Trek Slash 8 im Test: Die Alu-Variante des im letzten Jahr vorgestellten Trek Slash setzt auf 29″-Laufräder und eine moderne Geometrie – und muss sich in Sachen Ausstattung nicht verstecken. Vom RockShox-Fahrwerk über einen modernen 12-fach-Antrieb bis hin zum Staufach im Rahmen bleiben keine Wünsche offen. Wir haben das Enduro mit auf die Trails genommen und getestet, ob das Bike zum fairen Preis halten kann, was es verspricht.
Steckbrief: Trek Slash 8
Einsatzbereich | Enduro |
---|---|
Federweg | 170 mm/160 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gewicht (o. Pedale) | 15,3 kg |
Rahmengrößen | S, M, ML, L, XL (im Test: ML) |
Website | www.trekbikes.com |
Während bei vielen Herstellern die Alu-Ausführungen von Mountainbikes eher wie die Pflicht als die Kür wirken, hat Trek dem Slash 8 einiges an Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen. Das Enduro-Bike teilt sich die moderne Geometrie mit der Carbon-Version, steht ebenfalls auf 29″-Laufrädern und bietet 170/160 mm Federweg. Auch auf ein Staufach im Rahmen, innenverlegte Züge und den großzügigen Rahmenschutz am Unterrohr muss man nicht verzichten. Dabei ist das Bike mit 15,3 kg in Rahmengröße ML für ein vollwertiges Alu-Enduro definitiv kein Schwergewicht. Die Ausstattung vom RockShox-Fahrwerk über die SRAM GX Eagle bis hin zu den hauseigenen Bontrager-Laufrädern ist durchweg solide und verspricht Spaß auf dem Trail – und das alles zu einem fairen Preis von 3.699 €. Ob die Rechnung ähnlich gut aufgeht, wie beim Vorgänger, haben wir für euch getestet!
Im Detail
Das Trek Slash setzt auf den bewährten ABP-Hinterbau mit satten 160 mm Federweg. Dieser soll nicht nur im Uphill mit einem antriebsneutralen Verhalten überzeugen, sondern sich vor allem auch in der Abfahrt von Bremseinflüssen unbeeindruckt zeigen. Kombiniert wird der Hinterbau mit einem RockShox ThruShaft-Dämpfer, der ein verbessertes Ansprechverhalten, eine höhere Effizienz und genügend Endprogression auch bei großen Schlägen verspricht. Weiterhin findet sich am Hinterbau ein Mino Link-Flipchip, über den sich die Geometrie in zwei Positionen verstellen lässt – womit sich Lenkwinkel und Tretlagerhöhe anpassen lassen.
Dazu kommt der moderne Alurahmen mit vielen durchdachten Funktionen. Highlight ist sicherlich das Staufach im Rahmen, das sich direkt unter dem Flaschenhalter befindet und sich einfach und schnell öffnen lässt. Dank der mitgelieferten Neoprenhülle klappern Minipumpe, Tool und Ersatzschlauch nicht im Rahmen. Der Durchmesser des Staufachs ist nicht besonders groß, dafür steht das Unterrohr in der kompletten Länge zur Verfügung, weshalb man trotzdem eine ganze Menge Dinge verstauen kann. Auch beim neuen Slash ist wieder ein Knock Block-Steuersatz verbaut, der jetzt allerdings stolze 72° statt 58° Lenkeinschlag ermöglicht. Die Züge verlaufen sauber im Hauptrahmen, am Hinterbau jedoch extern. Der zweiteilige Unterrohrschutz fällt sehr großzügig aus und ist geschraubt, sodass bei Bedarf der obere Teil demontiert werden kann. Auch der Kettenstrebenschutz zieht sich großzügig über die gesamte Strebe.
