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World Cup XCO #4 – La Bresse – Julien Absalon feiert Riesen-Erfolg in seinem Heimatort, die Deutschen Fahrer mit viel Pech

Was kann es für einen Profi schöneres geben als im Heimatort einen Worldcup zu haben? Richtig, ihn zu gewinnen. Genau das hat Julien Absalon vor tausenden radsportverrückten Fans geschafft. Bedroht wurde sein Sieg zu Schluß vom ranstürmenden Tschechen Jaroslav Kulhavy, dem es aber nur zu Platz 2 reichte. Die weiteren drei Plätze wurden von Schweizern belegt, denen es vor allem um die Olympiaqualifikation ging. Ralph Näf auf drei und Florian Vogel auf vier hatten am Schluß die besseren Nerven und setzten sich gegen Fabian Giger durch.

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Der Start

#1 Absalon Fan


#2 Startaufstellung La Bresse


#3 Start in La Bresse


#4 Start in La Bresse

Die Franzosen sind ein radverrücktes Volk, da besteht kein Zweifel. Im Vorfeld gab es allerdings Spekulationen ob viele Zuschauer in das kleine Dörfchen kommen würden und vor allem den mühsamen Aufstieg zum interesanten Teil der Strecke bewältigen würden.
Nach diesem Wochenende besteht kein Zweifel mehr, die Zuschauer in la Bresse konnte nichts abschrecken und sie scheuten keine Mühen. Tausende Zuschauer verteilten sich am ganzen Hang und schon von Weitem konnte man erkennen an welcher Stelle des Kurses sich die Fahrer befanden. Generell wurde jeder Fahrer angefeuert doch bei Julien Absalon drehten die Zuschauer komplett durch. Mit einer unglaublichen Lautstärke wurde Absalon förmlich die Strecke entlanggepeitscht. Kein Wunder sagte er später, dass dieser Erfolg einer seiner größten und wichtigsten seiner Karriere war. Doch kommen wir erst einmal zum Rennverlauf:


#5 Florian Vogel vor Marco Fontana


#6 Ralph Näf


#7 Fabian Giger vor Julien Absalon


#8 Julien Absalon vor Moritz Milatz


#9 Ralph Naef

Die Fahrer rasen los und Manuel Fumic setz sich zusammen mit seinem Teamkollegen Marco Fontana gleich einmal an die Spitze des Felder. Dahinter folgen, bis auf Nino Schurter der wegen Magenproblemen nicht gestartet ist, die üblichen Verdächtigen. Dann geht es in die erste Runde und Ralph Näf unterstreicht seine Olympiaambitionen und zieht das Tempo nach oben. Die anderen Schweizer müssen dranbleiben und so hängt sich Florian Vogel an sein Hinterrad gefolgt von Marco Fontana, Julien Absalon, Moritz Milatz und Fabian Giger.
Der Kurs war sehr tückisch, denn überall ragten Steine aus dem Boden heraus die nur darauf warteten die Reifen der Fahrer platt zu machen. Sehr oft hatten die Fahrer keine Chance den Steinen auszuweichen oder sahen sie schlichtweg nicht. Einer der Ersten den es erwischte war Marco Fontana. Dummerweise bemerkte er den Platten erst nach der Tech-Zone und somit war das Rennen für ihn aus. Zurücklaufen ist verboten und somit blieb ihm nur die Rennaufgabe. Manuel Fumic hatte ebenfalls einen Platten aber zum Glück bemerkte er es vor der Tech-Zone und er konnte weiterfahren. Eine Runde später ereilte ihn das selbe Schicksal nochmal. Im Ziel meinte ein frustrierter Fumic: „Der Kurs war so tückisch. Ich habe den Kurs davor extra so gut angeschaut und bin immer saubere Linien gefahren. Ich hab absolut keine Ahnung wo ich mir die Platten zugezogen hab. Das hat mich total verunsichert und dann hab ich Fehler gemacht und bin gestürtzt. Die Beine waren heute super, da wäre mehr drin gewesen.“

In der zweiten Runde setzte Absalon dann seine Attacke und kam entscheidend weg. Einzig Florian Vogel und Moritz Milatz konnten halbwegs folgen und schafften es sogar die Lücke fast zu schließen. In der zweiten Runde fuhr Milatz sogar Bestzeit, doch ereilte ihn das selbe Schicksal wie Fontana und er schied ebenfalls aus dem Rennen aus. Mit der Leistung die er am Berg gezeigt hat, hätte er heute um den Sieg mitfahren können. Daraus wurde leider nichts und Milatz wurde zum zuschauen verdammt.


