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Tommy unterwegs
TrailTrophy Hahnenklee – Mit Semislicks im Wurzelmeer

Für den zweiten Stopp der diesjährigen Trailtrophy-Serie ging es nach Hahnenklee im Harz. 332 Teilnehmer folgten dem Ruf der Organisatoren, ein Wochenende rund um den ErlebnisBocksberg zu verbringen und somit bei einer voll ausgebuchten Veranstaltung dabei zu sein. Auch Tommy interessierte es nur wenig, dass es nur einen Renntag gab und machte sich inklusive Familie in Richtung Harz auf, um für Euch zu berichten.

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Hallo Leute. Gerne möchte ich Euch vom 2. Stopp der bike-components Trailtrophy Serie 2017 berichten. Zusammen mit Frau Umbreit und Umbreit Junior machten wir uns Freitag Nachmittag auf den Weg nach Hahnenklee. Die Anreise aus Nürnberg gestaltete sich mit 4 Stunden noch erträglich, sodass wir gegen 18.30 Uhr im Harz ankamen und noch Zeit hatten, gemütlich eine Pizza zu nehmen und Hahnenklee etwas per Fuß und Laufrad abzuchecken.

 

# Trailtrophy-Medienpartner MTB-News vertreten durch Tommy
# Eine Liftfahrt, die ist schön - davon gab es reichlich am Samstag und Sonntag, yeah!
# Die Bocksberg Hahnenklee betreibt sowohl Sessellift als auch Gondel - die Wartezeiten hielten sich in Grenzen

Einrollen

Entgegen meiner Erwartungen an ein Rennwochenende mit nur einem Renntag sei mal vorweg genommen, dass durch den Trainings-Samstag und das Rennen am Sonntag das komplette Wochenende voll nach meinem Geschmack war.

Laut Organisation waren ein paar der Strecken bereits abgeflattert und offiziell zum Training freigegeben. Wer mich kennt, weiß, dass ich es vorziehe, mir Strecken vorher anzuschauen und zu trainieren anstatt blind zu bestreiten. Da ich noch nie am Bocksberg gewesen bin, galt dies umso mehr. Per Sessellift geshuttelt wurden in einer ersten Trainingssession am Samstag Vormittag somit alle offenen Strecken zumindest einmal abgerollt und an den Schlüsselstellen angehalten, um meine Ideallinien zu definieren. Dies war in Teilen der Strecken gar nicht so einfach, da hier vielerlei Möglichkeiten bestanden, die Meere an Wurzelteppichen zu durchschiffen. Gegen 12 Uhr gings dann zum Mittag mit der Familie. Die beiden hatten sich in der Zwischenzeit an den vielerlei Möglichkeiten am Bocksberg ausprobiert. Mit Sommerrodelbahn, Rutschen, Trampolin und zwei Pumptracks jeweils an Berg- und Talstation der Bocksbergbahn ist für Kinder somit allerhand geboten. Genau das richtige für Mutti und den 3 Jahre alten Nachkömmling.

Nach dem Mittag gings zur Trainingssession Nr. 2. Mutti hatte Pappi dankenswerter Weise ein weiteres Trainingsfenster bis 16 Uhr eingeräumt. Nun galt es, die am Vormittag abgerollten Strecken auf den Ideallinien komplett durchzufahren und das Tempo einzuschätzen. Ich halte das immer so, dass ich das immer ohne kompletten Pedaliereinsatz mache, um mir die Körner fürs Rennen zu sparen. Mag schlau klingen, der Nachteil dabei ist allerdings, dass man dann im Rennen an vielerlei Stellen mit einem viel höheren Tempo hinkommt, als man es im Training trainiert hat. Dadurch entstehen an den Schlüsselstellen eigentlich wieder neue Situationen, in denen man auf ganz andere Linien gedrängt wird als bei niedrigerem Tempo. Das versuche ich, im Training immer einzuschätzen, was mir öfter auch mal NICHT gelingt. :)

# Auch die Paparazzi von bike-components waren an diesem Wochenende wieder fleißig unterwegs - hier am großen Holzdouble an Stage 5
# Ausfahrt aus Wald auf Stage 3
# Mit genug Geschwindigkeit schöner Step-Down auf Stage 3 - meine persönliche Lieblingsstage, da war alles dabei

Mit meiner Vorbereitung auf den Rennsonntag war ich am Ende des Tages sehr zufrieden. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass die Strecken am Bocksberg unheimlich viel Spaß machen. Es gibt hier einen bunten Mix an Wurzelteppichen, aber auch schönen Highspeed-Stücken mit richtig laaaaang gezogenen Anliegern, Step-Ups, Step-Downs, Doubles usw. Auch Flow-Country- oder der Enduro-Trail (Enduro-Trail nicht zum Training freigegeben) sind ihren Namen wirklich gerecht geworden und ergänzen das Streckenangebot im Bikepark Hahnenklee perfekt.

