Huber und Stiebjahn im Gelben Trikot
Mit 105 Kilometern und 3206 Höhenmetern war die erste Etappe ein harter Brocken. Vom Fuß des Hintertuxer Gletschers ging es über den neuen Biketrail vom Tuxer Joch durch das Schmirntal, das Valsertal zum Brenner und weiter nach Brixen in Südtirol. „Der erste Tag war schon extrem hart“, sagte Urs Huber nach einem spannenden Zielsprint. Als Erster hatte sein Konkurrent Daniel Geismayr die Ziellinie in Brixen überquert, gefolgt von Urs Huber. Im Sprint mit Jochen Käß (Centurion Vaude) konnte sich schließlich Simon Stiebjahn durchsetzen und somit den Etappensieg für das Team Bulls sichern – mit einer Gesamtzeit von 4:06.40,4 und einem Vorsprung von nur 7 Zehntel-Sekunden. Seit Jahren versucht Bulls den Fahrern von Centurion Vaude den Titel wegzuschnappen. Ob es diesmal gelingt? „Es wird auf jeden Fall eine spannende Woche. Wir dürfen keine Fehler machen und eine konstant gute Leistung bringen, um das zu schaffen“, so Urs Huber.

Platz 3 ging ebenfalls ans Team Bulls: Martin Frey und Hansueli Stauffer fuhren mit einem Rückstand von 8.08,9 Minuten über die Ziellinie in Brixen.
Als bestes Mixed-Team meisterte das deutsch-österreichische Duo Stefanie Dohrn und Handl Philip (Cenrturion Vaude) mit einer Zeit von 4:49.44,0 die erste Etappe.
Überglücklich fuhren die besten Frauen, Elena Wagner und Nina Hartleb von den Scott Sebamed Mädelz, nach 6:37.51,6 über die Ziellinie – mit Freudentränen in den Augen. „Das hätten wir uns niemals träumen lassen“, erzählt Elena Wagner, Hebamme und Mutter von vier Kindern. „Wir sind ganz normale Menschen mit normalen Jobs. Dass wir heute das beste Damen-Team sind, hätten wir nie gedacht.“ Die beiden Frauen sind zum sechsten Mal dabei. „In dieser Woche können wir den Kopf abschalten, die wundervolle Landschaft genießen und uns ein bisschen quälen.“

„Den Kopf frei kriegen“ ist auch die Motivation von Ellen Blome (Team CRAFT and Friends). Sie fährt schon zum 9. Mal die BIKE Transalp, aber zum ersten Mal im Mixed-Team. „Mit einem Mann zu fahren, setzt einen schon etwas mehr unter Druck“, scherzt sie. „Schade, dass sich so wenig Frauen trauen, mitzufahren. Für mich ist es toll, den ganzen Tag draußen zu sein, tolle Leute zu treffen und einfach nur Radzufahren.“
Zum ersten Mal in der Geschichte der BIKE Transalp sind 2019 auch Einzelfahrer zum Rennen zugelassen. Fast 200 Teilnehmer nutzen die Chance, sich alleine der Transalp- Herausforderung zu stellen. Der beste Einzelfahrer des Tages: Der Kolumbianer Diye Rincon Gomez (4:26.00,7).
BULLS-Blog: Was ein Traumstart – Inside-Einblicke von Urs Huber
Ganz ehrlich:Viel besser hätte es nicht laufen können! Simon und ich gewinnen den Sprint um den Sieg auf der ersten Etappe gegen Centurion Vaude und übernehmen das gelbe Führungstrikot. Unser Backup-Team mit Hansueli und Martin wird starkes 3. platziertes Team und feiert mit uns gemeinsam auf dem Podium.

Der Start ist geglückt, die Aufregung war doch recht groß bei uns. Die letzten Wochen waren bei Simon nicht perfekt und wir waren nicht 100% sicher, ob er voll da ist. Ich kann euch sagen: Er ist es! Daniel Geismayr vom Team Centurion Vaude hat uns am ersten Anstieg direkt mal gezeigt was er für eine tolle Verfassung hat, obwohl er die Woche ja noch eine sechstägige Straßenrundfahrt bis Freitag gefahren ist. Ich hatte nach dem schweren „MB Race“ letzte Woche etwas zu kämpfen zu Beginn. Den Rückstand von 40 Sekunden konnten wir dann in der Abfahrt aber wieder wettmachen und Daniel und Jochen (Käß) wieder einholen. Auf der folgenden langen Flachpassage waren wir gemeinsam unterwegs. Nur das Team Willier 1 mit Tony Longo und Gregory Brenes Obando war noch mit von der Partie. Im Schlussanstieg war von den Beiden jedoch nichts mehr zu sehen und meine Beine waren dann deutlich besser. Wir haben sogar mal versucht Jochen etwas unter Druck zu setzen, es aber nicht geschafft uns abzusetzen.
So kam es, weil es quasi keine Angabe darüber gab, wann das Ziel kommen würde, zu einem unübersichtlichen Sprint, den wir gewinnen konnten. Das Sahnehäubchen für einen perfekten Auftakt war dann natürlich noch Rang drei durch Team Bulls 2. Martin und Hansueli hatten zu Beginn Probleme dem Tempo zu folgen, sind dann aber immer besser ins Rennen gekommen und haben alle vor ihnen liegende Teams noch abgefangen. So kann‘s weiter gehen!
Entschieden wird diese Transalp vermutlich wirklich zwischen Centurion Vaude und uns. Und ich schätze nicht, dass es darum gehen wird irgendwo besser zu sein. Vielmehr wird sich derjenige durchsetzen, der keinen Fehler macht. Also: Fehler vermeiden und morgen am schweren 16 km langen Startanstieg mit 1400 hm parat sein. Es wird sicher kein Zuckerschlecken!
Bis morgen aus dem Team BULLS.
Gruezi, euer Urs



Alle Ergebnisse findet ihr hier.
Alle Artikel zur BIKE Transalp 2019:
- Transalp 2019: Interview mit den Podiumsfahrern – Spannung pur bis zum letzten Meter
- Transalp 2019 #7: Drama um Team Bulls – Käß/Geismayr schnappen sich den Titel
- Transalp 2019 #6: Bulls baut Vorsprung aus – Zweiter Tagessieg für Hem/Rebagliati
- Transalp 2019 #5: Bulls erobert Gelb
- Transalp 2019 #4: Team Bulls siegt im Zielsprint
- Transalp 2019 #3: Rebigliati/Hem mit Tagessieg, Centurion-Vaude verteidigt Gelb
- Transalp 2019 #2: Käß und Geismayr schnappen sich das Gelbe Trikot
- Transalp 2019: Die Arbeitsgeräte von Simon Stiebjahn und Urs Huber unter der Lupe
- Transalp 2019 #1: Etappensieg nach Zielsprint für Huber und Stiebjahn
- Transalp 2019: Wer holt sich den Sieg beim Klassiker?
2 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDen vollständigen Artikel ansehen:
Transalp 2019 #1: Etappensieg nach Zielsprint für Huber und Stiebjahn
Top! Ein paar mehr Details zur Strecke und vielleicht ein paar Bilder von den Bikes der Profis...wenn man sich was wünschen dürfte
Danke für den Bericht. Weiterhin viel Erfolg und sturzfreies Durchkommen.
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: