Nachdem die letzten 3 Rennen der Serie Tommys Auffassung nach eher mit verantwortungslos, lustlos, sinnlos und somit völlig nichtdiskussionslos einzustufen waren, er sich aus diesem Grund nicht besonders in Schreiblaune hat einfinden können, gabs am vergangenen Wochenende wieder viel Freude und geile Rennaction. Beim 5. Lauf der SSES in Schöneck im Vogtland wurde wieder allerhand in die Hand genommen, um für Fahrer und Zuschauer eine Top-Veranstaltung zu bieten. 250 Starter machten sich bei bestem Wetter an die Pedale, um auf einer Runde mit 7 Stages alles aus dem Material zu holen, was ging.
Hallo Leute!
Also machte ich mich wieder mal Samstags früh auf den Weg zur Rennveranstaltung. Mein Junior hat in letzter Zeit irgendwie das Talent, mich und meine Frau vor Rennwochenenden nachts immer auf Trab zu halten, sodass ich erst gegen 7 Uhr auf ein paar Stunden Schlaf gekommen bin und dementsprechend relativ spät ins ca. 2 Stunden entfernte Schöneck aufbrach. Danke an dieser Stelle an meine Frau, die sich das restliche Wochenende daheim mit dem Kleinen rumgeschlagen hat und mir die Teilnahme am Rennen ermöglichte. Aber wie das so ist und wie ich später in Schöneck erfuhr, geteiltes Leid ist halbes Leid, denn meinem Kumpel Frankes Franky Fränk the Crank ging es auch nicht unbedingt besser, da auch er die ganze Nacht für den Nachwuchs alles gegeben hat, um ihn bei Laune zu halten bzw. die Wiege der Geborgenheit zur Verfügung zu stellen.
Auf dem Weg nach Schöneck vertrieb ich mir die Zeit neben der Betätigung des Steuers mit lauter Musik und warmen Gedanken an das letzte Rennen in der Bikewelt. Nachdem ich schon im letzten Jahr bei der deutschen Meisterschaft hier auf einen guten 2. Platz gefahren bin, mich inoffiziell Vizemeister der Masters schimpfen durfte und nebenbei noch mit starker Orga und Strecken verwöhnt wurde, war abzuwarten, was dieses Jahr geboten wurde.
In Schöneck angekommen, gleich angemeldet und den Streckenplan studiert. Der erste Blick fiel gleich wieder auf den Mördertransfer von Schöneck nach Klingenthal zur Skischanze. Leider auch dieses Jahr wieder Bestandteil der Runde für lediglich eine Stage :(.
Ansonsten versprach die Karte eine im Gegensatz zum Vorjahr neue Stage zuzüglich altbekannter City- und Bikeparkstages. Also ab in die Klamotten und rein ins Getümmel. Ich hatte richtig Bock, da sich neben dem Renngeschehen auch noch tolle Bikeparkstrecken inkl. Flowcountry und fetter Jumpline in der Bikewelt Schöneck breit gemacht hatten, die letztes Jahr allerdings noch nicht gefahren werden durften, da sie neu gebaut waren. Fazit: Flowtrail geil, Jumpline geil!
So, aber nun zu den Stages. 3 der 7 Stages gingen durch den Bikepark und so verbrachte ich dort bis ca. halb zwei die Zeit, um mich an die fetten Sprünge ranzutasten und die Linien auf den Stages zu studieren bzw. zu optimieren. Geil war auf jeden Fall, dass man sich auch hier seitens der Orga wieder Gedanken gemacht und neue Streckenführungen im Gegensatz zum vorherigen Jahr geboten hat. Anschließend gings zur Skischanze von Klingenthal, in welcher eine ziemlich kurze, dafür aber ziemlich geile Stage im steilen Hang geknattert werden durfte. Der Transfer dorthin und zurück überschattete allerdings etwas die Euphorie für diese und die nachfolgenden Stages, da er ordentlich Sitzfleisch im Sattel abverlangte und ein ganz schönes Eck an Kurbelei darstellte. Mein Kumpel Raph meinte nur „Ach, ist das nicht toll hier? Wald, so weit das Auge reicht.“ Und so kam es, wie es kommen musste, wir verabredeten uns für einen zukünftigen Ausritt in den unendlichen Weiten des Vogtlands.
So, nachdem wir das geklärt hatten, waren wir nun bei Stage 6 angelangt. Diese wurde frisch in den Wald geholzt und war flowig tretlastig im leicht abfallenden Gefilde zu bezwingen. Grinsebacken auf jeden Fall voll auf, bot sie eine willkommende Abwechslung und machte ohne Ende Spaß.
Die beiden Citystages gingen durch den Stadtwald und zuschauerfreundlich durch die Innenstadt von Schöneck. Für meinen Geschmack hätten diese beiden Stages auch ruhig wieder als eine Stage wie im letzten Jahr mit ordentlich Asphaltsprint ausgetragen werden können, was aber aufgrund vieler kritischer Stimmen im letzten Jahr nun ins Wasser fiel. Naja, man kann es halt nicht allen recht machen.
Das Rennen selber am Sonntag verlief für mich ganz zufriedenstellend. Nachdem ich auf den ersten 3 Stages noch meine Probleme mit Aufwachen und Linientreffen hatte, lief es im Verlauf wie so immer bei mir besser. Ich konnte die Runde ohne Stürze durchfahren und landete am Ende hinter einem starken Andre Kleindienst und vor einem ebenfalls starken Benny Herold auf einem 2. Platz in der Pro Masters Klasse. In der Gesamtwertung stehe ich nun auf Platz 2 und bin gespannt, was der letzte Lauf der Serie in Leogang im September bereit hält.
Der letzte Absatz gehört diesmal eindeutig der Orga, welche durch den Vogtland Bike e.V. zur vollsten Zufriedenheit umgesetzt worden ist. Dank geht an alle Helfer vom Verein, der Stadt Schöneck, dem THW und alle anderen Involvierten für den reibungslosen Ablauf, die geile Arbeit, die freundliche Stimmung und die gute Laune, mit der ihr bei der Arbeit gewesen seid. Man merkt, dass hier alle an einem Strang ziehen und Bock auf das haben, was sie machen. Nur so ist es denke ich möglich, dass sauber abgebandelt wird, es ein neues Streckenprofil inkl. neuer Stage im Gegensatz zum Vorjahr gab, Verpflegungsstationen während des Trainings und am Renntag realisiert werden konnten, das THW für einen gut ausgeleuchteten Nachtprolog im Bikepark sorgte und der Sessellift gefühlt 24 Stunden drehte :)
Ich freue mich schon auf das nächste Rennen in der Bikewelt Schöneck!
beste grüße
[w]ride_it!
tommy
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