Geometrie
Das Trek Slash ist in fünf Rahmengrößen von S bis XL erhältlich. Besonderheit ist die getestete Zwischengröße ML, welche zwischen den Rahmengrößen liegend die Option gibt, ein längeres Bike bei weiterhin geringer Überstandshöhe zu fahren. Auch bei Trek folgen die Bikes dem „länger und flacher“-Trend. So bietet das Slash in Rahmengröße ML satte 469 mm Reach in der Low-Einstellung und verspricht damit viel Laufruhe und Potenzial in steilem Gelände. Der flache Lenkwinkel lässt sich per Mino Link zwischen 64,6° und 64,1° verstellen, wobei sich das Tretlager von 352 auf 345 mm Höhe absenkt. Die Kettenstrebenlänge fällt dagegen mit 437 mm eher kurz aus. Dazu verbaut Trek bei allen Bikes Federgabeln mit 43 mm Offset und Vorbauten mit 40 mm Länge.
Rahmengröße |
S
|
M
|
ML
|
L
|
XL
|
---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 425 mm431 mm | 450 mm456 mm | 469 mm474 mm | 486 mm491 mm | 516 mm521 mm |
Stack | 621 mm618 mm | 622 mm618 mm | 626 mm622 mm | 635 mm631 mm | 658 mm654 mm |
STR | 1,461,43 | 1,381,36 | 1,331,31 | 1,311,29 | 1,281,26 |
Lenkwinkel | 64,1°64,6° | 64,1°64,6° | 64,1°64,6° | 64,1°64,6° | 64,1°64,6° |
Sitzwinkel, effektiv | 66,6°67,1° | 66,6°67,1° | 66,6°67,1° | 66,6°67,1° | 66,6°67,1° |
Sitzwinkel, real | 75,6°76,1° | 75,6°76,1° | 75,6°76,1° | 75,6°76,1° | 75,6°76,1° |
Oberrohr | 585 mm584 mm | 610 mm609 mm | 629 mm628 mm | 649 mm647 mm | 684 mm683 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 100 mm | 105 mm | 115 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 395 mm | 420 mm | 435 mm | 450 mm | 500 mm |
Überstandshöhe | 706 mm712 mm | 744 mm750 mm | 744 mm750 mm | 754 mm760 mm | 774 mm780 mm |
Kettenstreben | 437 mm435 mm | 437 mm435 mm | 437 mm435 mm | 437 mm435 mm | 437 mm435 mm |
Radstand | 1.197 mm | 1.222 mm1.212 mm | 1.243 mm1.242 mm | 1.264 mm1.263 mm | 1.305 mm1.304 mm |
Tretlagerabsenkung | 29 mm22 mm | 29 mm22 mm | 29 mm22 mm | 29 mm22 mm | 29 mm22 mm |
Tretlagerhöhe | 345 mm352 mm | 345 mm352 mm | 345 mm352 mm | 345 mm352 mm | 345 mm352 mm |
Gabel-Offset | 43 mm | 43 mm | 43 mm | 43 mm | 43 mm |
Federweg (hinten) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Federweg (vorn) | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm |
Ausstattung
Die Ausstattungsvarianten des Trek Slash reichen vom günstigsten Modell mit Aluminiumrahmen für 3.199 € bis hin zu 8.999 € für die Variante mit Carbonrahmen und Topausstattung (Trek Slash 9.9-Test). Das getestete Trek Slash 8 liegt bei 3.699 € und bietet dafür einen hochwertigen Alurahmen mit durchdachten Funktionen und einer durchweg soliden Ausstattung. Dazu gehört ein gut funktionierendes RockShox-Fahrwerk, ein 12-fach-SRAM GX Eagle-Antrieb und eine kraftvolle SRAM Code R-Bremsanlage. Viele Anbauteile kommen von Bontrager und damit von der Trek-eigenen Hausmarke. Dazu zählen die Bontrager Line Comp 30-Laufräder, die Bereifung und auch das Cockpit. Die Sattelstütze kommt aus dem Hause TranzX, bietet 150 mm Verstellweg und trägt den sprechenden Namen JD-YSP39.
