e-thirteen TRS+ Variostütze – Kurz & knapp
Die e-thirteen TRS+ Sattelstütze ist eine Vario-Sattelstütze mit 125 oder 150 mm Verstellbereich, welcher in vier Stufen eingestellt werden kann. Die Stütze wird im Rahmen über eine mechanische Steuerung, die mit einem Schalthebel-ähnlichen Lenkerhebel verbunden ist, fernbedient. Im Inneren der Stütze arbeitet eine Stahlfeder, so dass das Gesamtsystem mechanisch ist – hier gibt es weder Hydraulik noch Luftfeder. Die e-thirteen TRS+ Sattelstütze wird in Deutschland zum Preis von 299 € seit Mitte März 2017 zum Kauf angeboten und ist in den zwei Durchmessern 30,9 und 31,6 mm verfügbar. e-thirteen verspricht, dass dank des komplett mechanischen Aufbaus die Stütze besonders langlebig und in der Funktion sorgenfrei sein soll. So soll sich jeder nötige Service problemlos zu Hause durchführen lassen. Das haben wir im Test auf die Probe gestellt.
- 125 / 150 mm Verstellhöhe
- komplett mechanisches Design
- vier festgelegte Höhen: Climbing, Cruiser, Control und Downhill Modus
- In 30,9 mm und 31,6 mm Durchmesser erhältlich
- Verstellung: Lenker-Remote
- Gewicht: 719 Gramm (komplett)
- Preis: 299 €
Technische Daten
Hersteller | e-thirteen (e*thirteen, e13) |
---|---|
Modell | TRS+ Sattelstütze |
Modelljahr | 2017 |
Kategorie | Variosattelstützen |
Verstellweg | 125 / 150 mm |
Länge | 425 / 505 mm |
Durchmesser | 30,9 / 31,6 mm |
Setback | 0 mm |
Aufbauhöhe | 75 mm |
Steuerung | mechanische Fernbedienung, mechanische Blockierung, Stahlfeder |
Ansteuerung | intern |
Einstellung Sattelhöhe | vier Stufen (0-65-95-125 / 0-75-125-150) |
Farbe | schwarz |
Gewicht | 719 g (komplett, 150 mm) |
Preis | 299 € (UVP, Vertrieb über Cosmic Sports) |
e-thirteen TRS+ – in der Hand
Das Erstlingswerk des Komponentenexperten e-thirteen kann bei der ersten Vorstellung überzeugen: Während die meisten Wettbewerber auf hydraulische Blockierungen und Luftfedern an ihren Sattelstützen setzen, geht man bei den Amerikanern klassische Wege und zieht einen vollkommen mechanischen Aufbau der Stütze vor. Das Ergebnis ist eine schwarze und schlichte Sattelstütze, die im Grunde alles das bietet, was wir erwarten würden: eine kompakte Lenkerfernbedienung, eine elegante Zugansteuerung vom unteren Ende der Stütze durch den Rahmen und Verstellwege von 125 und 150 mm.

Diese werden in vier durch die mechanische Klemmung vorgegebenen Stufen arretiert:
- 125 / 150 mm: Climbing Modus
- 95 / 125 mm: Cruiser Modus
- 65 / 75 mm: Control Modus
- 0 mm: Downhill Modus
So soll sich je nach Terrain und Fahrsituation die passende Sattelhöhe finden lassen. Als Durchmesser der Stütze werden 30,9 und 31,6 mm angeboten, womit die meisten gängigen Rahmen abgedeckt sind. Eine Ausführung für dünne 27,2 mm Sitzrohre wird derzeit nicht geführt. Schauen wir uns nun genauer an, wie die Stütze im Inneren eigentlich aufgebaut ist, wie sich die weiteren technischen Daten lesen und wie sie zu montieren ist.