Kursvorschau Hahnenklee mit den Umbreits von IBC_RedaktionMehr Mountainbike-Videos

Abgerundet wird das ganze wie bereits erwähnt durch zwei kleine Pumptracks und der Möglichkeit, am Bikeshop in sehr entspannter Atmosphäre abzuhängen. Ab 16 Uhr gabs dann abschließend auch noch 2 Runden mit dem Nachwuchs und seinem Laufrad auf dem eben erwähnten Flowcountry-Trail sowie dem Pumptrack. Somit sind Sohnemann und Pappi voll auf ihre Kosten gekommen. Wiedermal zum Leidwesen von Mutti. Danke danke danke danke.

Am Samstag Abend bei der offiziellen Anmeldung gab es dann auch seitens Andre Wagenknecht (bekannt aus Funk und Fernsehen und mein Teamkollege im Team FOX) köstliche Leckereien in Form von lecker Gin garniert mit feinen Gürkchen. Ich beließ es bei einem Becher, könnte mir aber vorstellen, dass der eine oder andere vielleicht etwas tiefer in die Flasche geschaut hat. Feucht war es auf jeden Fall, denn pünktlich nach dem Training hatte es das Nieseln angefangen, was verbunden mit gelegentlichen kleinen Schauern sowie tief in den Hängen hängenden Wolken zu feuchten Bedingungen auf den Trails führen sollte. Was macht man also in solch einer Situation? Richtig, man lässt Semislick und Co. drauf. Nennen wir es Faulheit oder vielleicht Hang zur Gediegenheit, da ja Familien- und kein Rennwochenende. Vielleicht war es aber auch die Hoffnung auf plötzlich trockene Trails. :-D

# Team Conti Black Chili und bike-components

Renntag

Sonntag morgen 7 Uhr. Feuchte Straßen und nach wie vor hängende, die Hügel umarmende Wolken sollte die Hoffnung zunichte machen. Doch dann auf einmal kam ein ersten Sonnenstrahl durch die Wolken und 15 Minuten später war auf einmal ein Riesenloch in der Wolkendecke, die Rennhänge auf einmal im Sonnenlicht. Hmm, hab ich mir gedacht. Mal schauen, was die lauen Juni-Temperaturen da noch bewirken können. Den Endurotrail im Training bei jeder Bergfahrt betrachtet und wahr genommen, dass hier ein frisch angelegter, wenig befahrender Trail auf uns wartet, entschied ich mich auf einmal, zumindest das vordere Laufrad gegen ein Laufrad mit grobstolligen Profil zu tauschen. Normalerweise lasse ich von solchen spontanen Aktionen ab, die Entscheidung zur Kombination aus groben Stollen vorne und Semislick hinten sollte am Ende allerdings goldrichtig gewesen sein.

# Helmcheck Umbreit Junior - passt perfekt!
# Sonntag morgens - die Ruhe vor dem Sturm
# Das Start/Ziel-Gelände lag direkt am Bikestore, an welchem es später gemütlich abzuhängen galt
# Startblock 1 steht bereit zum Ausschwärmen

Per Lift gings also auf zur Stage 1. Ich nenne sie Roots-Choice. „Naa, auf welcher Wurzel unseres breit gefächerten Angebots wollen sie sich langmachen?“. Ich so: „Nein danke, ich möchte den anderen Fahrern nicht vorgreifen“. Um die Querwurzeln herum schippernd und ziemlich entspannt ließ ich es hier angehen. Meine groben Stollen schön in die auf einmal überraschenden Busstops entgegen der eigentlichen Bikepark-Strecke eingetaucht und Halt gesucht. Kein Sturz, solide runter. Richtiger Einstand ins Rennen. Auf zu Stage 2. Ein laaaanger Transfer und auch noch bergab (!!!) brachte uns zur nächsten Zeitnahme. Dies sowie das gesamte Rennwochende erinnerte mich komplett an die Rennen in Schöneck. Trotz mega langweiligen Transfers einfach geile Rennen. Am Start zu Stage 2 angekommen hieß es vom Gate-Director Ingo auf Nachfrage: „Geht leicht bergab“. Spätestens da war mir alles klar, diese Stage sollte die Downhiller aussortieren. Soll heißen, hier wurde die Enduro-Qualität „Steh- und Tretvermögen“ abgefragt. Und so kam es dann auch. Treten ohne Ende mit ein wenig Alibi-Downhill am Ende der Stage. Tendenziell bergab. :-D

