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Highspeed!
Highspeed! - © Florian Freundt
Immer mal wieder konnte ich mit anderen Frauen zusammenarbeiten und Tempo machen.
Immer mal wieder konnte ich mit anderen Frauen zusammenarbeiten und Tempo machen. - © Florian Freundt
Am Hinterrad von Janine Schneider.
Am Hinterrad von Janine Schneider. - © Florian Freundt
Voll fokussiert in die dritte Runde.
Voll fokussiert in die dritte Runde.
Hier war sichtlich nicht mehr viel Energie im Tank. Der letzte Anstieg!
Hier war sichtlich nicht mehr viel Energie im Tank. Der letzte Anstieg! - © Florian Freundt
Bisschen blass um die Nase.
Bisschen blass um die Nase. - © Florian Freundt
Die schmalen Trail-Passagen haben mir am meisten Spaß gemacht.
Die schmalen Trail-Passagen haben mir am meisten Spaß gemacht. - © Florian Freundt
Durchschnittspuls 185 sieht man mir gar nicht an, oder?
Durchschnittspuls 185 sieht man mir gar nicht an, oder? - © Florian Freundt
Auch den Beinen sieht man die Rennbelastung an.
Auch den Beinen sieht man die Rennbelastung an.
Laura und ich nach dem Rennen.
Laura und ich nach dem Rennen.
Laura hat allen Grund zum Lachen
Laura hat allen Grund zum Lachen - Bronzemedaillengewinnerin! | © Florian Freundt
Nein, ich war nicht zu lang im Kosmetikstudio und habe meine Augenbrauen erweitern lassen, das ist Staub!
Nein, ich war nicht zu lang im Kosmetikstudio und habe meine Augenbrauen erweitern lassen, das ist Staub!
After Race Recovery Ride mit Eisgönnung bei OK Kool, das haben wir uns verdient!
After Race Recovery Ride mit Eisgönnung bei OK Kool, das haben wir uns verdient!

Das neue Virus und die daraus entstandene Situation für den Rennsport macht es uns Fahrer*innen nicht besonders leicht. Umso schöner war die Neuigkeit, dass ganz in der Nähe meiner Heimat ein Rennen stattfinden wird. Nicht nur irgendein Rennen, sondern die Deutsche Meisterschaft im Marathon (Ergebnisse der Marathon-DM in diesem Artikel). „Okay, es ist zwar ein Marathon und kein XCO-Rennen, aber da muss ich doch trotzdem an den Start gehen!?“ dachte ich direkt. Gesagt, getan. Auch wenn es eine der verrücktesten körperlichen Rennerfahrungen in meiner sportlichen Karriere war!

Drei Runden à 25 Kilometer ergeben am Ende 75 Kilometer und 2.100 Höhenmeter. Das mag für einen Marathonfahrer eine Art Kurzdistanz sein, für mich war jedoch klar, dass das Rennen länger als 3 Stunden dauern wird und somit mindestens doppelt so lang wie ein „normales“ Cross-Country-Rennen ist. Eine spezielle Vorbereitung auf die Marathon-DM hatte ich nicht, da ich mich aktuell auf die World Cups in Nove Mesto vorbereite. Durch die Nähe zum Event konnte ich gemeinsam mit Laura Philipp, einer eigentlich auf Triathlon-Langdistanz spezialisierten Trainingskollegin und Freundin sowie unserem Trainer Philipp Seipp die Startunterlagen am Samstagabend abholen, alle wichtigen Infos zum Rennen erhalten, die Start-Area abchecken und trotzdem zu Hause schlafen. Das hat mir persönlich etwas den Druck für das Rennen genommen, auch wenn ich dieses Mal im Vorfeld des Rennens überraschend relaxed war.

Sonntag. Renntag. Bedingt durch Corona lief die Startphase etwas anders ab als üblich. Wir trugen bis 10 Sekunden vor dem Start eine Maske und es durften keine Betreuer in der Start-/Ziel-Area dabei sein. Der Start war dann überraschenderweise gar nicht so schnell und hektisch, wie ich es vom XCO kenne und aufgrund der vielen XCO-Teilnehmerinnen erwartet hätte. Bis zum ersten Anstieg wurde relativ entspannt pedaliert, dann machten die ersten Frauen aber direkt ordentlich Tempo, das Feld wurde direkt gesprengt und somit auseinandergezogen.