Aufbau
Anders als die meisten Hersteller setzt e-thirteen bei der TRS+ Sattelstütze auf eine Stahlfeder im Inneren und will so insbesondere bei der Zuverlässigkeit punkten. Für den Aufbau bedeutet das, dass zwischen dem äußeren und inneren Teleskoprohr eine zweiteilige Stahlfeder verspannt ist, die die Stütze in die jeweilige Position bewegt. Die Arretierung in vier Stufen ist der mechanischen Blockierung geschuldet, die im Zweifelsfall vom Kunden vollständig zerlegt werden kann. E-thirteen hat hierzu bebilderte Service-Anleitungen auf der Homepage zur Verfügung gestellt:
Im Grund besteht die Sattelstütze aus einem Außenrohr, das im Rahmen geklemmt wird, sowie einem zweiteiligen Innenrohr, in dem die Stahlfeder geführt und der Blockiermechanismus zur Arretierung der Stütze eingreift. Die Arretierung erfolgt über kleine Kugeln, die axiale Führung übernehmen austauschbare Messingblöcke. Gelöst wird die Arretierung dadurch, dass der am unteren Ende angreifende Zug über eine im Inneren verlaufende, Speichen-ähnliche Zugverbindung den Blockiermechanismus freigibt, so dass die Kugeln nach innen gedrückt werden können und sich das obere Rohr in Längsrichtung bewegen kann. Sobald der Mechanismus entspannt wird werden die Kugeln wieder angedrückt, so dass sie in der nächsten Nut des oberen Rohres eingreifen und die Stütze arretieren können.





Kommen wir zum Lenkerhebel, der Schnittstelle über die die Stütze im Alltag bedient wird. In den ersten Jahren der Teleskopsattelstützen hat haben sich drei verschiedene Betätigungsmechanismen durchgesetzt: (1) eine Bedienung analog dem Schalthebel – also eine hebelgestützte Drehung senkrecht zur Lenkerachse, (2) eine hebelgestützte Drehbewegung um die Lenkerachse und (3) eine Längsbewegung senkrecht zur Lenkerachse. Die letztere Lösung hat RockShox für die weit verbreitete Reverb Sattelstütze etabliert (und gerade berechtigterweise in Rente geschickt), auch wenn sie ergonomisch betrachtet die ungünstigste Lösung der drei genannten ist.
E-thirteen hat hier die Hausaufgaben gemacht und liefert einen Hebel, der zur ersten Kategorie gehört und einen klassischen Schalthebel widerspiegelt. Eine doppelte Lagerung reduziert die Bedienkräfte spürbar und die Aufnahme entspricht der von SRAM Schalthebeln – so findet sich eine breite Auswahl an kompatiblen Klemmschellen für diverse Scheibenbremsen auf dem Markt. Geschickt! Um die Bedienung zu vereinfachen, ist der Hebel relativ lang ausgeführt und mit einem Grip-Tape beklebt, so dass der Finger sicher Halt findet. Für die Verbindung zwischen Lenkerfernbedienung und Stütze kommen eine konventionelle Schaltzughülle sowie ein entsprechender Schaltzug zum Einsatz, der am unteren Ende der Stütze mit seinem Abschlusskopf eingehängt wird.
Der Sattel wird bei e-thirteen über eine Carbon-Streben-taugliche Klemmung mit zwei Schrauben geklemmt, die am oberen Ende der Stütze über eine innenliegende M10 Schraube geklemmt wird. Das aus dem beschriebenen Aufbau resultierende Gesamtpaket ist optisch schön verarbeitet und zeigt rundum feine Laser-Gravuren wie zum Beispiel den Firmennamen oder auch die Markierung für die Einstellung der Sattelneigung.