# Anstehen vor Stage 1, Nervosität in den Griff bekommen
# Erstmal ne Kippe ...
# Warten vor Stage 2 - eine von zwei unbekannten Stages in diesem Rennen
# Reinsprinten, was das Zeug hält
# Warten vor Stage 3
# Waldeinfahrt über Lifthang auf Stage 3 ...
# ... mit schönem Blick auf den Harz
# Wurzelpassage erster Teil – Stage 3
# "Wurzeln Wurzeln Wurzeln" hieß das Motto in diesem Rennen
# Noch mehr Wurzeln
# Auch hier wieder ein kleiner, aber feiner Sprung auf Stage 3

Frisch „be- und entsorgt“ ging es nach dieser Stage wieder zurück nach Hahnenklee an den Bocksberg. Hier warteten mit Stage 3, 4, 5 und 6 schöne Abfahrtsstrecken, welche ich mit Flow, Anlieger und anderen Feinheiten bereits oben schon beschrieben hatte und unter dem Motto „geil!!“ einzuordnen wären. Auf Stage 7, dem Endurotrail wurde diese Enduro-Veranstaltung dann ein weiteres Mal von einem Downhill-Event abgegrenzt. Frischer Trail leicht abfallend, leichte Gegenhänge, hartes Abbremsen, immer wieder anpedallieren und alles aus den Beinen holen was geht. Kombiniert dann noch mit öfters feucht, rutschigem Boden war hier vielerlei Fahrkönnen und Stehvermögen gefragt.

# Warten vor Stage 5 mit Team Bulls Centurion Rotwild
# Anstehen vor Stage 7, dem Endurotrail - die zweite von zwei unbekannten Stages in diesem Rennen
# Im Ziel gab's Bier und anschließend herrliche Farben
# Mein persönliches Highlight an diesem Wochenende stellte die Büroausstattung von Sportident dar - ein herrlich gepolsterter roter Stuhl, der zum Verweilen einlädt
# Die ersten zurückgekehrten Teilnehmern - Entspannen und Kuchen futtern bei bike-components
# Torbogen Start/Ziel
# Tommy mit den Mädels von girlsridetoo auf einem Bild - eine Ehre
# Siegerehrung meiner Klasse Battle of Brands

Von der letzten Stage frisch übergeben (ausgekotzt darf man ja hier nicht schreiben) ging’s dann ab in den Zielbereich. Chillen, Kuchen essen, Kaffee trinken, Zeiten checken. Mit etwas weniger Adrenalin folgte nun der entspannte Teil der Veranstaltung.

Am Ende des Wochenende reihte ich mich in meiner Klasse auf Platz 5 ein. Zusammen mit Marko Haas und Andre Wagenknecht im Team FOX hat es sogar für einen 3. Platz gereicht. Yeah Yeah Yeah, Parteyy! Schnellster an diesem Wochenende mit einer absolut starken Gesamtzeit war Jasper Jauch, unterwegs für Santa Cruz Bycyles und ebenfalls bekannt aus Funk und Fernsehen. Diesen ehrenwerten 1. Platz teilte er sich zusammen mit der Gewinnerin der Frauenwertung Jennifer Gothe, unterwegs für MikesBikes. Respekt an die beiden, ihr habt die anderen richtig versägt. :-D

Kritik wird heute in Form von Jammern auf hohem Niveau geübt. Die Veranstaltung war ansonsten wirklich top! Vor der ersten Stage darf’s ruhig ein Uphill per eigener Kraft sein. Das macht warm. :) Stage 1 und 4 hätte ruhig getauscht werden dürfen. Ein entspannter Flow-Country zum „Einrollen“ wärmt den Oberkörper schonender auf. Train fahren (Start von mehreren direkt hintereinander) sollte verboten werden. Windschatten und Mitziehen ist bezüglich Wettbewerbsverzerrung nicht zu unterschätzen. Auch der Veranstalter tut sich durch unnötig erhöhtes Unfallrisiko bei Stürzen des Zugfahrers keinen Gefallen. Ansonsten fand ichs wie oben schon zum Ausdruck gebracht einfach spitze! Ohne Ende Abwechslung auf der Strecke und insgesamt gewohnt gute Orga. Danke Team Trailtrophy Hahnenklee. Ach ja, danke auch an dich Mutti, dass du dabei warst und wir als Familie ein nettes Wochenende hatten.

Leute, wir sehen uns!
beste grüße
[w]ride_it!
tommy

 

 

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