Highspeed!
# Highspeed! - © Florian Freundt
Diashow: Theresia Schwenk bei der Marathon-DM: Mein längstes Rennen!
Laura und ich nach dem Rennen.
Am Hinterrad von Janine Schneider.
Highspeed!
Hier war sichtlich nicht mehr viel Energie im Tank. Der letzte Anstieg!
Die schmalen Trail-Passagen haben mir am meisten Spaß gemacht.
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Immer mal wieder konnte ich mit anderen Frauen zusammenarbeiten und Tempo machen.
# Immer mal wieder konnte ich mit anderen Frauen zusammenarbeiten und Tempo machen. - © Florian Freundt

Ich konnte mich gut hinter der Spitzengruppe positionieren, dort im ersten richtigen Anstieg aber nicht mehr folgen. Schnell realisierte ich, dass ich „mein eigenes Ding“ machen muss, weil ich sonst die drei Runden wohl eher nicht überstehen würde. So fuhr ich relativ kontrolliert darauf los und versuchte, ein schnelles Hinterrad zu finden, sodass ich langsam den einen oder anderen Platz wieder gut machen konnte. So fand ich das Hinterrad der letztjährigen Deutschen Meisterin Janine Schneider – eine sehr gute Wahl. Wir wechselten uns eine Zeit lang ab und konnten einen guten Rhythmus fahren. Janine erwischte keinen guten Tag und so fuhr ich nach der Hälfte der ersten Runde allein weiter und konnte ein gutes Tempo fahren. Es überraschte mich nicht wirklich, dass mir die flachen Trail-Passagen und etwas technischeren Abfahrten am meisten Spaß machten und ich dort auch öfter überholen oder Konkurrentinnen auf Distanz halten konnte.

Am Hinterrad von Janine Schneider.
# Am Hinterrad von Janine Schneider. - © Florian Freundt

Die erste und zweite Runde hatte ich soweit gut rumgebracht. Ende der zweiten Runde merkte ich aber schon, dass die letzte Runde wirklich wehtun würde. Mein unterer Rücken hatte sich langsam ganz schön beschwert und auch die Beine waren nicht mehr ganz frisch, oh Wunder. Dennoch wollte ich das Rennen weiterfahren und ordentlich zu Ende bringen. In den Anstiegen der letzten Runde fragte ich mich dann aber schon das ein oder andere Mal, warum ich mir das antue – und ich denke das ist etwas, was ich am XCO so mag: Da hast du einfach keine Zeit, dir solche Fragen zu stellen. Nun ja – in der dritten Runde auf Position 11 oder 12 liegend, legte ich dann ordentlich den Rückwärtsgang ein, was die Platzierung anging. Drei Frauen überholten mich und ich konnte einfach nicht mehr mitgehen, zu grau war ich. Eine Aktion mit einem männlichen Mitstreiter führte dann aber zu einer richtigen Eye Opener-Situation: In einer engen und schnellen Trail-Passage setzte er zum Überholen an, versuchte links an mir vorbeizukommen und es kam zur Berührung unserer beiden Ellbogen und Lenker. Nur durch ein rasches Ausweichen nach rechts konnte ich einen Sturz verhindern. Zum Glück!

Voll fokussiert in die dritte Runde.
# Voll fokussiert in die dritte Runde.
Hier war sichtlich nicht mehr viel Energie im Tank. Der letzte Anstieg!
# Hier war sichtlich nicht mehr viel Energie im Tank. Der letzte Anstieg! - © Florian Freundt
Bisschen blass um die Nase.
# Bisschen blass um die Nase. - © Florian Freundt

Voller Adrenalin machte ich ihm dann lautstark klar, dass das keine tolle Situation für uns beide war, überholte im nächsten Uphill und hielt ihn in der darauffolgenden Abfahrt restlos auf Distanz. Diese Aktion führte dazu, dass ich einen richtigen Adrenalin-Kick bekam und nochmal ordentlich aufs Gaspedal drücken konnte. In der Abfahrt überholte ich wieder zwei Frauen, die mich zuvor überholt hatten. Zu Beginn des letzten Anstiegs stand noch eine weitere Konkurrentin mit einem Platten, was mir sehr leidtat. Im letzten Anstieg schwor ich mir, keine der Konkurrentinnen mehr vorbeizulassen. Das hat zwar nicht ganz geklappt, aber in der finalen Abfahrt Richtung Ziel konnte ich sie erneut überholen und dann auch distanzieren.

