Das Video
World Cup 2011 – #2 Fort William – 4x Qualifikation von nuts auf MTB-News.de
Die Strecke
Die 4x -Strecke von Fort William ist im Vergleich zur letzten Saison nicht verändert worden und doch ändert sie selbstverständlich durch den permanenten Gebrauch als Bikepark fortlaufend ihren Charakter. Im letzten Jahr neu hinzugefügt wurde das Steinfeld zwei Kurven vor Schluss und der direkt Weg darüber blieb nur den wenigsten vorbehalten. In diesem Jahr ist der direkte Weg die Regel geworden, denn die Anfahrt zum Steinfeld ist etwas breiter gesteckt und selbstverständlich ist kaum einem der Starter der Zeitvorteil verborgen geblieben. Einziges Problem: Die Anfahrt ist so eng gesteckt, dass direkt vier Starter bei den Herren disqualifiziert worden sein, weil sie die Flagge in der Einfahrt auch nur berührt haben… Herzlichen Glückwunsch an die UCI aber so scheinen die Regeln zu sein. Immerhin haben Sie in Fort William eine Strecke parat, die dank dem Steinfeld ein wenig dem Mountainbike-Anspruch gerecht wird. Doch mit der langen Startgerade und dem insgesamt breiten Verlauf ist auch weiterhin viel Futter für die Kritiker im Stile eines Cedric Gracia gegeben, der im Lift zum Downhill bestätigte, dass er nie wieder 4x fahren wird, solange die Strecken nicht richtig viel Airtime haben und mit einem Fully gefahren werden müssen.
Qualifikation der Damen
Bei den Damen zeigt jedoch bereits die Startgerade, dass offensichtlich keine der Starterinnen in der Lage ist, alle Sprünge wie geplant zu nehmen. Selbst Anneke Beerten, von der wir zuletzt ein hartes Trainingsvideo gesehen haben, kommt am Ende der Startgerade zu kurz und schafft insgesamt in der Qualifikation nur den dritten Platz. Vor ihr platziert sich die Britin Joey Gough sowie Melissa Buhl aus den USA. Erstaunlich schwach schneiden die Französinnen ab, Céline Gros landet als bestplatzierte Dame aus dem Nachbarland auf dem vierten Rand. Ein besonderer Augenschmaus bei den Damen und die einzige im Feld, die wirklich jeden Sprung mitnimmt ist Luana Maria De Souza Oliveira. Sie fährt wie im letzten Jahr auch wieder ein dickes Downhillbike und könnte für die ein oder andere Überraschung gut sein, wenn es am Samstag heißt: Riders ready, watch the gate. Ein Sieg auf dem Downhillbike würde jedenfalls einige Fragen aufwerfen.
Aus deutscher Sicht ist die Qualifkation bei den Damen halbwegs erfolgreich gewesen, denn Steffi Marth qualifiziert sich auf dem siebten Platz vor der Downhillerin aus Brasilien, während Dana Elena Schweika als letzte ausscheidet.
Qualifikation der Herren
Schon während dem Training bei den Herren wird eindeutig, wie breit die Weltspitze im 4x aktuell zusammen ist. Klar ist da Jared Graves, der einen schier unmenschlichen Antritt zu haben scheint und souverän vom Start weg dominieren kann, doch auch er trifft den Einstieg ins Steinfeld bei den ersten Versuche nicht immer sauber und könnte hier im Rennen leichter unter Druck gesetzt werden, als auf manch anderer Strecke. Dennoch sagt Roger Rinderknecht, dass ein Hardtail auch trotz den ruppigen Steinen erste Wahl sei: Der Gatestart entscheide über Erfolg oder Misserfolg – auch bei diesem 4x-Rennen. Durchaus gemischt sind die Gefühle bei unseren deutschen Favoriten, Johannes Fischbach und Guido Tschugg. Guido hat das erste jemals in Fort William ausgetragene 4x-Rennen gewonnen und trainiert fleißig Gates, während Johannes sich eher am Steinfeld und dort speziell an der Anfahrt versucht hat. Das beide das Steinfeld als Gap springen würden ist klar, auch wenn Guido direkt zu Beginn des Trainings gleich mal einen Platten davon trägt. Ohnehin haben viele Fahrerinnen und Fahrer auf den ersten Runs wenig bis keine Luft ins Ziel retten können – den Reifen schien es wie den Lungen zu gehen.
Am meisten Luft hat an diesem Freitag in Fort William erneut Jared Graves gehabt, wenn auch denkbar knapp. In Pietermaritzburg konnte er noch mit einem sensationellen Vorsprung von gut 1,5 Sekunden alles klar machen, nun sind ihm gerade mal 0,067 Sekunden auf Michael Prokop verblieben – so viel zum Thema knappe Kisten im 4x-Sport. Und genau das wollen wir sehen. Auf Platz drei in der Qualifikation sprintet David Graf (Schweiz, Nicolai), der in dieser Saison hoffentlich ohne Verletzung ein heißer Anwärter auf einen World Cup Sieg sein dürfte – vielleicht schon an diesem Wochenende? Ihm denkbar knapp im Nacken sitzt ebenfalls einer, der schon länger überfällig ist: Romain Saladini. Der Franzose hat bislang schon häufiger Pech gehabt und könnte dieses Jahr für so manches Spitzenergebnis gut sein.
Einen Spitzenplatz hat am Ende des Tages auch Guido Tschugg – das deutsche Urgestein schlägt Joost Wichman und wird sechster, Teamkollege und Chaos-Partner Johannes Fischbach kommt als neunter ebenfalls in den Top 10 ins Ziel und liegt damit gut im Rennen für die morgigen Finalläufe. Etwas abgeschlagen wird Roger Rinderknecht 16., der in der Qualifikation relativ hart gestürzt ist und mit Sicherheit ebenfalls in den Top 10 zu finden sein sollte, wenn im Rennen alles nach Plan läuft. Auf einem starken 18. Platz hat sich Petrik Brückner qualifiziert, ebenfalls gut im Rennen liegt auch Nico Seidel, der 29. wird. Doch was ist schon der Plan im 4x? Viele deutsche Fahrer sind nach Fort William gereist doch für viele von Ihnen ist der Wettkampf auch schon wieder zu Ende, denn neben den genannten konnten nur noch Massimo Kienzler und Oliver Fuhrmann die Qualifikation der besten 64 schaffen. Auf den undankbaren Plätzen 65 und 66 landen Benjamin Ehrlich und Kai Wendschuh. Aiko Göhlerwird am Ende 74, gefolgt von Martin Kratz auf Platz 78 und Andreas Dotzauer auf Platz 81.
Morgen Abend wird das 4x-Rennen live und hoffentlich in Echtzeit bei Freecaster übertragen, den entsprechenden Link findet ihr hier. Startzeit ist 19 Uhr bei euch, 18 Uhr bei uns ;).
Gute Nacht,
Tobi und Jens
Bilder von Jens Staudt und Hoshi Yoshia. Video von Tobias Stahl
Die Slideshow mit den Bildern von Hoshi Yoshida (Für einen Tagtraum immer gut!, Vielen Dank an dieser Stelle nochmals für den super Einsatz, Hoshi!)
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen
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