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Trust Shout
Neue Enduro-Federgabel mit 178 mm Federweg

Mit der Trust Shout schickt das Team um Suspension-Entwickler Dave Weagle nun eine Trail- und Enduro-Federgabel mit Twintube und Thru-Shaft-Technologie ins Rennen. Nach der 130 mm-Version mit Namen „Message“ verfügt die neue Shout über satte 178 mm Federweg und soll mit einer minutiös ausgeklügelten, durch den Federweg hindurch variablen Kinematik brillieren. Vorteile wären laut Trust vor allem eine verbesserte Traktion, ideales Ansprechverhalten sowie verbesserte Kontrolle des Bikes. Kompatibel mit 29″ und 27.5″ Laufrädern bedient man den Einsatzbereich von 160 – 180 mm Plattformen.

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Trust Shout: Infos und Preise

# Die Trust Shout Multilink-Federgabel verfügt über 178 mm Federweg und kostet 1975 $.
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„Die Trust Shout ist eine Long-travel-Federgabel, welche den Ansprüchen von modernen Long-Travel-Enduro-Bikes gerecht wird,“ so beschreibt der Gründer und technische Leiter Dave Weagle die Shout. „Diejenigen, die Long-Travel-Bikes hart rannehmen, möchten von zwei Dingen immer mehr haben – Traktion und Stabilität. Die Shout bedient genau diese Ansprüche.“ – Trust

Hinter diesen Worten versteckt sich ein ganzes Paket an Eigenschaften, welches in der Trust Shout möglich gemacht wurde. Mit einer Kinematik – vergleichbar mit einem Suspension-Design eines Hinterbaus – eröffnet man sich weitaus mehr Möglichkeiten als mit einem reinen linearen System. Beispielsweise wird die Progression in einem konventionellen Design in der Regel über die Größe der Luftkammer erreicht. In der Trust Shout ist dies zwar auch der Fall und sie kann ebenfalls mit Huckpucks (Volumenspacer) auf die persönlichen Vorlieben angepasst werden, allerdings beeinflusst man durch die Lage, die Winkel sowie die Länge der einzelnen Hebel die Kinematik und somit auch unter anderem die Progression der Federgabel.

Somit addiert man – eben wie bei einem Rahmen – mehrere Eigenheiten zu einem Gesamtkonzept. Durchschlagschutz wird dementsprechend nicht mehr ausschließlich aus der Luftkammer generiert. Gleichzeitig kann sich der Offset und damit die Position der Achse beim Einfedern verändern. Wo an einer linearen Federgabel der Nachlauf beim Einfedervorgang variabel ist, kann man mit einer Multi-Link-Federgabel hier einen konstanteren Wert erreichen. Dadurch verändert sich nicht nur das Einfedern, sondern auch das Lenkverhalten und die Traktion am Vorderrad. Dadurch möchte man bei Trust ein System bereitstellen, welches berechenbarer als aktuelle, konventionelle Designs ist.

# Carbon-Chassis für mehr Lenkpräzision
# Wuchtig – die Gabel wirkt auch von vorne gänzlich anders als gewohnte Federgabeln

Weiterhin verwendet man einen Thru-Shaft-Dämpfer. Wer die Modellpalette von Trek aufmerksam verfolgt hat, kennt diese Terminologie. Sie beschreibt ein System, bei dem der Schaft komplett durch die Dämpfungskartusche hindurchläuft. Durch sein Austreten am Ende generiert er beim Einfedern keine Volumenänderung im Öl, welche über eine Gasladung in einer Bladder oder einem IFP kompensiert werden müsste. Ziel dabei ist es, dieses komprimierte Gas, was wie eine zusätzliche Feder wirkt, loszuwerden. Damit wird insbesondere die Zugstufe konstanter in ihrem Verhalten.

# Optisch sicher nicht gewöhnlich - Ein System mit Umlenkhebeln nutzen wir seit Jahren am Heck. Warum also nicht auch an der Front?

In der Trust Shout entspricht der Hub an der Twin-Tube-Dämpferkartusche nicht 1:1 dem Federweg der Gabel. Wie auch bei einem Hinterbau unterliegt der Federweg dem Übersetzungsverhältnis aus den Hebeln und der Anlenkung der Kartusche. Je nach Position der Drehpunkte, der Länge und der Lage der Hebel kann man sich somit ebenfalls über gewisse Probleme hinweghelfen. Sprich: Zu Beginn des Federwegs lässt sich ein höheres Übersetzungsverhältnis anlegen, hinten hinaus ein niedrigeres. Damit spricht die Gabel besser an, behält aber ihre Progression.

Verstellbar ist die Gabel extern in der Lowspeed-Zugstufe und in der Druckstufe via Werkzeug. An der Oberseite befindet sich ein Hebel mit drei Positionen: offen für die Abfahrt, mittel für Flow- und Jumptrails und einem Lockout. Wem die Progression aus der Kinematik nicht genügt, kann bis zu fünf Volumenspacer in die beiden Luftkammern einbringen.

# Saubere Optik von oben - Wer möchte, kann am Hebel drei Positionen wählen: Offen, mittel und Lockout

Meinung @ MTB-News

An das neuartige Aussehen haben wir uns bereits etwas gewöhnt – so wirkt die Trust Shout nicht mehr wie ein futuristisches Raumschiff aus einer anderen Galaxie. Aktuell läuft auch die Trust Message bei uns im Test, insofern können wir einige der nun auch bei der Shout angepriesenen Vorteile bereits bestätigen. Das Funktionsprinzip der Trust-Federgabeln ist näher an dem eines Hinterbaus und dürfte für die Enthusiasten unter uns letztendlich ein Bike ermöglichen, welches sich berechenbarer verhält. Ob diese Fahreigenschaften die neuartige Konstruktion für jedermann rechtfertigen? Das können nur die Zeit und weitere Testfahrten zeigen.

# Im groben Gelände die bessere Wahl? - Trust verspricht viel mit der Shout. Ob sie sich in einem Praxis-Test behaupten kann, wird sich zeigen.

Wäre die Trust Shout etwas für euch?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Trust
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