Was für ein Rennen! Bei perfekten Bedingungen hat an diesem Wochenende der dritte Lauf des UCI DHI World Cups in Vallnord, Andorra stattgefunden. Im Laufe der Woche hat die lange und technisch höchst anspruchsvolle Strecke nicht nur einige spannende Geschichten hervorgebracht, sondern mit einer äußerst knappen Qualifikation auch richtig Lust auf das Rennen am Sonntag gemacht. Nachdem die Qualifikation mit Sam Hill und Manon Carpenter erstmals nicht in der Hand der Atherton-Geschwister Rachel und Gee gewesen ist, hatte das Rennen unter besonderer Beobachtung gestanden: Würde es die ersten Siege anderer FahrerInnen zu feiern geben? Bei den Damen hat Rachel Atherton mit einer starken Leistung nichts anbrennen lassen und sich den dritten Sieg im dritten Rennen der Saison gesichert. Bei den Herren ging hingegen alles durcheinander. Weder Greg Minnaar noch Steve Smith oder Gee Atherton gewinnen in Vallnord: Es ist Rémi Thirion, Sam Hill wird Dritter!

Rennbericht Junioren

Michael Jones hatte sich mit deutlichem Vorsprung die Qualifikation sichern können, doch im Rennen ist es deutlich knapper geworden: Mit einem Vorsprung von 0,468 Sekunden sichert sich der junge Brite den Sieg in Andorra vor dem Franzosen Loris Vergier und dem Spanier Daniel Algarra Navarro. Noel Niederberger als bester Schweizer wird 10.

Rennergebnis UCI DHI #3 – Vallnord – Junioren

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Zwischenstand im World Cup nach drei Rennen – Junioren

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Rennbericht Damen

Nach der Qualifikation bei den Damen hatte es kurz so ausgesehen, als ob Manon Carpenter die bislang beeindruckende Leistung von Rachel Atherton würde herausfordern können: Erstmals ist Rachel nicht als letzte ins Rennen gegangen und auf einer so langen und anspruchsvollen Strecke sind genügend Hindernisse platziert, die den Rennausgang denkbar schwer durcheinander bringen können.

Die erste sehr gute Zeit des Tages liefert Myriam Nicole (Frankreich), die eine schlechte Qualifikation hatte und sich mit fast 40 Sekunden Vorsprung zwischenzeitlich deutlich in Führung bringt. Wie gut diese Zeit ist zeigt sich, als sich eine Herausfordererin nach der anderen an ihr die Zähne ausbeißt. Weder Jill Kintner noch die sehr stark fahrende Tahnée Seagrave (Juniorin) können Myriam schlagen, doch auch für Emmeline Ragot, Floriane Pugin und Morgane Charre führt kein Weg an der Landsfrau vorbei. Und dennoch – zwei Britinnen schließen das Rennen ab und fahren – so viel sei verraten – in einer anderen Liga. Rachel Atherton liegt mit einer Zeit von 4:47,778 Minuten am Ende satte 11,450 Sekunden vor Myriam Nicole und diese Zeit ist am Ende auch zu stark für ihre größte Konkurrentin in Vallnord – Manon Carpenter. Sie kommt mit mehreren kleinen Fehlern 1,617 Sekunden hinter Rachel ins Ziel und muss sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Rachel Atherton sichert sich damit den dritten Sieg im dritten Rennen – besser könnte es kaum laufen! Bleibt die Frage: Kann ihr Bruder Gee dieses Tempo mitgehen?


# Rachel Atherton gewinnt den dritten World Cup

Aus den deutschsprachigen Nachbarländern lassen sich ebenfalls gute Nachrichten vermelden, wenn auch keine deutsche Starterin im Finale von Vallnord zu sehen gewesen ist: Emilie Siegenthaler aus der Schweiz wird 10., direkt hinter ihr folgt Petra Bernhard aus Österreich auf dem 11. Platz. Beide haben jedoch mit über 45 Sekunden Rückstand nicht ernsthaft in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen können.

Rennergebnis UCI DHI #3 – Vallnord – Damen

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In der Gesamtwertung führt nun Rachel Atherton mit 740 Punkten. Die komplette Übersicht findet ihr hier:

Zwischenstand im World Cup nach drei Rennen – Damen

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Rennbericht Herren

Die Übertragung der Herren startet mit einem kurzen Zusammenschnitt des Party-Runs von Cedric Gracia, der mit extremem Style seinen Heimat-World Cup feiert und gleichzeitig seine Karriere als aktiver Downhill-World Cup Fahrer beendet. Der Franzose begründet das einerseits mit dem Fakt, dass er in den letzten fünf Jahren drei im Krankenhaus und der Reha verbracht hat und andererseits damit, dass er nach den Parties am nächsten Morgen nicht mehr so frisch ist. Alles klar :). Von nun an will er an seiner Facebook-Seite arbeiten und natürlich in der Enduro World Series Vollgas geben. Wir freuen uns auf die kommenden Auftritte.