- Federgabel RockShox Lyrik Select+ (170 mm)
- Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate ThruShaft (160 mm)
- Antrieb SRAM GX Eagle
- Bremsen SRAM Code R
- Laufräder Bontrager Line Comp 30
- Reifen Bontrager XR4 Team Issue / Bontrager XR5 Team Issue
- Cockpit Bontrager Line Aluminium (820 mm) / Bontrager Line Knock Block (40 mm)
- Sattelstütze TranzX JD-YSP39 (150 mm)
Slash 7 | Slash 8 | Slash 9.7 | Slash 9.8 GX | Slash 9.8 XT | Slash 9.9 XO1 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Rahmen | Alpha Platinum Aluminum, internal storage, Boost148, 160 mm | Alpha Platinum Aluminum, internal storage, Boost148, 160 mm | OCLV Mountain Carbon main frame & stays, internal storage, Boost148, 160 mm | OCLV Mountain Carbon main frame & stays, internal storage, Boost148, 160 mm | OCLV Mountain Carbon main frame & stays, internal storage, Boost148, 160 mm | OCLV Mountain Carbon main frame & stays, internal storage, Boost148, 160 mm |
Federgabel | RockShox Yari RC, Motion Control RC damper, 170 mm | RockShox Lyrik Select+, Motion Control RC damper, 170 mm | Fox Rhythm 36, GRIP damper, 170 mm | RockShox ZEB Select+, Charger 2.1 RC damper, 44 mm Offset, 170 mm | RockShox ZEB Select+, Charger 2.1 RC damper, 44 mm Offset, 170 mm | RockShox ZEB Ultimate, DebonAir spring, Charger 2.1 RC2 damper, 44 mm Offset, 170 mm |
Dämpfer | RockShox Deluxe Select+, 230 x 62,5 mm | RockShox Super Deluxe Ultimate, DebonAir spring, Thru Shaft 3-position damper, 230 x 62,5 mm | Fox DPX2, EVOL air spring, DPS damper, 230 x 62,5 mm | RockShox Super Deluxe Ultimate, DebonAir spring, Thru Shaft 3-position damper, 230 x 62,5 mm | RockShox Super Deluxe Ultimate, DebonAir spring, Thru Shaft 3-position damper, 230 x 62,5 mm | RockShox Super Deluxe Ultimate, DebonAir spring, Thru Shaft 3-position damper, 230 x 62,5 mm |
Bremsen | SRAM Guide T | SRAM Code R | SRAM Code R | SRAM G2 RSC | Shimano SLX M7120 | SRAM Code RSC |
Laufräder | Bontrager Line Comp 30 | Bontrager Line Comp 30 | Bontrager Line Comp 30 | Bontrager Line Elite 30, OCLV Mountain Carbon | Bontrager Line Elite 30, OCLV Mountain Carbon | Bontrager Line Elite 30, OCLV Mountain Carbon |
Reifen | Bontrager XR5 29 x 2,60" vorne, XR4 29 x 2,40" hinten, Team Issue, Tubeless Ready | Bontrager XR5 29 x 2,60" vorne, XR4 29 x 2,40" hinten, Team Issue, Tubeless Ready | Bontrager XR5 29 x 2,60" vorne, XR4 29 x 2,40" hinten, Team Issue, Tubeless Ready | Bontrager XR5 29 x 2,60" vorne, XR4 29 x 2,40" hinten, Team Issue, Tubeless Ready | Bontrager XR5 29 x 2,60" vorne, XR4 29 x 2,40" hinten, Team Issue, Tubeless Ready | Bontrager XR5 29 x 2,60" vorne, XR4 29 x 2,40" hinten, Team Issue, Tubeless Ready |
Schalthebel | SRAM NX Eagle, 12-fach | SRAM GX Eagle, 12-fach | SRAM NX Eagle, 12-fach | SRAM GX Eagle, 12-fach | Shimano XT M8100, 12-fach | SRAM X01 Eagle, 12-fach |
Schaltwerk | SRAM NX Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle | Shimano XT M8100 | SRAM X01 Eagle |
Kurbeln | Truvativ Descendant 6k Eagle, DUB, 30 T, 55 mm chainline | Truvativ Descendant 6k Eagle, DUB, 30 T, 55 mm chainline | Truvativ Descendant 6k Eagle, DUB, 30 T, 55 mm chainline | Truvativ Descendant 6k Eagle, DUB, 30 T, 55 mm chainline | Shimano XT M8120, 30 T, 55mm chainline | SRAM X01 Eagle Carbon, DUB, 30 T, 55mm chainline |
