Unter dem Motto „Simply the Best“ wurde das neue Thömus Lightrider Worldcup R3 vorgestellt. Das mit dem Thömus Maxon Team entwickelte XC-Bike soll den Athleten in den kommenden Jahren zu erfolgreichen Rennen sowie Podestplätzen verhelfen. Doch welche Details sollen die Rennmaschine aus Oberried zum besten Bike machen? Wir waren bei der Vorstellung vor Ort – alle Infos gibt’s im Artikel.
Thömus Lightrider Worldcup R3: Infos und Preise
Das Thömus-Maxon Team ist schon seit ein paar Jahren auf dem bisherigen Lightrider Worldcup-Modell erfolgreich unterwegs, doch im Vergleich zum Material anderer Weltcup-Teams war es mit dem bisherigen Modell, das 110 /105 mm Federweg bot, eher konservativ ausgestattet. Die Konkurrenz war mit 120 mm Federweg oft besser für die Abfahrt gerüstet. Entsprechend ist es ein logischer Schritt, dass die kleine Bikeschmiede aus dem schweizerischen Oberried bei Bern ein neues Renngeschoss für sein XC-Team entwickelt hat.
Pünktlich zum Olympiajahr sollte es so weit sein und das neue Lightrider Worldcup R3 wird der Weltöffentlichkeit präsentiert. 2,5 Jahre Entwicklung, viel Hirnschmalz und die eine oder andere schlaflose Nacht sollen in das Bike eingeflossen sein, um es an den Punkt zu bringen, mit dem es jüngst präsentiert wurde. Und tatsächlich besticht es mit vielen spannenden Details und Lösungen, die wir euch hier vorstellen wollen. Eins sei vorausgesagt: Perfektion, Effizienz und Vielseitigkeit waren die Ansprüche an das neue Cross-Country Bike.
- Rahmenmaterial Ultra High Modulus Carbon
- Federweg 120–130 mm (vorne) / 120 mm (hinten)
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten Konisches Unterrohr, zwei mögliche Leitungsführungen, neue Geometrie
- Rahmengrößen S / M / L
- Gewicht ab 9,8 kg
- Gewicht Frameset 1876 g (mit DT Swiss Dämpfer und Hardware, ohne Swiss Rocker)
- Verfügbar ab sofort
- www.thoemus.ch
Preis Thömus Lightrider Worldcup R3:
- ab 4990 CHF (SLX 1×12)
- ab 5490 CHF (XT 1×12)
- ab 5490 CHF (SRAM Eagle AXS GX 1×12)
- ab 6990 CHF (XTR 1×12)
- ab 7490 CHF (SRAM Eagle AXS XX SL 1×12)
Im Detail
Alle Neuerungen im Überblick
- konisches Unterrohr Für bessere Aerodynamik und weniger Dreck am Unterrohr
- mehr Federweg 120–130 mm / 120 mm statt 110 mm / 105 mm des Vorgängers für bessere Downhill-Performance
- Gewichtsoptimiert Der neue Rahmen soll 19 % leichter geworden sein als der Vorgänger, in Zahlen: 332 g leichter
- Zwei Kabelführungen Die Brems- und Schaltzüge lassen sich sowohl klassisch durch eine Öffnung am Rahmen führen, als auch durch den Steuersatz für eine cleanere Optik
- komplett neue Kinematik Für noch besseren Support in der Abfahrt und besonders gegen Ende des Federwegs soll die Kinematik verbessert worden sein
- Bessere Haltbarkeit und Langlebigkeit Neue Materialien wurden gewählt und neue Lager eingesetzt, um das Bike noch robuster zu machen
Das neue Thömus Lightrider wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Thömus Maxon Team entwickelt. Dabei kam vom Team primär der Wunsch nach einem abfahrtsstärkeren Bike, dass den Bedingungen in den Weltcups standhält. Etliche Prototypen wurden vom Team testgefahren und das Feedback floss direkt in die Entwicklung ein. Im Vergleich zum alten Bike wurde das neue Modell standfester, leichter und soll weiterhin die gleiche Steifigkeit besitzen. Außerdem wurde für die Abfahrt die Fahrstabilität durch unter anderem einen flacheren Lenkwinkel angepasst.
Einzig die Agilität habe durch diese Maßnahmen etwas abgenommen, man will aber keine zu großen Abstriche gemacht haben. Dem Entwicklungsteam war klar, dass an diesem Bike keine Kompromisse in Bezug auf die Steifigkeit und das Gewicht gemacht werden dürfen, um dem Team das bestmögliche Racebike nach dem Motto „Simply the Best“ übergeben zu können.
Ein XC-Bike muss alles können. Ob im Uphill, Downhill oder bei technischen Passagen – es zählt jede Sekunde. Es ist das vielseitigste Fahrrad, was Performance und Speed anbelangt.
