Über einhundert Liter Regenwasser auf dem Quadratmeter und ein Temperatursturz von mehr als 10 Grad Celsius konnten die Teilnehmer des zweiten Technical Enduro Rennens nicht abschrecken. Es gab sogar noch Nachmeldungen vor Ort. Es gingen 31 Endurofahrer in Thalheim im Erzgebirge an den Start.
Laut dem Veranstalter und sechsfachen Trial Weltmeister Marco Hösel wurde von den Fahrern einiges abverlangt. Die technisch anspruchsvollen Strecken waren durch den Dauerregen extrem glatt und machten das Befahren der Schlüsselstellen zu einer Rutschpartie. Auf fünf Wertungsprüfungen mussten die Fahrer die kniffligen Streckenabschnitte möglichst fehlerfrei absolvieren. In dem neuen Rennformat, das im letzten Jahr seine Premiere feierte, wurden sogar Regeln aus dem Fahrrad-Trial angewandt.
Die Strecken von Stage 1 und 2 führten durch den das Waldgebiet Hammergrund und hatten es in sich: Rutschige Wurzelteppiche, glatte Felsen und Steilpassagen zwangen einige Fahrer dazu, kurzzeitig den Fuß von den Pedalen zu nehmen. Manche mussten sogar einige Meter schieben. Dies blieb nicht unbemerkt: An allen tückischen Schlüsselstellen standen Streckenposten, die einen Fahrfehler sofort notierten und mit Strafpunkten ahndeten.
Zwei Sonderprüfungen folgten auf dem Trial-Gelände des MSC Thalheim. Hier mussten fiese Steinfelder, große Geländestufen und steile Gegenhänge durch die Fahrer überwunden werden. Auf den Sonderprüfungen war es untersagt, den Fuß von den Pedalen zu nehmen. Sonst musste man wohl oder übel Strafpunkte in Kauf nehmen.
Die finale Stage fand auf dem Gewerbepark in Thalheim statt. Hier musste ein Schrottauto in luftiger Höhe überwunden, über nasse Holzelemente getrialt und über Autoreifen gesprungen werden.
Für die Zuschauer wurde einiges geboten, da sie besonders nah an das Geschehen kommen konnten und somit ein perfekter Überblick über das Können der Teilnehmer möglich war.
Die Fahrer gingen in drei Wertungsklassen an den Start: Frauen, Männer und die Eliteklasse der Männer. Bei den Frauen war es Mirjam Kuhn, die am besten mit den Streckenbedingen zurechtkam. Die 18-jährige Cross Country-Fahrerin aus Plauen konnte sich mit einem großen Vorsprung von 90 Sekunden vor der zweitplatzierten Franziska Nehl absetzen. Dritte wurde bei den Frauen Claudia Macha. Damit gelang es Mirjam Kuhn, ihr erstes Enduro-Rennen zu gewinnen.
In der Herrenklasse konnte Mark Wieland das Rennen für sich entscheiden. Auf Platz zwei folgte Patrick Staub mit einem Rückstand von 12 Sekunden und auf Platz drei der Trialfahrer Andy Lehmann.
Die Eliteklasse der Männer entschied Marco Hösel für sich. Dem Hormersdorfer sei es nahezu egal gewesen, welchen Platz er erreicht. Er hätte niemals gedacht, dass er sich gegen die deutsche Downhill-Legende Frank Schneider und dem Vorjahressieger Tobias Mittelbach behaupten kann. Aus diesem Grund war er völlig überrascht und glücklich über seinen Sieg. Er war am Ende 22 Sekunden schneller als Schneidi, der mit einem Singlespeed-Hardtail an den Start ging.
Über die positive Resonanz der Fahrer und Zuschauer hat sich Hösel sehr gefreut. Die Organisation des Rennens hat von Hösel einiges abverlangt. Es galt bürokratische Hürden mit dem Sachsenforst und der Naturschutzbehörde zu überwinden. Hösel wurde durch die Riders4Christ maßgeblich bei der Durchführung unterstützt. Die Gruppe von radfahrbegeisterten Christen half ihm die Strecken zu errichten, Medaillen für die Siegerehrung herzustellen und eine zuverlässige Zeitnahme während des Rennens zu ermöglichen.
„Ohne die Unterstützung der Riders4Christ-Jungs wäre das Rennen nicht denkbar gewesen“, meint Hösel. Schon jetzt gibt es neue Pläne für das kommende Jahr. Es wird auf jeden Fall eine Fortsetzung mit neuen Wertungsprüfungen geben.
Ergebnisse
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