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World Cup 2011
#6 Nove Mesto – Kulhavy und Pendrel siegen, Deutsche Fahrer unter Niveau

Nicht erst durch die vielen Siege von Jaroslav Kulhavy boomt der Mountainbikesport in Tschechien. Schon davor kamen viele erfolgreiche Sportler aus Tschechien. Umso schöner wenn nun endlich wieder ein Weltcup dort stattfindet. Die Tatsache, dass Kulhavy als erster Tscheche den Gesamtsieg im Weltcup perfekt machen kann ist natürlich ein weiterer Anreiz, für viele Tschechen, zur Strecke zu kommen. Das Biathlonstadium war randvoll gefüllt beim Zieleinlauf von Kulhavy und die Massen sorgten dafür, dass Kulhavy dieses Rennen so schnell wohl nicht vergessen wird. Außerdem ist zu erwähnen, dass die Übertragung wohl mit die beste dieses Jahres war. Viele Kameras sorgten dafür, dass man die Rennsituation gut verfolgen konnte und nie Langweile auftrat.

Herren
Bereits in der Startrunde setzte sich Kulhavy ab. Dahinter folgten die Schweizer Florian Vogel, Nino Schurter und Thomas Litscher. Es schien so, als wollte er es gleich von Anfang an wissen. Das heimische Publlikum motivierte ihn natürlich zusätzlich und in Dalby Forest, Mont Saint Anne und Windham war er mit genau dieser Taktik erfolgreich.

Nach der ersten Runde hatte Kulhavy bereits 30 Sekunden Vorsprung auf den Weltmeister Hermida. Der sympatische Spanier konnte diese Saison noch keinen großen Sieg feiern, umso erfreulicher für ihn, dass er heute wieder vorne mit dabei war. Weiter 20 Sekunden dahinter bildete sich eine Verfolgergruppe mit Manuel Fumic, Teamkollege Marco Fontana und Nino Schurter. Zeitweise auch mit Florian Vogel, Rudi van Houts und Lukas Flückiger. In der zweiten Gruppe dahinter fuhr Julien Absalon mit Moritz Milatz, Sergio Gutierrez Mantecon und Maxime Marotte.

In der vierten Runde hatte Kulhavy dann die Vorentscheidung klar gemacht. Mit über einer Minute Vorsprung hatte er genau das geschafft was er wollte. Wirklich beeindruckend ! Hermida gab die Verfolgung auf und ließ sich von der verfolgergruppe einholen, um nicht alleine fahren zu müssen und Kräfte zu sparen. In der vergrößerten Verfolgergruppe musste sich dann jedoch leider Manuel Fumic verabschieden und auch zwischen Hermida und dem Duo Schurter + Fontana entstand, nach einem Fahrtechnikpatzer des Spaniers, eine kleine Lücke.

Im letzten Drittel des Rennens erschien dann auf einmal Absalon hinter der Verfolgergruppe. Still und heimlich hatte er sich nach vorne gearbeitet. Ach ja, letztes Drittel des Rennens heißt noch etwas: Manuel Fumic fällt zurück. Mal durch Defekt und mal durch was anderes. Heute war es ein Sturz über den Lenker. Wirklich hart für ihn, nachdem es letzte Woche auch nicht so gut lief. Zum Glück hatte er sich dabei, dem Anschein nach, nicht weiter schlimm verletzt.
Es geht in die letzte Runde und Kulhavy hat komfortable 1.23 Minuten Vorsprung vor Schurter und Absalon. Auf Platz vier folgt in kleinem Abstand Hermida und dann die zweite Gruppe mit Lukas Flückiger, Mantecon und Fontana, der jedoch durch die viele Führungsarbeit mit Fumic nicht mehr wirklich frisch wirkte.
Kulhavy lässt es logischerweise ruhig angehen, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Ganz im Gegenteil zu Schurter und Absalon. Lange Zeit kann sich keiner entscheidend absetzen, bis Schurter schließlich, am letzten Anstieg, eine kleine Lücke reißt und diese bis ins Ziel nicht mehr hergibt.
Hermida kommt auf Platz vier und mit Platz fünf erkämpft sich Mantecon sein ersten Podiumsplatz im Weltcup.