Kassette | SRAM PG-1230 Eagle, 11-50 | SRAM XG-1275 Eagle, 10-52 | SRAM PG-1230 Eagle, 11-50 | SRAM XG-1275 Eagle, 10-52 | Shimano XT M8100, 10-51 | SRAM XG-1275 Eagle, 10-52 |
Tretlager | SRAM DUB, 73 mm, BSA | SRAM DUB, 73 mm, BSA | SRAM DUB, 73 mm, BSA | SRAM DUB, 73 mm, BSA | Shimano SM-BB52, 73 mm, threaded | SRAM DUB, 73 mm, BSA |
Kette | SRAM NX Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM NX Eagle | SRAM GX Eagle | Shimano XT M8100 | SRAM GX Eagle |
Sattel | Bontrager Arvada, hollow chromoly rails, 138 mm Breite | Bontrager Arvada, hollow chromoly rails, 138 mm Breite | Bontrager Arvada, hollow chromoly rails, 138 mm Breite | Bontrager Arvada, austenite rails, 138 mm Breite | Bontrager Arvada, austenite rails, 138 mm Breite | Bontrager Arvada, austenite rails, 138 mm Breite |
Sattelstütze | TranzX JD-YSP39, 34,9 mm | TranzX JD-YSP39, 34,9 mm | TranzX JD-YSP39, 34,9 mm | Bontrager Line Elite Dropper, 34,9 mm | Bontrager Line Elite Dropper, 34,9 mm | Bontrager Line Elite Dropper, 34,9 mm |
Lenker | Bontrager Line, Alloy, 35 mm, 27,5 mm Rise | Bontrager Line, Alloy, 35 mm, 27,5 mm Rise | Bontrager Line, Alloy, 35 mm, 27,5 mm Rise | Bontrager Line Pro, OCLV Carbon, 35 mm, 27,5 mm Rise | Bontrager Line Pro, OCLV Carbon, 35 mm, 27,5 mm Rise | Bontrager Line Pro, OCLV Carbon, 35 mm, 27,5 mm Rise |
Griffe | Bontrager XR Trail Elite, alloy lock-on | Bontrager XR Trail Pro, alloy lock-on | Bontrager XR Trail Pro, alloy lock-on | Bontrager XR Trail Pro, alloy lock-on | Bontrager XR Trail Pro, alloy lock-on | Bontrager XR Trail Pro, alloy lock-on |
Vorbau | Bontrager Line, 35 mm, Knock Block, 0° | Bontrager Line, 35 mm, Knock Block, 0° | Bontrager Line, 35 mm, Knock Block, 0° | Bontrager Line Pro, 35 mm, Knock Block, Blendr compatible, 0° | Bontrager Line Pro, 35 mm, Knock Block, Blendr compatible, 0° | Bontrager Line Pro, 35 mm, Knock Block, Blendr compatible, 0° |
Steuersatz | Knock Block 2.0 Integrated, 72° radius, cartridge bearing | Knock Block 2.0 Integrated, 72° radius, cartridge bearing | Knock Block 2.0 Integrated, 72° radius, cartridge bearing | Knock Block 2.0 Integrated, 72° radius, cartridge bearing | Knock Block 2.0 Integrated, 72° radius, cartridge bearing | Knock Block 2.0 Integrated, 72° radius, cartridge bearing |
Preis (UVP) | 3.199 € | 3.699 € | 4.699 € | 6.299 € | 6.299 € | 8.999 € |
Auf dem Trail
Schon beim ersten Platz nehmen auf dem Trek Slash fällt der eher lange Reach auf. Gerade in Verbindung mit dem sehr breiten Lenker nimmt man so im Sitzen eine gestreckte Position auf dem Rad ein. Generell würden wir empfehlen, den 820 mm breiten Bontrager-Lenker ein gutes Stück zu kürzen. Das entspannt zum einen die Sitzposition etwas, zum anderen dürften die wenigsten den Körperbau haben, um von einem so breiten Lenker zu profitieren. Der Sitzwinkel fällt eher flach aus, passt bei unserem benötigten Sattelauszug aber hervorragend und garantiert eine angenehme Position auf dem Rad. Wer längere Beine hat, sollte aber vorher prüfen, ob die Sattelposition auch bei höherem Sattelauszug noch passt.
