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[Aprilscherz] Syntace / Liteville
Neuer Zubehör-Standard und Bikebergsteiger-Tragegriff

Während kaum ein Standard am Bike seinem Namen in den letzten Jahren gerecht wurde und unverändert blieb, konnte es einer schaffen seit den Anfängen erhalten zu bleiben: Der Flaschenhalter. Lenker, Naben, Achsen, Gabelschäfte, Sattelstützen – eigentlich alles wurde aufgeblasen, um mit der Zeit zu gehen, „Steifigkeit“ und „Stützbreite“ wurden zum Paradigma. Dank dieser Entwicklungen sind moderne Bikes bei geringerem Gewicht wesentlich verwindungssteifer und den gestiegenen Ansprüchen an Belastbarkeit und Fahrverhalten gerecht geworden. Anders dagegen der Flaschenhalter: Der neueste Carbon-Rahmen weist exakt die gleiche Aufnahme auf wie der Stahl-Rahmen von 1990: Zwei einfache Gewinde-Einsätze, oft als Blindnietmuttern eingezogen, M5 x 12mm.


# 1990er Stumpjumper von User J-Coop – der Flaschenhalter-Standard besteht schon seit über 25 Jahren in unveränderter Form an Mountainbikes – bis jetzt.

Jetzt könnte man argumentieren: Ist ja klar, die Anforderungen an Flaschenhalter sind 1990 die selben gewesen wie 2013, eine Trinkflasche Wasser wog damals wie heute selten mehr als 1 – 1,5kg. Doch zum Einen ist das zu kurz gedacht (die Beschleunigungen und die damit verbundenen Kräfte auf die Aufnahme sind heute sicher andere als noch vor 15 Jahren, trotz vollgefederter Fahrwerke. Zum anderen aber verschenkt man damit ein großes Potential, denn unabhängig davon, wie man zu Trinkflaschen am Rahmen steht, bietet das Interface ein großes Potential.


# FEM-Analyse der Flaschenhalter-Aufnahme nach Uralt-Bauweise

Dieses Potential will die Ideenschmiede Syntace / Liteville aus Tacherting anonymen Quellen zufolge nicht länger ungenutzt lassen, außerdem „wollen wir unsere durch und durch optimierten Rahmen nicht länger mit Blindnietmuttern an einer hoch belasteten Stelle schwächen“, heißt es aus Insider-Kreisen. Die alte Montagevorrichtung erinnerte mich an Einschusslöcher! Als man die hauseigenen Produkte 301 und 901 iterativ Finite Elemente Analysen (FEA) mit der Software AnSys, welche sonst nur in der Automobil- und Luftfahrt-Industrie genutzt wird, unterzogen hat, stellte man fest, dass die „urzeitliche“ Fixierung mittels Blindnietmuttern das Unterrohr um bis zu 2% schwächt, gleichzeitig schlagen sie mit 14g unnötig auf die Waage! „Insgesamt bedeutet das am Beispiel eines 301 eine Reduzierung des Stiffness-To-Weight Wertes um 1,3%“, erklärte uns ein Firmen-Kenner letzte Woche in Taiwan.

Die Entwicklung eines neuen Standards inklusive passendem Zubehör war daher der logische nächste Schritt. „Mit unserem Advanced Positioning Removable Interface Layout können wir nicht nur eine Erhöhung des Torsions-Trägheitmomentes um 2% erreichen, sondern ein erweitertes Anwendungsfeld erschließen“, heißt es in einem Presse-Text.


# Bei Torsionsbelastung erheblicher Spannungsanstieg im Bereich zwischen den Gewindebohrungen, der zu erhöhter Dehnung und verminderter Steifigkeit führt.

Die zwei alten Gewindeeinsätze, die bei Nichtbenutzung überdies mit Blindschrauben (zusätzliches Gewicht!) verschlossen werden mussten um Korrosion im Rahmen sicher vorzubeugen, sind an zukünftigen Rahmen deshalb verschwunden. Stattdessen wird über eine festgelegte, 29x124mm große und per Non-Uniform Rational B-Splines (kurz N.U.R.B.S) definierte Fläche eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt, die dank Spezialklebstoff aus der Raumfahrt nur mit dem passenden Dongle gelöst werden kann. Die Festigkeit der Klebe-Verbindung wurde im Labor und in der Praxis mit Dehn-Mess-Streifen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die theoretischen Vorteile auch in der Praxis auszahlen.


