Der Countdown läuft. Nicht einmal mehr zwei Tage bis zur Transalp. Und wir sind mittendrin. Wenn am Sonntag die Hatz über die Alpen in Ruhpolding beginnt, dann werden wir unter den etlichen Bikeenthusiasten stehen und uns die kommenden sieben Tage die Strapazen antun, um eine Woche später in Riva im Gardasee baden gehen zu können. Wir, das sind ich (Tobi) und mein Bruder Gabriel – wir werden für euch täglich berichten wie es uns ergangen ist und was uns auf den einzelnen Etappen erwartet hat.
611 Kilometer, 19.002 Höhenmeter
Die nackten Zahlen. Sie klingen hart – verdammt hart. Und es wird für uns beide wohl auch keine relaxte Woche. Für mich ist es mein erstes Etappenrennen von diesem Format, deshalb weiß ich noch nicht genau, was auf mich zukommt. Klar, ich habe über die Jahre hinweg einige Rennen in meinen Beinen, doch 611 Kilometer und 19.002 Höhenmeter in einer Woche, das ist dann doch noch einmal was ganz anderes. Mein jüngerer Bruder Gabriel konnte da immerhin schon bei der Rennrad-Transalp vor zwei Wochen etwas Mehrtagesrennluft schnuppern. Dort war er gemeinsam mit Aaron Beck unterwegs und fuhr fulminant auf den 12. Gesamtrang. Der „Kleine“ ist fit. Auf jeden Fall fitter als ich. Gerade frisch aus den Prüfungen vom Studium kommend, könnten die ersten Tage für mich sehr hart werden. Doch deshalb lassen wir uns nicht unterkriegen. Wir versuchen, die Sache locker anzugehen, schauen was möglich ist und schließlich wollen wir auch Spaß haben! Bei all dem Ehrgeiz, den so ein Rennen in einem Sportler auslöst, bei so einem coolen Event will man die Landschaft, die Atmosphäre und das ganze „Drum Herum“ auch genießen.
Und genau davon wollen wir euch berichten. Jeden Abend erzählen wir euch, was es auf der Etappe für interessante Neuigkeiten gab. Wie war die Strecke? Wie erging es uns? War die Schiebepassage besonders schwer? Was gibt es für News aus dem Zielbereich? Und, und, und… lasst euch überraschen, was wir euch alles so zu berichten haben.
Morgen geht’s ab nach Ruhpolding
Morgen machen wir uns also mit unseren Simplon Razorblades auf den Weg zum Startort zur diesjährigen Transalp. Ja, wir haben uns dazu entschieden, auf Hardtails die Alpenüberquerung durchzuziehen. Sicherlich hätten wir mit einem Fully etwas mehr Spaß in den Downhills und auch des Öfteren mehr Fahrkomfort, doch die vielen langen, heftigen Anstiege gaben letztendlich den Ausschlag für ein möglichst leichtes Rad. Zumal viele Abfahrten auf Schotterwegen zurückgelegt werden, die mit einem Hardtail in den meisten Fällen gut zu meistern sind.
Von Ruhpolding geht es dann am ersten Tag nach Saalfelden über 101 Kilometer und 2.260 Höhenmetern – ein erster Hammer gleich zu Beginn. Aber wie gesagt, wir gehen das Rennen locker an und machen uns darüber noch keinen Kopf, wie es uns danach gehen könnte. Doch zugegebenermaßen: vor allem Tag drei flößt uns etwas Respekt ein. Die Etappe von Mittersill bis Sillian mit 118 Kilometern und 3.577 Höhenmetern hat es schon gewaltig in sich. Da hilft auch alles Lockerbleiben nichts – das ist lang und es sind viele Höhenmeter. Punkt. Ende. Aus. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir auch das mit Bravour meistern und am Samstag Riva in bester Laune erreichen werden.
Wer gewinnt eigentlich die Transalp?
Mit dem Sieg des Rennens werden wir absolut nichts zu tun haben. Das machen andere unter sich aus. Zum Beispiel Markus Kaufmann und Jochen Käß vom Team Centurion Vaude, die als erstes Duo überhaupt die Transalp dreimal in Folge gewinnen wollen. Doch da gibt es auch noch andere Paarungen, die gegen den Triumphzug der beiden Deutschen etwas haben. Marathon-Weltmeister Alban Lakata und Kristian Hynek, Karl Platt und Urs Huber und womöglich auch Tim Böhme und Simon Stiebjahn sollte man auch auf dem Zettel haben, wenn es um den Gesamtsieg der Transalp geht. Man darf also gespannt sein, wer Riva, das Paris der Mountainbiker, als erstes erreichen wird.
Wir werden euch auch täglich am Ende unseres Blogs einen kurzen Bericht zum Rennen an der Spitze geben, damit ihr jeden Tag up to date seid, was am jeweiligen Tag bei der Transalp geboten war.
Und jetzt heißt es für regenerieren bis Sonntag, dann geht’s nämlich los! Wir berichten…
Bis dann. Beste Grüße, noch aus Albstadt, von Gabi und Tobi
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