MTB-News.de

Tommy unterwegs
Eine Handvoll Trailtrophy Latsch bitte!

 Mit 350 Teilnehmern war die bike-components Trailtrophy auch in diesem Jahr wieder sehr gut besucht und bot dieses Jahr zum ersten Mal sogar eine extra Wertung für die Supermasters ab 45 Jahren an. 3 Tage lang hieß es treten, schwitzen aber auch in entspannter Atmosphäre Rennen fahren. Tommy folgte der Einladung von MTB-News.de und nahm es zugleich als Chance und Ansporn, die müden Knochen aus dem Winterschlaf zu holen und in Richtung Wettkampfform zu bringen. Hier ist der nachträgliche Bericht aus Latsch!

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Hallo, liebe Leute! Ich freue mich, mal wieder ein paar Zeilen schreiben zu dürfen. Mit der mittlerweile 5. Teilnahme (2012, 2014, 2015, 2016, 2017) von insgesamt 8 in Latsch ausgetragenen Trailtrophys dürfte es mittlerweile kein Geheimnis mehr sein, dass ich dem Mix aus mildem Klima, lecker Essen und gut organisierter Trailtrophy nicht widerstehen kann. Ich denke, dass geht vielen von Euch so, denn warum sonst fährt man Jahr für Jahr wieder nach Latsch zur Trailtrophy mit der insgeheimen Freude im Gepäck, die alten Freunde/Bekannten auf einen Plausch wieder zu treffen?

# Anmeldung zur Trailtrophy am Freitag Vormittag

Ich startete diese Jahr in der Battle of Brands (BoB) Klasse. Diese Wertung gab es schon immer, nur wurde sie dieses Jahr von dem irreführenden Namen ProClass eben auf BoB-Klasse umbenannt. Gute Entscheidung wie ich finde, denn in dieser Klasse geht es nicht unbedingt schneller zur Sache als in den anderen offenen Klassen. In der BoB-Klasse fahren die Leute mit, welche mit den Sponsoren oder Partnern der Trailtrophy zu tun haben. Da ich bereits vielerlei Berichte für MTB-News.de zum Besten gegeben habe und MTB-News.de ab diesem Jahr Medienpartner der Trailtrophy ist, lag es nahe, unter diesem Namen zu starten. Kurz mit Hannes von MTB-News.de per Email abgecheckt und schon stand mein Name in der Startliste.

Mein Trainingsstand zum Zeitpunkt der Einschreibung war auf jeden Fall mittelmäßig. Private und berufliche Herausforderungen ließen kein Wintertraining zu. Dafür umso mehr von den kleinen süßen Dingern, die sich Süßigkeiten nennen und das Systemgewicht in die Höhe treiben.

# Der sonst flowige Jägersteig wartet an und ab mit schönen Wurzeln auf (FreitagsStage)
# Am Ende mündet der flowige Jägersteig in den ruppigen 4er (FreitagsStage)
# Freitag ist High(speed)tag

Somit gab es nun wieder ein Ziel, auf welches 4 Wochen vorher begonnen wurde zu trainieren. Wie gesagt lag mein Kampfgewicht zum Zeitpunkt der Einschreibung 10 Kilo über optimal, sodass ein effizienter Trainingsplan her musste. Also ab zur Leistungsdiagnostik, um die aktuelle Verfassung fundiert festzuhalten. Ich denke, ich brauch euch nicht näher auszuführen, wie die Ergebnisse nach einem Jahr Trainingsabstinenz aussahen. Wichtig war nur zu wissen, wo liegt herzfrequenz- und watttechnisch der Fettverbrennungsbereich und ab wann wird’s anaerob? Nun musste noch die Frage beantwortet werden, wie ich in 4 Wochen den Oberkörper an technischen Untergrund gewöhne, gleichzeitig aber auch so viel wie möglich im Fettverbrennungsbereich fahre.

Quasi maximal Downhill kombiniert mit maximal Uphill im Grundlagenbereich, und das alles in begrenzter Zeit. Die Lösung hieß eBike. Jawohl, richtig gehört. Da ich diesen Gedanken schon länger verfolgte, gab es mit der Einschreibung zur Trailtrophy und dem damit verbundenen Trainingsplan nun das finale Argument zum Kauf dieses Geräts. Die Frage war nun, welches? Ein 29er mit maximal Federweg sollte es sein. Die Wahl viel auf ein Specialized Levo in giftgrün mit 140 mm Federweg (29er LRS freigegeben). Sofort lieferbar und für die umgehende Ausführung des Trainingsplans quasi bereit. Danke an dieser Stelle an Herobikes in Roth. Die Jungs rund um Marco Herb geben ihr bestes, um mich, aber auch deren Kunden anstandslos zu versorgen.

Nach ca. 15000 GA1-Höhenmeter auf meinem neuem Radl bergauf korrespondierend mit genau soviel Höhenmetern im fränkischen und südtiroler Downhill bergab inkl. einem Intervalltraining mit integrierter Leistungsmessung am eBike stand ich nun hier in Latsch am Start der bike-components Trailtrophy. Zwar hatte ich immer noch ein paar wenige Kilo zu viel drauf, war aber mit dem Resultat nach 4 Wochen sehr zufrieden und vom eBiken komplett angefixt. Aber nun zurück zum Rennwochenende.