Dass e-thirteen eine Stahlfeder bei der TRS+ Sattelstütze verwendet, dürfte Gewichtsfetischisten direkt alarmiert haben – und sie sollen Recht behalten. Mit einem ungekürzten Gewicht von 717 g inklusive Schaltzug und Lenkerhebel liegt die 150 mm Ausführung (31,6 mm Klemmung) ein gutes Stück über dem Wettbewerb. E-thirteen verspricht im ersten Anlauf auf bestmögliche Haltbarkeit geachtet zu haben und stellt Gewichtsoptimierungen für die Zukunft in Aussicht – bis dahin bleibt uns nur der Kommentar, dass die Stahlfeder selbst nicht der Gewichtstreiber im Aufbau der Stütze gewesen ist sondern eher der geschraubte Klemmkopf, der Blockiermechanismus und die relativ hohen Wandstärken. Außerdem liegt der Lenkerhebel bei nicht ganz schlanken 64 g – das ist doppelt so viel wie der von der Funktionsweise identische Hebel einer BikeYoke Revive.
Abschließend betrachten wir die Abmessungen der Stütze im montierten Zustand. Basierend auf den Grundabmessungen mit einer Gesamtlänge von 505 mm ergeben sich die folgenden Abmessungen für die Stütze (150 mm, Angaben für 125 mm siehe Bild) selbst.

- Gesamtlänge: 505 mm (A)
- Minimale Länge: 225 mm (B)
- Maximale Länge: 303 mm (C)
- Maximaler Auszug: 78 mm (D)
- Minimale Einstecktiefe: 150 mm
- Maximale Einstecktiefe: 282 mm
Vom Bund der Stütze bis zum voll ausgefahrenen Kopf der Klemmung misst es bei unserer Version 225 mm – was bei einer Absenkung von 150 mm zu einer minimalen Höhe zwischen der Oberkante des Sitzrohres und der Sattelklemmung von 75 mm führt – das sind gut 20 mm mehr als bei einer 9Point8 Fall Line und 32 mm mehr als der sehr kompakt bauenden BikeYoke Revive.




Hinzu kommt, dass die Stütze am unteren Ende gut 54 mm für die Zugaufnahme benötigt und man berücksichtigen muss, dass der Schaltzug in keinem zu engen Radius verlegt wird. So ergibt es sich, dass ich im für den Test verwendeten Alutech ICB 2.0 die Stütze gerade so vollständig versenkt montieren konnte – wer hier Bedenken hat, sollte dringend vor dem Kauf nachmessen. Das gilt insbesondere dann, wenn der Ausgang für die intern verlegte Leitung sich seitlich am Sitzrohr befindet und kein direkter Übergang in das Unterrohr stattfindet.
Montage
Für die Montage der e-thirteen TRS+ Sattelstütze liefert der Hersteller eine detailliert bebilderte Anleitung, die die korrekte Installation in Einzelschritten abbildet. Die Montage beginnt mit dem Durchführen der Leitung durch den Rahmen, so dass an ihrem Stützen-seitigen Ende erst die Überwurfmutter (A), dann die Gummiolive (B) und abschließend die Endkappe (C) aufgesetzt werden können (1.1) . Nun wird der Schaltzug in die Hülle eingeführt (1.2) und der Kopf am unteren Ende der Stütze eingefädelt (1.3). Durch das geschlitzte untere Ende der Stütze kann der Zug nun nach Innen geführt werden (1.4). Nun wird die Außenhülle bis zum Anschlag nach oben geschoben (1.5) und über die Überwurfmutter mit der Stütze verschraubt (1.6).
Wie findet man nun die richtige Länge für die Außenhülle? Wir empfehlen nach mehrfacher Montage in der Redaktion eine kleine Abweichung vom Plan: Um die korrekte Länge der Außenhülle zu bestimmen empfiehlt es sich, zunächst die Hülle in den Rahmen einzufädeln und mit der Stütze zu verschrauben. Nun die Stütze in der gewünschten Position im Sitzrohr arretieren (1.7, 1.8; maximal 8 Nm) und am Lenker den Hebel in gewünschter Stellung anbringen und die Außenhülle ablängen. Denn – das leuchtet ein – wenn der Zug einmal eingefädelt ist, kann die Außenhülle nicht mehr gekürzt werden ohne zum nächsten Zug greifen zu müssen. Abgesehen davon können die Schritte 1.1 bis 1.8 wie vorgestellt befolgt werden; im Abschluss sollte man nicht vergessen noch die Endkappe auf Seite des Lenkerhebels aufzuschieben.