Das Slash klettert für ein vollwertiges 29″-Enduro mit 170/160 mm Federweg und immerhin 15,3 kg Gewicht erstaunlich flink. Das liegt zum einen am sehr antriebsneutralen ABP-Hinterbau, zum anderen aber auch an den sehr leicht rollenden Bontrager-Reifen. Der Hinterbau bleibt selbst im Wiegetritt noch recht ruhig, weswegen auf den Griff zum Dämpfer-Lockout in den allermeisten Fällen verzichtet werden kann. In technischen Anstiegen hilft der sensible Hinterbau, Grip am Hinterrad zu generieren. Allerdings muss man in steilen Passagen etwas mehr Druck auf die Front bringen, um einem steigenden Vorderrad entgegenzuwirken. Insgesamt ist das Trek Slash 8 damit ein solider Begleiter im Uphill und macht gerne auch große Touren mit.
Doch als Enduro-Bike ist das Slash vor allem in der Abfahrt zu Hause. Auf flowigeren Strecken überzeugt das Bike mit einer guten Balance und lädt dazu ein, sich richtig schnell durch Kurven und Anlieger zu schießen. Dabei profitiert man auch vom Fahrwerk, das ausreichend Gegenhalt bietet. Etwas eingebremst wird man lediglich von der großvolumigen Bontrager-Bereifung, der es etwas an Grip fehlt. Allerdings zeigte sie sich im Testzeitraum Pannen-resistent, leicht rollend und komfortabel.
Dank des antriebsneutralen Hinterbaus pedaliert man gerne mit ordentlich Motivation aus der Kurve heraus. Obwohl die Zeichen aufgrund des langen Reachs eher auf Laufruhe stehen, bringt das Slash eine ordentliche Portion Verspieltheit und Agilität mit. Diese hat es wohl vor allem dem aktiven Fahrwerk zu verdanken, das Input vom Fahrer nicht einfach versacken lässt. So ist man immer auf der Suche nach Möglichkeiten, das Gelände für ein paar spaßige Fahreinlagen zu nutzen.
Wird der Trail steiler und das Gelände härter, kann das Rad dank der langen Geometrie und des flachen Lenkwinkels mit ordentlich Laufruhe und einem sicheren Fahrgefühl punkten. Das Fahrwerk arbeitet sensibel und effizient – wir haben den Federweg regelmäßig voll ausgenutzt, ohne dass auf der Abfahrt Durchschläge unangenehm spürbar waren. Die günstige RockShox Lyric Select+ Federgabel arbeitet solide und harmoniert gut mit dem sensiblen ThruShaft-Dämpfer am Heck. So kann man mit dem Slash beim nächsten Rennen auch gerne mal auf die Jagd nach der letzten Sekunde gehen.
Auch in anspruchsvollen Abfahrten profitiert man vom aktiven Fahrwerk, falls sich auf dem Trail Gelegenheiten bieten, größere Wurzeln oder Steine zu überspringen. Somit sollten auch Freunde von sprunglastigen Abfahrten viel Freude mit dem Enduro haben. Denn auch auf großen Absprüngen ist ein Fahrwerk mit ausreichend Gegenhalt von Vorteil. Trotz der ausladenden Geometrie fühlt sich das Bike in der Luft recht handlich an. Zudem steckt es auch grobe Landungen nach großen Drops souverän weg.