#10 Julien Absalon


#11 Moritz Milatz


#12 Julien Absalon


#13 Florian Vogel


#14 Moritz Milatz


#15 Fabian Giger


#16 Ralph Naef


#17 Jaroslav Kulhavy


#18 Manuel Fumic


#19 Julien Absalon


#20 Moritz Milatz


#21 Florian Vogel

Dann ging auf einmal ein Stöhnen durch die Menge. Ralph Näf hatte den Kontakt zu Absalon hergestellt und fuhr als erster in die nächste Runde. Näf hatte sich von der dreiköpfiger schweizer Gruppe mit Vogel und Giger kurz vor dem Downhill an die Spitze gesprintet und in der Abfahrt seine Künste gezeigt. Er schaffte es die Lücke von 20 Sekunden zu schließen, konnte aber im Anstieg nicht an Absalon dranbleiben und musste den heranstürmenden Tschechen Jaroslav Kulhavy ebenfalls passieren lassen.


#22 Fabian Giger


#23 Ralph Naef


#24 Jaroslav Kulhavy


#25 Manuel Fumic


#26 Julien Absalon


#27 Ralph Naef


#28 Florian Vogel


#29 Manuel Fumic


#30 Julien Absalon


#31 Ralph Naef


#32 Manuel Fumic

Im Ziel trennten Kulhavy lediglich 7 Sekunden zu Absalon der einen seiner größten Erfolge feiern konnte.

Es folgten zwei glücklich Schweizer Ralph Näf und Florian Vogel. Der nächste Schweizer, Fabian Giger sah so gar nicht zufrieden aus und das aus gutem Grund. Bereits am Anfang des Rennens warf ihn ein Speichenbruch mit anschließendem Laufradtausch zurück. Als er sich gerade wieder nach vorne gekämpft hatte bekam er einen Platten und musste nochmal das Laufrad tauschen. Am Ende nur 20 Sekunden zu Platz vier mit Florian Vogel und somit sind die Chancen für ein Ticket nach Olympia so gut wie dahin.


#33 Julien Absalon siegt in La Bresse


#34 Julien Absalon siegt in La Bresse


#35 Julien Absalon, Jaroslav Kulhavy


#36 Ralph Naef

Florian Vogel erklärte seine Renntaktik so:“ Ich hab versucht das ganze Rennen sehr sicher und konstant zu fahren. Berghoch am Limit ohne zu Überziehen und bergab schnell, aber immer mit viel Sicherheit. Ein Defekt wie in Südafrika hätte mich die Olympiaqualifikation kosten können und das Riskio hier einen Platten zu bekommen war extrem hoch.“
Ganz anders war die Taktik von Ralph Näf: „Ich wusste, dass ich an einem solch langen Anstieg Probleme gegen Vogel und Giger bekomm. Also hab ich in den Abfahrten attackiert um dort Zeit herauszuholen.“

Eine weitere Tragödie spielte sich zwischen den Deutschen Wolfram Kurschat und Jochen Käß und damit dem dritten deutschen Startplatz für Olympia ab. Jochen Käß lag auf bestem Weg die Top15-Norm zu erfüllen, als ihn wie bei so vielen Anderen ein Plattfuß ereilte. Das große Problem lag darin, dass er den Platten an der selben Stelle wie Milatz und Fontana bemerkte. Er gab nicht auf und rannte den kompletten Weg bis zur nächsten Tech-Zone. Am Ende reichte es nicht mehr als zu Rang 26, während Kurschat auf Platz 18 kam. Jetzt können die Beiden nur hoffen, dass sich der Bundestrainer für den jeweiligen richtig entscheidet.

Absalon im Ziel und Siegerehrung


#37 Julien Absalon im Ziel


#38 Julien Absalon im Ziel


#39 Julien Absalon – schnelle Socken!


#40 Siegerehrung Herren


#41 Siegerehrung Herren


#42 Siegerehrung Herren

Die gesamte Ergebnisliste findet Ihr hier.

Mal wieder super Bilder von Hoshi – vielen Dank !

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