Im nächsten Arbeitsschritt wird der Lenkerhebel montiert. Auch hierzu empfehlen wir eine kleine Abweichung vom Plan: Wir haben uns leichter getan, wenn der Hebel bereits am Lenker befestigt gewesen ist. Das schränkt etwas den Spielraum ein, gibt aber die zweite Hand frei um sauber arbeiten zu können. Im ersten Schritt wird der Daumenhebel demontiert (2.1, 2.2). Hierzu entfernt man die Schraube quer zur Drehachse (2.3) und nimmt den Hebel nach unten ab (2.4). Über einen T25 Torx kann die Zugklemmschraube gelöst werden (2.5), so dass derselbe eingefädelt (2.6), durchgeführt (2.7), in die vorgesehene Kerbe eingelegt (2.8) und festgezogen werden kann (3 Nm, Schritt 2.9). Insbesondere auf die saubere Führung des Zugs in der Klemmung ist zu achten (2.10, maximal 3 Nm), um eine einwandfreie Funktion zu garantieren. Anschließend wird das überstehende Zugende entfernt (2.11), so dass es kurz genug ist um im Inneren des Gehäuses zu verbleiben (2.12). Nun wird der Lenkerhebel wieder montiert (2.14) und kann nach erfolgreicher Befestigung an der Lenkerklemmschelle (Schritt 3.1, 3.2) in der gewünschten Position arretiert werden (3.3, 3.4; maximal 1 Nm). Im Anschluss muss nur noch die Zugspannung so eingestellt werden, dass die Stütze sicher schließt und ohne Leerweg zu betätigen ist (minimaler Leerweg ist gut, zu großer Leerweg führt zu einem leicht klappernden Hebel).

Die Montage des Sattels funktioniert im Anschluss wie von allen Stützen mit Zweischraubenklemmung gewohnt: Beide Klemmschrauben lösen, die hintere Schraube im Langloch ausfädeln, die Klemmplatte hochklappen und den Sattel aufsetzen. Nun in umgekehrter Reihenfolge die Klemmplatte wieder auflegen, die Schraube einfädeln und in der gewünschten Sattelneigung und -position arretieren. E-thirteen schreibt hierbei ein Drehmoment von maximal 7 Nm vor. (Achtung, aufgrund des Serienstandes ergeben sich in diesem letzten Schritt Abweichungen zwischen der dargestellten Anleitung und der textlichen Beschreibung).