# Smalltalk - Techtalk - Checken der Stagezeiten

Materialtechnisch hat sich bis auf das neue eRadl eigentlich nicht viel neues ergeben. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich im Bezug auf die Funktionsfähigkeit meines Wettkampfrads wenig vorbereitet nach Latsch gefahren bin. Da ich bis zum Renntag quasi nur eBike gefahren bin, wurden die Themen „spielbehaftete Lager im Hinterbau“, „abgenutzte Kettenführung“ und „kaputter Dämpfer“ erst vor Ort und während des Rennens erkannt, aber immerhin bis zum Ende des 2. Renntages abgestellt. :-D Ihr seht also, meine Mechaniker und ich wissen, was es heißt, Reparaturen möglichst schnell auszuführen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass meine Mechaniker 2 und 3 Jahre alt sind und es eher vorziehen, auf einem Baum herum zu klopfen anstatt an meinem Radl zu schrauben. Was solls :)

# Die beiden Mechaniker von Tommy

Die Rennteilnahme verlief dieses Jahr also etwas weniger ehrgeizig. Entspannt sollte dieses Rennen angegangen und durchgezogen werden. Dieses Jahr hieß es nicht Rennen fahren und zwischendurch etwas Small-Talk, sondern viel Small-Talk und dabei nicht vergessen, Rennen zu fahren. Die lockere Atmosphäre im Start-Ziel-Bereich einfach mehr erleben und genießen. Vor dem Rennen und während den Rennpausen alte Gesichter wieder begrüßen, bei den Freunden von e-thirteen am Radl schrauben oder unterm Pavillon von Lupine ein paar Bierchen schlürfen, Pizza futtern und meinen Mechanikern beim Fach-plappern zuhören. Genau das sollte er sein, der Spirit of Enduro.

Die Trails waren wie gewohnt sehr gut mit einem Mix aus luftig und locker gepaart mit technischen Feinheiten. Jägersteig, Bierkeller, Montani, Sonnenhang. Seit 2015 werden noch der Aigen-Trail und die Spitzkehren oberhalb von Morter gefahren. Eigentlich wäre auch noch die Stein- und Wurzelhölle von Tarsch (1er und Roatbrunn) mit dabei gewesen, welche allerdings aufgrund von feuchten Bedingungen am Sonntag aus dem Rennen genommen wurden. Insgesamt muss man sagen, dass der technische Anspruch jedes Jahr höher wird, da sich die Trails rund um Latsch immer mehr ausfahren sowie verblockter und kantiger werden. Weise Entscheidung also von Organisator Thomas Schlecking, die wohl heftigsten Stages der 3 Renntage aufgrund von schauerartigen Regengüssen aus der Wertung zu nehmen bzw. von einem Großteil der Fahrer nicht fahren zu lassen.

# Beinraustechnik von Masterclass-Sieger Tobi Leonhardt auf der Nightstage von Montani
# Lupine-Außendienstler Tom immer gut gelaunt und für einen Spaß zu haben
# Tobsens World Racing Team auch wieder am Start

Der Rennverlauf meinerseits gestaltete sich über die 3 Renntage steigernd. Nachdem ich mich am ersten Renntag auf Platz 15 einordnen konnte, war es möglich, über die zwei weiteren Tage noch 4 Platzierungen rauszuholen und letztendlich auf einem 11. Platz zu finishen. Leider keine Top 10, dafür aber ne Schnapszahl.

Gesamtschnellste der diesjährigen Trailtrophy in Latsch waren Philip Walder (ITA/Propain Pro Team) bei den Männern und Tanja Naber (GER/Santa Cruz Bicycles) bei den Frauen. Glückwunsch und Respekt für diese Leistung. Alle Ergebnisse gibt es auf der TrailTrophy Homepage zum Nachlesen.

# Abziehen!! - Bierkellertrail am Freitag

Insgesamt besticht der Event jedes Jahr aufs Neue mit gewohnt guter Orga und feinen Trails. Dies sind wahrscheinlich die Gründe, weshalb die Teilnehmer (mich eingeschlossen) Jahr für Jahr mit Begeisterung und schönen Erinnerungen das Vinschgau wieder verlassen.

Beste grüße,
[w]ride_it!
tommy

# Aigen-Trail am Samstag - BikeMaxx Team hebt ab
# Steinmehr am Sonnenhang (Samstags-Stage)
# Oh Backe - Das könnte weh getan haben
# Zwischendurch immer wieder Rollercoaster-Feeling
# Vernünftige Geschwindigkeit im unwegsamen Gelände
# Organisator Thomas Schlecking immer in Action
# Entspanntes Treiben und zuhören, was Thomas Schlecking zu sagen hat
# Danke nochmal an die Freunde und Seriensponsor von ethirteen für den Tech-Support an dem Wochenende
# Basti Tegtmeier vom Seriensponsor Santa Cruz im Gespräch zu den neuen Rädern der Kalifornier
# Der Start/Zielbereich sowie Eventarea der Trailtrophy Latsch 2017
# Auch Seriensponsor FOX hatte die neue Palette 2018 im Gepäck
# Danke an Armin von bike-components
# Auch bei den Freunden von Lupine gings immer seeehr entspannt zur Sache
Bericht: Tommy Umbreit | Fotos: Tommy Umbreit, bike components
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