WTB und Moots stellen auf der MADE Bike Show einen Reifen-Prototyp für 750d Laufräder vor – die innovative Größe ordnet sich zwischen den gängigen 700c und den 36″-Exoten ein und ist damit größer als die gängigen Gravel- und MTB-Laufräder. Die ersten Infos gibts hier!
WTB und Moots stellen mit einem 750d Prototyp auf der MADE Messe in Portland einen neuen Laufraddurchmesser vor – in den letzten Jahren haben wir einiges mitgemacht, was Laufraddurchmesser betraf, die sich von 26″ über 27,5″ (650b) bis zum jetzigen 29″ entwickelt haben (okay, der 29″ war eigentlich vor dem 27,5″ da, hat sich dann aber doch erst nach diesem Zwischenschritt etabliert), hat sich beim Gravel-Bike – mal abgesehen von 650b – kaum etwas getan. Das soll sich jetzt mit dem Projekt von WTB und Moots ändern – während WTB das Laufrad und die Reifen in 750d bringt, stellt Moots den passenden Rahmen für den neuen Laufraddurchmesser her, der sich zwischen dem 700c und 36″ einordnet.
Ein Blick auf die neue 750d Laufradgröße
Was wir über das 750d Laufrad wissen, ist, dass es mit 750 x 40 mm Reifen kommt, die es etwas größer machen als die weit verbreiteten 700c- und 650b-Größen. Laut WTB ist die 750d Größe derzeit nur für individuell angefertigte Räder verfügbar. Das bedeutet, dass, solange keine anderen Marken sich für diesen neuen Standard entscheiden, 750d nur ein interessantes Projekt bleibt und keine breite Marktakzeptanz findet.
Warum braucht es laut WTB einen neuen Standard?
Die Einführung eines neuen Raddurchmessers kommt immer mit einer entscheidenden Frage: Warum? Warum brauchen wir einen weiteren Standard, wenn wir bereits 700c für die Vielseitigkeit und 650b für eine agilere Fahrt haben? Nun, hier könnte der 750d ins Spiel kommen. Durch die Kombination der Geschwindigkeit von 700c und einer besseren Geländegängigkeit könnte 750d eine willkommene Ergänzung für Gravel-Fahrer sein. Schon beim Mountainbike hat sich mit Einführung des 29″ der Vorteil einer besseren Überrollbarkeit von Hindernissen gezeigt – das sollte sich natürlich auch beim noch größeren 750d zeigen und damit vor allem für Gravel-Fahrer:innen interessant sein.
Grenzen und Herausforderungen
Die Implementierung eines neuen Laufradstandards kommt nicht ohne Herausforderungen. Zum einen müssen Rahmen und Gabeln auf den neuen Standard entwickelt werden – der 750d wird sich nicht in einen Rahmen, der für 700c vorbereitet ist, einbauen lassen. So kann er derzeit nur in extra für ihn hergestellten Prototypen und Einzelanfertigungen gefahren werden. Zudem ist noch unklar, wie sich der größere Durchmesser auf die Gesamtfahrtdynamik auswirkt. Zusätzlich zur Technologie müssen auch Marktbedingungen berücksichtigt werden. Es ist keine geringe Aufgabe, Radfahrer und Hersteller davon zu überzeugen, sich einem neuen Standard anzuschließen, besonders wenn es bereits bewährte Optionen gibt.
Längerfristige Perspektiven
Das Langzeitüberleben von 750d hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits könnte der neue Durchmesser Vorteile für spezialisierte Disziplinen bieten, wie zum Beispiel Gravel-Racing, wo Geschwindigkeit und Geländegängigkeit entscheidend sind. Andererseits könnten die höheren Kosten für die Entwicklung neuer Rahmen und Komponenten Hersteller abschrecken. Das alles könnte durch die Nachfrage der Konsumenten beeinflusst werden, die letztlich bestimmen wird, ob 750d mehr als nur ein Nischenprodukt wird.
Wir behalten die Entwicklung bei WBT und Moots im Auge und werden weiter berichten.
Neuer Laufraddurchmesser 750d – reiner Marketinggag oder ernsthafte Option für die Zukunft. Was meint ihr?
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