Insgesamt geht die Montage schnell und einfach von der Hand und wer auf die richtige Länge der Zughülle bereits im ersten Schritt achtet, sollte ohne Probleme die Installation selbst vornehmen können. Wer schon einmal einen Schaltzug eingezogen hat, wird auch hier vor keine Schwierigkeiten gestellt werden – einfacher geht es kaum. Positiv ist, dass alle Montagetoleranzen über das griffige Einstellrad am Lenkerhebel ausgeglichen werden können. Eine ausführliche, bebilderte Montageanleitung mit Schritt-für-Schritt-Beschreibungen findet ihr hier auf der e-thirteen Service-Seite.
e-thirteen TRS+ auf dem Trail
Um euch schnell einen guten Eindruck von den Qualitäten der neuen e-thirteen TRS+ Sattelstütze vermitteln zu können, haben wir unser Testmodell unmittelbar nach Eintreffen bei e-thirteen Deutschland in Traunstein montiert und das sehr gute Wetter im März und Anfang April genutzt, um ihr intensiv auf den Zahn zu fühlen. Dabei bin ich nicht nur im gemütlichen Alpenvorland unterwegs gewesen, sondern habe mit der Stütze auch meinen inoffiziellen Saisonauftakt am Gardasee gefahren. Wie sie sich dabei unseren Bewertungskategorien Funktion, Ergonomie und Haltbarkeit geschlagen habt, habe ich in den folgenden Abschnitten für euch zusammengefasst.
Funktion
Anders als die meisten Stützen auf dem Markt ist die e-thirteen TRS+ Sattelstütze in vier Positionen gerastert – ein Tribut, den sie ihrem vollständig mechanischen Design zollt. Ist das ein Problem? Das kommt drauf an, was man erwartet: Auf dem Trail ist jede der vier Höhen einer Fahrsituation klar zuzuordnen. Maximal ausgefahren ist die Stütze in der richtigen Stellung für Uphills und lange Fahrten, bei denen effizient getreten werden soll. Wer hingegen im technischen Uphill oder auch allgemein etwas mehr Bewegungsfreiheit sucht oder aber einfach nur entspannt pedalieren will, senkt sie einen Schritt ab. So qualifizieren sich die beiden obersten Positionen gut für alle ebenen und leicht bergauf oder bergab führenden Strecken.
Umgekehrt verhält es sich mit den unteren beiden Stellungen. Die tiefste Position ist die erste Wahl für steile Abfahrten und technisches Gelände, bei dem maximale Freiheit über dem Sattel wünschenswert ist. In der etwas höheren Position stellt sich eine interessante Zwischenstellung ein. Sie lässt sich noch ganz passabel treten, erlaubt aber gleichzeitig viel Bewegung über dem Sattel und hält den Körperschwerpunkt weiter und vorne oben, was auch auf Abfahrten nicht verkehrt ist, da es das Vorderrad mehr belastet. So ist mir aufgefallen, dass ich diese Zwischenstellung deutlich öfter gefahren bin als ich das bei der an sich stufenlosen Referenz – der RockShox Reverb – gemacht habe.

Die Funktion des Absenkens und Anhebens des Sattels erfolgt bei der e-thirten TRS+ mit klar definierter, sowohl hör- als auch spürbarer Bestätigung. Leise macht sich die Dichtung akustisch bemerkbar, wenn die Stütze unter Einsatz des Körpergewichtes abgesenkt wird. Die Blockierung öffnet bereits auf den ersten Millimetern des Hebeldrucks. Wird sie unmittelbar danach wieder losgelassen, rastet die Stütze in der nächsten Stellung ein. Wer den Hebel gedrückt hält, kann die Stütze ganz absenken oder ausfahren und spürt bis zum Einrasten der Blockierung, dass die Stütze noch offen ist. Das Verriegeln wird anschließend mit einem klar vernehmbaren Klacken quittiert, das hochwertig und präzise klingt. Auch der Endanschlag bietet ein gutes akustisches Feedback, ohne dass die Stütze extrem schnell ausfahren würde. Das ist auch gut so, dass anders als bei hydraulischen Systemen bietet die Konstruktion der e-thirteen TRS+ keinerlei Möglichkeiten zur Dämpfung der Ausfahrbewegung. Wer auf den Unterschied im Detail aus ist wird anerkennen müssen, dass sich das Ausfahren der TRS+ gegenüber einer Reverb weniger weich und „hochwertig“ anfühlt – ein Unterschied, der dem Wirkprinzip geschuldet ist und sich – wenn man so will – auch im Preis widerspiegelt. Uns hat im Test die klare Rückmeldung der Stütze jedenfalls sehr gut gefallen.

Seitliches Spiel am Stützenkopf ist an unserem Testmodell kaum spürbar gewesen – die Axialführungen arbeiten hier auf einem Level mit den besten Stützen am Markt und besser als der Durchschnitt. Sollte sich hier Verschleiß einstellen, sind die Einzelteile austauschbar vorgesehen, so dass ein Service einfach vorgenommen werden kann.
Ergonomie
Wichtiger noch als die Funktion der Stütze ist ihre Bedienbarkeit. Schließlich soll die Handhabung so einfach als möglich gestaltet werden, so dass der Fahrer oder die Fahrerin zu jeder gewünschten Zeit Verwendung von der Stütze macht. Der Lenkerhebel ist dank der großen Übersetzung leichtgängig zu bedienen und liegt gut in der Hand. Da sich die Hebelposition frei einstellen lässt wird hier sowohl großen, als auch kleinen Benutzern Rechnung getragen und die Ergonomie kann insgesamt überzeugen.