# Kritische Spannungsumgebung Blindniet: Hote Spannungspitzen bei von Mises Spannungen.


# Spannungsverlauf des neuen Standards: Insgesamt geringere Spannungen, homogener Verlauf

Damit der neue Zubehör-Standard vom Start weg auf große Akzeptanz stößt und nicht mangels kompatiblem Zubehör wieder in der Versenkung verschwindet, stellt man ihm gleich ein ganzes Füllhorn an passenden Produkten zur Seite. Da wäre zunächst einmal natürlich der Flaschenhalter Mega Torque 2l (MT-2l), der Trinkflaschen bis 2000ml und einem zulässigen Gesamtgewicht von 2300g aufnimmt und in Kombination mit dem neuen Standard auf dem Prüfstand Beschleunigungen von bis 3,4G überstand, und so das Getränk selbst bei heftigsten Drops sicher verwahrt. Der STW-Wert steigt um 1,4% verglichen mit der konventionellen Lösung Dank Herstellung im Autoklaven und unter Verwendung von High-Tensile-Strength (HTS) Fasern wiegt er schlappe 9g, gemeinsam mit dem neuen Standard lassen sich sogar 12g sparen, der STW-Wert steigt um 1,4% verglichen mit der konventionellen Lösung.

Eine endlich sehr mondäne Lösung bietet man dem Haus-Klientel der Bike-Bergsteiger (BBS) an: Das „Tensor“ genannte Produkt bereitet unbequemen Tragepositionen ein Ende, ist ergonomisch korrekt geformt für Links- und Rechts-Händer erhältlich (L/R Versions available) und für Träger und Trägerinnen mit einem BMI bis 29 optimiert. Das aus Fiber Reinforced Ceramic (FRC) gefertigte Teil wiegt schlappe 59g und trägt Bikes bis zu einem Gewicht von 11kg sicher. Wer denkt, dass das Gewicht schwer zu erreichen ist, sollte bedenken, dass kompatible Räder ja auch mit dem neuen Standard ausgestattet sein müssen und allein dadurch einiges an Gewicht sparen.


# Erstes Foto des neuen Tragegriffs Syntace Tensor

Die Wahl auf FRC fiel nach Labor- und Fahrversuchen mit über 21 verschiedenen Materialien. „Am Ende hat sich der Werkstoff durch sein überragendes Alpha-Verhalten geradezu aufgedrängt.“ Der Wärmeleitkoeffizient ist zum einen für den Tragekomfort an der Hand (FRC leitet nur halb so viel Energie wie Aluminium), zum anderen aber beim Einsatz Bikebergsteigen in großer Höhe von Bedeutung. Deshalb wurde die Festigkeit für Temperaturen zwischen + / – 50°C zertifiziert, das Material ist darüber hinaus UV-beständig.

Beständig ist auch die extra raue Oberfläche (Reibwert von 0,76) – der Vorteil: Durch erhöhte Reibkräfte muss die Hand weniger fest um den Griff geschlungen werden, Messungen zufolge lassen sich hier bis zu 4kcal/h Bike-Tragens sparen. Messungen zufolge lassen sich hier bis zu 4kcal/h Bike-Tragens sparen Die High-Friction-Solution HFS erlaubt außerdem, dass abgesehen von der Left / Right Version nur ein Griffdurchmesser nötig ist, um 97% der Biker zufrieden zu stellen. Bei der Beurteilung wurden die 15 Perzentil Frau, der 50% Mann und der 95% Mann berücksichtigt, nachdem eine Kunden-Umfrage ergeben hatte, dass dieser Bereich die typischen Bike-BergsteigerInnen nahezu vollständig abdeckt.

Passend gibt es bald auch das ID2 Akkupack für elektronische Schaltwerke und den Akku für e:i Shock mit erhöhter Kapazität. Erste Lampenhersteller haben ein mit dem Standard kompatibles Batterie-Gehäuse angekündigt. Denkbar sind natürlich auch passende Brotzeitboxen, GPS-Tracker, First-Aid-Kits und Werkzeugtaschen, hier sind ebenfalls erste Ausrüster mit im Boot.

Wir sind gespannt welche Hersteller den neuen Standard in ihre Rahmen integrieren und welches spannende Zubehör noch alles dazu erscheinen wird. Ein ausführlicher Tragebericht ist bereits in Arbeit und wird in den kommenden Wochen veröffentlicht.

Wie seht ihr diese Revolution auf dem Zubehör-Montage-Gebiet?

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