-Ralph Näf, Teammanager Thömus Maxon Swiss Mountain Bike Racing
Im Fokus der Entwicklung standen Vielseitigkeit, Leichtigkeit und Langlebigkeit. Dabei steht Vielseitigkeit vor allem für Variabilität. Das neue Cross-Country-Bike ist in besonders vielen Punkten anpassbar. Das macht es gerade für das Thömus Maxon Weltcup Team leicht, das Bike entsprechend an die vorliegende Strecke anzupassen. Der Lenkwinkel kann über zwei verschiedene Lagerschalen um 0,6° angepasst werden. Eine Lagerschale definiert dabei 0°, mit der anderen lässt sich über einfaches Drehen + oder – 0,6° einstellen. Das ergibt drei verschiedene Lenkwinkel-Optionen. Da es auch zwei Optionen für den Federweg an der Front gibt und sich damit das Einbaumaß der Gabel verändert, ergeben sich sogar sechs mögliche Lenkwinkel.
130 mm Federweg sind für sowohl den Cross-Country- als auch Down-Country-Bereich eine echte Ansage. Trotzdem soll das Lightrider Worldcup auch mit 130 mm keinesfalls ein Trail Bike sein. Die 130 mm-Version bietet sich vorwiegend für Kunden an, die einen echten Allrounder wollen, doch auch für das Team soll es je nach Strecke eine Option sein.
Nicht nur an der Front ist der Federweg variabel, auch am Heck lässt er sich etwa für Short-Track Rennen auf 108 mm begrenzen. Das wird über einen kürzeren Dämpfer-Stroke eingestellt. Wo wir gerade dabei sind: Am Hinterbau will Thömus die Kinematik komplett überarbeitet haben und über einen virtuellen Drehpunkt sowie flexende Sitzstreben mehr Support zum Ende des Federwegs bieten. Der Hinterbau bleibt über alle drei Rahmengrößen identisch. Neu ist auch das SRAM UDH-Schaltuge, wodurch die SRAM Transmission Schaltung verbaut werden kann.
Aus dem Rennradbereich inspiriert, hat das Thömus Lightrider Worldcup ein konisches Unterrohr bekommen, das nach vorne hin spitz zuläuft. Dadurch haftet weniger Schmutz am Rahmen und auch die Aerodynamik möchte man dadurch verbessert haben.
Der Kunde hat die Wahl: Thömus bietet zwei verschiedene Möglichkeiten für die Kabelführung an. Es gibt einen klassischen Zugeingang an den beiden Seiten des Rahmens. Diese können auch durch eine Abdeckung verschlossen und die Züge stattdessen durch das Steuerlager geführt werden. In Kombination mit der FSA KFX Carbon-Lenker-Vorbau-Kombination ergibt sich sogar eine dritte Möglichkeit, denn hier können die Züge beinahe unsichtbar direkt durch den Lenker und die Spacer in den Rahmen laufen. Jeder Kunde kann selbst entscheiden, was ihm wichtig ist: eine cleane, aufgeräumte Optik oder eine leichte Wartungsmöglichkeit.
Das Team werde definitiv vom Vorteil der schnellen Wartung Gebrauch machen, um im Rennen möglichst schnell agieren zu können, so Thomas Binggeli. An diesem Punkt zeigt sich der Einfluss des Teams und der Fokus auf die Entwicklung eines rennoptimierten Bikes ins kleinste Detail. Im Rahmen wird auf eine direkte Zugführung verzichtet, stattdessen werden die Züge mit einem Kabelbinder an entsprechender Vorrichtung fixiert, um Klappern zu vermeiden. Hier setzt sich ganz klar der Fokus auf Leichtbau durch.
In Bezug auf Leichtbau und Perfomance will Thömus auch ordentlich nachgelegt haben. Dank neuer Lieferanten und neuen Materialien konnte man 332 g Gewicht einsparen, das entspricht 19 % weniger im direkten Vergleich zum Vorgänger. Man setzt auf das sogenannte Ultra High Modulus Carbon und neue Lager, dank denen die Haltbarkeit extrem gewonnen haben soll. Sie werden in der Schweiz von der WIB AG gefertigt. Ebenfalls aus der Schweiz kommt der neue Umlenkhebel. Dieser „Rocker“ wird nicht im Standard-Modell verbaut, sondern nur im Racekit, das zukünftig als Rahmenset erhältlich ist. Beim Racekit soll es keine Kompromisse geben. Der Schweizer Rocker ist mit 61 g um 50 % leichter als der Standard-Umlenkhebel und soll den Fokus auf maximale Performance des Lightrider Worldcup symbolisieren. Noch ist das Racekit nicht erhältlich, es soll aber weitere Features bieten, die im Renneinsatz nützlich sind, etwa schnell wechselbare Achsen.