Die schmalen Trail-Passagen haben mir am meisten Spaß gemacht.
# Die schmalen Trail-Passagen haben mir am meisten Spaß gemacht. - © Florian Freundt
Durchschnittspuls 185 sieht man mir gar nicht an, oder?
# Durchschnittspuls 185 sieht man mir gar nicht an, oder? - © Florian Freundt

Durch meinen Energieschub sprintete ich aber einfach weiter Richtung Ziel und konnte sogar auf der Zielgeraden noch eine weitere Frau überholen. Die Top 10 war geschafft. Platz 9 bei meiner ersten Marathon-DM in einer Zeit von 3 Stunden und 40 Minuten. Wow, hätte das jemand zu Beginn der letzten Runde gesagt … daran hätte ich nicht geglaubt. :D

Auch den Beinen sieht man die Rennbelastung an.
# Auch den Beinen sieht man die Rennbelastung an.
Laura und ich nach dem Rennen.
# Laura und ich nach dem Rennen.

Im Ziel angekommen, erwartete mich noch eine sehr schöne Überraschung. Meine Trainingskollegin und Freundin Laura konnte bei ihrem ersten Mountainbike-Renneinsatz den dritten Platz belegen und somit die Bronzemedaille gewinnen. In meinem absolut erschöpften Körper schoss ein Gefühl von Freude und Stolz hoch. Direkt ging ich zur Siegerehrung und staunte einfach nur! Den Tränen war ich zugegebenermaßen beim Hören der Nationalhymne auch nicht weit entfernt. Ich denke, der Körper hatte dafür schlichtweg zu wenig Energie, haha.

Laura hat allen Grund zum Lachen
# Laura hat allen Grund zum Lachen - Bronzemedaillengewinnerin! | © Florian Freundt
Nein, ich war nicht zu lang im Kosmetikstudio und habe meine Augenbrauen erweitern lassen, das ist Staub!
# Nein, ich war nicht zu lang im Kosmetikstudio und habe meine Augenbrauen erweitern lassen, das ist Staub!
After Race Recovery Ride mit Eisgönnung bei OK Kool, das haben wir uns verdient!
# After Race Recovery Ride mit Eisgönnung bei OK Kool, das haben wir uns verdient!

Herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung, liebe Laura! Und natürlich auch herzliche Glückwünsche an die Siegerin Nadine und Silbermedaillengewinnerin Leonie und allen anderen Frauen, die dieses Rennen erfolgreich beendet haben. Schön, dass insgesamt 28 Frauen bei den Titelkämpfen dabei waren.

Danke, Odenwald Bike Marathon! Besonders zu diesen schweren Zeiten für (sportliche) Veranstaltungen möchte ich ein großes Dankeschön an die tolle Organisation des Odenwald Bike Marathons aussprechen. Es war gewiss kein leichter Weg in dieser komplizierten Gesamtsituation, aber mit viel Engagement habt ihr das Unmögliche möglich gemacht! Danke auch an alle Helfer vor Ort und den wundervollen Zuschauern im Wald, die uns (mit Abstand) angefeuert haben und uns die Anstiege etwas erleichtert haben. Danke!

  1. benutzerbild

    Toolkid

    dabei seit 04/2011

    Seit dem BC Eis Derby bist und bleibst du für mich TheRaceia 😉
    Herzlichen Glückwunsch zum 9. Platz und vielen Dank für den tollen Rennbericht.

  2. benutzerbild

    seven21

    dabei seit 01/2012

    Danke für den Bericht. Freu mich immer auch was von Marathon uns XC zu lesen smilie

  3. benutzerbild

    Renn Maus

    dabei seit 07/2001

    Super Bericht!

    Herzlichen Glückwunsch zum Ergebnis!

  4. benutzerbild

    GUSTAV91

    dabei seit 10/2013

    Cooler Bericht - lese immer wieder gerne von deinen "Renn-Abenteuern"! Glückwunsch zu deiner Leistung!

  5. benutzerbild

    me72

    dabei seit 02/2020

    Wow, 202 Maximalpuls... 😲
    Glückwunsch zum Ergebnis und danke für den interessanten Rennbericht.
    🤟

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