Dahinter folgen Lukas Flückiger, Maxime Marotte, Christoph Sauser, Moritz Milatz, Mathias Flückiger und Manuel Fumic.

Damen
Julie Bresset hätte sich den Gesamtsieg sichern können, doch Siegerin Catharine Pendrel verwies sie auf Platz zwei vor Irina Kalentieva.

Damit bleibt es weiter spannend und erst nächste Woche, beim letzten Weltcuprennen in Val di Sole, steht entgültig fest, wer bei den Damen den Gesamtweltcup holt. Gunn-Rita Dahle-Flesjaa bestätigte mit ihrem vierten Platz ihre Rückkehr zur Spitze.
Bresset führte zwischenzeitlich deutlich vor Pendrel, doch durch mehrere Stürze konnte die Kanadierin wieder aufschließlich und schließlich davon fahren.
Weniger erfreulich verlief das Rennen aus Deutscher Sicht. Beste war Elisabeth Brandau auf Rang 24 vor Sabine Spitz auf Rang 26. Adelheid Morath und Hanna Klein wurden lediglich 30. und 32. Anja Gradl, letzte Woche noch Platz 9 erreichte heute sogar nur Platz 39.

U23-Damen
Nach ihrer enttäuschenden Vorstellung, letzte Woche, konnte Mona Eibweiser wieder zeigen was in ihr steckt. Wie beim Weltcup in Offenburg erzielte sie den sehr guten vierten Platz. Der Sieg ging an die Ukrainerin Yana Belomoyna vor der, im deutschen MIG Team fahrenden Ungarin, Barbara Benko und Nummer 1 Pauline Ferrand Prevot.

U23-Herren
U23-Europameister Gerhard Kerschbaumer siegte vor dem Tschechen Ondrej Cink und dem Polen Marek Konwa. Damit sicherte sich Kerschbaumer schon vorzeitig den Weltcupgesamtsieg. Cink wurde zwar vom heimischen Publikum angefeuert, doch nach einem kleinen Fahrfehler, schaffte er es nicht den Südtiroler zu besiegen. Im Ziel trennte sie lediglich 23 Sekunden von einander.
Noch mehr Pech hatte Markus Schulte-Lünzum. Bereits in der ersten Runde stürtze er leicht. Dann begann er eine Aufholjagd und in der dritten Runde, auf Rang vier liegend, fehlten ihm lediglich 20 Sekunden zum Spitzenduo. In einer Abfahrt handelte er sich dann jedoch einen Hinterradplatten ein und somit war die Top-Plazierung weg. Am Schluß kam Platz 12 für ihn heraus, einen Platz vor Felix Euteneuer. Die anderen Deutschen, Julian Schelb, Fabian Strecker, Simon Stiebjahn und Martin Gluth erreichten die Plätze 17, 21, 25 und 32.

Junioren
Christian Pfäffle hätte heute mit Platz 4 sein bestes Saisonresultat erzielen können, doch ein Defekt warf ihn auf Platz 14 zurück. Somit war Martin Frey mit Platz 11 bester Deutscher. Der Sieg ging an den Neuseeländer, Anton Cooper vor Europameister Jens Schuerman und Pablo Rodriguez. Christopher Platt finishte als 18ter und Aaron Beck (DM-Dritter) erzielte in seinem ersten Weltcuprennen Platz 36.

Juniorinnen
Bereits bei der EM hatte Jolanda Neff einen sehr straker Eindruck gemacht. Das bestätigte sie heute mit dem Sieg vor der Italienerin Julia Innerhofer und Andrea Waldis. Johanna Techt wurde am Anfang durch einen Sturz von Lena Putz behindert und wurde schließlich Vierte. Lena Putz erging es besser als letzte Woche und sie wurde Sechste.


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Die komplette Ergebnisliste gibt es hier.

Bilder von Gary Perkin, Marius Maasewerd, Armin Küstenbrück

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