Hinzu kommt, dass die Bedienkräfte nicht nur am Hebel, sondern auch an der Stütze niedrig ausfallen. Hier sind „leicht“ und auch „Fahrerinnen“ die richtigen Stichwörter: Während insbesondere auch Frauen mit niedrigem Körpergewicht bei einigen Stützen regelrecht Probleme hatten, diese abzusenken, qualifiziert sich die e-thirteen TRS+ Sattelstütze gerade für diesen Kundenkreis. Der leicht zu bedienende Lenkerhebel ist der eine Teil, doch die mit minimaler Kraft absenkbare Stütze ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Im Auto beim Einladen mit der freien Hand den Sattel absenken? Bei der TRS+ gelingt es ohne Schwierigkeiten und einfacher als beispielsweise bei einer RockShox Reverb. So erweist sich die schwerste Stütze, die wir je im Test gehabt haben, insbesondere als vielversprechendes und optimal benutzbares Angebot für leichte Fahrerinnen und Fahrer – der Stahlfeder sei Dank.
Haltbarkeit
Kurz nachdem die ersten e-thirteen TRS+ Sattelstützen an die OEM-Kunden ausgeliefert worden waren, gab es hier im Forum schon erste Rückmeldungen zur Haltbarkeit der Stütze. In einem Thema beschwerten sich vor allem YT Kunden darüber, dass sich an ihren Stützen Spiel am Sattel einstellen und die Stütze sich nicht einwandfrei absenken lassen würde.
Nach kurzer Zeit im Austausch mit e-thirteen Deutschland, hier im Forum vertreten durch Dennis Mankel, stand fest, dass es sich hier um zwei Probleme handelte: die Betätigung der Stütze ist abhängig von einem korrekt geklemmten Zug – hier muss bei der Montage aufgepasst werden. Wer sich vor der Montage kurz die Klemmung am Lenkerhebel anschaut wird schnell die vorgesehene Kerbe treffen, in der der Zug geklemmt werden soll. Außerdem kann über den T25 Torx sicher das erforderliche Drehmoment aufgebracht werden. Die betroffenen Kunden können das Problem selbst abstellen und wer sein Rad selbst aufbaut, sollte auf diesen Arbeitsschritt entsprechend sorgfältig achten.

Der zweite Punkt betrifft die Stützenklemmung: Der Kopf ist mit dem Teleskoprohr verschraubt. In der ersten Charge sei die hier verwendete M10 Schraube ohne Loctite Schraubensicherung angezogen worden, so Dennis Mankel gegenüber MTB-News.de. Sollte sich also wie auch an unserem Testmodell nach einigen Stunden im Sattel ein leichtes Spiel am Sattel gegenüber der Stütze einstellen, kann einfach der Sattel demontiert und die von oben zugängliche M10 Schraube mit Loctite (mittelfest) gesichert wieder angezogen werden. In der laufenden Serie sei diese Lösung bereits eingeflossen, so dass die Auffälligkeit behoben worden sein soll. In unserem Test hat sich nach erfolgter einfacher Reparatur kein weiteres Problem mehr mit Spiel an der Stütze eingestellt. Im direkten Vergleich mit der Referenzstütze RockShox Reverb zeigt sich die e-thirteen TRS+ Sattelstütze nahezu frei von axialem Spiel.
Weitere Haltbarkeitsprobleme sind uns derzeit nicht bekannt. Bereits in den Tests vor Serienanlauf hatte e-thirteen diverse Feinheiten optimiert. So ist etwa die Stahlfeder bei den Serienstützen durch einen Spacer zweigeteilt, wodurch Geräusche und Abnutzung reduziert werden sollen – eine Lösung, die von Stahlfedergabeln bekannt ist. Der Werkzeugeingriff an der unteren Verschlusskappe der Stütze wurde zugunsten des weit verbreiteten Shimano-Freilaufwerkzeuges angepasst und eine SKF-Dichtung mit doppelter Lippe soll dafür sorgen, dass an der oberen Hauptdichtung besser gegenüber Wasser und Dreck abgeschirmt wird und die Stütze so längere Wartungsintervalle erreicht.