Das ist uns aufgefallen
- Geometrieverstellung per Minolink Die Geometrieverstellung gelingt dank Flipchip schnell und einfach. Wir waren allerdings ohnehin fast ausschließlich in der tiefen Einstellung unterwegs.
- Staufach im Rahmen Das Staufach im Rahmen ist extrem praktisch. Zudem ist es simpel und schnell zu öffnen und dank mitgelieferter Neoprentasche klappert nichts im Rahmen.
- Bontrager Switch Lever Tool An der Vorderradachse fehlt der Hebel an der Steckachse, allerdings kann das Bontrager Switch Lever Tool an der Hinterradachse mit etwas Kraft abgezogen werden und passt mit dem 6 mm Innensechskantschlüssel auch an der RockShox Steckachse an der Front.
- Knock Block Der überarbeitete Knock Block-Steuersatz bietet mit 72° locker genug Lenkeinschlag, um im Alltag nicht zu stören.
- TranzX JD-YSP39 Die Sattelstütze überzeugt zwar mit verlässlicher Funktion, jedoch ist der Hebel nicht besonders ergonomisch zu bedienen und benötigt recht viel Kraft zur Betätigung. Außerdem kollidiert er aufgrund des geringen Abstands zum Lenker mit dem Griff, wenn er weit außen montiert wird. Hier könnte man eventuell darüber nachdenken, einen anderen Hebel nachzurüsten.
- Lenkerbreite Der Bontrager Line Alu-Lenker ist mit 820 mm massiv breit. Für die meisten Fahrer dürfte es ratsam sein, ihn deutlich zu kürzen.
Fazit – Trek Slash 8
Trek ist mit dem Slash 8 ein starkes Allround-Enduro gelungen. Die Geometrie ist ausgewogen und bietet ausreichend Laufruhe und Sicherheit, um problemlos beim nächsten Enduro-Rennen an den Start gehen zu können. Dazu gibt es ein wirklich effizient arbeitendes Fahrwerk, das genügend Gegenhalt bietet, um sich auch auf der verspielten Hometrail-Ausfahrt kein Rad mit weniger Federweg zu wünschen. Außerdem klettert das Rad dank des antriebsneutralen Hinterbaus auch noch solide. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch einen schicken Alu-Rahmen inklusive Staufach und eine Ausstattung, die für den Preis keine Wünsche offen lässt. Lediglich Reifen mit etwas mehr Grip sollte man bei Bedarf aufziehen.
Pro / Contra
Pro
- gutes Preis-/Leistungsverhältnis
- hochwertiger Alu-Rahmen inklusive Staufach
- ausgewogene Geometrie
- starkes Fahrwerk
Contra
- Bontrager-Bereifung bietet zu wenig Grip
- Hebel der Sattelstütze ist nicht ergonomisch
Was hältst du von der Alu-Version des Trek-Enduros?
Testablauf
Wir haben das Trek Slash über einige Wochen hinweg mit auf die verschiedensten Trails genommen. So konnte das Allround-Enduro seine vielseitigen Qualitäten unter Beweis stellen.
Hier haben wir das Trek Slash 8 getestet
- Freiburg, Deutschland Borderline, Canadian Trail und Badish Moon Rising gehörten neben natürlichen Trails im Schwarzwald zu den regelmäßigen Ausflugszielen.
- Bad Kreuznach, Deutschland Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind
- Flowtrail Stromberg, Deutschland Genau das, wonach es klingt – eine flowige Strecke, die viel Spaß garantiert.
- Heidelberg, Deutschland Von felsigen Trails mit hohem Anspruch bis zu großen Sprüngen.
Testerprofil
- Testername: Sebastian Beilmann
- Körpergröße: 174 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 68 kg
- Schrittlänge: 81 cm
- Armlänge: 63 cm
- Oberkörperlänge: 56 cm
- Fahrstil: Verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk: recht straff mit Progression
- Vorlieben bei der Geometrie: relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau
170 Kommentare