten beiden Rängen in der U23-Kategorie. Auf Rang drei landete der Italiener Juri Zanotti. Der Zwölftplatzierte der Weltmeisterschaft, David List, belegte als bestplatzierter Deutscher den 12. Rang.

Die U23-Fahrer boten den wenigen zugelassenen Zuschauer am Monte Tamaro am frühen Samstagmorgen ein Spektakel, das insbesondere heimische Fans aus der Schweiz faszinierte. Eine größere Spitzengruppe löste sich zur Hälfte des Rennens auf, woraufhin die drei späteren Erstplatzierten sich um den Europameistertitel stritten. Der Italiener Zanotti, der am vergangenen Donnerstag noch in der Staffel mit einer starken Leistung überzeugen konnte, verlor jedoch unter dem Tempodiktat der beiden Schweizer den Anschluss, sodass es in der letzten Runde zum Duell der beiden Eidgenossen kam: Joel Roth war es schließlich, der mehr Körner übrig hatte und sich nach dem Bronzemedaillengewinn bei der Weltmeisterschaft in Leogang nun zum Europameister kürte. Vital Albin sicherte sich sechs Sekunden hinter Roth die Silbermedaille.

Auf Position zehn zeigte der deutsche Marathon-Meister David List eine ansprechende Leistung. Auch die anderen deutschen Starter wussten im Tessin zu überzeugen. Alex Bregenzer auf Rang 16 und Niklas Schehl auf Rang 18 blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Leon Kaiser landete leicht abgeschlagen auf dem 44. Platz.

XCO res MU23

Alle Artikel zur XC EM am Monte Tamaro 2020:

  1. benutzerbild

    Daniel_R_aus_S

    dabei seit 02/2018

    ... hatte fast schon was von einem DTM-Rennen🏎
    Bis dahin hatte ich das Gefühl, ich hätte was verpasst. smilie
  2. benutzerbild

    baloo

    dabei seit 01/2004

    weiss man wohin Sina Frei wechselt, Frischi hat da auch was erwähnt?!

  3. benutzerbild

    BillGehts

    dabei seit 04/2004

    De facto fährt PFP doch eigentlich bereits im Absolute Absalon Team. Das scheint mir ein logischer Schritt. Sarrou zu Specialized ist indes interessant. Es wird spannend zu sehen sein, wie er sich als Franzose dort schlagen wird.

    Kann es sein dass Sarrou bei der EM schon mit einem Specialized Rad gefahren ist? Vielleicht habe ich das aber auch verwechselt im Stream.

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