Alles in allem hat die e-thirteen TRS+ in unserem Test im Bezug auf ihre Haltbarkeit uneingeschränkt überzeugen können. Sie arbeitet leichtgängig und zuverlässig und das Wissen um den Umstand, dass man sie nie entlüften werden muss, dürfte all diejenigen Biker beruhigen, die mit Teleskopsattelstützen bislang gemischte Erfahrungen gemacht haben.
Fazit – e-thirteen TRS+ Sattelstütze
Die e-thirteen TRS+ Sattelstütze erweitert den Markt für Teleskopsattelstützen um ein zuverlässiges, durchdachtes Angebot, welches das Zeug zum Sorglospartner hat –noch dazu zu einem Preis deutlich unter den meisten Wettbewerben. Anstelle von komplexer Hydraulik und Luftfedern arbeitet hier eine wartungsfreie Stahlfeder, an der Fernbedienung kommt ein konventioneller Schaltzug zum Einsatz. Das Ergebnis ist eine zuverlässige Sattelstütze mit minimalen Bedienkräften, die von äußeren Einflüssen unbeeinflusst bleibt und sich abgesehen vom hohen Gewicht und dem vergleichsweise hohen Bund keine Schwächen leistet. Ein gelungenes Erstlingswerk.
Stärken
- einfacher Aufbau
- leichtgängige und zuverlässige Funktion
- Preis
Schwächen
- Hoher Bund und Stützenkopf (in Summe 75 mm)
- Hohes Gewicht im Vergleich zum Wettbewerb
Testablauf
Wir haben die Stütze in einem ICB2.0 verbaut und über 3 Monate während ausgiebig getestet.
Hier haben wir die e-thirteen TRS+ Dropper Post getestet
- Voralpen: Isar-Trails, Hegau (westlicher Bodensee)
- Gardasee
Testerprofil
- Testername: Tobias Stahl
- Körpergröße: 177 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
- Schrittlänge: 83 cm
- Armlänge: 58 cm
- Oberkörperlänge: 52 cm
- Fahrstil: Beide Räder am Boden und Vollgas: Attacke bergauf, sauber bergab
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk: Gabel straff, Hinterbau effizient
- Vorlieben beim Rahmen: Mittellang und flach
Preisvergleich e-thirteen TRS+ Sattelstütze
Weitere Informationen zur e-thirteen TRS+ seatpost
Webseite: https://eu.bythehive.com
Text & Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2017
Bilder: Tobias Stahl, Stefanus Stahl
150 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumJa, der komplette obere Teil hat ein starkes Spiel.
Servus Ich habe mal eine Frage zu dem Thema...
meine Variostütze hatte extremes Spiel, woraufhin ich sie zerlegt habe.
wie auf dem bild schön zu erkennen ist sind die messingteile dezent abgenutzt...
Das problem ist, dass ich nur diese kleinen teile benötige (https://i.imgur.com/XYdUS5V.png)
und nicht mehr. Das Refreshkit für 31.6mm is aber auch leider bei ethirteen ausverkauft un wo anders find ichs nicht.
Weis jemand zufällig, wie die Teile heißen, und wo ich die herbekomm?
Hab jz mal bei verschiednen Anbietern nach solchen geguckt aber die größe gibts nirgends...
evtl kann mir auch jemand ein angebot machen...
[Bild]https://i.imgur.com/XYdUS5V.png
Update Problem wurde gelöst, habe den ethirteen Support angeschrieben und die haben mir die Teile einzeln schicken können
Ich hab noch 2,5 Stützen 31,6 150mm im Keller liegen, falls jemand Interesse hat
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