Für ein verbessertes Fahrverhalten wurde der Schwerpunkt des Bikes möglichst tief gehalten – ein Hauptgrund für die vertikale Dämpferanordnung. Das lässt zwar nur einen Flaschenhalter zu, im Rennen sollte dies allerdings genügen. Zusätzlich befindet sich die Hauptkonstruktion des Rahmens im Unterrohr, die für die besondere Steifigkeit sorgen will. Um den Ansprüchen des Teams und der Strecken gerecht zu werden, hat man auch für eine größere Reifenfreiheit gesorgt, die auch bei 2,4″ Pneus noch genug Platz bietet.
Geometrie
In Sachen Geometrie ist man in keine extremen Richtungen eingeschlagen, meint Entwickler Loris Huguenin. Denn wenn ein Bike in Uphills, Downhills und Sprints performen soll, dürfe man den Fokus nicht zu sehr in eine Richtung lenken. Hauptziel war die verbesserte Downhill-Fähigkeit, die durch ein Plus an Federweg und einen flacheren Lenkwinkel erreicht wurde und ein stabileres Fahrverhalten bewirkt. Um weiterhin agil zu bleiben, hat man die Kettenstreben minimal von 438 mm auf 435 mm verkürzt.
Der Lenkwinkel ist variabel und beachtet man die verschiedenen Federwegsoptionen, gibt es sechs verschiedene Lenkwinkeloptionen. 67,1° und 66,3° sind jeweils die flachsten Möglichkeiten bei 120 und 130 mm Gabeln. Der Reach mit 120 mm Gabel ist um 5 mm auf 450 mm in Größe M gewachsen, während man mit einer 130 mm Federgabel eine etwas aufrechtere Position mit 443 mm Reach bekommt. Der Sitzwinkel wurde um 1,1° steiler und ist nun 75,5° bei der Race-Version mit 120 mm Gabel. Die Down-Country-Variante mit 130 mm Gabel hat einen Sitzwinkel von 74,7°.
Thömus Lightrider Worldcup R3 Race (120 mm)
Rahmengröße | S | M | L |
---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 411 mm | 450 mm | 475 mm |
Stack | 594 mm | 594 mm | 608 mm |
STR | 1,45 | 1,32 | 1,28 |
Lenkwinkel | 67,1° | 67,1° | 67,1° |
Sitzwinkel, effektiv | 75,5° | 75,5° | 75,5° |
Oberrohr | 570 mm | 604 mm | 638 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 90 mm | 105 mm |
Sitzrohr | 400 mm | 460 mm | 475 mm |
Kettenstreben | 435 mm | 435 mm | 435 mm |
Tretlagerabsenkung | 40 mm | 40 mm | 40 mm |
Einbauhöhe Gabel | 530 mm | 530 mm | 530 mm |
Federweg (hinten) | 120 mm | 120 mm | 120 mm |
Federweg (vorn) | 120 mm | 120 mm | 120 mm |
Thömus Lightrider Worldcup R3 Downcountry (130 mm)
Rahmengröße | S | M | L |
---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 411 mm | 442 mm | 467 mm |
Stack | 599 mm | 600 mm | 614 mm |
STR | 1,46 | 1,36 | 1,31 |
Lenkwinkel | 66,3° | 66,3° | 66,3° |
Sitzwinkel, effektiv | 74,7° | 74,7° | 74,3° |
Oberrohr | 572 mm | 605 mm | 640 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 90 mm | 105 mm |
Sitzrohr | 400 mm | 460 mm | 475 mm |
Kettenstreben | 435 mm | 435 mm | 435 mm |
Tretlagerabsenkung | 34 mm | 34,2 mm | 34,4 mm |
Einbauhöhe Gabel | 547 mm | 547 mm | 547 mm |
Federweg (hinten) | 120 mm | 120 mm | 120 mm |
Federweg (vorn) | 130 mm | 130 mm | 130 mm |
In Geometrics kannst du die Geometrie mit anderen Bikes vergleichen.
Ausstattung
Thömus bietet verschiedene Ausstattungsoptionen an. Jeder Kunde kann sich seine Ausstattung im Konfigurator ganz individuell aussuchen. Dann wird das Bike auf Bestellung bei Thömus aufgebaut. Neben den angebotenen Farben Schwarz, Weiß und der Team-Lackierung gibt es auch die Möglichkeit einer Custom-Lackierung, hierbei muss man jedoch beachten, dass eine längere Wartezeit zustande kommt. Auch bei den Anbauteilen geht man auf Sonderwünsche ein. Außerhalb der Schweiz kann man aktuell lediglich Rahmensets bestellen. Für Komplettbikes soll das zukünftig auch möglich sein.
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