Anschließend wird Aaron Gwin gezeigt, der schöne Lines fährt, im Ziel lächelt und sich zwischenzeitlich den Hotseat sichert. Nach ihm folgen jedoch noch 52 Starter und einer von ihnen, Cameron Cole, hat einen der brutalsten Abflüge, die wir in den letzten Jahren sehen mussten. Er schlägt extrem ein und scheint zunächst bei Bewusstsein zu sein – härter kann man kaum stürzen, am Ende muss er mit dem Helikopter ausgeflogen werden. Auch für Johannes Fischbach läuft es nicht nicht perfekt. Er stürzt über den Lenker, muss den Berg wieder hinauf klettern und bringt so nur eine 4:38.214 ins Ziel – kein Glück für den einzigen Deutschen Starter. Besser läuft es für den Österreicher Markus Pekoll, der auf seinem Mondraker eine Zeit von 4:25 Minuten den Berg hinab bringt. Einer, der in der Qualifikation Pech hatte, ist Stevie Smith (Devinci). Er zeigt im Rennen was er kann und verdrängt mit einer Zeit von 4:15.939 Minuten Aaron Gwin. Ganz zurück kommt der Amerikaner auch in Vallnord noch nicht, doch er ist wieder in der Nähe der schnellsten Leute. Einer der dort auch hingehört ist Troy Brosnan, der bis auf 0,2 Sekunden an Steve Smith herankommt – der junge Australier scheint wieder fit zu sein!

Doch es wird noch wilder: Danny Hart ist der erste, der die Zwischenzeit von Smith unterbietet, doch auch er kann die Bestzeit des Kanadiers nicht schlagen. Der nächste in der Runde ist Brendan Fairclough. Er verkörpert die Freude am technischen Fahren in Perfektion und lässt es laufen wie niemand vor ihm – doch die Zeit passt nicht: 3,5 Sekunden Rückstand am Ende. Ähnliche Erwartungen haben die Fans in Loic Bruni gesetzt, doch er wird am Ende mit knappen 3,5 Sekunden Rückstand 8. Und dann wird es ganz chaotisch – erst der Franzose Rémi Thirion kann die Zeit von Smith schlagen und setzt sich an die Spitze. Diese Zeit zahlt sich aus – weder Greg Minnaar noch Gee Atherton und auch nicht Sam Hill können sie schlagen und so holt sich Thirion den Sieg in Vallnord vor Gee Atherton, Sam Hill, Steve Smith und – sensationell – Troy Brosnan. Auf den Plätzen folgen Greg Minnaar, Danny Hart, Loic Bruni, Marcelo Gutierrez und – ebenfalls zurück auf guter Geschwindigkeit – Aaron Gwin. Auch die weiteren Plätze zeigen ein spannendes Rennen, denn Sam Blenkinsop, Brendan Fairclough oder Faustin Figaret haben ihren Weg an die Spitze gefunden.

Nick Beer als bester Schweizer wird am Ende 22., Johannes Fischbach kommt mit Sturz leider nur auf dem 66. Platz ins Ziel – nächstes Mal wird er mit mehr Glück mit Sicherheit wieder weiter vorne zu sehen sein.

Rennergebnis UCI DHI #3 – Vallnord – Herren

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Zwischenstand im World Cup nach drei Rennen – Herren

DHI ME Standings by johannes_herden6024

MTB-News.de Tippspiel presented by Scott

Die Ergebnisse des Tippspiels nach der dritten Runde des World Cups 2013 werden wir morgen früh veröffentlichen, wenn die Ergebnisse von der UCI final freigegeben sind.

  1. benutzerbild

    Ponch

    dabei seit 03/2005

    Thirion hat das Rennen übrigens mit komplettem BOS Luftfahrwerk gewonnen!

  2. benutzerbild

    harbourmastah

    dabei seit 03/2010

    krasser run und verdienter sieg vom franzosen.....Krasser sturz (cam)und CG`s letzter DH CUP.....alles in allem ein legendäres Renn WE!

  3. benutzerbild

    Ollyverride

    dabei seit 03/2012

    ich freu mich für den 1. und 3. !! Absolut geile Siegesfahrt und Sam Hil is back !!

  4. benutzerbild

    LIDDL

    dabei seit 08/2006

    alles in allem n super WR-Rennen!

    hier noch n gutes Vid vom Rennen
    http://www.mtb-downhill.net/vallnord-downhill-world-cup-finals/
    hab mir die Siegerehrung nicht mehr angesehen aber so wies aus sieht freut sich nur einer smilie

  5. benutzerbild

    Onkel Manuel

    dabei seit 05/2006

    Was ein Hammer Rennen! Über 3 Stunden lang und kein bißchen langweilig - Rob und Cunny hatten jedenfalls ihren Spaß in der Kommentatorenkabine... smilie smilie

    Hammer Strecke, krasse Leistung von den Topfahrern/innen, geiles Wetter und hübsche Mädels - Herz was willst du mehr... smilie

    Btw: Gute Besserung an Cam, der Sturz sah echt übel aus...

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